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[UKW-FM gerettet] Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?
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16.01.14 22:39
Volker 

WGF-Premiumnutzer

16.01.14 22:39
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?

Hallo zusammen,

selbst der Wegfall des für Freizeitsegler sicherheitsrelevanten Seewetterberichts auf Lang- un Mittelwelle hält die Verantwortlichen von der Abschaltung nicht ab:

http ://www.welt.de/motor/boote-yachten/article117540933/Aus-fuer-Mittelwelle-Deutsche-Kueste-wird-unsicherer.html

Von staatlicher Seite ist bei einem Vereinssender also nicht mit Unterstützung zu rechnen, wenn schon Menschenleben als Kolateralschaden genannt werden. Aber wenn so ein Vereinssender den Seewetterbericht des DWD aussenden würde, dann wäre das eine Idee, die für viele interessant wäre. Könnten nicht Seglerzeitschriften und Segelausrüster so einen Sender sponsern? Der Sender muss ja nicht rund um die Uhr laufen, sondern nur stundenweise in den Abendstunden. Das reduziert drastisch die Stromkosten. 50 kW würden auch noch reichen. Und superpeinlich wäre das für den Staat auch noch, wenn er solch hohenheitliche Sicherheits-Aufgaben wie den Seewetterbericht einer privaten Initiative überlässt. Dann müsste vom Staat auch noch ein Zuschuss zu entlocken sein. Das kleine Dänemark hält übrigens seinen Langwellensender auch nur stundenweise in Betrieb. Gesendet wird der Seewetterbericht und ein paar andere Sendungen.

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    17.01.14 09:51
    Ronn 

    WGF-Premiumnutzer

    17.01.14 09:51
    Ronn 

    WGF-Premiumnutzer

    Re: Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?

    Moin Volker,

    das Thema war in den letzten 2 Jahren - alle Monate mal wieder - im Yacht-Magazin zu Gast, inkl. Leserbriefe.
    Fazit der Aktion: Selbst die Freizeitsegler mit den kleinsten Nussschalen brauchen den Seewetterbericht im
    Gebiet der Nord- und Ostsee nicht mehr. Wenn man es genau nimmt, sind die DLF-Vorlesestunden wort- wörtlich die
    Berichte, die via RTTY des DWDs ausgestrahlt werden. Navtex und RTTY/Fax aus Pinneberg bekommt seit ein paar
    Jahren wirklich jedes Rettungsfloss im Sendegebiet. Viele Segler in den Leserbriefen waren der Meinung: Schaltet den alten Müll auf LW/MW endlich ab, dass braucht niemand mehr. Und für die Berufsschifffahrt gilt, die brauchen diese oftmals als Spielzeug bezeichnete Wortsendungen des DLF nicht. Also auch von dieser Seite aus sehe ich (auch als Segelbootbesitzer) keine Rettungschance mehr für den LW/MW-Rundfunk.

    73 + 55
    Ronn

    Zuletzt bearbeitet am 17.01.14 10:03

      17.01.14 10:22
      Volker 

      WGF-Premiumnutzer

      17.01.14 10:22
      Volker 

      WGF-Premiumnutzer

      Re: Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?

      Hallo Ronn,

      danke. Jetzt könnte ich spitzfindig einwenden, das ja an Bord eines Freizeitseglers das Notebook ausfallen könnte, mit dem Navtex und RTTY dekodiert wird. Und deshalb wäre es eine zusätzliche Sicherheit, den Wetterbericht weiterhin über Mittelwelle auszustrahlen. Aber irgendwo haben auch Sicherheitsüberlegungen ihre ökonomische Grenze. Freizeitkapitäne können ja ein zweites Notebook mitnehmen oder sonstwie ein redunantes System einsetzen.

      Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn zwei Mittelwellensender und ein Langwellensender in Deutschland erhalten bleiben würden. Das würde im Vergleich zum gesamten Staatshaushalt keine nenneswerte Summe bedeuten und ein Backup-System im Krisen- und Katastrophenfall für das Undenkbare darstellen. Die Betriebskosten von drei AM-Rundfunksendern sind verschwindend gering im Vergleich zum Verteidigungshaushalt.

      Zuletzt bearbeitet am 17.01.14 10:23

        17.01.14 12:04
        Ronn 

        WGF-Premiumnutzer

        17.01.14 12:04
        Ronn 

        WGF-Premiumnutzer

        Re: Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?

        Volker:
        ... Jetzt könnte ich spitzfindig einwenden, das ja an Bord eines Freizeitseglers das Notebook ausfallen könnte, mit dem Navtex und RTTY dekodiert wird. ...

        Das Notebook, Netbook, Tablet was RTTY/Fax und SITOR dekodieren kann, ist meistens sowieso an Bord und dient in erster Linie als primäres Kartenmaterial + GPS. Für Wetter und naut. Warnmeldungen gibt es platzsparende dedizierte Empfänger mit Display und co., also wäre eine Redundanz mit Laptop + "Weltempfänger" somit schon gegeben.

        Auch ist die Nord- und Ostsee ein relativ überschaubares Gebiet, die Törns sind von der Dauer her nicht so lang, dass man zur Not nicht mit der letzten Wettervorhersage der Marina + eigenen meteorologische Beobachtungen auskommen könnte.

        Als Rundfunk und Radioliebhaber würde ich sagen: unbedingt Erhaltenswert, wenn auch nur stundenweise Sendung/Tag

        Als Segler wäre meine Meinung: brauch ich nicht + überholt, da gibt es andere Lösungen und zur Not geht es auch ganz ohne technischen Schnickschnack. Columbus und da Gama sind auch ohne Satellitennavigation, Sattelefon und Wetterfax gesegelt.

        73 + 55

        Zuletzt bearbeitet am 17.01.14 12:05

          21.01.14 17:26
          Volker 

          WGF-Premiumnutzer

          21.01.14 17:26
          Volker 

          WGF-Premiumnutzer

          Re: Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?

          Hallo zusammen,

          da wohl keine Hoffnung mehr besteht, dass auch nächstes Jahr der Deutschlandfunk auf Mittelwelle zu empfangen ist, habe ich ein altes Notebook genommen, das mit einem 500 MHz-Pentium III und 256 MByte RAM für heutige Verhältnisse kaum mehr anwendbar ist. Also das kostenlose Lubuntu als Betrriebssystem draufgespielt. Die WLAN-Verbindung erfolgt über eine WLAN-PCMCIA-Karte, die sofort von Lubuntu erkannt wurde. An den Audio-Ausgang kommt ein kleiner FM-Transmitter. Das benötigte Programm GNOME MPlayer für den Audiostream war schon in Lubuntu enthalten. Der Webstream läuft den ganzen Tag ohne Unterbrechung. Damit hätte ich für mich schon mal ein Problem gelöst.

          Surfen geht zähließend und macht nicht besonders viel Spaß. Skype geht aber. Flash funktioniert nicht. Windows-Netzwerkdrucker wurden über Samba erkannt und über Samba können Dateien von und in das Windows-Netzwerk kopiert werden. MP4-Videos laufen ruckelfrei. Texte in RTF-Files lassen sich mit einem einfachen Schreibprogramm ebenfalls verfassen. Mit dem alten Notebook lässt sich noch einiges anfangen. Gleichzeitig hatte ich einen Crashkurs in Linux erfahren. Das alte Windows ist übrigens noch drauf. Beim Booten kann man sich für Windows oder Lubuntu entscheiden.

          Ich will noch mit mehreren USB-Soundkarten experimentieren, um mehrere Audio-Streams gleichzeitig auszusenden. Dann wäre eine künstliche Senderbelegung erreicht.

          Nachtrag: Hier meine anfängerfreundliche Beschreibung über die Lubuntu-Installation:

          http://elektronikbasteln.pl7.de/linux-mi...-anfaenger.html

          Das kann wirklich jeder, der Windows bedienen kann.

          Zuletzt bearbeitet am 30.03.14 10:13

            21.01.14 18:26
            Ronn 

            WGF-Premiumnutzer

            21.01.14 18:26
            Ronn 

            WGF-Premiumnutzer

            Re: Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?

            Hallo Volker,

            wenn man irgendwie schnelle DA-Wandler an das Gerät angehängt bekommt, dann kannst Du Dir ja auch ein Basisband mit mehreren LW/MW Stationen synthetisch erzeugen. Als Modulationsquelle lassen sich MP3s, Internetstreams etc. auswählen. Ob der Rechner schnell genug für die Signalsynthese und Datentransfer ist, müsste man austesten. Auf einem DualCore Cortex mit 1.6 GHz (Android Tablet) ging das noch. Vielleicht auch auf deinem Notebook mit einen Minimalsystem (Kernel + Module ohne GUI).

            Gruss Ronn

              13.03.14 06:21
              Mani

              nicht registriert

              13.03.14 06:21
              Mani

              nicht registriert

              Re: Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?

              Hallo, ihr Wellenfanatiker

              Ich bin Analogtechniker und kenne mich auch in der Digitaltechnik aus.

              Darum müssen wir die Analogsender auf jeden Fall behalten, denn im Fall eines EMPs würden so ziemlich alle heutigen
              Geräte samt Autos ausfallen, weil auch überall Mikrochips verbaut werden, die Überspannungen gar nicht vertragen.

              Bei digitalen Systemen ist oft der "WORST CASE" - zu vergleichen mit einem AKW-Gau

              Denkt man an Schallplatten (wer kennt das?) und an CDs, dann kann man schnell feststellen, daß die Platte knistert
              und die CD nicht ! WARUM ?

              Die CD ist digital und die Platte analog...

              Doch die Schallplatte wird immer knistern, solange sich der Plattenteller dreht und eine dünne Nadel die Wellen auf
              der Platte abtastet und verstärkt.

              Fehlt bei der Cd die sogenannte Lesespur oder sind einige Bits verlorengegangen, dann geht nichts mehr.
              Ein Kratzer auf der CD ist meist tödlich für die Datenübertragung, weil der nachfolgende "Prozessor" sich nicht
              mehr auskennt. Dann ist digitale Stille, und die ist anders als bei analogen !

              Ein analoger Empfänger/Sender ist immer noch mit ein paar Bauteilen zu Hause möglich und dazu brauchen
              wir kein Programm!

              Wenn es rauscht und brummt, dann gehts vielleicht noch ?


              So lasset uns denken

              Mani

                29.03.14 12:18
                Irodin 

                WGF-Nutzer Stufe 3

                29.03.14 12:18
                Irodin 

                WGF-Nutzer Stufe 3

                Re: Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?

                Also wenn durch einen EMP die Geräte ausfallen, dann haben wir ein ganz anderes Problem als unseren Radioempfang.
                Funkamatuere bzw. deren Ortsverbände halten für solche Katastrophenfälle nicht selten einen Funkkoffer vor der dann zum Einsatz kommt. Wenn es dann wirklich noch Radiosender gibt, dann sind auf wir als die Besitzer alter Röhrenradios sowieso die einzigen die in diesem Falle dann Radio hören können, da ja die Halbleiterradios alle kaputt sind.

                Soviel mal dazu, aber darum geht es heute nicht. Der einzige Faktor nach dem heute entschieden wird ist das Geld. Wie viel ein AM Sender samt Sendemast im Unterhalt kostet brauche ich nicht zu erwähnen, und unsere Bürger die im Ausland leben können sich per Internet mit Radio versorgen und das in deutlich besserer Qualität als AM und zu jeder Tages- und Nachtzeit.

                Was ich damit sagen will ist dass es immer schwieriger wird den AM Rundfunk noch zu rechtfertigen. Es gibt heute einfachere, bessere und billigere Lösungen als sündhaft teure Sendeanlagen. Über kurz oder lang müssen wir uns wohl damit abfinden dass auch der letzte Schalter einer Sendeanlage für immer auf "0" gestellt wird.

                  29.03.14 21:38
                  regency 

                  WGF-Premiumnutzer

                  29.03.14 21:38
                  regency 

                  WGF-Premiumnutzer

                  Re: Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?

                  Hallo Werner,
                  leider sprechen die Fakten, was den Ausstieg aus der analogen Radiotechnik angeht, für sich. Dennoch wünsche ich mir, dass es außer Internet basierten Lösungen der Informationsvermittlung und -kontrolle noch andere, verlässliche gibt.

                  Irodin:
                  Was ich damit sagen will ist dass es immer schwieriger wird den AM Rundfunk noch zu rechtfertigen. Es gibt heute einfachere, bessere und billigere Lösungen als sündhaft teure Sendeanlagen.
                  Ein paar Zahlen zum Enmergieverbrauch. Internet-Server und Rechenzentren verbrauchen in Deutschland geschätzt mindestens 15 Mrd kWh im Jahr. In den Haushalten werden heute für Computer, TV, mobile Geräte ungefähr 35 Mrd kWh Strom gebraucht.

                  Zehn 500 kW Sendeanlagen würden bei 8000 Stunden im Jahr 0,04 Mrd kWh benötigen. Jeder Haushalt mit HiFi oder Röhrenradio 50 Watt, 2 Stunden am Tag, macht rund 1 Mrd kWh. Auch mit wenigen Watt könnten Analogempfänger ihren Dienst tun.

                  Das zeigt, auch wenn der Vergleich "hinkt", die Relation.

                  Radio als Informationsmedium: Die Reichweite eines Mittelwellen- oder Kurzwellensenders ist beachtlich, Internetradio geht ohne verkabeltes Netz mit vielen Knoten eigentlich nicht. Außerdem ist der Kaffe morgens längst kalt, bis das Radio hochgefahren und der Sender endlich da ist.

                  Schöne Grüße,
                  Jan

                    29.03.14 21:59
                    Irodin 

                    WGF-Nutzer Stufe 3

                    29.03.14 21:59
                    Irodin 

                    WGF-Nutzer Stufe 3

                    Re: Rettet den deutschen AM-FM-Rundfunk! Wie soll das gehen?

                    Hallo Jan,

                    nicht ganz, so sehr hinkt der Vergleich nicht denn den Stromverbrauch der Rechenzentren tragen nicht die Sender sondern die Betreiber. Klar bezahlen wir alle das mit unseren Gebühren für die Bereitstellung des Internets mit. Und in dem Verbrauch ist ja die komplette Bereitstellung des Internets enthalten, also wesentlich mehr als nur die Übertragung von Radiostream.

                    Bei einem Sender gibt es ja nicht nur den Stromverbrauch sondern auch noch einige Verschleißteile wie z.B. die Endröhren, die Pardunen, Flugbefeuerung usw. Da sind viele Dinge die regelmäßig gewartet und getauscht werden müssen. Dazu kommen selbstverständlich noch die Personalkosten der Personen die diese Wartungen durchführen.

                    Ein Internetsender hingegen läuft wartungsfrei. Die Sender stellen ihr Programm auch per Stream bereit und haben sodurch keine weiteren kosten.
                    Und ob es nun die Streams gibt oder nicht, die ganzen Knotenpunkte werden sowieso immer weiter ausgebaut, schließlich muss doch heute immer alles schneller gehen.

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