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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk
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12.08.12 16:02
Volker 

WGF-Premiumnutzer

12.08.12 16:02
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk

Hallo zusammen,

in einem Sommerhäuschen auf Gotland, Schweden, habe ich einen interessanten Fund gemacht, den ich leider nur in Bildern festhalten durfte, da mir das Gerät nicht gehört. Der Besitzer hat selbstverständlich nichts gegen eine Veröffentlichung der Bilder und würde gerne mehr über das Gerät wissen.

Es handelt sich um einen Drahtfunk-Empfänger, der gleichzeitig auch als Grammophon-Verstärker dient. Ein Lautsprecher (5 Ohm, 5 Watt) musste extern angeschlossen werden. Leider konnte ich das Gerät nicht öffnen. Etwa 5 Röhren und zwei Übertrager konnte ich durch das Gittergehäuse erkennen.

Das eigentlich Interessante an dem Gerät ist der Drahtfunkempfang, der damit ebenfalls möglich war. Auf der Unterseite ist ein kleines Loch, um eine Spule abzugleichen, welche bei diesem Gerät auf 160 kHz eingestellt wurde, der Frequenz, auf der das Radioprogramm in den 40er und 50er Jahren über Telefonleitungen auf der Insel Gotland in Schweden verbreitet wurde. Das Gerät muss ebenfalls aus den 40er oder frühen 50er Jahren stammen, denn Mitte der 50er Jahre wurden in Schweden bereits zwei Programme auf Langwelle übertragen, natürlich auf zwei verschiedenen Frequenzen. In einer alten, schwedischen Rundfunktechnikzeitschrift habe ich sogar eine Baubeschreibung für einen Drahtfunkempfänger entdeckt, der zwei Programme empfangen konnte. Dieser Empfänger wirbt damit, dass er einen abstimmbaren Eingangskreis hat. Es gab anscheinend Geräte ohne Abstimmung, die dann mit der Einführung eines zweiten Drahtfunk-Programms natürlich unbrauchbar wurden oder aufgerüstet werden mussten.

Nachfolgend die Bilder:







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12.08.12 19:01
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

12.08.12 19:01
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk

Hallo Volker!

Das Thema Drahtfunk oder die Trägerfrequenz(en)übertragung auf der Telefonleitung oder auch Stromleitung ist ziemlich umfangreich. Sogar Hochspannungsleitungen wurden für die Nachrichtenübertragung mittels Trägerfrequenz verwendet.
Was mir ein bisschen seltsam vorkommt ist das Antennensymbol auf der Antennenbuchse, oder soll es eine Telefonfreileitung darstellen. Solche Empfänger gab es auch in der Schweiz. Auf jeden Fall gehört noch eine Art Weiche zum Trennen der HF und der NF und des Rufsignals dazu. Es wird sich dabei um einen normalen AM LW Empfänger handeln.

MFG Nobby

12.08.12 19:55
Volker 

WGF-Premiumnutzer

12.08.12 19:55
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk

Hallo Nobby,

es gab auch in Schweden für den Telefonanschluss eine Frequenzweiche, um den Drahtfunk von der Niederfrequenz der Telefongespräche zu trennen. Auf http://sv.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A5dradio zeigt das erste Bild die typische Anordnung. Ein Splitter für den Internetzugang via ADSL ist ja im Prinzip auch nichts anderes.

Der Anschluss A ist die einzige Möglichkeit, den Drahtfunk einzuspeisen. Wer direkt in der Nähe des Langwellensenders Motala wohnte, konnte ja mit diesem Gerät und ein paar Metern Draht ja auch Radio empfangen. Vielleicht finde ich über schwedische Foren mehr Auskünft über das Gerät.

Inzwischen haben sich die Zeiten in Schweden geändert. Viele erschlossene Baugrundstücke für Einfamilienhäuser gibt es nur noch mit Glasfaseranschluss.

12.08.12 20:20
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

12.08.12 20:20
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk

Hallo Volker!

Auch in Deutschland gab es Drahtfunk, das ist ja bekannt. War erst eine Kriegsbedingte Lösung, später gab es einen Vorläufer der BK Netzes. Wurde jedoch, meine ich in der frühen 60ern eingestellt.
Was weniger bekannt ist, wie ich oben schon andeutete ist die kommerzielle Anwendung die in den 40ern hier in D begann. Man benutzte Telefonfreileitungen aber auch Hochspannungsüberlandleitungen um mehre Trägerkanäle in Einseitenbandtechnik zu übertragen. Das war für die Telefonübertragung bestimmt um über eine Leitung zig. Gespräche führen zu können. Im Krieg boomte diese Technik, so konnte man vorhandene Leitungen auch für die Kommunikation verwenden.
Schade das ein Blick ins innere nicht möglich ist. Ein interessantes Thema.

MFG Nobby

12.08.12 23:43
wumpus 

Administrator

12.08.12 23:43
wumpus 

Administrator

Re: Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk

Hallo zusammen,

ein Blick ins Wumpus-Kompendium:
http://www.welt-der-alten-radios.de/tech...ahtfunk-36.html



Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

13.08.12 03:39
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

13.08.12 03:39
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk

Hallo zusammen

Drahtfunk hab ich schon öfter gelesen, aber nie darüber nachgedacht was das eigentlich ist. Da hatte ich warscheinlich irgent wie immer das Feldtelefon vom Bund im Hinterkopf. Was wahren das denn eigentlich für Programme die da gesendet wurden. Ich hab so den leisen Verdacht das es wohl auch darum ging der Bevölkerung zu dieser zeit geziehlte Informationen zu liefern um sie vorsichtig ausgedrückt etwas zu manipulieren. Ist allerdings nur eine Vermutung von mir. Die Technik selbst ist sehr Interessant und wie oben schon geschrieben durchaus mir den heutigen Breitband oder Glasfasernetzen zu vergleichen. Ist immer wieder schön was man hier so liest und dadurch manches neue erfährt oder über sachen nachdenkt die eigentlich alltäglich sind.

Was mich hier im Forum allerdings etwas betrübt ist das hier viel über Radios geredet wird. Nur wie kommt das alles denn überhaupt in's Radio? Das Thema Schallaufzeichnung mit den Geräten die dazu gehören wird leider etwas Stiefmütterlich behandelt. Ein anderes Thema was ich auch vermisse ist wie der Ton aus dem Radio rauskommt. Rainers Königin hat sicher einen tollen Klang. Aber wieso hat sie den? Ich hab mal einen alten Graetz Fernsehen geschlachtet weil ich die SW Bildröhre brauchte. Im innern fand ich einen ca. 1Zoll dicken Schlauch. Nach dem ich mit dem dumm gucken fertig war bin ich dem Schlauch nachgegangen. Der Schlauch war am Hochtöner befestigt ging durch das Gehäuse unter den Fernseher. Dort war zwischen den Füßen ein länglicher etwa 12cm breiter und 2cm hoher Trichter durch den der Hochton nach vorne übertragen wurde. Klasse Idee um eine anständigen Ton hinzubekommen. Ihr schreibt immer was das für tolle Radios sind die ihr restauriert. Das Ding hat auch einen Lautsprecher. Und ohne den würde es nur halb so gut klingen. Hat sich mal einer Gedanken gemacht warum genau der Lautsprecher drinne ist und warum der so und nicht anders im Gehäuse angeordnet ist.

Aber nun noch mal zum Drahtfunk. Ich hab mir Rainers Link angesehen. Da wurde ja auf fast allen Bänder übertragen. Wie sah es da denn mit der Tonqualität gegenüber normalen empfang über Antenne aus. Im Link stand das Störungen von außen etwa durch Elektrogeräte fast eleminiert wahren und nur starke Ortssender manchmal störten. Aber wie war denn die Qualität als solche? Was war besser, Telefonleitung oder Antenne? Vieleicht hat ja noch jemand mir Drahtfunk Radio gehört da das ja laut Link noch bis mitte 1960 angeboten wurde und kann was genaueres sagen

Wolfgang

13.08.12 11:20
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

13.08.12 11:20
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk

Hallo Wolfgang!

Im Forum gibt es eine Audio-Abteilung. Warum keine LS Themen? Würde mal meinen, und das weis ich selber, das die LS Technik und das drumherum eine komplexe Angelegenheit ist. Die alten Röhrenradios, jedenfalls die allermeisten sind für Ton und Klang Experten nicht so besonders. Diese sind von HiFi oder geraden Frequenzgang weit entfernt, Greencone und Klangfilm "Experten" die alte Radios zerstören sind hier nicht gemeint. Ich würde sagen das die die sich mit Beschallungssystemen beschäftigen ein anderes Forum haben. Zu diesen Themen gibt es auch neue Fachliteratur und Zeitschriften. Ein altes Röhrenradio gleicht mehr einem Gitarrenverstärker wo E-Gitarre und Verstärker LS-Box auch das Instrument als ganzes bilden.

MFG Nobby

13.08.12 13:57
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

13.08.12 13:57
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk

Hallo Nobby

Bei "einfachen" Radios stimme ich dir zu. Ich denke aber dabei an Geräte mit Klangregister oder mit Schallkompressor wie bei Graetz. Da haben sich die Entwickler ja Gedanken gemacht wie man den optimalen Klang aus den Geräten rausholt, auch wenn das von HiFi noch weit entfernt ist. Bei Grundig ein riesen Klangregister plus dem Vorläufer eines Equilizers. Bei Graetz aufwendige Schallkompressoren in Truhen und Radios. Warum das ganze, was wahren die Gedanken dahinter? Ich find's schade das man darüber nichts liest und sich da auch scheinbar keiner gedanken macht warum das so gemacht wurde.

Wolfgang

13.08.12 14:46
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

13.08.12 14:46
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk

Hallo Wolfgang!

Da kann man schon was drüber lesen, auch neue Fachbücher die sich mit historischer Audiotechnik befassen. Der Schwerpunkt ist aber bei den getrennten Geräten zu finden, also NF Verstärker und Boxen extra. Speziell zu den einzelnen Radios müsste man die Druckschriften der Firmen lesen. Philips hat da ein umfangreiches Schrifttum gehabt, z.b. über die Eisenlose NF Endstufe. Im übrigen gab es schon speziell in der USA führende NF Technik wie die Loftin-White Schaltung. Die Hersteller werden in Fachbeiträgen schon ihre Prinzipien und Bauweisen veröffentlicht haben, aber alle Einzelheiten bestimmt auch nicht. Das alles beruht ja auf schon bekannte Bauprinzipien wie Hornstrahler, nur die speziellen im Gerät verwendeten Parameter waren bestimmt Betriebsgeheimnis, natürlich messbar, aber das wurde der Konkurrenz nicht frei Haus geliefert.

MFG Nobby

13.08.12 19:32
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

13.08.12 19:32
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekannter schwedischer Empfänger für Drahtfunk

Hallo Nobby

Mir ging es eigentlich darum. Ich les hier eure Berichte wenn ihr ein altes Radio renoviert. Die find ich natürlich sehr interessant und für mich auch lehrreich. Dann steht da, hab noch den Kondensator X oder den Wiederstand Y gewechselt und jetzt läuft es. Iss ja toll wenn's läuft. Aber wie hört sich das Teil an. Was ist mit den teils aufwendigen Klangregistern wenn man die nutzt? Da lese ich leider so gut wie nie was drüber. Wenn ich so ein Gerät hab dann "spiel" ich damit rum um zu sehen was es kann. Es ist sicher sehr befriedigend wenn man ein Gerät wieder zum Leben erweckt hat. Aber noch größer ist die doch wenn man danach sieht was das Gerät kann und andere daran teihaben läßt.

Wolfgang

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