Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057 |
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28.12.15 07:24
wumpus Administrator
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28.12.15 07:24
wumpus Administrator
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Re: Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057. 3,6 Ohm vs 4 Ohm
Hallo Herrmann,
ich habe in meinen (BRD-) Unterlagen gekramt und 3,6 Ohm Angaben auf Lautsprechern kaum gefunden, sondern eigentlich immer nur 5 Ohm, bei neueren Lautsprechern 4 Ohm. Im Grunde waren in der BRD wohl niederohmige Lautsprecher lange Zeit 5 Ohm-Systeme, mit Zunehmen amerikanischer und japanischer Lautsprecher kamen dann die 4 Ohm und 8 Ohm-Systeme in den Vordergrund. War das in der DDR anders?
Was hat also die DDR-Industrie zu dem krummen Wert von 3,6 Ohm gebracht?
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!" Als MP3-Datei: http://www.welt-der-alten-radios.de/files/auf-dem-strahl.mp3
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28.12.15 07:47
Herrmann WGF-Nutzer Stufe 3
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28.12.15 07:47
Herrmann WGF-Nutzer Stufe 3
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Re: Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057
Hallo Rainer,
[spekulation on] Es war wegen der Mangelwirtschaft aka den Sanktionen nur eine bestimmte Kupferlackdraht-Sorte in größerer Menge günstig verfügbar, um damit Lautsprecher-Schwingspulen zu wickeln. Diese ergaben dann bei gängigen Schwingspulen-Dimensionen 3,6 Ohm. Im Rahmen der Rationalisierung wurde dieser Einheitsdraht auch für 268 andere Produkte verwendet, u.a. Klingeltrafos und TV-Ablenkspulen.[spekulation off]
Vielleicht kann ja RFTHeinz Licht ins Dunkel bringen.
Gruß Herrmann
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28.12.15 08:12
Martin.M WGF-Premiumnutzer
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28.12.15 08:12
Martin.M WGF-Premiumnutzer
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Re: Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057
hallo alle,
ich glaube eher das begünstigt die Lautstärke bei Betrieb an einer langen Leitung aus Klingeldraht, die hat auch ihren Widerstand.
lG Martin
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28.12.15 10:35
RFTHeinz WGF-Nutzer Stufe 3
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28.12.15 10:35
RFTHeinz WGF-Nutzer Stufe 3
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Re: Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057
Herrmann: Hallo Heinz,
Zitieren: Das Ding gab es glaube auch mit AU und Endstufenröhre als eine Art Aktivlautsprecher. Wenn es exakt mein Exemplar mit Röhre ist, geht es aber eng zu im Gehäuse, selbst mit einer EL95.
Gruß Herrmann
Ein gedrängter Aufbau war damals oftmals weniger wichtig, als ein möglichst universell einsetzbares Endprodukt. Solche Einheitslösngen die auf ein "Grundchassi" zurückführbar sind, sind dabei nicht eine Ausgeburt des Sozialismus wie man es deinem Wortlaut vielleicht entnehmen kann, sondern auch in westlichen Produkten wiederzufinden. In einer anderen Beitragsreihe hatte ich ja schon mal geschrieben wie haltbar solche Konstrukte sein können und wie Sie bei uns auf der Dienststelle zur Rehenbeschalltung der Arbeitsräume eingesetzt wurden. Eventuell habe ich noch ein Produktkatalog oder Liste des FWL mit sämtlichen technischen Daten auf meinem PC.
Heinz.
Zuletzt bearbeitet am 28.12.15 10:57
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28.12.15 11:28
Wolle WGF-Premiumnutzer
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28.12.15 11:28
Wolle WGF-Premiumnutzer
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Re: Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057
Hallo Rainer.
Krumme Impedanzwerte findest Du bei einigen Lautsprecherchassis. Ich kann hier auch nur spekulieren, daß die Definition des Scheinwiderstands (1 kHz, 800 Hz ältere Einheit) hierfür die Ursache ist. Erklärungen hinsichtlich Kupferknappheit und Mangelwirtschaft sind absoluter Unfug.
Lautsprecherchassis L2747P, Baujahr 1949/ 1950 6,3 Ohm. Breitbandlautsprecher ohne Hochtonkalotte. Lautsprecherchassis L2553GB Z = 4,8 Ohm bei 1 kHz, Schwingspulenwiderstand 3,6 Ohm. Feldwicklung 640 Ohm. Lautsprecherchassis L2650P Impedanz 3 Ohm bei 1 kHz, Gleichstromwiderstand 2,4 Ohm. Lautsprecherchassis L2653PO Impedanz 4,1 Ohm (4 Ohm) Versionen in Bakelit, Aluminiumguss, Phenolharz.
Mit vielen Grüßen, Wolle
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28.12.15 11:29
scotty WGF-Einsteiger
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28.12.15 11:29
scotty WGF-Einsteiger
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Re: Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057
Hallo, ich wüßte nicht, dass es in der DDR mit dem vorgestellten oder ähnlichen Lautsprechern Aktivboxen gegeben hat. Warum auch? Die Boxen in der ELA- 100V- Ausführung für die Beschallung von Klassenräumen, Kantinen, Büros o.ä. hatten neben dem Anpaßübertrager hölchstens noch einen Lautsärkeregler drin. In den niederohmigen Einzelboxen, meist in Wandausführung, waren nur die Lautsprecher drin. Eine Aktivbox macht auch bei der hochohmigen Röhrentechnik wenig Sinn, da jeder Meter NF- Kabel durch seine Kapazität die Höhen beschneidet. Und die Transformation auf einen Normwiderstand, meist 600 Ohm, war durch dafür notwendigen Übertrager viel zu teuer und zu aufwändig. Der 3,6 Ohm- Schwingspulenwiderstand war neben der weit verbreiteten 6 Ohm Impedanz eine damals gängige Größe. Vielleicht ergab er sich durch die leichtere Darstellung von Übersetzungsverhältnissen des AÜ. 7,2KOhm (z.B. AL4) zu 3,6Ohm, 2000:1 oder 5,4KOhm (EL84) 1500:1. Aber diese These ist nur Spekulation. Die Sache mit dem begrenzt verfügbaren Durchmessern bei Kupferlackdraht in der DDR halte ich für sehr unwahrscheinlich. Für das Wickeln von Motoren und Trafos wurde ein weit breiter gefächertes Spektrum an Drahtdurchmessern gebraucht und auch damals verwendet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Wickeldraht mit dem benötigten Normdurchmesser, von dem ja nur wenige cm bis m für eine Schwingspule gebraucht wurden, nicht vorhanden gewesen sein solllte. Außerdem bestimmt nicht der ohmsche Widerstand die Impedanz einer Schwingspule, sondern deren Durchmesser und Länge. Die Drahtstärke ist mehr für das Vertragen der reingesteckten elektrischen Leistung verantwortlich!
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28.12.15 11:46
RFTHeinz WGF-Nutzer Stufe 3
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28.12.15 11:46
RFTHeinz WGF-Nutzer Stufe 3
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Re: Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057
RFTHeinz:
Herrmann: Hallo Heinz,
Zitieren: Das Ding gab es glaube auch mit AU und Endstufenröhre als eine Art Aktivlautsprecher. Wenn es exakt mein Exemplar mit Röhre ist, geht es aber eng zu im Gehäuse, selbst mit einer EL95.
Gruß Herrmann
Ein gedrängter Aufbau war damals oftmals weniger wichtig, als ein möglichst universell einsetzbares Endprodukt. Solche Einheitslösngen die auf ein "Grundchassi" zurückführbar sind, sind dabei nicht eine Ausgeburt des Sozialismus wie man es deinem Wortlaut vielleicht entnehmen kann, sondern auch in westlichen Produkten wiederzufinden. In einer anderen Beitragsreihe hatte ich ja schon mal geschrieben wie haltbar solche Konstrukte sein können und wie Sie bei uns auf der Dienststelle zur Rehenbeschalltung der Arbeitsräume eingesetzt wurden. Eventuell habe ich noch ein Produktkatalog oder Liste des FWL mit sämtlichen technischen Daten auf meinem PC.
Heinz. [/quote
Hier das Interna.-LVZ 64 mit allen Daten und Varianten.
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28.12.15 11:48
RFTHeinz WGF-Nutzer Stufe 3
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28.12.15 11:48
RFTHeinz WGF-Nutzer Stufe 3
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Re: Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057
RFTHeinz:
Herrmann: Hallo Heinz,
Zitieren: Das Ding gab es glaube auch mit AU und Endstufenröhre als eine Art Aktivlautsprecher. Wenn es exakt mein Exemplar mit Röhre ist, geht es aber eng zu im Gehäuse, selbst mit einer EL95.
Gruß Herrmann
Ein gedrängter Aufbau war damals oftmals weniger wichtig, als ein möglichst universell einsetzbares Endprodukt. Solche Einheitslösngen die auf ein "Grundchassi" zurückführbar sind, sind dabei nicht eine Ausgeburt des Sozialismus wie man es deinem Wortlaut vielleicht entnehmen kann, sondern auch in westlichen Produkten wiederzufinden. In einer anderen Beitragsreihe hatte ich ja schon mal geschrieben wie haltbar solche Konstrukte sein können und wie Sie bei uns auf der Dienststelle zur Rehenbeschalltung der Arbeitsräume eingesetzt wurden. Eventuell habe ich noch ein Produktkatalog oder Liste des FWL mit sämtlichen technischen Daten auf meinem PC.
Heinz.
Wolle kannst Du mein PDF Limit erhöhen? Die Uploadfunktion sagt Datei mit 17408kb zu groß.
Heinz
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28.12.15 12:00
Wolle WGF-Premiumnutzer
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28.12.15 12:00
Wolle WGF-Premiumnutzer
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Re: Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057
Hallo Heinz.
Hier müssen wir Rainer fragen. Ich habe keine Möglichkeit.
Wolle kannst Du mein PDF Limit erhöhen? Die Uploadfunktion sagt Datei mit 17408kb zu groß.
Heinz Mit vielen Grüßen. Wolle
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28.12.15 12:07
Herrmann WGF-Nutzer Stufe 3
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28.12.15 12:07
Herrmann WGF-Nutzer Stufe 3
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Re: Fundstück: Tisch-Wandlautsprecher Funkwerk Leipzig Typ L2057
Hallo zusammen,
meine These vom DDR-Einheitskupferlackdraht für 268 Produkte war nicht ganz ernst gemeint, ist aber hoffentlich etwas erheiternd
@scotty: Wenn der verfügbare Wickelraum bei gegebener Schwingspulen- und Ringspaltgeometrie immer ganz ausgenutzt wird, korrelieren Gleichstromwiderstand und Impedanz, da: Dickerer Draht = weniger Windungen möglich = geringere Induktivität. So kommt es auch zustande, daß bei jedem x-beliebigen Lautsprecher R DC zwischen 65 und 85% von Z liegt.
Gruß Herrmann
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