... und zwar ein "Crosley Super Trirdyn Regular" von 1924/25, den ich mir vor kurzem aus dem `US-ibay´ gezogen und ein wenig restauriert habe. Interessanterweise habe ich zu diesem Gerät auch noch die originale Bedienungsanweisung dazu bekommen !
Es handelt sich um einen Dreiröhrenempfänger mit einer Reflex-Schaltung, die dafür sorgt, daß die Detektor-Röhre sowohl als HF-, wie auch als NF-Verstärker genutzt werden kann (der Werbespruch auf einem kleinen Blechschild innerhalb des Gerätes lautet: "Three tubes do the work of five").
Das Gerät hat ein Holz-Chassis und arbeitet bereits mit einer Anodenspannung von 45 Volt sehr gut. Die Heizspannung ist über zwei Widerstände einstellbar. Zur Verstärkung dienen zwei NF-Trafos. Zudem hat es zwei Spulensätze, die induktiv angekoppelt werden. Bei Interesse kann ich auch mal ein Schaltbild veröffentlichen ...
Die Röhren sind drei UX-201-A von Radiotron (so eine Art RV12P2000 der Zwanziger Jahre - diese Dinger können fast alles !!) mit einer Heizspannung von 5 Volt und einer (s.o.) äußerst variablen Anodenspannung.
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die Spulen sind gegeneinander verschiebbar (die auf dem Chassis befindliche durch Zug an dem von oben sichtbaren Knopf (KEIN Drehknopf - mit einer Drehbewegung schraubt man ihn nur ab ...!!) und die an der Frontplatte angebrachte durch ein Schneckengewinde auf einer Achse, die durch die den mittleren Knopf gedreht wird).
Zur Schaltung füge ich einfach mal das anliegende Schaltbild bei.
Hallo Freedi, das Schaltbild zeigt einen Reflex-Zweikreiser. Ein auch technisch interessantes Gerät, das wohl noch ohne Neutralisation (Neutrodyne) auskommt.
Die Materialbeschaffenheit der Spulenkörper würde mich interessieren. Das sieht fast ein wenig wie Metall aus? (Wäre allerdings ungewöhnlich.)
das ist richtig, eine Neutralisationsschaltung ist das nicht, sondern ein parallel zu den zu dieser Zeit in den USA sehr populären Neutrodyne-Empfängern hergestelltes Empfangsprinzip. Die Neutrodyner waren zu diesem Zeitpunkt schon gut am Markt etabliert. Mein aktuelles Projekt ist ein "Ware-Neutrodyne-Empfänger" aus der Mitte des Jahres 1924, also noch früher als der Crosley. Erstaunlich ist übrigens, wieviel digitalisierte US-Zeitschriften mit grandioser Werbung und Gerätebeschreibungen aus dieser Zeit im Netz zu finden sind ... eine gute Stunde Suche hat da für beide Geräte tolle Ergebnisse zu Tage gefördert !!!
Die Spulenkörper sind aus einer Art Hart- oder Presspappe gefertigt und wirken so, als seien sie zum Schutz gegen Witterungseinflüsse noch in irgendeiner Lösung getränkt worden.
Hallo Freed-Eisemann, erstmal ein Glückwunsch zu diesem Prachtstück. Zwei Fragen würde ich gerne stellen: Die mittlere Rähre sieht etwas überhitzt aus, währe ja kein Wunden bei dem Alter. Aber auf dem Holzdeckel sieht man keine "Brandflecken" oder ist das der Getterspiegel ? Ich weiß nicht wie heiß die alten Röhren werden (45V Anode ist nicht viel) und das auf einem Holzchassis. Wenn ich da an deutsche FS Produktionen denke? Das alles auch bei geschlossenden Deckel.
die Röhre ist nicht überhitzt, sondern mit "sehr gut" getestet (funktioniert auch prima); ich halte diese Erscheinung für eine Reflektion (oder besser Reaktion) des Getters. Es gibt aus der ersten Hälfte der Zwanziger Jahre auch Röhren (meistens noch mit obenliegendem Pumpstutzen), die eine besondere Getter-Färbung aufweisen und die als sog. "rainbow-tubes" in USA ziemlich hohe Preise erzielen. So ein hochpreisiges Exemplar ist diese 201-A aber nicht, da es sich um ein späteres Modell handelt (mit Messingstiften, so hergestellt zwischen 1925 und 1927 - danach wurde auf vernickelte Stifte umgestellt).
Die normale Anodenspannung dieses Röhrentyps liegt bei 90 Volt, doch sie arbeiten auch bereits auf niedrigerem Spannungsniveau. Die Temperaturentwicklung ist dabei äußerst moderat, denn immerhin sind es ja Batterieröhren, die bei zu hohen Strömen der Anoden-, bzw. Heizbatterie einen Genickschlag verpassen und somit die Betriebskosten enorm erhöhen würden !! Eine UV (oder UX) 201-A wird auch bei längerem Betrieb nicht mehr als handwarm - deshalb auch keine Brandflecken ... An der Anschlußleiste des Gerätes ist die Anodenspannung demzufolge auch mit "45V or more" und die Detektoranodenspannung mit "22.5 or more" bezeichnet.
Geschlossen blieb dieser Kasten übrigens nicht während des gesamten Betriebes, denn man mußte ja auch die innenliegende Spule nachtrimmen (s.o.), so daß man das Gerät am besten offenläßt (sieht ja auch apart aus ...!).
Erwähnen sollte ich in diesem Zusammenhang vielleicht auch noch, daß das Gerät "nummerngleich" ist, daß heißt, die auf dem Papieretikett im Deckel (mit Stempelabdruck) angegebene Seriennummer paßt zu der Seriennummer, die rückseitig auf der Frontplatte eingeprägt ist.
zu dem Erwerb dieses Oldies gratuliere ich ganz herzlich.
So wie er innen und außen aussieht, hast Du viellleicht mehr als "ein wenig" restauriert; man glaubt, ein Stück aus dem Schaufenster zu sehen.
Im Internet ist ja dieser Croslay u.a. bei Mark Toppos's Attic schön abgebildet, aber Deine Fotos zeigen besser das herrliche Holzgehäuse.
Zur Vervollständigung musst Du versuchen, noch den passenden Lautsprecher (im Internet sind 2 verschiedene Typen abgebildet) zu erwerben.
Ich wünsche Die viel Freude mit diesem "Urgestein" und in einigen Jahren ist er eine echte offizielle Antiquität (100 Jahre alt und mehr).
Herzliche Grüße Peter
Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung lange erhalten.
auch ich reihe mich ein zu den Gratulanten. Ein äußerst schön erhaltenes Exemplar. Fein, fein!
Die Schaltungstechnik gleicht übrigens fast auf´s "i-Tüpfelchen" dem E.A.991 aus dem Jahrgang 1924/25 der Firma "Radiofrequenz GmbH" (1926 umbenannt zu "Loewe"). Im DRM ist der E.A.991 gelistet unter 24RF01H. Eine sehr interessante Schaltung, welche ich als "Quick and Dirty"-Entwurf mit drei Röhren RE... und zwei 1:5-Koppeltrafos aus alten VE301ern vor etwas mehr als einem halben Jahr nachgebaut habe. Die Empfangsleistung ist erstaunlich gut! Übrigens: Auch die RE...´s werden kaum warm. Ein Betrieb mit geschlossenem Deckel ist also gefahrlos, denke ich.