Re: Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ...
Hallo zusammen,
auf das Problem von brauchbaren Behelfsantennen für KW HAM-Radio auf dem Balkon bin ich schon auf meiner WEB-Site eingegangen , dabei auch als Sendeantenne:
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Re: Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ...
wumpus:Hallo zusammen,
danke, alles interessante Hinweise. Ich habe auch schon eine Flachdurchführung (eigentlich für Astra-Schüssel-Kabelableitungen) im Einsatz. Das geht im Empfangsfall auch für KW ganz gut. Im Sendefall für 2 Meter, 70 cm und 23 cm an Diamond X5000 noch bedingt gut, allerdings gibt es im SWR schon eine deutliche Stoßstelle...
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Hi Rainer,
versuch‘s mal mit einer „DUR-line FD Profi“ Fensterdurchführung von Durasat.
Re: Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ...
Hallo Reflex-Kalle,
danke für den Tipp. Das Teil hatte ich schon bei mir probiert, hat sich für mein Fenster als zu dick erwiesen. Bei mir passt lediglich das in meinem Beitrag gezeigte Flachkabel halbwegs gut. Meine Fenstergummidichtungen sind sehr dünn, das quetscht dann schon sehr stark und ist sogar für die Fensterdichtung problematisch.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Re: Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ...
Hallo Wumpus, hallo zusammen,
gestern musste ich mehrfach an den Satz
"Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ... "
denken und möchte ihn ergänzen mit ... und gute Antennen und Freileitungen genauso. Je besser die Antenne umso deutlicher!
Als ich gestern den "Belka DX max" in meiner Umgebung getestet habe, fiel mir ein deutlicher Abfall des Empfangspegels auf Mittel- und vor allem Langwelle auf. So war das auf fast dem ganzen Grundstück von 20 x 40m, im Haus und auch draussen. Der Unterschied war beträchtlich in der Grössenordnung von 20dB.
In der ganzen Strasse sind nur Fertighäuser, und allenfalls die Bodenplatten zum Keller haben monierte Betonplatten. Also: Vorsicht beim Empfang und dem Vergleich mit tragbaren Empfängern in der Nähe von Hochantennen, die entsprechend HF aus dem freien Raum "stehlen".
Gruss Walter
Tecsun PL-330 - ein kleiner Wolf im Schafsfell Belka - ein Tiger in der Zigarettenschachtel
Re: Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ...
Hallo zusammen,
man sieht mal wieder: Grau ist alle Theorie. Warum? Ich habe mal wieder einige Zeit auf dem Balkon herumprobiert und siehe da, die beste Bauform hat sich herausgebildet, obwohl eigentlich so nicht richtig.
Mit den ca. 6,5 Meter am Unun 1:9 geht es eigentlich im Empfangsfall auf allen Bereichen zwischen 150 kHz bis 30000 kHz ganz brauchbar, jedenfalls habe ich nicht mehr das Gefühl an einem Dummy Load zu hören...
Auch ist der Störpegel draussen tatsächlich geringer, das Koaxkabel quer durchs Zimmer fängt sich nicht mehr so viel ein,
Hier der aktuelle Aufbau:
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Re: Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ...
wumpus: ... man sieht mal wieder: Grau ist alle Theorie.
Ja, Rainer, man kann sich ein Leben lang mit Funk beschäftigen und lernt immer noch dazu. So geht er jedenfalls mir. Es gibt natürlich auch Leute, die sich eine Meinung zurecht legen und sie dann unter allen Umständen mit zum Teil witzigen Argumenten verteidigen.
Dann hast Du ja die "Verschattung" des Indoor-Empfangs auch bemerkt. Als ich vor 3 Jahren den Dipol über dem Haus um 6 Meter erhöhte, habe ich nicht gedacht, damit den Indoorempfang weiter zu verschlechtern. In den ganzen Entwicklungs- stadien ist die Antenne insgesamt um 10dB besser geworden. Umgekehrt entzieht sie natürlich Empfangsenergie aus dem Raum.
Den gestrigen Tag habe ich mit Messungen auf dem Parkplatz des Friedhofs Seelscheid zugebracht, denn wer weiss, wie lange mein letztes stabiles Signal auf 198 kHz noch bestehen bleibt. (edit: Letzter Stand März 2025). Ziel der Übung war u.a. eine k-Faktor- Bestimmung unter Zuhilfenahme des R&S-Rahmens, dessen Daten bekannt sind. Der k-Faktor dient zur Umrechnung des Empfangspegels auf absolute Feldstärke. Als Nebenprodukt dürfte eine ERP-Bestimmung meines 630m-Senders abfallen (55dBuV/m in 8km Entfernung). Natürlich war das Eichhörnchen (Belka) auch dabei. Die BBC erzeugte eine Feldstärke von 57 dbuV/m, genau den Pegel, den Belka auch anzeigte (Zufall !?).
Die resonante Ferritantenne brachte 5dB mehr als der Teleskop (Bandbreite ca. 10kHz, Betriebsgüte also um 50).
Re: Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ...
Hallo zusammen, hallo Walter,
ja, nicht nur Beton und Metall stehlen HF, sondern auch z.B. zwei beliebige Detektorempfänger sich gegenseitig, die mit jeweils eigener Drahtantenne versehen auf der selben Frequenz eingestellt werden.
Mir ist das erstmals bei Detektor-Versuchen auf Mittelwelle bei einem Amateurfunk-Fieldday aufgefallen. Ich hatte auf einem Tisch einen Detektor aufgebaut und auf 990 kHz (DLF) eingestellt. Ein weiterer Detekor stand ca. 2 Meter entfernt bei einem OM der auch Empfangsversuche machte. Beide Antennen "sahen" sich in einem mittleren Abstand von ca. 5-8 Meter.
Drehte der OM seinen Detektor auch auf 990 khz, wurde mein Empfang deutlich leiser. Wir waren ca. 80 km vom MW-Sender entfernt und hatten jeder eine ca 10 Meter-Drahtantenne gespannt, Erde erhielten wir über Eisenstäbe, die in den Boden geschlagen wurde.
Interessanter Neben-Effekt: Drehte man sich langsam an die gemeinsame Frequenz heran, wurde der Empfang erst lauter und fiel dann ab.
Ähnliches Ergebnis in der Wohnung: Detektor an Zimmerantenne, ein Vergleichs-Kofferradio mit Ferritantenne auf 990 kHz eingestellt, Detektorempfänger ebenfalls auf 990 kHz und siehe da, im Kofferradio wurde der Empfang deutlich leiser.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Re: Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ...
Hallo zusammen,
es gibt auch den umgekehrten Effekt, den ich schon vor Jahrzehnten entdeckt habe:
Man hat zwei Radios mit eigenen Drahtantennen, davon ist das eine Radio ein Audion mit Rückkopplung. Beide Radios werden auf dieselbe Frequenz abgestimmt. Zieht man die Rückkopplung an, wird das Signal bei beiden Radios lauter. Hatte mich am Anfang überrascht, ist aber eigentlich klar, dass es so sein muss. Gleiches gilt auch für Synchrondemodulation mit überzogener Rückkopplung, da profitiert auch der andere Empfänger davon.
Voraussetzung für diesen Effekt ist natürlich, dass durch die Rückkopplung der Eingangskreis des Empfängers entdämpft wird und nicht noch eine HF-Vorstufe vorgeschaltet ist, welche den Rückwärtspfad versperrt.
Re: Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ...
Hallo zusammen,
der von uns beobachtete Effekt ist im Resonanzpunkt selbstverständlich am deutlichsten. Zur Studentenzeit lag mein Anpassgerät auf der Fensterbank zum 40m langen Kupferlackdraht. Es war kein Problem, den Ferritantennen- empfang für mittlere und schwache Sender ganz zum Erliegen zu bringen.
Mit einem "Rückstrahleffekt" habe ich so meine Probleme. Wenn ich die BBC auf 198 kHz laut im Detektor höre, aber kaum und nur verrauscht in einem Kofferradio (neben dem Grundstück aber klirrend laut mit 40dB SNR), dann entzieht die Antenne mit Detektor einfach zu viel Energie, nichts anderes.
So erklärt sich auch, dass SAQ bei mir nicht mehr mit einer Ferritantenne zu empfangen ist. Freilich mag das Signal auch schwächer geworden sein.
Re: Alles lange bekannt: Betonbauten "stehlen" Hochfrequenz ...
Zitieren:WalterBar: dann entzieht die Antenne mit Detektor einfach zu viel Energie
Das hört sich nach Fresnelzone-Effekt an. Bis jetzt habe ich nur bei Richtfunkstrecken oder Instrumenten-Landesystem (ILS) an Fresnelzone gedacht, aber die Antenne an sich ist auch ein Hindernis.