das Schöne dabei ist dass später Körting via Elac weitere feine transistorisierte Syntector-Schaltungen gebaut hat. Ich hatte Anfang der 70iger Jahr bei einer Berliner ELAC-Vertretung gearbeitet und viele der ELAC-HiFi Steuergeräte sind durch meine Hände gegangen. Die Schaltungen und Aufbauten mit den Einzelplatinen waren durchweg von guter Qualität, die Ausgangsleistung und Klangqualität ebenso.
Auch habe ich auf UKW Versuche gemacht, weiter entfernte Stationen neben den starken Berliner Sendern unter Mithilfe des Syntectors zu empfangen. Waren gute Geräte. z.B. der Elac 4000T.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
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Der E6300 hat mich zwar sehr gefordert bei der Reparatur (Defekte im UKW-Kästchen), ist aber wohl der höchstwertige Empfänger von Biennophone mit Röhren:
ich habe den E6400, aber der unterscheidet sich nur im Gehäuse und den Bedienknöpfen vom E6300, die Schaltung und auch der Aufbau mit den Keramik-Leiterplatten ist identisch. Für UKW ist das definitiv der beste Empfänger von Biennophone, aber vom AM- und NF-Teil kann man das nicht behaupten, diese sind praktisch 'Minimal-Standard', immerhin wurde ein ordentlicher Ausgangstrafo spendiert, so dass er mit einer externen Lautsprecherbox gut tönt.
Der UKW-Tuner ist gut versorgt, das hatte ich bei meinem gesehen, aber da gab es nichts zu tun, dafür hatte ich die Herausforderung, klebrigen Staub aus den Plattenpaketen des AM-Drehkos zu entfernen.
das Gehäuse ist restauriert, der Messing glänzt wieder und das Chassis ist wieder eingebaut. Es fehlt noch die Alu-Bodenplatte für die Abschirmung und der endgültige Abgleich.
Um den Lack zum Glänzen zu bringen, habe ich ihn mit Schleifpaste poliert, das geht ganz gut, ist auch für verschmutzte oder matte Alt-Lackierungen empfehlenswert, wenn der Lack an sich noch gut ist.
Das Gehäuse von innen noch ohne Chassis. Der Ausgangstrafo ist an der Schallwand montiert und ziemlich gross geraten. Auffallend sind auch die sehr dünnen Trafobleche, damit es auch bei hohen Frequenzen nur wenig Wirbelströme und damit Verluste gibt. Ebenfalls auffällig sind die Verstrebungen und die Ausfüllungen der Hohlräume mit Papier, damit nichts schwingt. Da waren offenbar Boxenbauer am Werk.
Die frisch polierten Drehknöpfe und die wieder glänzende 'Krone':
Hier noch das Chassis. Die Ferritantenne ist an einer langen, drehbaren Stange befestigt und kommt so über dem Magneten des Basslautsprechers zu liegen.
Die Ersatz-EM85: Sieht nicht perfekt aus, aber funktioniert ohne Schaltungsänderung.
Ich habe schon ein paar Tests auf UKW gemacht. Die Unterdrückung von Gleichwellensendern ist hervorragend und der Übergang von 'nicht feststellbar' zu 'unbrauchbarem' Empfang beim Erhöhen des Pegels ist ziemlich schmal, so etwa ein Faktor 2 im Pegel. Die Trennschärfe ist hervorragend, ein Sender mit dem 10'000fachem Pegel auf dem Nachbarkanal wird komplett unterdrückt. Auch die Empfindlichkeit ist hervorragend, bei weniger als 10uV ist der Empfang rauschfrei. Eine genaue Messung war nicht möglich, da der Empfänger die (schwache) Abstrahlung vom Mess-Sender ebenfalls empfangen hatte.
Weiter ist mir noch aufgefallen, dass es für die beiden KW-Bereiche keine Trimmkondensatoren für den Oszillator- und Vorkreisabgleich gibt. Offenbar ging man von einer genügend reproduzierbaren Fertigung aus.
Die EF89 der NF-Vorstufe rauscht deutlich hörbar, wenn die Lautstärke ganz zugedreht ist. Ich hatte sie dann testweise durch andere (gebrauchte) getauscht, die ich hatte, aber mit mässigem Erfolg. Die eine rauschte zwar weniger, hatte aber so viel Mikrofonie, dass es schon ANdeutungen einer akustischen Rückkopplung gab. Die andere war auch nicht viel besser. Bei Gelegenheit beschaffe ich mir mal eine neue.
trotz des guten Ausgangszustands des Körting bin ich fasziniert über die schnellen Restaurationsergebnisse . Puuuuhhhh, ich hätte dafür die 10- fache Zeit benötigt. Dann muss aber jeder Handgriff sitzen und man muss auch wissen was man will und wie dies umzusetzen ist. Sprich.... Erfahrung ist gefragt! Gute Arbeit! Nein, sehr gute Arbeit... sieht aus wie NEU!
@Jörg: Es gab schon Arbeit, aber es hielt sich in erfreulichen Grenzen: Kondensatortausch, Gehäuse auffrischen und Neuabgleich. Da nichts wirklich defekt oder verbastelt war, erübrigte sich eine zeitaufwendige Reparatur, und wenn der Lack nicht runter muss, geht es wesentlich schneller.
Heute habe ich noch den AM-Feinabgleich gemacht, jetzt stimmen auch die Frequenzen auf der Skala wieder. Danach musste er auf UKW gegen den Biennophone Celerina und auf AM gegen den Albis 494 und den His Master's Voice antreten, also gegen meine Spitzengeräte.
Auf UKW hat der Celerina bei der Empfindlichkeit die Nase vorn, die Unterschiede sind aber klein (Celerina: 0.5uV, Körting: 1uV an 60Ohm). Bei der Trennschärfe und der Gleichwellenunterdrückung dagegen liegt der Körting klar vorne. Bei der Trennschärfe war das eigentlich zu erwarten, denn der Körting hat 8 ZF-Kreise, die zur Selektion beitragen, während der Celerina 'nur' 6 ZF-Kreise hat (ohne den Demodulator, dieser trägt nichts mehr zur Selektion bei). Bei der Gleichwellenunterdrückung scheint der Synchron-Oszillator seinen Job auch in der Praxis gut zu machen und nicht nur in der Werbung...
Auf LW und MW ist er etwa gleich wie der Albis 494, die Trennschärfe ist etwas besser, er hat ja auch einen ZF-Kreis mehr. Die stufenlos einstellbare ZF-Bandbreite ist ein echter Vorteil gegenüber dem Albis und dem His Master's Voice. Auf der oberen KW dagegen hat sowohl der Albis als auch der His Master's Voice die Nase vorn, was Empfindlichkeit und Spiegelfrequenzunterdrückung angeht. Hier macht sich beim Körting der fehlende 2. Vorkreis und die ausgangsseitig aperiodische HF-Vorstufe negativ bemerkbar. Gegenüber einem Durchschnittsempfänger ist er aber immer noch ein Stück besser, und dank der Aufteilung auf 2 KW-Bänder ist die Abstimmung einfacher und der Frequenzbereich weiter, so hat man auch das 13m- und das 60m-Band. Leider fehlt auch hier das 75m-Band, das hat nur der His Master's Voice.
Auf der NF-Seite ist es so, dass bei tieferen Frequenzen die Lautsprecher vor der Endstufe am Anschlag sind, die akustischen Verzerrungen nehmen schon stark zu, bevor man am elektrischen Signal am Lautsprecher einen Anstieg der Oberwellen sieht. Der Klirrfaktor bei 1W liegt deutlich unter 1% und ist damit sehr gut, auch Brumm ist nicht zu hören.
Kurz zusammengefasst: Ein Spitzenradio, das die Konkurrenz alt aussehen lässt.
Hier noch Bilder von der Rückwand und der Unterseite, bevor die Alu-Abschirmplatte montiert ist. Ein Detail: die dreipoligen Schweizer Netzstecker passen perfekt in die dreipoligen Anschlussbuchsen für die AM- und FM-Antennen.
@Rainer: Du darfst das Gerät selbstverständlich in das Museum aufnehmen. Die Daten sind bis auf die Lautsprecher identisch zum dort bereits vorhandenen 640W. Mein Gerät hat nur 4 Lautsprecher (ein grosser und ein mittlerer dynamischer und zwei elektrostatische Lautsprecher), diese sind alle frontseitig montiert. Da dieser nicht den Umweg über Neckermann gemacht hat, steht 'Körting' drauf und das Logo bei der Abstimmanzeige sieht etwas anders aus.
Die EF89 der NF-Vorstufe rauscht deutlich hörbar, wenn die Lautstärke ganz zugedreht ist. Ich hatte sie dann testweise durch andere (gebrauchte) getauscht, die ich hatte, aber mit mässigem Erfolg. Die eine rauschte zwar weniger, hatte aber so viel Mikrofonie, dass es schon ANdeutungen einer akustischen Rückkopplung gab. Die andere war auch nicht viel besser. Bei Gelegenheit beschaffe ich mir mal eine neue.
Gruss HB9
Hallo HB9
Röhren kannst Du von mir (gegen Portoersatz) bekommen. Lass mich mal wissen, was Du brauchst.
ich hätte da - weil eben das Gesamtgerät noch so schön dasteht auch wieder eine EM85 benutzt. Gut - nicht ganz billig mit ~50€ für NOS Röhre, aber kein Vergleich mit den hohen Preisen für EM34.
Ich finde eine Regelröhre -wie die EF89- als NF-Verstärker sowieso fraglich . Krumme Kennlinie und so......
Rauschunterdrückung hätte man besser anders realisieren, evtl. ganz weglassen können.
Gruß aus NL, Wolfgang
Hallo Wolfgang,
das sehe ich auch so. Eigentlich wäre hier die EF86 die richtige Wahl gewesen, und die Rauschunterdrückung funktioniert mit einer Röhre mit gerader Kennlinie noch besser als mit einer Regelkennlinie, da für das Sperren der Röhre weniger Steuerspannung nötig ist. Eine ECC83 oder ECC81 wäre auch eine gute Lösung gewesen. Die krumme Kennlinie stört nicht einmal stark, da die EF89 ja eine relativ hohe Regelspannung braucht, aber die Mikrofonie stört je nach Röhre, da muss man sich eine 'gute' aussuchen. Aber trotzdem ist es ein schönes Gerät und macht Spass.