die meisten Radios mit elektrodynamischem Lautsprecher nutzen die Siebdrossel als Erregerspule für den Lautsprechermagneten (Elektromagneten).
Seltener findet man elektrodynamische Lautsprecher mit einer Erregerspule die direkt zwischen + und - der Anodenspannung liegt. So zum Beispiel beim Telefunken T659WLK aus den Jahren um 1934. Durch diese Spule fließen ca. 30 mA.
Eigentlich erstaunlich, da so doch deutliche Mehrkosten entstehen, weil die Siebdrossel ja trotzdem da ist. Ich hatte erst gedacht, dass so weniger Brummen eingeschleppt wird. Aber die Erregerspule liegt parallel zum Ladeelko, nicht parallel zum Siebelko.
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das hat den Vorteil, daß beim Einschalten, da der Gleichrichter im Gegensatz zu den anderen Röhren direkt geheizt ist, die Anodenspannung nicht zu hoch läuft. Die Elkos steckten ja noch in den Kinderschuhen und 550V waren nicht einfach zu erreichen. Gerade bei Geräten mit stärkeren Endstufen wurde oft mit recht hohen Spannungen gearbeitet. Ein anderer Grund fällt mir jetzt nicht ein.
Streng genommen ist die Erregerspule ja auch ein Energiespeicher. Nur das hier ein magnetisches Feld zur Speicherung benutzt wird, dessen Güte weit unter dem eines normalen Kondensators ist. Aber ich glaube auch das es so ist wie Bernd es schreibt.
dass die Erregerspule parallel zum Ladeelko liegt, hat wohl die Ursache darin, dass somit die weiteren Siebmittel so nicht so stark belastet sind. Der parallel zum Elko liegende Widerstand der Erregerspule verringert für den jeweiligen Elko den wirksamen Quellwiderstand und verringert damit die Siebwirkung, weil die Grenzfrequenz des aus Quellwiderstand, Elko und Lastwiderstand gebildeten Tiefpasses steigt. Außerdem würde der Erregerstrom (am Siebelko plaziert) weiteren Spannungsabfall an Siebdrossel oder -widerstand erzeugen, was die Anodenspannung weiter reduziert. Die etwas höhere Brummspannung am Ladeelko spielt möglicherweise in der Erregerspule des Lautsprechers nicht eine so große Rolle, weil hier entweder magnetische Sättigung oder Remanenz (oder beides) das Magnetfeld glätten.
Es wird halt eine Mindestleistung an der Erregerspule benötigt, um das Feld zu erzeugen. Liegt die Spule als Siebmittel in Reihe, so muss entweder ein recht hoher Anodenstrom hindurch (beim VE301 gibt es ja dafür einen extra ohmschen Lastwiderstand) oder man müsste einen unakzeptabel hohen Spannungsabfall an der Erregerspule hinnehmen. Aus dieser Not heraus ist wohl die Idee mit der Parallelschaltung der Erregerspule zum Ladeelko entstanden.
Du schreibst das der wirksame Quellwiderstand für den Elko durch den parallel liegenden Ohmschen Widerstand der Erregerspule verringert wird. Ich meine der wird dadurch erhöht. Der Quellwiderstand setzt sich doch aus der R des Netztrafos und dem R der GL-Röhre zusammen, die legen in Serie. An diesem Punkt kann ein bestimmter Strom entnommen werden. Jeder parallel liegender Verbraucher verringert die restliche Menge an Strom die noch zur Verfügung steht und erhöht damit den Innenwiderstand. Der Elko würde sich langsamer laden usw. Das Magnetfeld der Erregerspule nimmt ja nicht nur sondern gibt auch was, mal ganz einfach ausgedrückt. Es könnte sein das sich Vor.-und Nachteile dieser Schaltung die Waage halten.
der entstehende Brumm in der Feldspule wird meist durch eine Brummkompensationswicklung auf Ihr, die der Schwingspule in Reihe geschaltet ist, kompensiert. Wie der Elektromagnet gespeist wird ist ja egal . Aber bei der Parallelschaltung wird die Notwendige Betriebspannung nicht so hoch und die Feldspule als Vorlast verhindert eben zusätzlich das Hochlaufen der Spannung beim Einschalten. Man brauchte eben keinen Elko mit sehr hoher Spannung. Die damaligen nassen Elkos waren zwar sehr robust, aber bei 550V ist eben Schluß, mehr kann Aluminiumoxid nicht, und schöne große Lautsprecher brauchen nunmal einen starken Magneten.
links ist die vereinfachte (Ersatz-)Schaltung und rechts die Äquivalentschaltung bei Einrechnung des Lastwiderstandes in den Innenwiderstand. Dass das Verhalten so ist, lässt sich experimentell nachweisen.
Die Parallelschaltung zum Elko teilt die Spannung und verringert den resultierenden Innnenwiderstand. Der resultierende Innenwiderstand ergibt zusammen mit dem Elko eine höhere Grenzfrequenz (kleinerer Widerstand im Nenner der Gleichung für fg).
Eine Induktivität gegen Masse führt zu Hochpassverhalten, während zur Brummreduktion ein Tiefpassverhalten nötig ist.
vielen Dank für die Unterstützung bei meinem Grübeln. Ich sehe, dass ich mit der Beschreibung meines Grübelns nicht exakt genug formuliert habe
Hauptgrübelpunkt waren die Kosten für das relativ teure Bauteil "zusätzliche Erregerspule". Die Lösung (z.B. vom VE301dyn) mit der Netzdrossel/Erregerspule und nur den relativ preiswerten Widerstand zum Querstromfluß.
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
p.s. Auf Bitte von nobbyrad58 wurden seine letzten beiden Beiträge gelöscht.