das Westonelement+ Diskussion über Wohnzimmerthermometer
hallo alle,
das Westonelement ist eine Referenzspannungsquelle zum Einstellen von Voltmetern. Es funktioniert ähnlich einer Batterie, jedoch kann es keine Leistung liefern, dafür eine hochgenaue Spannung. Diese beträgt bei 20°C = 1,01865 Volt. Die Temperaturbedingten Abweichungen davon sind in einer Tabelle erfasst. Westonelemente waren über sehr lange Zeit die Referenz überhaupt. Mittlerweile sind sie ersetzt durch moderne IC Systeme.
Dieses hier ist jetzt 57 Jahre alt
Hinweis: die meisten Westonelemente die so im Handel auftauchen sind mittlerweile nichtmehr zuverlässig genau. Ebenso ist ein Postversand dieser Dinge nicht ratsam.
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indirekt passt mein Problem (durch Verkopplung des Westonelement mit der vorhanden Temperatur) vielleicjt auch hierher:
Ich gebe zu, 16 ! digitale Thermometer in der Wohnung zu haben, teilweise vom gleichen Typ, teilweise diverse Typen.
Und das "schöne" daran: Eigentlich zeigt jedes Thermometer einen anderen Wert an. Kleinster und höchster Wert unterscheiden sich um 1,8 Grad.
Meine erste Suche in einschlägigen Elektronik-Märkten und Versandhäusern brachten NICHT das erlösende Angebot: Geeichte Messgenauigtkeit unter 0,2 Grad. Am Besten noch mit einem Preis unter 1000 Eur.
Werde ich umsonst weitersuchen?
Gibt es überhaupt bezahlbare Consumer-Digital-Thermometer mit 0,2 oder weniger Grad Genauigkeit?
Wäre ja auch für eine gute Westonelement-Messung ganz brauchbar.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
John Fluke 2190A, aus der Bucht. Und einen Sensor* dazu (oder 10 Stück, zusammen mit einem Thermocouple-Scanner) Es hat einen Vierpunktabgleich und schafft die 0,2° locker.
lG Martin
* für deine Zwecke PT100 bevorzugen. Das Fluke muß das passende Eingangsmodul haben.
wumpus:Ich gebe zu, 16 ! digitale Thermometer in der Wohnung zu haben, teilweise vom gleichen Typ, teilweise diverse Typen. Und das "schöne" daran: Eigentlich zeigt jedes Thermometer einen anderen Wert an. Kleinster und höchster Wert unterscheiden sich um 1,8 Grad.
wenn Du an 16 verschiedenen Orten mit einem exakt anzeigenden Thermometer die Temperatur mißt, wirst Du 16 verschiedene Werte bekommen. In meinem Wohnzimmer unterscheidet sich die Lufttemperatur speziell in den Heizmonaten locker um 1.8°C je nachdem wo man mißt.
Gemessen wird immer nur die Temperatur des Sensors. Wenn man die Lufttemperatur messen will, muß man durch geeignete Anbringung sicherstellen, daß die Sensortemperatur auch tatsächlich der Lufttemperatur entspricht und nicht durch Einstrahlung aus der (wärmeren) Umgebung oder Abstrahlung an die (kühlere) Umgebung beeinflußt wird. Das ist nicht ganz einfach. Frag mal einen Meteorologen.
Meine Erfahrungen mit meinen beiden handelsüblichen (digitalen) Temperaturmessern (Preisbereich 10..20€) sind nicht schlecht. Sie zeigen unter 0.2°C Differenz an im Bereich um 20°C, wenn mann sie unter Berücksichtigung der o.g. Einflüsse vergleicht. Sie z.B direkt nebeneinander in einen geschlossenen Schrank stellt und eine Stunde wartet bis zum Temperaturausgleich. Über die absolute Genauigkeit sagt das natürlich nichts aus. Die von Martin schon zitierten Platin-Normwiderstände PT100 z.B. sind mit einer spezifizierten Genauigkeit erhältlich.
ich hatte bei meinem letzten Test die 16 portablen Thermometer (zum Teil mit externem kabelgebunden Sensor) in einem geschlossenem Zimmer auf einer gemeinsamen Tischfläche in der Mitte des Zimmers mit ca 80 cm Kantenlänge geprüft. Dabei konnten die Geräte zwei Stunden die Raumtemperatur angleichen. Dabei stellte sich bei 10 Vergleichen in 6 Stunden die erwähnten 1,8 Grad heraus. Ich habe daraus den Durchschnittswert ermittelt und an den davon abweichenden Thermometer einen Korrekturvermerk angebracht.
Soweit, so gut. Aber irgendwie tauchte dabei der Wunsch nach genauer Referenz auf. Idealwunsch: Ein kompacktes batteriebetriebenes Teil dass eben 0,2 Grad oder besser anzeigt oder besser gesagt richtig anzeigt.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Re: das Westonelement+ Diskussion über Wohnzimmerthermometer
hallo Rainer,
falls du Thermometer mit Thermoelementen als extrene Sensoren dabeihast informier dich bitte mal über die speziellen Kabel und Steckverbinder dafür. Diese Kabel sind 2 adrig, jede der beiden Adern besteht aus einer anderen Metallsorte. Für den Steckverbinder gilt das auch. Und das darf nicht verpolt werden. Diese K Typen, J Typen usw. haben besondere Regeln was die fachgerechte Installation anbelangt. Ebenso, für jeden Typ gibts das dazu passende Kabel, und hier gilt "nothing else". Beim großen C gibts für kleines Geld den passenden Thermokalibrator (elektrisch).
Thermisches Kalibrieren üblichweise mit Eiswasser, Kochendwasser und dazwischen kannst du selbt zusammen mit einem Fieberthermometer (welches strengen Vorgaben unterliegt!) .. Für noch höhere Genauigkeiten ist ein thermischer Kalibrator hinzuzuziehen, gibts bei Fluke, allerdings nicht für Kleingeld. Das Verfahren ist auch recht zeitaufwändig, dafür werden engste Toleranzen eingehalten. Bei Thermometern mit zwei Nachkommastellen ist das dann Pflicht.
Dieser Kram mit dem Tisch im Wohnzimmer ist sinnfrei weil nicht reproduzierbar, ein Schätzeisen mit einem anderen zu vergleichen schafft keine nachvollziehbaren Werte.
Die Empfehlung mit dem Fluke 2190A war nicht schlecht, die werden völlig unter Wert in der Bucht verkauft. Dazu gibts einen Messstellenscanner der pro Karte zehn Stück einlesen kann, er nimmt maximal 2 Karten. Diese sind bestückt mit speziellen Reedrelais die keine Thermospannungen im Kontaktsatz erzeugen, da gehts schonwieder los... die speziellen Kabel sind zu verwenden. Sensoren gibts in China zu Schleuderpreisen, die Qualität im haushaltsüblichen Temperaturbereich (Frost bis parhundert Grad) ist sehr gut. Zu Hochtemperatumessung kann ich nichts beitragen da das hier nicht vorkommt.
Für die haushaltsüblichen Messungen mit ±1°C genügen natürlich auch die einschlägig bekannten Radiouhrmitthermometer-Geräte..