heute hatte ich auf einen schwedischen Flohmarkt ein rotes Wählscheibentelefon Modell "Dialog" fast umsonst bekommen, da jemand vorher unsachgemäß das Telefon zusammengebaut hatte, weshalb die Wählscheibe schief sitzt. Ansonsten der übliche Dreck inklusive Ohrenschmalz und normale Gebrauchsspuren, weshalb ich den Apparat zerlegte und alle Einzelteile reinigte. Leider sieht man auf den Bildern die Kratzer und den Dreck nicht. Die Kunststoffteile wurden geschliffen und poliert. Den Zeitaufwand dafür hatte ich unterschätzt. Dafür sind die meisten Macken herausgeschliffen und wegpoliert. Zur Verwendung kamen 400er- und 1200er Schleifpapier für den Nassschliff, Chromglanz (Rubbing) und Autolackreiniger (Cleaner), der schließlich den Hochglanz erzielte.
Morgen geht es an den den Zusammenbau und die Reparatur des klappernden und ratternden Nummernschalters.
Da dies mein viertes Telefon des gleichen Modells ist, ist die bis jetzt gesammelte Erfahrung eine große Erleichterung, mit der eine Zeitersparnis einhergeht. Den Zusammenbau der Einzelteile kenne ich bereits im Schlaf. Nur für die Kabelverbindungen benötige ich noch mein Merkblatt. Und ich traue es mir nicht zu den Nummernschalter zu zerlegen. Ich belasse es beim Schmieren und dem Reinigen der Kontakte.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
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Moin Hübsches Teil. Gefällt mir. Ich freu mich auch jedesmal, wenn ich auf dem Trödel ein Schnäppchen mache. Das Teil ist ja unserem FeTAp 611recht ähnlich. Erst gab es die recht lange in grau, danach hat man sie auch farbig gebaut. Weches Baujahr in etwa, ist das Gerät? Hast Du Deine ganzen Telefone an eine kleine Anlage angeschlossen?
das schwedische Wählscheibentelefon DIALOG wurde von Anfang der 1960er- bis etwa Mitte der 1970er-Jahre gebaut und stellt das Pendant zum deutschen FeTAp 611 dar. Auch beim DIALOG ist die häufigste Farbe grau. Zwei dieser Telefone sind an der Nebenstellenanlage im Betrieb. Inzwischen habe ich fünf DIALOG. Drei graue, ein lachsfarbenes und ein rotes. Grün, schwarz, weiß und gelb fehlen noch.
Der Nummernschalter schnurrt wieder schön nach dem Schmieren der entscheidenden Lager. Zwei mumifizierte Insekten habe ich entdeckt. Sämtliche Kontakte des Nummernschalters und des Gabelumschalters wurden mit in Kriechöl getränkten Papierstreifen gereinigt. Die Knackgeräusche beim Wählen sind jetzt weg. Die Wählimpulse haben die richtigen Zeiten und bei meiner Testnummer 1234567890 verwählt er sich auch nicht. Alle Tests bestanden. Über 10 Stunden Arbeit auf zwei Tage verteilt, die wie im Flug vergangen sind. Das Polieren war die größte Anstrengung. Obwohl eine Polierscheibe zum Einsatz kam, musste später von Hand nachpoliert werden.
Einige Macken konnte ich vollständig herausschleifen:
Selbst die Glocken des Weckers habe ich mit Chromglanz poliert, obwohl sie ja im Deckel verschwinden:
Das Ergebnis eines verregneten Wochenendes:
Nachtrag: Auf dem Ritzel des Fliehkraftreglers waren noch Überreste einer mumifizierten Fliege, die zum Verwählen führten. Mit einem Kupferdraht kratzte ich die sterblichen Überreste von den Zahnflanken und seitdem scheint der Nummernschalter keine Mätzchen mehr zu machen.
Es folgt in den nächsten Tagen eine Dokumentation mit vielen Bildern in chronologischer Reihenfolge.
Tut mir leid, Andreas, dass mir erst jetzt aufgefallen ist, dass ich einen falschen Namen hingeschrieben hatte. War wohl vom vielen Polieren etwas zu erschöpft, obwohl das Restaurieren von alten Telefonen eine entstpannende Tätigkeit ist, bei der man nicht all zu viel denken muss. Das ist zum Schluss vergleichbar mit einen Bausatz, den man zusammenschraubt.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
wie versprochen gibt es jetzt eine umfangreiche Fotostrecke hochauflösender Bilder, welche in chronologischer Reihenfolge die Restaurierung des Telefons DIALOG festgehalten haben. Die Fotos liegen in einer fast 100 MByte großen Zip-Datei unter
zum Download bereit. Man sieht wirklich viel mehr als auf den kleinen Bildchen. Die Betrachtung erinnert mich an eine Diaschau.
Ich habe noch ein verdrecktes Telefon des gleichen Modells in der Warteschlange. Für die nächsten Wochen möchte ich aber mal etwas anderes unternehmen und der schwedische Winter ist noch lang, kalt und dunkel.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))