während das in der Frequenz tiefste Amateurfunkband tatsächlich nur etwas für Funkamateure mit ausgedehntem Grundstück ist, kann man dort, wo ein gestreckter 80m-Dipol Platz hat, ganz gut auf 160 und 600m mitspielen.
Angeregt durch den gestern aufgetauchten Voxhaus-Beitrag habe ich mich an meine 600m-Versuche erinnert. Dort war es vergleichbar schwierig, die Hochfrequenz effektiv "in die Luft zu bekommen". Schon auf 160m bin ich mit der Anpassung meines Dipols trotz Verwendung einer Hühnerleiter ohne Balun gescheitert. Das SWR war zwar gut, aber die abgestrahlte Leistung minimal. Schon das 25km entfernte Web-SDR konnte das Signal nicht erfassen. Das änderte sich schlagartig durch Parallelschaltung der beiden "Hühnerleiter" über eine Verlängerungsspule und Erregung gegenüber Erde/Masse. Dabei muss auf maximalen Antennenstrom abgestimmt werden. Wenn kein HF-Amperemeter zur Verfügung steht, kann auch ein einfacher Detektor mit angeschlossenem Milliamperemeter-Drehspulinstrument mit Hilfsantenne dienen. Noch einfacher ist die vorübergehende Ein- schleifung einer kleinen Glühbirne, wie z.B. in meinem letzten 160m-Test unter Verwendung der E.140 Triode
Das 3W-ERP-Signal zeichnete im fernen Web-SDR Enschede in den Morgenstunden einwandfrei auf. In aller Regel benötigt man keinen zusätzlichen Anpasskondensator parallel zum Senderausgang, weil die Summe der Verlustwiderstände plus Strahlungswiderstahd bei 50 Ohm zu liegen kommt. Auf 600m musste ich solch einen zusätzlichen Drehko verwenden:
Der 60Watt Sender war ein Bausatz von Juma, Typ TX500. Der Sender hat in Klasse D wenig Verluste und zieht 5,5A bei 12 Volt.
Ein Morse-Squeeze-Keyer und ein Speicher für Bakenbetrieb sind eingebaut. Meine Versuche auf diesem Band sind eingeschlafen, als die Telekom die DSL-Splitter abschaffte und es nur Probleme mit dauernden DSL Ausfällen durch Resynchronisationen gab. Seit einer Woche ist FTTH in meiner Strasse aktiv. Wenn die Nachbarn es geschafft haben, ihr Modem neu zu konfigurieren und das Glasfasermodem anzu- melden, könnte es hier vielleicht wieder 600m-Versuche geben.
Gruss Walter
... könnte ... es wird ... (274,4/14,1 µH - 475 kHz, SWR 1,1, 2A, 50W)
... und wegen des Hinweises eines Empfängers der Morseschleife durch simples Firmware-Update auch in WSPR seit dem 02.01.2024
Um 11:00 Uhr Ortszeit gab es einen Empfangsbericht aus Irland und Schottland. Mal schaun, was die Nacht bringt ...
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Re: Funkbetrieb auf 160 und 600m und darüber hinaus
Ja, das habe ich auch gelesen. Andererseits bringt der Betreiber des Projekts einen UNUN ins Spiel und will Antennendrähte um Äste wickeln. Nachtrag: Wegen der Astbehauptung bin ich nun ausgeschimpft worden. Dafür erfuhr ich von einem geplanten Koaxkabel zwischen Antenne (=Dachkapazität) und Spule. AUA. Wer um Himmels Willen kam auf die Morgain-Idee? Die fachliche Kompetenz - auch bei der Genehmigungsbehörde - scheint freundlich ausgedrückt, überschaubar zu sein.
Das Projekt ist in puncto Verhältnis der Strahlerlänge zur Wellenlänge und der Senderleistung dem 80m Mobilfunk vergleichbar. Weil das keiner mehr macht, kann auch kein Funkamateur mehr Ratschläge geben. Egal in welchem Band, die Aufbauhöhe eines horizontalen Dipols darf nicht unter Lambda/10 fallen. Weil die Höhe aber nur ein Viertel des erforderlichen Minimums betragen wird, ist der Misserfolg vorprogrammiert. Die ausschliesslich mögliche, kurze Vertikalantenne muss eine gut isolierte Dachkapazität haben, gute Erdung und eine Spule hoher Güte und geringer Wicklungskapazität im Fusspunkt. Ich bin nicht bereit über diese Selbstverständlichkeiten noch weiter zu diskutieren. Auch bin ich diese und nächste Woche anderweitig ausgelastet.
Arno Weidemann, DL9AH (leider verstorben), hat das in seinem Artikel "Die Gelsenkirchener Mobilantenne" sehr schön beschrieben. Der Artikel enthält zwar ein paar "Unsauberkeiten" mangels Studium des Verfassers, trifft aber im Kern genau ins Schwarze. Ein Schweizer nannte das später einmal "Roomcap"-Antenne und versuchte das zu seiner Erfindung machen zu können. Immerhin zeigt der Name, dass er die Zusammenhänge verstanden hat.
Ich habe ein Foto mit dem Auto meines vor 18 Jahren verstorbenen Vaters gefunden. Die Antenne empfing alles, was mein Dipol brachte. Natürlich waren die Rapporte des Sendesignals 10 bis 15 dB schlechter.
Eine Leuchtstoffröhre zündete zwei Meter neben dem Auto, wenn sie vertikal gehalten wurde. Verwendet wurde dicke Teflon-isolierte Litze. 10 Minuten Dauerträger mit 100W brachten eine mässige Erwärmung der Spule. Die Spule hat 32,5µH, die 50 Ohm-Ankopplung hat 2 Windungen, Schrauben sind aus Nylon.
Nachbemerkung zur Polarisation:
Die auf UKW-Frequenzbereichen gemachten Erfahrungen lassen sich nicht auf > 200m übertragen. So lässt sich die Bodenwelle mit einer symmetrischen und horizontalen Aktivantennen oder mit einem symmetrischen Dipol genauso gut (teils sogar mit besserem SNR mangels Nahfeldstörungen) empfangen. Die Aufnahmen auf LW und MW für Cohiradia (rm.org) wurden hier mit dem Dipol und nicht mit der T/2xL Schaltung gemacht. Tagsüber wurde der Pegelverlust mit bis zu 37 dB Vorverstärkung kompensiert. Nur auf VLF war das T-Konstrukt mit Spule nötig.
Will man HF aber effektiv abstrahlen, gelten die obigen Regeln.
Mein erstes Erstaunen über die Bodenwellenausbreitung machte ich am Strand von Viareggio südlich Genua bei Empfang von Radio Monte Carlo (1467kHz) im oberen Mittelwellenbereich. Der Sender fiel aus ca. 200km mit einem irren Pegel wie ein Ortssender ein, verlor sich aber wenige zig Kilometer in den Appeninen im Rauschen. Man hätte den Eindruck haben können, dass die Strahlung aus dem Boden kommt, was natürlich Unsinn ist. Aber die Erdströme sind wichtig für die Bodenwelle. <40m redet man zwar auch im Nahbereich von einer Bodenwelle, es ist aber die direkte Welle, die im weiteren Verlauf die Raumwelle ist. Die Strahlung gewinnt mit steigender Frequenz immer mehr Lichtcharakter.
Die Bodenwellenproblematik in den Alpen könnte HB9 gut beschreiben. Nicht umsonst hat man Beromünster in der neutralen Schweiz im Kopenhagener Wellenplan eine Frequenz am unteren Mittelwellenrand gegeben. Trotzdem konnte man nicht das ganze Land befriedigend abdecken (Sarnen, Mt.Ceneri usw.).
Re: Funkbetrieb auf 160 und 600m und darüber hinaus
Hallo zusammen,
es stimmt: horizontale Dipole in haushaltsüblichen Höhen sind spätestens bei Wellenlängen größer gleich 160 m vor allem bei guten Erdverhältnissen wegen der nahen gegenphasigen Spiegelbilder wenig brauchbar. Deshalb haben/hatten auch alle VLF-, LF- und MF-Sender vertikale Strahler (Mono- und gelegentlich Dipole) und dementsprechend zumindest im Bereich der Bodenwelle vertikale Polarisation. Für Monopole sind dabei eine gute Erde bzw. Gegengewichte unverzichtbar. Über Loop-Antennen will ich hier nicht sprechen.
Um auch bei den längeren Wellen amateurfunkmäßig tätig sein zu können, habe ich die Thematik seit dem Bezug unseres neuen QTH (2001) sozusagen umgedreht und benutze ein und dieselbe Marconi-T-Antenne mit guten Ergebnissen von VLF über LF, MF und HF bis VHF 6 m. Bei 13 m Höhe und einer Topload mit 4 parallelen Leitern, je 33 m lang und mit gegenseitigem Abstand von 1 m, kommt die Antenne auf eine Eigenkapazität von etwa 660 pF. Durch die Verwendung von drei Rahen aus Alu-Rohr und lackiertem Stahl-Kupfer-Draht mit 1 mm Durchmesser ist die Antenne optisch wenig invasiv. Wohlwollende Nachbarn ermöglichten bei etwa 35 m Spannlänge die Aufhängung von unserem Reihenhaus über Garten- und Hofgelände zum gegenüberliegenden Hausdach. Die Antenne ist seit 2001 in der Luft und hat seitdem schon viele Stürme überstanden. Bei VLF, LF und MF kann man sie als normale T-Antenne mit kapazitiver Dachlast ansehen, auf HF dagegen eher als Inverted Groundplane mit sympathisch hochliegendem Strombauch auf dem V-förmigen zweidrähtigen Feeder. Die Speisung erfolgt mit drei verschiedenen Tuner-Schaltungen aus einer Gartenhütte am erdseitigen Feederende:
• Für HF verwende ich einen ferngesteuerten Automatik-/Hand-Tuner Harris RF615B, der im gesamten Bereich eine optimale Anpassung auf SWR 1 erlaubt. • Dito für VHF 6m, wobei die Automatik dort nicht mehr anspricht; Handabstimmung funktioniert aber. • Auf MF beträgt die Fußpunkt-Impedanz (ohne Abstimmmittel) 660 pF/12 Ohm. Sie wird über ein fernabgestimmtes Variometer 120 – 550 uH auf Resonanz gebracht und über einen Spartrafo 12 Ohm/50 Ohm gespeist. • Auf LF beträgt die Fußpunkt-Impedanz 660 pF/30 Ohm. Hier wird eine luftgekühlte Festinduktivität 1,75 mH in Reihe zum Variometer geschaltet. Die Speisung erfolgt aus einer Anzapfung des Spartrafos für 30 Ohm/50 Ohm. • Auf VLF (8,27 kHz) beträgt die Fußpunkt-Impedanz 660 pF/160 Ohm. Zur Einstellung der Resonanz gibt es eine umstellbare Reihenschaltung von maximal 60 Ferritdrosseln 10 mH/600 mA plus einem selbstgebauten Variometer 7 – 14 mH zur Feineinstellung. Durch die Drosseln steigt der ohmsche Anteil der Antennenimpedanz auf etwa 450 Ohm; Anpassung auf die Ausgangsimpedanz der Audio-PA über zwei Trafos mit Eisenkern, einer im Abstimmhaus, einer im Shack.
Das Ganze funktioniert für mich in CW sehr befriedigend. Auf HF werden mit 150 W alle Kontinente erreicht; auf 160 m bin ich kein DX-Jäger, aber Macao und Ascension Island waren schon Highlights. Die Ergebnisse für MF, LF und VLF sowie Detailbilder der Anlage findet Ihr auf www.qrz.com/db/dk1is. Der ziemlich niedrige Erdwiderstand dürfte aus „abgesoffenen“ Katakomben einer früheren Fabrik resultieren, die das ganze Gelände in ein paar Metern Tiefe durchziehen. Die Blitzableiter-Bauer, die 2001 meine beiden Drei-Meter-Erdstangen gesetzt hatten, waren jedenfalls über die Messwerte begeistert. Den Betrieb auf VLF habe ich inzwischen aufgegeben und das Equipment verkauft. Nachdem meine physikalischen Erwartungen übererfüllt waren, wäre alles Weitere enorm computerlastig geworden – das ist nicht so meins.
Vielleicht machen meine Ergebnisse ja Mut, ähnliche Anordnungen einmal zu erproben!
Re: Funkbetrieb auf 160 und 600m und darüber hinaus
Hallo zusammen,
ich habe mit meinem Variometer gestern Abend zwischen 18 und 20 Uhr eine Morseschleife auf 475 kHz gesendet. Recht schnell gingen per email zwei Empfangsberichte ein:
RST 599 aus Wuppertal von DK6JK RST 579 aus Cromer UK von G4VLO
Zuvor habe ich mich während der Abstimmphase davon überzeugt, dass eine effektive HF-Abstrahlung auch stattfindet. Das ist bei einer Antennenbandbreite von nur 4 kHz knifflig. Man muss mit einem Variometer arbeiten, weil Abgriffe auf der Spule von Windung zu Windung viel zu grob wären. Ausserdem ist ein dämpfungsarmer Aufbau (kapazitätsarm, guter Formfaktor) extrem wichtig. Das gilt umso mehr, je kleiner die Dachkapazität ausfällt. Bei mir gibt es keine Radials. Als Gegengewicht fungieren Schutzleiter, Heizungs- und Wasserleitung.
Trotz des sinkenden Antennenwirkungsgrads zwischen 160 und 630 Metern stieg der Pegel in 25 km Entfernung beim SDR DL0DTM in Bonn sogar noch um 5 dB auf knapp S9+10dB an. Das Signal ist dort in AM-Bandbreite rauschfrei. Empfangbar war das Signal auch in Neuss, Eschweiler, Bad-Münstereifel und erstaunlicherweise im tschechischen SDR Marianske Lazne. Hier ist die Anlage erstaunlich rauscharm. Das SDR im sächsischen Marienberg zeigte erstaunlich schwundbehafteten Empfang von nicht lesbar bis S7:
Ich ging dann noch der Frage nach, wie sich die für 475 kHz angepasste Antenne im Empfangsfall verhält. Das Grundrauschen liegt zwischen S6 und S7 und die üblichen Knackser der Funkenabrisse bei S9. Schwundfrei in AM (!) ist das polnische NDB SA aus Darlowo hörbar, die schwedische Bake von SM4WII und WSPR von G1GKN (ganztägig Bodenwelle 449km SNR -26dB). Weiterhin kamen heute um 09:00 Uhr noch EI0CF, GM3YXM und OK0EWM hinzu.
Hier zeigt sich die grundsätzliche Problematik zwischen Sende- und Empfangs- antennen: Es gäbe bei einer Zusatzdämpfung vor einem empfindlichen Empfänger von 30dB keinen Verlust an Dynamik. Im Sendefall würden aber nur 1 Promille abgestrahlt.
In der Mittagszeit konnte ein Bodenwellenempfang bei den ca. 0,5W ERP Strahlungsleistung in einem Radius von etwa 150km ermittelt werden. Für einen rauschfreien AM-Empfang kann ein Radius von 20km angenommen werden. Eine mögliche Vervierfachung der Reichweite würde einen kW-Sender und damit weitere Verbesserungen der Induktivitäten erfordern.
Es zeigte sich, dass die meisten SDR zu viele lokale Störungen empfangen und/oder über ungeeignete Empfangsantennen verfügen. Für die KIWI-SDR in der Tabelle und SDR Twente trifft das nicht zu. Es fällt auf, dass die auf MW/LW brauchbaren KIWI-SDR keine Mini-Whip verwenden. Brauchbarer Raumwellenempfang konnte bislang über die KIWI-SDR Stationen Scanderborg DNK, Ixworth, Suffolk UK, Mehlingen und Herheim erzielt werden.
Der nächste Schritt wird der Übergang von CW auf WSPR sein, indem die Verbindung zwischen DDS-VFO und Buffer/Verdoppler aufgetrennt und umschaltbar gemacht wird und ein Ultimate 3S (umschaltbar CW/WSPR) eingesetzt wird.
WSPR ist ein System sehr geringer Bandbreite im Hertzbereich mit 4 Kenn- frequenzen in 1,46 Hertz Abstand. Der Sender ist an eine exakte Uhrzeit gebunden und überträgt das eigene Rufzeichen, den eigenen Standort und die verwendete Sendeleistung (auf tiefen Frequenzen sinnvollerweise ERP) alle 10 Minuten für 2 Minuten. Die Anzahl aktiver Empfangsstationen geht inzwischen in die Tausende, und viele KIWI-SDR schalten bei Nichtnutzung ebenfalls die entsprechenden WSPR-Frequenzen.
Die Frequenzen sind 0,4742 - 1,8366 - 3,568,6 - 7,0386 - 10,1387 - 14,0956 - 18,1046 - 21,0946 - 24,9246 und 28,1246 kHz im oberen Seitenband.
Die Ergebnisse werden an WSPRnet über das Internet gemeldet und können von allen Interessierten eingesehen werden. Durch die Auswahlmöglichkeit und Sortierfunktion lässt sich leicht ableiten, wie leistungsstark die eigene Antenne funktoniert. Als letzte Woche mein Garagendach erneuert wurde und die Radials der Vertikalantenne demontiert werden mussten, konnte ich während einer Woche Messzeit und EXCEL-Mittelung feststellen, wieviel dB die Radials in gewisse Zielgebiete ausmachen.
Gruss Walter
Nachtrag:
Bei der Konteststation DQ2C von DL2SAX ist eine Dachkapazität natürlich verzichtbar:
Re: Funkbetrieb auf 160 und 600m und darüber hinaus
Hallo zuammen,
das Anpassgerät aus Bild 2 dieses Beitrags ist inzwischen von mir demontiert worden, weil es unnötigen Platz verschwendet und obsolet ist. Einige Einzelteile liessen sich in der Bucht problemlos verkaufen. Behalten habe ich das kleine Variometer. Beim genauen Betrachten einer Teilspule lief mir das Rohde & Schwarz Firmenlogo auf. Das hatte ich bisher übersehen.R&S ist sicherlich kein Bastelladen. Es findet sich bestätigt, wie eine verlustarme Spule auszusehen hat:
Stege, HF-Keramik, Kapazitätsarmut durch Abstände zwischen den Windungen. Vielleicht wickle ich spasseshalber dicke HF-Litze drauf (Edit: Passiert, siehe Nachtrag).
Das momentan verwendete Anpassgerät setzt sich aus 3 Komponenten zusammen: Teilwicklung Detektorspule, Kugelvariometer und Rollspule. Das monsterhafte Variometer hatte durch den Ferriten Verluste. Ausserdem zeigte es sich, dass die Komponenten durch Winkelmontage um 90° entkoppelt sein müssen. Der Bau eines optimalen Variometers steht noch aus. Ferrite sind keine Option, Eisenpulver- stäbe eventuell schon, haben aber eine geringe Permeabilität. Ich kenne die allerdings nur als Ringkerne.
Gruss Walter
Nachtrag:
Die R&S-Spule trug im Original nur die beiden seitlichen Wicklungen aus 1,5mm versilberten Kupferdraht. Den mittleren Bereich habe ich vor 13 Jahren mit PVC- isolierter Litze 0,75qmm bewickelt. Gemessene Induktivität 74µH. Mit der passenden HF-Litze sank die Induktivität auf 70µH und sieht jetzt so aus:
Wahrscheinlich wäre diese Spule ein idealer Rotor des geplanten Variometers.
Für WSPR mit Juma TX-500 war der Ultimate 3S nicht nötig, ein FW-Update reichte aus. Als Einzelgerät mit 200mW Senderausgangsleistung konnte auf 630m zuletzt Schottland und Finland erreicht werden. Zukünftiger Einsatz ist das 15m-Band tagsüber.
Re: Funkbetrieb auf 160 und 600m und darüber hinaus
Hallo zusammen,
meine 630m Versuche neigen sich dem Ende zu. Schon jetzt - Mitte Januar - ist bereits eine Verschlechterung der Fernreichweiten in den Süden festzustellen, während Finland und Schottland in den Empfangspegeln eher zulegten. Erstaunt haben mich die guten Feldstärken vor und nach der Dämmerung in nördliche Breiten, die dann an den Empfangsorten allerdings noch im Dunkeln lagen. Ostküste USA war mit meiner kleinen Senderleistung nicht erreichbar, was einer Station 71km nördlich von mir allerdings bei geringem SNR gelang.
Am Ende interessierte mich noch der SWR-Vergleich zwischen kleinem und grossem Variometer und die EXCEL-gemittelten Pegelunterschiede zweier Stationen im Bodenwellenbereich aus 71 und 108 km Entfernung zwischen 12:00 und 14:30 Uhr. Die Anpassung mit dem ferritlosen (Teil-)Variometer ergab im Mittel 0,94 dB mehr Pegel, was einer Leistungserhöhung um das 1,24 fache entspricht.
Der höhere Empfangspegel des vermeintlich schlechteren Variometers überrascht. Bei Licht betrachtet fehlen bei dem kleinen Variometer allerdings die Verluste im Ferrit. Der erwärmte sich nämlich merklich. Die Induktivität des Variometerrotors (2mm versilberter Kupferdraht) erhöhte sich durch den Ferriten von 20 auf 90 Mikrohenry.
Leider war der Sender-Abstimmbereich in der Firmware 1.15 auf 7 kHz beschränkt. Mir liegen die Quellcodes vor. Ich muss allerdings einen XP oder Win7/32Bit Rechner finden, auf dem der C30-Compiler 3.12 noch nicht installiert war (30 Tage Version). Luft nach oben wäre der Bau eines möglichst kompromissloses Variometers für die nächste Wintersaison.
Gruss Walter
Die Bandgrenzen stecken in der Datei juma-tx500.h:
// TX500 frequency constants #define TX500_DEFAULT_TX_FREQ 475000 #define TX500_LOW_TX_FREQ 472000 // 420000 original limit #define TX500_HI_TX_FREQ 479000 // 600000 original limit
Ein Editieren des Hexdumps funktioniert nicht, offenbar wird nach dem Einschalten die Integrität des Programmspeichers geprüft. Nach dem Begrüssungsbild schaltet der Sender aus.
Re: Funkbetrieb auf 160 und 600m und darüber hinaus
Hallo Walter und Kollegen,
interessante Ergebnisse! In dem Zusammenhang fiel mir ein altes LF-MF-PA-Modul ein, das sein Dasein als Fragment in meinem Keller fristet - vielleicht kann es jemand gebrauchen? Es umfasst in einem großen 19-Zoll-Einschub (brutto BxHxT 485x223x500; Basis ist ein Hagenuk-MF-Tuner):
- ein MF-Luft-Variometer von Hagenuk, 120 ... 550 uH, max. 20 A, - den original Ferrit-Spartrafo mit 8 Anzapfungen, der zur Anpassung zwischen PA und Variometer geschaltet wird, - den original Antennenstromwandler mit nachgerüsteter Messbereichsumschaltung und Kombi-Anzeige, - als "Beigabe" eingebaut diverse Fragmente einer früheren Transistor-PA (Kleinschütze, Kühlkörper mit 3 Ventilatoren, Treiber-Trafo, Filter, Buchsen usw., aber ohne MOSFETS)
Das Variometer ist in Topform und hat einen Feintrieb mit Skala; die PA-Fragmente sollte man am besten ausschlachten. Das Teil würde für € 40,- plus Porto (11 kg) den Besitzer wechseln und käme ab etwa 35 m Draht (z.B. 80-m-Dipol als T-Antenne) auf 630 m in Resonanz. Besteht Interesse? Bilder anbei.
Re: Funkbetrieb auf 160 und 600m und darüber hinaus
Hallo Tom,
das wäre in der Tat ein Schnäppchen, das niemand ablehnen kann, der mit der Materie vertraut ist. Ich werde gleich eine Mail hier schreiben.
Was ich nicht erwähnt habe:
Das kleine Variometer ist momentan in meiner Anpasskette das schwächste Glied und erwärmt sich derart, dass das SWR in den 2 Minuten Sendezeit durch Verstimmung auf 1:2 ansteigt. Nach 2 Minuten "Durchwärmung" kehrt das SWR auf 1:1,2 zurück. Mehr als der theoretische Antennen- wirkungsgrad ist halt nicht erreichbar. Die Natur lässt sich nicht "belöffeln". Trotzdem lohnt sich der Aufwand in die Grenzregion vorzu- dringen, denn die steigende Spannungsüberhöhung am Antennenfusspunkt geht einher mit fallenden Verlusten in den Anpassgliedern.
Re: Funkbetrieb auf 160 und 600m und darüber hinaus
Hallo Tom, hallo zusammen,
das Hagenuk Variometer funktioniert vorzüglich und hat die ERP-Leistung um weitere 1,5 dB steigern können.
Hagenuk hat sich notgedrungen von der zivilen Seefahrt abgewendet und bedient heute den militärischen Bereich. Das Variometer von Tom DK1IS gab es als einzelnes Anpassgerät und war auch Bestandteil des weit verbreiteten Mittelwellensenders MS400 mit zwei QB8/200 und 250W Ausgangsleistung auf 7 Quarzfrequenzen zwischen 420 und 512 kHz und (natürlich Morsetelegrafie A1 bzw. A2). 500 kHz war die internationale Not- und Anruffrequenz. 200 Seemeilen Reichweite waren kein Problem.
Der Fusspunktwiderstand der T-Antennen an Bord von Schiffen konnte sehr stark variieren, ist aber grundsätzlich sehr niederohmig gewesen. Deswegen musste die Impedanz des 50 Ohm Senders mit einem breitbandigen Ringferrit heruntergeteilt werden. Es sind theoretisch 30 Einstellkombinationen möglich. Für meine nicht gerade optimalen Verhältnisse gelten die Anzapfungen 1 und 5.
Für den endgültigen Aufbau werde ich einen Drehko und ein weiteres, kleineres Variometer für 160m vorsehen.
Wenn alles fertig ist, kommt noch eine vergleichende SWR-Kurve hinzu.
Gruss Walter
Hier ist sie:
Zur Zeit der höchsten Tagesdämpfung registrierte WSPRnet noch 22 Stationen zwischen 53 und und 1606 km Entfernung, entsprechend SNR +10 und -23dB.
Nachtrag vom 26.01.2024:
Neben der Resonanztransformation für das 160m-Band habe ich natürlich auch die Variante mit dem Hagenuk-Ferrit-Transformator ausprobiert. Nun ist der Strahlungswiderstand hier natürlich eine Grössenordnung höher und liegt bei ca. 3 Ohm, sodass die Unterschiede im Gegensatz zu 630m marginal sind. Es hat sich gezeigt, dass die 160m Rollspule an der Anzapfung 3 am besten funktioniert. Bei 630m-Betrieb darf sie sogar angeschlossen bleiben.
Re: Funkbetrieb auf 160 und 600m und darüber hinaus
Hallo Walter,
schön, dass sich das Variometer bei Dir schon bewährt hat! Danke auch für die Überweisung; ist gerade eingegangen. Ja, Platz gibt es genug im (aufgeräumten) Einschub - der fordert ergänzende Einrichtungen geradezu heraus. Ich habe hier noch einen zweiten Einschub im Einsatz; er bildet die ferngesteuerte Abstimm-Plattform für MF und LF. Für LF ist antennenseitig noch eine selbstgebaute Honigwaben-Spule (1,75 mH / Q=540) nachgeschaltet, die für Quasi-Dauerstrich radial von innen nach außen von Kühlluft durchblasen wird; siehe meine QRZ.com-Seite. Umschaltung erfolgt via Vakuum-Relais; der Zwischentrafo ist ebenfalls selbstgebaut (50-30-12 Ohm).