nach dem ergattern eines Telefunken Palcolors T708, der 20ig Jahre im Keller stand habe ich diesen langsam hochgefahren. Ein Bauteil mit der Nummer R532 im Horizontal Ablenkbereich auf dem Chassis gibt immer beim Einschalten ein kleines Wölkchen von sich. Leider habe ich keine Schaltplan, hat diesen jemand im Forum. Insgesamt funktioniert der Fernseher, allerdings ist das Bild ohne Farbe, unscharf und beim Bildlauf ist das Bild geteilt. Hat jemand eine Tipp?
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Nach dem Austausch der Kondensatoren in der Horizontalstufe ist das Bild jetzt nicht mehr geteilt und es steigt auch kein Wölkchen mehr auf von einem Widerstand. Ein Foto mit den Austauschkondensatoren und den Bezeichnungen im Schaltplan anbei. Jetzt fehlt nur noch die Farbe, das Bild ist weiterhin s/w. Ein Kondensator zwischen den PCL200 fehlt, die Nummer ist C623. Hat jemand die Werte davon?
unter der Conrad Liste liegt da nicht das Servicemanual? Was ist das dann? Ansonsten - ich kann den C623 nicht finden! Es gibt bei Blau und Rot eine RK vom Schirmgitter der PCL200 auf die Basen der BC130A. Diese 1,5pF Kondis nennen sich C624 und C630. Einen C625 (Elko) und C626 (120pF) gibt es auch, aber C623 sehe ich nicht?
Meine Unterlagen sind original von 1968. Zweifarbiger Druck mit grau schattierten Baugruppenzusammenfassungen, allen notwendigen Spannungen und Oszillogrammen und einem Fehlersuchbaum (!!!) Auch eine 26-seitige Schaltungsbeschreibung ist dabei. Was für ein Luxus für die Radioler von damals
Diesen Luxus gab es bis Mitte der neunziger Jahre. Ich beziehe mich dabei auf Fernsehgeräte. Schüttgut, wie Radiorecorder, Radiowecker und Ähnliches wurde nicht mehr repariert, sondern nur getauscht. Ich beziehe mich auf die Firmen Telefunken, Nord-Mende und Grundig. Schlimm wurde es mit dem Erscheinen der Dönerkisten. Ich wünsche Dir einen guten Start in das Jahr 2017.
Danke-ebenfalls einen guten Start ins neue Jahr! Ich habe diesen Beruf (als Zweitberuf) auch mal gelernt, als einer der letzten Generationen um 1988, die die Bezeichnung R+F-Techniker noch tragen durften! Bin aber dann aber Ende 1992 ausgestiegen nachdem unseren NL geschlossen wurde. Ich schäme mich auch, in diesem 2000er Jahrzehnt habe ich noch keinen Fernseher mehr repariert! Aber das Alte ist noch immer präsent. In der Berufsschule wurde eben dieses total diskrete TELEFUNKEN 708er Chassis von 1967 als Anschauungsbeispiel gerne herangenommen. Auch wenn viele Telefunken nicht mögen - der harte Schnitt von der kostspieligen aber stabilen und einfach zu handhabenden Modulbaureihe (letze Version Chassis 714 um 1979) hin zum wackligen Chassis 615 (um 1981) war für die Reparierenden nicht einfach. Telefunkens ewig knifflige diskrete Ansteuerschaltungen des Netzteils, wo bei Verwendung nicht zugelassener Ersatzbauteile: "Verwenden Sie doch bitte das >Rep-Set< und tauschen Sie alle aktiven Bauteile mit genau denen aus der Tüte. Dann wird es wieder richtig anschwingen". Wichtig war zuallererst immer der 60W Glühlampenlast am abgelöteten ZTR Anschluss zur Sicherstellung eines funktionierenden Netzteils mit dem Schalttransistor (S2000AF) und der Ansteuerung über "Power-Prozessor TEA 2029 bevor man weiter suchte.... Sonst fotografierte sich der Reparateur oft immer selbst beim Aufblitzen der Sicherung im Filterbaustein
Zurück zum Chassis 708:
Beim Farbfernseh Pionier Telefunken gab es ja den "Telefunken-Sprecher" für die Fachhändler. Danach hießen die glaub ICC 619 und 620 aus dem Thomson Konzern. Dann war ich raus.
Telefunken Sprecher Heft 41/1967
Telefunken Sprecher Heft 44/1967 mit Walter Bruch - Erfinder des PAL Systems
Schaltungsmappen zum ersten Telefunken Farbfernsehchassis 708 1967
Letzte Unterlagen - Chassis 618 von 1992 aus meiner aktiven Zeit als "Radioler" ...
Die verspielten Netzteile von Telefunken sind mir auch noch unangenehm in Erinnerung. Das Chassis 619 war das am weitesten ausgebaute Chassis. Dann kam das Chassis ICC9, ein Analogkonzept, gefolgt von den 100 Hz - Geräten ICC20 und ICC21. Auch diese Geräte wurden von Saba, Nord-Mende und Telefunken gefertigt. Nord-Mende war die "Edelmarke", Telefunken lag irgendwo dazwischen und Saba war die Billigschiene, die alle unter dem Schirm von Thomson gebaut wurden. Als erste Firma gab Nord-Mende die Fertigung auf und Thomson vertrieb die Geräte unter dem eigenen Namen. In der Folge verkam Saba zu einem Schüttgutgerät, zum Beispiel ICC20 und wurde über Discounter, wie Aldi, Lidl und weitere verkauft. Mit der Prämisse "Geiz ist geil" wurde die Reparaturtätigkeit immer sinnloser. Die Formel lautete dann "dafür kann ich mir ja einen Neuen kaufen". Der Techniker mutierte zum letzten Arsch. Heute haben wir es mit Dönerkisten oder mit "Made in China" zu tun. Weitere Produzenten sind im früheren Ostblock und in Korea zu finden. So, nun habe ich genug "gemeckert". Die letzten Geräte habe ich 2013 repariert, bis ich 2014 aus der Lebensbahn herauskatapultiert wurde.
einbinden geht na klar nur wenn man vorher markiert wo - ist ja logisch
Der Radio- und Fernsehtechniker war in früheren Jahrzehnten hoch angesehen, am Ende aber ein Job für Enthusiasten. Er sollte für immer weniger Geld möglichst alles können. Schon zu meiner Zeit waren später bei Schulungen immer meist nur die Kinder der Ladeninhaber dabei. Normale Gesellen machten den Job nach der Lehre nur kurze Zeit, orientierten sich um oder gingen in die Industrie.
Ich habe bis 1990 in einem großen Industriebetrieb (WF Berlin) im Bereich Instandhaltung Elektronik gearbeitet. Die Reparatur von Fernsehgeräten war ein Abfallprodukt meiner Arbeit für einige privilegierte Leute. Ansonsten lief diese Beschäftigung als Zubrot und als Kompensationsleistung auf privater Ebene. Erst ab 1990, nachdem die Industrie der DDR zerschlagen war, fing ich mit der Reparatur brauner Ware an. Wie treffend der Begriff "Braune Ware" gewählt war, habe ich erst später begriffen. Anfangs lief alles ganz gut, viele "Bilderstürmer" waren der Meinung, sich Westtechnik zulegen zu müssen. Mitte der neunziger Jahre ging es immer mehr abwärts bis zu den Zuständen nach dem Jahr 2000. Mich beeindruckt immer wieder, wieviel Erzeugnisse aus der DDR noch heute angeboten und verkauft werden.