ZF-Abgleich mit einem DVB-T-USB-Stick für ein paar Euro
Prinzip in wenigen Worten: Rauschgenerator am Eingang des Filters. Am Ausgang ein "Spektrum Analyzer" in Form eines DVB-T-Sticks plus kostenloser Software.
Hallo zusammen,
hier meine Gedanken, wie man mit einem DVB-T-USB-Stick, die es beim Chinesen in der Bucht (suche nach "rtl2832u r820t", nicht die Mini-Sticks nehmen) für unter 10 Euro gibt, Filter abgleichen kann, insbesondere die ZF-Filterkurve für FM und AM der Rundfunkempfänger.
1. Man besorgt sich einen DVB-T-USB Stick, welcher auf dem RTL2832U basiert und als Tuner nach Möglichkeit den RG820T besitzt.
2. Download des kostenlosen SDR-Programms SDR Sharp http://sdrsharp.com/. Mit diesem Programm lässt sich das Spektrum schön groß auf dem Rechner darstellen.
3. Installation nach Anleitung für den RTL2832U-DVB-T-USB-Stick auf einem Windows-Rechner mit mindesten 2 GHz Taktrate und USB 2.0. Windows XP braucht Microsoft .NET Framework 3.5 ( http://www.microsoft.com/de-de/download/details.aspx?id=21 ).
4. Dann können wir von etwa 22 MHz bis 1,7 GHz mit Abstrichen empfangen und haben einen Spektrum Analyzer für diesen Frequenzbereich. Die Frequenz wird allerdings nicht ganz genau angezeigt und der Dynamikumfang ist auch nicht mit einem echten Spektrum Analyzer für mehrere 1000 Euro zu vergleichen. Für unter 10 Euro dürfen wir keinen überspannten Erwartungen haben. Aber im Prinzip geht es.
5. Wir wollen aber von DC bis etwa 28 MHz empfangen können. Zwei Methoden gibt es:
7. Dann fehlen noch ein paar Dämpfungsglieder für den Eingang des DVB-T-Sticks, der zu empfindlich ist. Außerdem soll der Eingang hochohmig sein, was entweder durch Widerstandsanpasung gelingt oder mit einem Sourcefolger im einfachsten Fall. Für Spannungsfestigkeit muss mit Koppelkondensatoren gesorgt werden. Eine galvanische Trennung mit einem HF-Übertrager ist dringend empfehlenswert beim Abgleich von Röhrengeräten!!!! Geiegnete Schaltungen müssen noch ausprobiert werden.
Schmalbandige Filterkurven von einigen 100 Hz bis einigen 100 kHz Bandbreite müssten damit gut abzubilden sein. Im Gegensatz zum Wobbelverfahren gibt es keine Einschwingprobleme und die Darstellung beim Abgleich erfolgt verzögerungsfrei und unmittelbar. Bin mal gespannt, wie das in der Praxis klappt.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Re: ZF-Abgleich mit einem DVB-T-USB-Stick für ein paar Euro
Hallo Volker,
Zitieren:Man besorgt sich einen DVB-T-USB Stick, welcher auf dem RTL2832U basiert und als Tuner den RG20T besitzt.
woher weiß nun der Leser, welche Hardware in welchem Stick verbaut ist? Sicherlich kann er das nicht ohne weitere Recherche erkennen?
Z.B. besitze ich einen DVB-T Stick von Yakumo, weiß aber nichts über dessen Innenleben und nicht jeder möchte einen neu erworbenen auf Verdacht öffnen.
Ansonsten aber gefällt mir dein Vorschlag sehr gut.
Re: ZF-Abgleich mit einem DVB-T-USB-Stick für ein paar Euro
Hallo zusammen,
wenn man diese Sticks in der Bucht kauft, ist der Chipsatz in der Beschreibung beschrieben. Demnach reicht die Suche nach dem Chipsatz. Die Sticks lassen sich leicht öffnen und dann mit der Lupe reinschauen. Es gehen auch andere Tuner. Fast alle DVB-T-Sticks haben den RTL2832U. Einfach ausprobieren.
Der Verfahren mit der Rauschquelle zur Darstellung von Filterkurven ist schon lange bekannt. Bisher hat man das Signalgemisch hinter dem Filter auf die NF-Ebene heruntergemischt und dann mit der Soundkarte und einem FFT-Programm auf der Spektrumsanzeige betrachtet. Damit waren allerdings nur schmalbandige Filter darstellbar, da die Soundkarte in der Regel nur einen Frequenzumfang von etwa 24 kHz abbildet.
Beispiel: Eine ZF von 455 kHz soll dargestellt werden. Die ZF wird mit einer LO-Frequenz von 455 + 12 kHz = 462 kHz gemischt. Das ergibt eine ZF von 12 kHz; und das liegt genau in der Mitte einer billigen Soundkarte, welche maximal 24 KHz abtasten kann. Es wird allerdings noch eine Spiegelfrequenz (Empfangsfrequenz + ( 2 mal ZF) = 455 kHz plus ( 2 mal 12 kHz) = 479 kHz) empfangen, die 24 kHz höher liegt. Auf diese darf ich allerdings fälschlicherweise nicht meine ZF abgleichen. Das Verfahren hat seine Tücken.
Seit etwa einem Jahr gibt es kostenlose Software, die aus einem DVB-T-USB-Stick einen breitbandigen Scanner und einen bedingt brauchbaren Spektrum Analyzer von 22 MHz bis 1,7 GHz bzw. von DC bis 28 MHz machen. Jetzt habe ich nur beide Verfahren kombiniert, also 1 und 1 zusammengerechnet. Genial ist das nicht. Es ist nur eine Idee, die ich weiterverfolgen möchte. Ich hätte nämlich gerne einen Spektrum Analyzer. Allerdings sind mir diese zu teuer und die gelieferte Messgenauigkeit benötige ich zudem nicht.
Re: ZF-Abgleich mit einem DVB-T-USB-Stick für ein paar Euro
Klaus:Hallo Volker,
Zitieren:Man besorgt sich einen DVB-T-USB Stick, welcher auf dem RTL2832U basiert und als Tuner den RG20T besitzt.
woher weiß nun der Leser, welche Hardware in welchem Stick verbaut ist? Sicherlich kann er das nicht ohne weitere Recherche erkennen?
...
Moin Klaus,
das kann mal relativ einfach an der USBID des angemeldeten Sticks erkennen. Es gibt auch Shellskripte die den verbauten Chipsatz im "Klartext" samt möglichen Frequenzbereich ausgeben.
Volker:... Der Verfahren mit der Rauschquelle zur Darstellung von Filterkurven ist schon lange bekannt. Bisher hat man das Signalgemisch hinter dem Filter auf die NF-Ebene heruntergemischt und dann mit der Soundkarte und einem FFT-Programm auf der Spektrumsanzeige betrachtet. Damit waren allerdings nur schmalbandige Filter darstellbar, da die Soundkarte in der Regel nur einen Frequenzumfang von etwa 24 kHz abbildet. ...
Als Alternative hatte im letzten Winter ja schon ein umgebautes SDR gezeigt, welches mit einem DDS-IC von Analog den Filterbereich wobbeln kann. Der Filterdurchgang lässt sich dann mittels einem ADC direkt ermitteln ohne über die Soundkarte gehen zu müssen.
Volker:... Seit etwa einem Jahr gibt es kostenlose Software, die aus einem DVB-T-USB-Stick einen breitbandigen Scanner und einen bedingt brauchbaren Spektrum Analyzer von 22 MHz bis 1,7 GHz bzw. von DC bis 28 MHz machen....
Die RTL2832-Lösung gibt es schon länger, mittlerweile sind auch schon würdige Nachfolger im Tunerberich erschienen, der E4000 ist ja obsolet. Leider geht der Spektumanalyzer nur Häppchenweise von DC-28 MHz bzw. 1.7 GHz, aber für den Preis ist das nebensächlich, zumal es nur ganz wenige Schnittstellen gibt, die das Datenaufkommen für ein lückenloses Direktsampling handeln können.
Re: ZF-Abgleich mit einem DVB-T-USB-Stick für ein paar Euro
Hallo Ronn,
Zitieren:... das kann mal relativ einfach an der USBID des angemeldeten Sticks erkennen. Es gibt auch Shellskripte die den verbauten Chipsatz im "Klartext" samt möglichen Frequenzbereich ausgeben.
bei den angebotenen DVB-T Sticks fehlten in der Werbung jegliche diesbezügliche Angaben, daher meine Frage.
Na gut, es handelte sich auch nicht um Fachgeschäfte, sondern eher Supermärkte.
Re: ZF-Abgleich mit einem DVB-T-USB-Stick für ein paar Euro
Richtig problematisch ist das, wenn ein USB stick in mehreren Revisionen daherkommt, so zum Beispiel beim Noxon! Ohne Verbinden mit dem Bus ist da ueberhaupt keine Aussage über die verbaute Hardware möglich! Selbst die Händler machen dann keine Aussage zur genauen Version die sie verkaufen. Probieren geht halt über studieren.
Re: ZF-Abgleich mit einem DVB-T-USB-Stick für ein paar Euro
Hallo zusammen,
bin ja mal gespannt, wie das in der Praxis alles funktioniert. Der AD-Wandler dieser Sticks kann nur 8 Bit oder 6 Bit, wenn ich mich recht entsinne, also recht wenig für einen Dynamikumfang, den man sich von einem richtigen Spektrumanalyzer wünscht. Starke Signale können den Empfang schwacher Sender zustopfen. In der Praxis wird man mit diversen Eingangsfiltern arbeiten müssen.
Ich habe mir bei den günstigen Preisen noch einen weiteren Stick für ein paar Euro aus China bestellt. Dieser Stick hat als Tuner den FC0013. Der Vergleich interessiert mich und ich möchte ihn umbauen, so dass er von DC bis 28 MHz empfangen kann. Ihn würde ich dann eingangseitig mit Dämpfunggliedern, einer galvanischen Trennung und zuschaltbaren, breitbandigen Filtern für die AM- und FM-ZF versehen. In Verbindung mit dem Programm SDR Sharp wäre das dann der Stick für den ZF-Abgleich.
Recht elegant müsste ja der Abgleich des Vorkreises bei einem Superhet gehen. Die Hüllkurve zeigt dann direkt die Frequenz des Vorkreises an. Da kommt man auf ganz neue Ideen.
Re: ZF-Abgleich mit einem DVB-T-USB-Stick für ein paar Euro
Hallo Volker
Der R820T-Tuner ist wesentlich empfindlicher, mit dem kann ich problemlos im 40m-Band mit meinen Konverter AFU-QSOs mithören, was mir mit den FC0013-Tuner-Stick kaum möglich war. Leider kann ich die DVB-T und DAB-Fähigkeiten nicht testen, die Treiber-CD ist wohl auf den Weg von China hier her kaputt gegangen...
Gruß Frank
Edit: Ich habe im Netz die passenden Treiber für DVB-T gefunden, und da sieht das Ergebnis nicht so gut für den R820T aus. Mit dem FC0013 bekomme ich den Kanal 22 am stärksten rein, mit den R820T habe ich dagegen an der selben Antenne gar keinen empfang auf Kanal 22. Auch die anderen beiden Sender, die mit den FC0013 100% Qualität haben, haben mit dem R820T immer mal wieder Aussetzer drin. Ob das nun an den Tunerchip liegt oder daran daß der mit dem R820T direkt aus China kommt und der andere den Umweg über ein hiesiges Versandhaus gemacht hat, kann ich leider nicht feststellen. Ich habe beide noch nicht aufgemacht. Von er (äußeren) Größe her ist der Stick mit dem R820T rund 1/3 länger.