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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören?
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06.04.16 12:33
Antennow

nicht registriert

06.04.16 12:33
Antennow

nicht registriert

Re: Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören?

Danke Walter, guter Hinweis.

Speziell die Forderung, vorzugsweise das H-Feld abzustrahlen, ist ja auch elegant über eine Ferritantenne machbar, und man hat auch Mittel- oder Langwelle.

Für Interessierte ist hier der Link zu dieser Verfügung :

http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDo...ionFile&v=5

Selbst nutze ich schon seit Jahren einen MW-Modulator mit digitaler Frequenzaufbereitung im 9 kHz-Raster. Ich habe das Gerät als Kit aus den USA bezogen. Ließ sich ohne Probleme in ca. 3 Stunden aufbauen und in Betrieb nehmen und läuft seit paar Jahren im Dauerlauf an einem mp3-Player.

Zur Störabstrahlung habe ich folgendes erlebt: Unser MW-Ortssender (1044 kHz) war bis zur Unhörbarkeit gestört, natürlich erst recht alles andere, von Langwelle bis in die hohen Kurzwellenbänder. Ich habe den Stördienst angerufen, und deren erste Frage war, ob der Ortsempfang gestört wäre. Das konnte ich life am Telefon vorführen, und das war auch die Bedingung den Störer zu suchen, andernfalls wären die nicht aktiv geworden. Die Ursache war ein defektes Schaltnetzteil, und der Störer war in einem Radius von 500 Metern auf massenhaft Oberwellen zu hören.

Daraus ließe sich schlußfolgern, daß die Bundesnetzagentur sich um Störungen oder HF-Ausstrahlung im MW-Bereich überhaupt nicht mehr kümmern wird, solange man es nicht soweit treibt, daß die Lampen beim Nachbarn anfangen zu flackern.

Also senden wir weiter im 10-Meter-Umgebungsbereich, vorzugsweise mit Magnetantenne.

Grüße ans Forum,

Antennow

Zuletzt bearbeitet am 23.09.18 20:18

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06.04.16 13:13
HB9 

WGF-Premiumnutzer

06.04.16 13:13
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören?

Hallo zusammen,

es gibt noch eine Möglichkeit: Man speist die HF in das Netz mit dem gemäss EMV-Norm (EN55022) zulässigen Grenzwert, am besten phasengleich (parallel) in Phase und Nulleiter, so dass die X-Kondensatoren der Netzfilter nicht dämpfen. Bei AM ist die Grenze für den Mittelwert anzuwenden, der beträgt im Frequenzbereich 500kHz..5MHz 46dBuV (ca. 200uV), gemessen mit 50 Ohm Abschlusswiderstand. Im Langwellenbereich ist der Grenzwert höher und frequenzabhängig, oberhalb 5MHz (bis 30MHz) beträgt der Grenzwert 50dBuV. Durch die kapazitive Kopplung im Netztrafo des Empfängers kommt die HF meistens an den richtigen Ort, allenfalls muss man mit Y-Kondensatoren, welche für Netzspannung zulässig sind (Gütesiegel, max. 4.7nF) der HF den Weg weisen. Je nach Empfänger muss mit einem HF-Trafo die Spannung hochtransformiert werden, weil die Antenneneingänge der Röhrenradios relativ hochohmig sind und daher eher etwas mehr Spannung brauchen, während die Übertragung über das Netz niederohmig ist.

Wenn das Netz schon stark verseucht ist, reichen diese Pegel natürlich nicht für einen brauchbaren Empfang, aber wenn das eigene Netz noch halbwegs sauber ist oder wenigstens ein unverseuchter Frequenzbereich vorhanden ist, könnte so was funktionieren. Die Art der 'Störung' ist in der Norm nicht spezifiziert, somit ist das legal, mindestens so lange man so nicht absichtlich Informationen über öffentlichen Grund überträgt, aber das dürfte technisch gar nicht möglich sein bei diesen Pegeln.

Damit das Ganze nicht zur Gefahr wird, dürfen für das Ein- und Auskoppeln der HF ins Netz nur Y-Kondensatoren verwendet werden. Diese sind selbstheilend und auch im Fehlerfall fliesst kein gefährlicher Strom durch den Kondensator. Weiter müssen sie die üblichen Gütesiegel haben (Tüv, SEV, UL oder ähnliches) und für 250V AC spezifiziert sein, die maximal zulässige Kapazität ist 4.7nF, wobei für diese Anwendung 1nF schon ausreicht. Ein berührungssicherer Aufbau ist selbstverständlich. Die Einkopplung sollte möglichst niederohmig erfolgen, damit die Netzfilter anderer Geräte die HF nicht zu stark dämpfen.

Gruss HB9

06.04.16 13:28
Antennow

nicht registriert

06.04.16 13:28
Antennow

nicht registriert

Re: Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören?

Noch etwas zum Thema "Trotzdem Mittelwelle hören"

Können wir doch, kennen nur die neuen Möglichkeit nicht

Ich habe gerade entdeckt, daß ich selber seit ca. einem Jahr einen Mittelwellensender, meistens mit dem Programm "Radio Swiss Jazz" in guter Sendequalität betreibe.

Der Sender ist ein HiFi-Verstärker CTA-200 BT, den ich in Deutschland gekauft habe.

Es handelt sich um einen 200 Watt Operation D Verstärker. Angeregt über das Thema hier, habe ich mit einem Allwellenempfänger mal meine Umgebung abgesucht und auf 654 kHz mein laufendes Internetradio-Programm "Radio Swiss Jazz" in guter AM-Modulation hören können.

Die Abstrahlung scheint am stärksten über die Induktivitäten in den Lautsprecherboxen zu erfolgen, denn in der Nähe der Lautsprecher ist die Feldstärke am höchsten. Ich schätze ein, daß meine Nachbarn mit einem guten Empfänger mithören können.

Überraschung ? Eigentlich nicht. Ich hatte es nur nicht vermutet.

Wäre mal interessant, was bei euch da draußen so läuft ?

Keep testing ! Oder besser, meßt mal schön !

Antennow

06.04.16 19:52
SmdSchubser 

WGF-Nutzer Stufe 2

06.04.16 19:52
SmdSchubser 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören?

Hallo HB9,

Zitieren:
Man speist die HF in das Netz mit dem gemäss EMV-Norm (EN55022) zulässigen Grenzwert

Es ist nicht zulässig, die für unabsichtliche Aussendungen definierten EMV Grenzwerte als Freigrenze für absichtliche Aussendungen zu interpretieren.

Das lernten wir gerade im Zusammenhang mit einem RFID-ähnlichen Projekt.

Gruß Martin

09.04.16 20:14
Antennow

nicht registriert

09.04.16 20:14
Antennow

nicht registriert

Re: Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören?

Grüß Dich Rainer,

Nach Abschaltung der letzten Mittelwellensender wird wohl zunehmend das Thema "Trotzdem Mittelwelle hören ?" für das Forum interessant werden, und es werden eine Menge Ideen hervorgebracht werden, die zwar funktionieren, aber in Hinsicht auf die nicht befriedigende/durchschaubare Gesetzgebung grenzwertig oder unerfüllbar bleiben.

Mein Vorschlag: Wir (Du oder ich oder noch weitere, Aufruf ans Forum) werden eine Schaltung für einen MW-Modulator zum Nachbau entwerfen/auswählen, der von vornherein so leistungsbegrenzt ist, daß immer sicher gestellt ist, die maximal zulässige Feldstärke einzuhalten, egal welch noch so effektive Antenne benutzt wird. Eventuell auch mit der Vorbedingung einer definierten Antenne.
Das gäbe SIcherheit für alle, die nicht über hinreichende Kenntnisse und Meßmittel verfügen, die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sicher zu stellen.
Wie ich die Leute von der Bundesnetzagentur bisher kennengelernt habe, sehe ich eine Chance, daß sie bereit wären, unseren Entwurf zu unterstützen und kostengünstig, vielleicht sogar kostenfrei durchzumessen und zu zertifizieren. (Die angestellten Ingenieure dort sind auch Radiofreaks, wie ich feststellen konnte, wenn die auch manchmal genervt sind durch die zunehmenden Beschwerden der Funkamateure).

Jedenfalls gehe ich davon aus, daß die wenigsten hier im Forum über hinreichende Kenntnisse oder/und Meßmittel verfügen, ihre Kreationen hinsichtlich der gesetzlichen Vorgaben zu überprüfen um die Bedingungungen mit Sicherheit einzuhalten. Solch eine Anleitung könnte dann jeden in die Lage versetzen, seine Radios aus der "Welt der alten Radios" weiter zu betreiben.

Hobby mit Risiko einer Gesetzesübertretung will mit Sicherheit keiner.

Also denke ich, wir bieten/organisieren eine sichere Möglichkeit hier in Form einer Anleitung für eine zertifizierte Bauanleitung für das Forum.

Was hältst Du davon ? Vielleicht ein Ideenwettbewerb für eine "Wumpus Transmitter (WUT) ?

Sei gegrüßt,

Rainer

09.04.16 20:32
ingodergute 

Moderator

09.04.16 20:32
ingodergute 

Moderator

Re: Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören?

Hallo Rainer,

eine Bauanleitung wird wohl kaum zu zertifizieren sein. Bestimmte Eigenschaften des Aufbaus werden stark vom Geschick und den technischen Möglichkeiten des Erbauers abhängen. Es gibt meiner Ansicht nach im Netz genügend Vorschläge, einen "Modulator" zu realisieren. Jeder muss selbst einschätzen, ob er seinen Aufbau nutzen kann.
Wer wirklich sicher sein will, kann einen modulierbaren Meßgenerator erwerben.

Nichts gegen einen Ideenwettbewerb, aber aus meiner Sicht ändert das nichts an der Verantwortung des Erbauers für sein Gerät. Wichtiger als die Güte der Bauanleitung ist der Wissensstand des Erbauers über Hochfrequenz.

Viele Grüße

Ingo.

10.04.16 04:13
Antennow

nicht registriert

10.04.16 04:13
Antennow

nicht registriert

Re: Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören?

ingodergute:
Hallo Rainer,

eine Bauanleitung wird wohl kaum zu zertifizieren sein. Bestimmte Eigenschaften des Aufbaus werden stark vom Geschick und den technischen Möglichkeiten des Erbauers abhängen. Es gibt meiner Ansicht nach im Netz genügend Vorschläge, einen "Modulator" zu realisieren. Jeder muss selbst einschätzen, ob er seinen Aufbau nutzen kann.
Wer wirklich sicher sein will, kann einen modulierbaren Meßgenerator erwerben.

Nichts gegen einen Ideenwettbewerb, aber aus meiner Sicht ändert das nichts an der Verantwortung des Erbauers für sein Gerät. Wichtiger als die Güte der Bauanleitung ist der Wissensstand des Erbauers über Hochfrequenz.

Viele Grüße

Ingo.


Hast vollkommen Recht Ingo, die Verantwortung hat jeder selber, wenn er was macht. Doch gerade deswegen empfehle ich eine streng definierte Lösung (als zertifizierte Bauanleitung), die Sicherheit gibt, vorgegebene Grenzen nicht zu überschreiten. Das ist möglich, wenn die absolute Leistung begrenzt wird, und wenn die zugehörige Antennenkonfiguration (rein geometrisch) Bedingung wäre und eingehalten werden müßte. Würde also heißen, daß jeder, der die Kiste streng nach Rezept nachbaut, sicher sein kann, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Vergleichbar wären die leistungsbegrenzten Kleinkrafträder für nicht voll geschäftsfähige (junge) Verkehrsteilnemer (gedrosselte Mopeds).
Das würde unseren forumorientierten Dampfradio-Liebhabern ohne spezielle HF-Kenntnisse und Meßtechnik eine sichere Möglichkeit bieten, ihre Radios mit eigenen Programmen zu betreiben. Darauf kommt es mir an. Wie du schon sagtest, es viele technische Varianten dafür. Laß uns die eleganteste Lösung finden und sozusagen als WUT-Standard allen Interessierten empfehlen.

Rainer

WUT = Wumpus Transmitter

10.04.16 07:38
wumpus 

Administrator

10.04.16 07:38
wumpus 

Administrator

Re: Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören? Modulator-Zertifikat.

Hallo zusammen,

gegen ein solches Projekt "MW-Kleinstsender (Modulator), das deutsche Rechtsvorschriften einhält und eine Zulassung der Aufsichtssbehörde bekommt" habe ich nichts einzuwenden.

Das Problem sehe ich eher in der Erlangung einer solchen Zertifizierung durch die Netzagentur. Ich kann derzeit nicht einschätzen, ob ein Bausatz oder ein Bauvorschlag oder nur fertig montierte Geräte eine Zulassung erlangen könnten (ähnlich wie bei den UKW-Modulatoren).

Mir ist momentan auch nicht klar, welche Kosten für eine solche Zertifizierung entstehen könnten. Mein Instinkt sagt mir hier: Einige tausend Euro.

Ich hatte bisher eher schlechte Erfahrungen mit der Netzagentur gemacht, auch nur die Auskünfte über die Grenzleistungen und den Personenkreis der Berechtigten zum Betreiben von Service-Messendern zu erhalten. Ein halbes Dutzend Telefongespräche liefen ins Leere.

Auch durchschaue ich die technischen Vorgaben der jetzigen Regeln nicht völlig.

Was brauchen wir, um hier in der Erkennung der Notwendigkeiten (Bausatz, Bauvorschlag, Fertiggerät) und der Zertifizierung voranzukommen?

Wer kann auf technischer Ebene Verhandlungen mit der Netzagentur führen (am besten ein Branchen-Ingenieur)?


Ich könnte mir sogar vorstellen, wenn ein solches Projekt technisch und rechtlich eine gute Chance der Zertifizierung hätte, dann würde hier im Forum sogar eine Finanzierungs-Spendenaktion erfolgreich sein.

Was denken die Nutzer der WGF dazu. Ich jedenfalls wäre dabei.

Wer könnte (wie oben beschrieben) den Kontakt zur Netzagentur aufnehmen, um den rechtlichen Rahmen und die technischen Voraussetzungen zu klären?



Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"

10.04.16 09:45
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

10.04.16 09:45
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

Re: Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören?

Hallo zusammen,
ich persönlich habe da nicht so sehr Bedarf an einer Zertifizierung. Ich habe zwei Meßsender mit Fremdmodulationseingang. Der Rode & Schwarz SMLR Leistungsmessender lässt sich z.B wunderbar direkt an einen Antenneineingang eines Radios anpassen. Natürlich könnte man damit auch "anders", wenn man denn wollte, und das sogar recht dolle Tut man aber nicht, und darf man ja auch nicht!

Viele Grüße,
Christian

Zuletzt bearbeitet am 10.04.16 09:46

10.04.16 13:43
Antennow

nicht registriert

10.04.16 13:43
Antennow

nicht registriert

Re: Deutsche Mittelwelle am Ende. Trotzdem Mittelwelle hören?

Rainer, ich würde mich engagieren. Wir sollten uns auch über die Verfahrensweise einigen und koordiniert vorgehen, damit wir die Bundesnetzagentur nicht mit sich überschneidenden und kontraproduktiven Anfragen zuschütten.

etwa in der Verfahrensweise:

0. Voranfrage zu der Idee bei der BNA über prinzipielle Machbarkeit,
1. Lösungen erarbeiten und auswählen,
2. Kontakt mit der BNA aufnehmen, um eine Zertifizierung der ausgewählten Lösung zu erreichen,
3. ..... wir werden sehen.......

Sei gegrüßt,

Antennow

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