Während die RS-500 Module so Ihre Softwareprobleme haben, hat das Technisat Multyradio noch weitere Designschwächen und scheint generell etwas EMV-anfällig zu sein. Aus der Erinnerung gibt es zum Beispiel noch folgende Probleme:
Die "verklemmte" Lautstärkenregelung!
Irgendwann passiert es, dann sitzt das Radio (bei mir in der lautesten) Lautstärkeeinstellung fest und die Lautstärke lässt sich nicht mehr über die beiden Fronttasten regeln! Ein Softwareproblem? Nein diesmal ist es die Hardware! Grundsätzlich besteht die Möglichkeit die NF digital (für einen nachgeschalteten Audio-DAC) oder analog am Modul auszugeben. Über die Firmware des RS-500 Moduls könnte man die Lautstärke des Analogausgangs regeln, im Technisat wird davon aber kein Gebrauch gemacht, die Audiolautstärke des Moduls ist in der FW "festgenagelt", kann aber über das versteckte Engineering Menü dann doch noch geändert werden.
Wie funktioniert der NF-Teil im Multyradio? Man nimmt die analoge NF (2-kanalig) des RS-500 und leitet diese über ein zusätzliches digitales Lautstärke-Poti-IC, siehe Bild.
Dieses IC mit 2-Kanal-Poti kann digital über I2C von einer Haupt- oder Front-CPU angesteuert werden, wird es aber nicht. Das IC bietet auch die Möglichkeit, die Lautstärkeeinstellung über zwei Hoch/Runter-Taster zu realisieren. Dabei sind zwei! unterschiedliche Schaltszenarien möglich. Diese Schaltszenarien werden über einen Pin zur Bootzeit des ICs festgelegt. Schaltszenario 1 bei High-Pegel, Szenario 2 bei Low-Pegel. Ich weiß nicht mehr genau welcher Pin es war, kann man aus dem Datenblatt des ICs ablesen. Blöd nur das dieser Pin bei meinen Technisatgeräten in der Luft hängt und auf kein Potential festgelegt ist. So passiert es durch Einstrahlung von HF oder anderen Schaltimpulsen genau zur Bootzeit des ICs, dass dieser Pin dann ein High-Pegel führt, und ein Schaltszenario gewählt wird, welches nicht zum Radio passt! Blöd das dieser Zustand im IC behalten wird, auch bei Systemneustart und erst wieder zurückspringt, wenn der Schaltpin des ICs klar! auf Massepotential liegt! Das passiert aber nur, wenn man dies mit einem "Starthilfekabel" bei auseinandergebautem Radio nachhilft. Solange der Pin auf der Platine in der Luft hängt, wartet man vergeblich das sich das Radio von selbst "repariert"!
Ein anderes bekanntes und oftmals auftretendes Problem ist die interne Antennenumschaltung zwischen Ferritantenne und HF-Anschluß. Allerdings scheint dies wiederum ein Softwareproblem früher FW oder ein FW + HW zu sein. Symptom: Es fällt ein Frequenzband aus. Bleibt DAB oder UKW ohne Empfang, dann hängt die Ferrit-Antenne am ADC. Andersrum kann es passieren das der HF-Anschluß auf die LW/MW gelegt wird. Dann hat man LW/MW-Empfang (analog wie digital) nur mit externer Antenne! Die Umschaltung der Antenne kann manuell übersteuert werden, allerdings scheint die manuelle Übersteuerung ebenso nicht immer zu funktionieren, speziell wenn das Modul am HF-Anschluß mal an einer großen Außenantenne hing und zuviel HF gesehen hat, was sehr leicht passiert. Dann hat man nicht nur viele Geistersignale auf den Bändern, sondern auch eine sehr eigenlebige Antennenumschaltung, die auch durch Werkseinstellung nicht zurückzusetzen ist. Erst ein mehrtägiges stomloses lagern hat die Module/Radios bei mir bisher wieder "zurückgesetzt". Mit höheren FW-Versionen wird das Problem aber gefühlt weniger und gefühlt hat das Richard Morphy Radio und der RS-500 Himalaya weniger damit zu kämpfen als die Technisat-Radios. Das kann an den "moderneren" FWs des RS-500 liegen (ob Custom oder Common-Teil ist mir unbekannt), diese Firmen hatten ja deutlich häufiger gepatched FW auf Ihren Seiten veröffentlicht, als Technisat. Aus der Erinnerung heraus gab es beim Technisat nur eine offizielle mickrige Aktualisierung, während neuere FW-Versionen lediglich (von Privatleuten) aus den Firmwares für die Richard Morphy und Himalaya-Geräte abgeleitet wurden. Also Übernahme des Customteils des Technisat in die anderen Firmwares.
Das Technisat Multyradio hatte noch zig andere Macken, aber diese eben genannten sind mir noch in der Erinnerung!
Da DRM zu der Zeit des Markteintritts dieser Radios schon für tot erklärt war, erste Mustergeräte in Testberichten zerrissen wurden und somit sämtliche Käuferschichten weggebrochen waren, Radioscape zudem fast pleite war (andere Firmen konnten zu der Zeit besser und billiger), hat man sicher auch nicht mehr viel Arbeit in diese Radios reingesteckt. Leider...
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