ich habe wieder was von einem schwedischen Flohmarkt mit nach Hause geschleppt. Es handelt sich um einen Luxor Motala 4694 für 50 Kronen, also etwa 5 Euro. Da konnte ich mich gegen die Widerstände meiner Frau nicht zurückhalten. Leider habe ich nichts über das Gerät herausgefunden. Hier ein paar Bilder:
Das Radio funktioniert wie versprochen. Allerdings geht das magische Auge nicht richtig. Alle Potis und der Drehko krachen. Die Skalenscheibe ist völlig verklebt. Wahrscheinlich stand das Gerät viele Jahre in einer Küche.
Leider habe ich nichts über das Baujahr des Gerätes herausgefunden, das bereits Leiterplatten verwendet, die meines Wissens ab Ende der 50er Jahre auf den Markt kamen. Das Radio kann UKW, Lang-, Mittel- und Kurzwelle empfangen. Für mich ungewöhnlich ist der Einsatz der Doppeltriode ECC82, die für den Audio-Bereich entwickelt wurde. Für Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Nachtrag: Die ECC85 im UKW-Teil war verbraucht und wurde ausgetauscht. Eine Empfindlichkeitssteigerung brachte auch der Austausch der ECH81. Ein Siebelko mit modernen Aussehen wurde schon von einem Vorbesitzer eingelötet.
Interessant ist der NF-Teil. Dort sitzt eine ECC82 für die Klangregelung, die mit einem einzigen Potenziometer die Anhebung von Tiefen und Höhen ermöglicht. Ja, und der UKW-Bereicht fängt laut Skala bei etwa 85 MHz an. In Schweden darf man nämlich den Polizeifunk abhören. Der LW-Bereich geht bis 435 kHz rauf, um dort Meldungen für einen eventuellen Luftangriff abhören zu können. So ein Radio hätte wegen der ungewöhnlichen Frequenzbereich in in Deutschland nicht verkauft werden dürfen. Für mich ist das Radio schon eine Kuriosität.
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ein schönes Gerät hast du erworben, wenn auch offenbar noch einige Arbeiten warten. Aufgrund der vorhandenen Diodenbuchse vermute ich als Herstellungsjahr eher den Beginn der 60er. Vielleicht wissen unsere Forumsfreunde mehr?
Das von Dir erworbene Modell ist nicht zu finden. Es ist aber weitgehend verwandt mit dem Empfänger "Tenor" von Luxor. Der Röhrensatz stimmt überein, die Abmessungen des Tenor sind B H T 437 x 215 x 205 mm. Das Herstellungsjahr könnte bei 1962 liegen. Leider konnte ich zum Tenor kein Bild finden.
Schrotti 2008, ein zeitgemäßer Name, der aber auch nicht verwendet wird. Mut zum Risiko, kaufen, es ist extra billig, da "Geiz ist geil". Unsere osteuropäischen Nachbarn warten schon vor den Wertstoffhöfen---.
Mit vielen Grüßen. Wolle.
PS. Stimmen die Abmessungen des Tenor mit Deinem Gerät überein?
Unsere osteuropäischen Nachbarn warten schon vor den Wertstoffhöfen---.
Hallo Wolle,
nicht nur dort. Bei uns im Landkreis fahren am Abend vor der Sperrmüllabfuhr alle möglichen Zeitgenossen die Straßen ab, um etwas Brauchbares mitzunehmen. Solange sie dabei nicht den Sperrmüll auf der Straße verteilen, finde ich das immer noch besser, als wenn das eine oder andere erhaltenswerte Gerät im Schredder landen würde. Leider handelt es sich meist um gewerbliche Sammler, deren Interesse nicht so sehr am alten Kulturgut liegt; vielleicht findet es aber trotzdem später noch einen Liebhaber historischer Technik.
Schlimm ist eigentlich die Tatsache, daß alles auf den Wertstoffhöfen angekommene unbedingt zerstört werden muß, egal, um was es sich dabei handelt. Einmal dort angekommen führt meist kein Weg wieder heraus. Bei kommunal durchgeführten Sperrmüllaktionen weisen viele Zettel darauf hin, daß die Mitnahme von abgestellten Gegenständen einen Diebstahl darstellt und verfolgt wird. Ganz abgesehen von der mutwilligen Zerstörung von an sich erhaltenswürdigen Sachen. Von mir kann man ab und zu immerhin Gehäuse mit Bildröhre bekommen. Wenn das Chassis fehlt, Schwund ist überall.
Hallo Klaus, nicht nur dort... im Rhein/Main Gebiet gab es einen Sammler, der nach eig. Bekunden dieses schon, seit es Sperrmüll gibt, so gehandhabt hat. Er hatte eine hunderte , wahrscheinlich tausende Geräte aller Epochen in einem ansonsten leeren ehemaligen WW2 Hochbunker zusammengetragen. Die Sammlung war unübersehbar. Leider ist sie dem Brandchutz ( Wahn ) Intentionen der Ämtler zu Opfer gefallen. Der Bunker mit seinen meterdicken Betonwänden war wirklich durch die Regalreihen mit nicht angeschlossenen alten Radios stark brandgefährdet . Sachen gibts ... Grüsse Jürgen H.
die Regulierungswut des Gesetzgebers zeigt manchmal schon seltsame Auswüchse. Weder sollte die ordentliche Entnahme aus dem Sperrmüll verboten sein noch kann ich ein Risiko bei der Bunkersammlung erkennen. Aber, c`est la vie.
Dein schönes Radiogerät ist vermutlich ein Modell "Tapto".
Hersteller ist ja die Luxor Radio AB (*(W)*gesellschaft) mit Sitz in Motala (Östergötland).
Im Internet (auch im schwedischen) ist dieses Modell mit einer Nr. 4694 nicht zu finden.
Hier muss man einmal wieder die schwedischen Sammlerseiten kontrollieren, um eventuell weitere Informationen zu finden.
MfG Peter
Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung lange erhalten.
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