Reinigung von Spiralkabeln ohne Stress und Anstrengung
Hallo zusammen,
die dreckigen Spiralkabel mit einer Kunststoffisolation (fast immer PVC) werden in einem Stoffbeutel fest verschlossen. Dann kommt dieser Beutel zusammen mit der anderen Wäsche in die Waschmaschine bei maximal 60 °C. Die heiße Waschlauge und die ständige Reibung sorgen für ein blitzsauberes Ergebnis. Eventuell eindringende Feuchtigkeit in das Kabel ist bei diesen Anwendungen kein Problem. Die Stecker sind spätestens nach ein paar Stunden wieder trocknen. Diese Methode habe ich selbst ausprobiert und wird auch in mindestens einem Telefon-Forum empfohlen.
Farbreste entfernen: An machen Kabeln hängen noch Farbreste durch Malerarbeiten. Meistens handelt es sich um Wand- oder Deckenfarbe. Im Malergeschäften gibt es Reinigungsflüssigkeiten für die intensive Oberflächenreinigung. Das Mittel, das bei mir zum Einsatz kam, bestand aus einer wässrigen Lösung von 5% Kaliumhydroxid. Zusätzlich waren noch anionische und ionische Tenside enthalten. Im Prinzip handelt es sich um Kalilauge mit etwas Spüli. Die Reinigungsflüssigkeit ist ungefähr 1:10 zu verdünnen und kommt in ein Kunststoffbecher, in der die betroffene Stelle des Kabels hängt. Nach ein paar Stunden Einwirkung lässt sich die Farbe mit einem Papiertuch abrubbeln.
Natronlauge ginge auch. Kalilauge und Natronlauge greifen Glas an, das matt wird. Aluminium (genauer genomme die Oxidschicht) wird ebenfalls angegriffen. Farben und Lacke werden ebenso angegriffen. Deshalb kommen diese Laugen für das Abbeizen zum Einsatz. Edelstahl und die meisten Kunststoffe greifen diese Laugen nicht an. Gummihandschuhe und Schutzbrille sind obligatorisch. Abbflussreiniger besteht größtenteils aus Natriumhydroxid, also Natronlauge. Damit müsste es auch gehen. Vorsicht. Auch hier Schutzbrille verwenden, da das staubende Pulver Augenreizungen hervorruft.
Matte Kabel: Manche PVC-Kabel sind im Laufe der Zeit matt geworden. Nach dem Einreiben von Möbelpolitur erscheinen sie etwas glänzender, weil das Wachs die Poren verschließt. Wunder sollte man aber nicht erwarten.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Re: Reinigung von Spiralkabeln ohne Stress und Anstrengung
Hallo Ingo,
darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. Bei Natron- und Kalilauge würde ich die gecrimten Stecker und Enden nicht eintauchen, was auch nicht notwendig ist.
Bei der Maschinenwäsche sind die Kabel nur relativ kurz der Waschlauge ausgesetzt und danach spült die Waschmaschine ja reichlich mit klarem Wasser. Die geringen Mengen Feuchtigkeit, die durch die Kapillarwirkung in das Kabel eindringen, beeinflussen die Funktion eines modernen Kabels mit Kunststoffisolation für Telefonanwendungen nicht. Anders sieht es bei Koaxialkabel für HF-Anwendungen aus, weil durch die Feuchtigkeit mit zunehmender Frequenz die dielektrischen Verluste stark ansteigen und sich der Wellenwiderstand zudem verändert. Ein Sat-Kabel wäre dann defekt. Und früher sind die Telefonkabel deshalb "abgesoffen", weil sie eine Isolation aus Papier hatten.
Die Waschlauge für die Wäsche ist relativ mild und darf Metalle nicht angreifen, da Kleidung Reißverschlüsse, Nieten und Druckknöpfe aus Metall besitzen kann. Übrigens sollen Smartphones schon einen Vollwaschgang überlebt haben. Die Kabel kommen bei einer Drehzahl von 900 Umdrehungen/Minute trocken aus der Maschine.
Alte Kabel mit einer Isolation aus Textilien oder brüchigem und rissigem Gummi überleben eine Behandlung mit Wasser mit Sicherheit nicht. Neue Kabel lassen sich optisch als historisch erscheinen lassen. Dazu stülpt man das Gewebe eines Schnürsenkels über das Kabel.
Andauernde Feuchtigkeit ist in Telefonen tatsächlich ein Problem. Und zwar im Hörer und besonders dort, wo sich die Sprechkapsel befindet, die der feuchten Atemluft ausgesetzt ist. Befinden sich dort Schraub- oder Steckverbindungen, sind sie oft Ursache von Wackelkontakten durch Korrosion, was sich durch Schwankungen der Lautstärke bemerkbar macht. Oder es knistert beim Ziehen am Spiralkabel. Nicht immer ist das Kohlemikrofon die eigentliche Ursache.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))