da hast Du ja ein sehr gut erhaltenes Picoskop erwischt. Es hat nur eine geringe Unlinearität der X-Ablenkung - das sind feuchte Duroplast-Cs. Wenn ich richtig sehe , ist bei Dir sogar ein Gewaplast verbaut , das kenne ich noch garnicht vom Picoskop - kannst Du erkennen , ober original ist ?
Bei Meinem war das Bild viel schlechter.
Ein Hinweis noch: Die Bildröhren von damals "brennen" recht schnell ein, wenn ein stehendes Oszillogramm längere Zeit unverändert abgebildet wird. Diese Einbrennspur verliert sich zwar mit der Zeit wieder, wenn sie nicht allzuderb ist, sollte aber vermieden werden.
Dann viel Freude daran.
Viele Grüße Bernd
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04.07.11 20:43
roehrenfreak
nicht registriert
04.07.11 20:43
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Pikoskop
Hallo Oszillokaiser-Freunde,
beim Betrachten der Innenansicht bekomme ich leicht feuchte Augen. Oh Herr - was hat man sich damals Mühe gegeben. Allein schon der Knotenabstand in den Kabelbäumen geht doch als physikalisch-technisches Eichnormal durch, oder? Es hüpft mein Herz...
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
Erzähle es mir – und ich werde es vergessen. Zeige es mir – und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun - und ich werde es behalten.
Hallo Briefmarkenfreunde, danke für die Rückmeldungen. Bernd, was sind Gewaplaste? Ich als Alt-Wessi kann mir leider nichts drunter vorstellen. Wenn Du es mir zeigen kannst, schaue ich gerne noch mal nach. Ich habe eben noch mal 2 Fotos gemacht, von der Unter- und Rückseite. Da kann man sehen, daß die dichtgelöteten MP-Kondensatoren vom November 1962 sind. Baujahr demnach Ende 1962 bis Anfang 1963. Das Foto der Rückseite zeigt etwas, was mich erst stutzig machte. Im Gegensatz der mir bekannten Picoskope (Picoskops?) die eine fest angebaute Netzleitung haben, ist ein Kaltgerätestecker eingebaut. Da ich aber keine Anzeichen einer nachträglichen Änderung (auf der Innenseite des Bleches klebt ein Abziehbild) erkennen kann, ist dies wohl original.
Ja, Jürgen, das ist noch saubere Handarbeit, wie Du und ich sie auch noch gelernt haben. Die Löhne in der DDR waren recht niedrig, da war Zeit um die Kabelbäume so bildschön zu binden. Das einzige unschöne an diesem Picoskop ist, daß die Bleche wohl nicht vor dem Decklack grundiert wurden. Deshalb löst sich der Lack in größeren Stücken ab. Schade, alles andere ist für die Ewigkeit gebaut.
Ich habe noch einige DDR-Meßgeräte die ich sehr schön finde, sodaß ich sie nach und nach vorstellen möchte.
RFT - schon seinerzeit trefflich gedeutet als "Richtig Feine Technik". Unsere Kollegen in der ehemaligen DDR waren in mancherlei Hinsicht womöglich innovativer und kreativer als man vermuten sollte. In Produkten wie dem "Pikoskop" beispielweise spiegelt sich das wider. Mangelwirtschaft und andere Einflüsse machen eben erfinderisch. Hut ab - ich find's jedenfalls richtig klasse. Auch andere Produkte - seinerzeit unter Handelsnamen wie "Bruns" im Westen verkauft (oder eher "verhökert") - waren alles andere als schlecht.
Unter dem Oberbegriff "RFT" gab es Produkte, die absolut den Vergleich mit "dem Rest der Welt" nicht scheunen mussten. Schade ist nur, dass vieles davon nie in Serie gegangen ist und/oder mittlerweile verschollen ist. Wirklich schade!
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
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der Kaltgerätestecker ist auf keinem Falle original - den gab es Anfang der 1960er noch garnicht - ich kenne nur festes Netzkabel.
Der Gewaplast-C , Wolfgang hat ja schon Beispiele geliefert, mit der dreckig weißen Gewaplast-Vergußmasse befindet sich auf dem Bild von der rechten Seite C27 oder so ähnlich und auf der Unterseite habe ich auch noch einen entdeckt.
Was Gewaplast chemisch gesehen ist , weiß ich auch nicht und würde mich mal interessieren. Jedenfalls wurde diese Plast nach kurzer Zeit schon porös und somit undicht - Die hätten Die damals besser gleich ganz weggelassen , da hätten die Cs genausolange gehalten und wären noch billiger gewesen.
von hinten innen sieht der Oszi so aus:
Viele Güße Bernd
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Hallo Martin, hallo Wolle, hallo Bernd, So, jetzt weiß ich, was Gewaplaste sind. Diese Kondensatoren sind mehrfach vorhanden. Ich habe 6 Stück mit der weißlichen Vergußmasse gezählt. Der Rest hat einen durchsichtigen Endverguß, wie ihn (optisch) auch viele Roedersteins -nicht Eroid- der 60-er Jahre hatten.
Der Einbau des Kaltgerätesteckers sah zuerst nicht nach einem nachträglichen Einbau aus. Die Anzeichnungen sind Bleistiftmarkierungen des Gehäuseausschnitts. Der Ausschnitt des Gerätesteckers ist so sauber gemacht worden, daß ich zuerst glaubte, es wäre vom Werk. Der Sicherungshalter ist durch einen offenen Si-Halter ersetzt worden. Die Netzleitungsdurchführung ziert jetzt eine Massebuchse. Ich habe das ganze fotografiert und mit dem Aussehen eines originalen Picoskop verglichen. Ich habe die Fotos mit „Original“ und „Fälschung“ bezeichnet.
Moin Martin, Verbesserung ja, ist aber nicht "orschinool". Als Tastkopf kam das mit, was auf dem Bild zu sehen ist, auch mit einem feinen Adapter für BNC-Stecker. Ich habe einen 10:1-Tastkopf zusammen mit einem EO 1/71a, dem halbstarken Bruder des Picoskops, bekommen. Habe ich leider nicht hier. Daß es noch so viele Picoskope gibt, ist doch efreulich. So was Nettes Kleines kann man doch nicht wegwerfen. Ich habe noch einige andere Oszilloskope in meiner Sammlung. U.a. die schönen Nordmende UO963 und UTO964 aus den 1950-er Jahren, bei denen wir als Lehrlinge immer einen langen Hals kriegten. Sie werde ich in der nächsten Zeit mal zeigen. Viele Grüße Klaus