bei der Überarbeitung der Wumpus-Online-Museums-Einträge fiel mir bei den VEB Stern-Radioss "Party" und "Party II" auf, dass keine Teleskopantenne für den KW-Bereich verwendet wird. Also muss die Ferritantenne auch dem KW-Empfang gewährleisten. Mir scheint das ein eher seltener angewandtes Prinzip zu sein.
Das damals verwendete Ferrit-Material war doch eigentlich nicht so optimal für KW geeignet oder bestenfalls auf den längeren KW-Bändern brauchbar. 49 Meter und 41 Meter ist da schon ein wenig grenzwertig?
War die Nichtverwendung einer Teleskopantenne ein Beschaffungsproblem oder eine Kostenfrage bei dem preiswerten Gerät?
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Nach dem Sternchen folgten zwei Taschenempfänger T100 und T101 ohne Teleskopantenne, mit einem Kurzwellenbereich des 41-49-Meterbandes. Dazu gab es parallel den bau- und prinzipähnlichen R100 Kofferempfänger mit größerem Lautsprecher, einer leistungsstärkeren Gegentaktendstufe (OC74) , ohne Teleskopantenne. Ich hatte einen, der auch, man staune, tagsüber KW-Sender, den Empfang des allgemein gewünscht und beliebten Senders Radio Luxemburg ermöglichte. Andere Geräte, zeitnah wie der Rema Trabant, Stern3 , Stern 4 und 1964 den Vagant mit zwei Teleskopantennen, als Nachfolger mit einer Teleskopantenne den Stern R113, inzwischen bereits mit DDR-HF-Typen für UKW.. Sicher gab es damals Einsparungszwänge, die aber nicht haltbar waren,weil man für Devisen auch in das westliche Ausland exportierten wollte.
gut ist eine Ferritantenne bei 6..7MHz sicher nicht mehr, aber es geht. Bei meinem Transistor-Spitzensuper habe ich auch nur eine Ferritantenne eingebaut (und einen Antennenanschluss, wenn man es besser haben will), und das funktioniert bis über 8MHz, wobei die Ferritantenne nicht in Resonanz, sondern aperiodisch niederohmig betrieben wird, praktisch im Kurzschluss, so kann man sie ohne abstimmen von ca. 15kHz bis untere KW nutzen. Ob das Material mit dem damaligen Ferrit vergleichbar ist, weiss ich nicht, andererseits hatte man schon damals Ferritkerne bis in den UKW-Bereich eingesetzt.
wird schon bei dem preiswerten Gerät ein Grund gewesen sein, die elektrisch wirkende Teleskopantenne wegzulassen. Den Ingenieuren damals wird sicher klar gewesen sein, daß die Ferritantenne zwar bei 41 Meter noch geht, aber eben nicht optimal.
Ich konnte mich mal um 1980 mit einem Grundig-Ingenieuer unterhalten , der u.a. auch für die Grundig-Satelliten und Ocean-Boys mit verantwortlich war. Für den war eine Nur-Ferrit-Antenne für KW ein no go.
Was aber nicht heissen soll, dass es nicht geht, aber vielleicht nur mit Minus 3 dB
Habe heute mal auf KW mit dem Party herumprobiert, so richtig doll geht das nicht, aber es geht. Ein neues Gefühl, auf KW das Gerät drehen zu können, um den Empfang zu optimieren.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber) Ein Leben ohne Facebook ist möglich und sinnvoll.
die Geräte T100 und T101 wurden als Taschenempfänger bezeichnet. Die Schaltungen waren identisch, im Empfangsteil auch mit dem R100. Wenn ich mich recht entsinne, befand sich der Transistor der Eingangs/Mischstufe in origineller Weise auf dem Schieber des Wellenschalters. Die Geräte waren Reparatur-Dauerkunden, weil die Leiterplatte ohne Lötmaske über die gesamte Fläche ziemlich dick "totalverzinnt" war. Das führte zu hohen mechanischen Spannungen und infolge zu Haarrissen in den Leiterbahnen (die Leiterplatte war dadurch sogar krumm!). Üblich war, die hauptverdächtigen Stellen einfach nachzulöten (bis zum nächsten mal), bzw. in extremen Fällen einen dünnen Draht aufzulöten.
Das sehr dünne Thermoplastgehäuse (Polystyrol) erzwang, das Gerät ständig wie ein rohes Ei zu behandeln (als Taschenempfänger!). Daran auch noch eine Teleskopantenne zu befestigen, verbot sich natürlich von selbst. Die ersten Serien dieser Empfänger hatten einen AF14, der war bereits UKW-tauglich, natürlich "Westimport", in der Mischstufe, so dass die Empfindlichkeit für KW-Empfang mit Ferritantenne in den damals meist gehörten 49/41 Meterbändern möglich war.
Mit dem Stern Party hast Du dir einen Empfänger ausgesucht, der nur eine ZF-Stufe hatte. Mit 245 Mark war es damals ein preiswertes Kofferradio mit den Wellenbereichen Mittel- und Kurzwelle. Die Empfindlichkeit war deshalb begrenzt. Alle anderen Geräte aus dieser Zeit besaßen einen zweistufigen ZF-Verstärker. Mit vielen Grüßen. Wolle.
Gedanken sind nicht stets parat, man schreibt auch, wenn man keine hat.
das dünne Plaste-Gehäuse ist mir auch sofort aufgefallen, es neigt dazu schon beim Anfassen sich leicht durchzubiegen. Wolle, ja eine ZF-Stufe ist schon knapp. Trotzdem war wohl eine Dämpfungsdiode in der ZF-Stufe zur Verbesserung der Regeleigenschaften eingebaut?
Übrigens habe ich das nächste DDR-Radio (Ilmenau 480) im Online-Museum überarbeitet und neue Fotos und ein Schaltbild eingefügt:
Diesen Ilmenau 480 habe ich damals auch gekauft. Gelungenes Äußere, schön anzusehen, mit Spartrafo und Wurfantenne. Alternativ was ich beim Kauf nicht wusste, gab es den Ilmenau 210 baugleich mit dem 480er. Statt Langwelle ein zusätzlicher Kurzwellenbereich für das 80-Meterband. Den wollte ich damals bei einem Bekannten gegen meinen 480er eintauschen, woraus aber nichts wurde. Dem folgte ein R109 Koffersuper und 1964 der schwarz-silberne Vagant, neben den AM-Bereichen auch UKW. Tolles Design, schwarzes Kunstleder mit verchromtem Metallteilen bzw. Zierleisten, Lautsprecher-Metallgitterfront und zwei Teleskopantennen. Problem war der dem Gerätegewicht entsprechend zu schwach ausgeführte Tragegriff. Alle HF-Transistoren Westimporte (AF106, AF125 für UKW und 3 x AF116 für AM-bzw. AM-bzw. FM-ZF. Wie ich später erfuhr, waren diese Geräte vorrangig für den Export gedacht und doch irgendwie in den Handel gelangt.