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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Siemens 47WL von 1933/34
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22.06.12 23:51
Freed-Eisemann 

WGF-Nutzer Stufe 3

22.06.12 23:51
Freed-Eisemann 

WGF-Nutzer Stufe 3

Siemens 47WL von 1933/34

Hallo Leute,

einige von Euch werden sich noch an meinen Hilferuf bei der Reparatur des 47WL erinnern (und manche haben ja sogar tatkräftig mitgeholfen!); hier nun ist das fertige Gerät in spielbereitem Zustand. Er läuft jetzt auf beiden Wellenbereichen (trotz der Sommermonate) kräftig, lautstark und trennscharf (ich freue mich schon auf den Winter!).

Mit Ausnahme von zwei Becherkondensatoren, deren Schränklappen unter dem Trafo, bzw. unter dem Drehko enden und die sich deshalb einem Ausbau heftig wiedersetzen, sind alle C´s ausgehöhlt und mit neuen Exemplaren neu befüllt worden - ich gehöre der Fraktion von Sammlern an, die auf einen möglichst originalgetreues Erscheinungsbild Wert legen (die Diskussion im Forum ist wohl bekannt). Ausgefallene Widerstände sind durch passende Originale ersetzt worden. Ansonsten sind Chassis und Gehäuse auch optisch aufgearbeitet und erstrahlen wieder im alten (neuen) Glanz.

Zur Technik: es handelt sich um einen Dreikreis-Vierröhren-Empfänger aus dem Baujahr 1933/34. Das Gerät ist baugleich mit dem Admiral 346WL von Telefunken, bzw, dem Ultra-Geadem 304WL von AEG.
Die Bestückung ist: RGN 1064 / 2x RENS 1234 / REN 914 und RENS 1374d.
Das Gerät verfügt über einen manuell einregelbaren Schwundausgleich (mittels Poti auf der Rückseite). einem Orts- / Fernschalter (durchaus nützlich), TA-Eingang zur Triode, Klangfarbenregler und den Empfangsbereichen Mittel- und Langwelle.

Die Besonderheit zu den anderen genannten Geräte ist der Aufbau der Skala, die mittels eines breiten Bandes auf bestimmte Sendergruppen eingestellt werden kann. Daher rührt der Name "Länderband" - Spitzname des Gerätes in der zeitgenössischen Werbung war "Ätherzepp".

















Admin: Gerät in das Wumpus-Online-Museum aufgenommen:
http://www.welt-der-alten-radios.de/auss...ios-1-1048.html


Herzliche Grüße vom Rhein
Freedi

Datei-Anhänge
47WL_Front.jpg 47WL_Front.jpg (374x)

Mime-Type: image/jpeg, 54 kB

47WL_Front2.jpg 47WL_Front2.jpg (390x)

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47WL_Rückwand.jpg 47WL_Rückwand.jpg (389x)

Mime-Type: image/jpeg, 102 kB

47WL_Einblick.jpg 47WL_Einblick.jpg (387x)

Mime-Type: image/jpeg, 70 kB

47WL_Chassis.jpg 47WL_Chassis.jpg (389x)

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47WL_Chassis-Vorne.jpg 47WL_Chassis-Vorne.jpg (371x)

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47WL_Unterseite.jpg 47WL_Unterseite.jpg (367x)

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47WL_Skala.jpg 47WL_Skala.jpg (409x)

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24.06.12 07:12
wumpus 

Administrator

24.06.12 07:12
wumpus 

Administrator

Re: Siemens 47WL von 1933/34

Hallo Freedi,

saubere Arbeit! Diese Dreikreiser waren damals noch die "hohe Schule" des Radiobauens und konnten durchaus mit einem einfachen Superhet mithalten. Wenn der Gleichlauf der Kreise gut eingestellt war, erreichte der Dreikreiser recht gute Selektionswerte.

Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)

Möge kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten!

www.welt-der-alten-radios.de

25.06.12 12:41
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

25.06.12 12:41
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Siemens 47WL von 1933/34

Hallo Freedi,

das Gerät sieht ja wirklich gut restauriert aus und wirkt wie neu. Was ich an diesem Radio wirklich
genial finde, ist die Walzen- Skalenumschaltung.

Wieviel Länder sind denn eigentlich insgesamt vertreten? Interessant auch die Skale " Sendergruppe West "!
Bricht hier schon der Sprachgebrauch der *(N)* durch?
Gibt es auch eine Sendergruppe " Nord", "Ost" und "Süd" ?

Ein echtes Schmuckstück! Wellenbereiche LW / MW ?

Beste Grüße

Joe

Zuletzt bearbeitet am 25.06.12 12:42

29.06.12 12:13
Freed-Eisemann 

WGF-Nutzer Stufe 3

29.06.12 12:13
Freed-Eisemann 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Siemens 47WL von 1933/34

Hallo Joe,

danke für das Lob ! An der Kiste habe ich aber auch rund einen Monat gearbeitet ....

Nein, ein besonderer Sprachgebrauch schimmert hier noch nicht durch. Die Unterteilung der einzelnen Bänder lautet:

"Sendergruppe Nord"; "Sendergruppe West"; "Sendergruppe Südost"; "Österreich"; "England"; "Frankreich"; "Italien"; "Polen"; "Schweden"; "Schweiz"; "Tschechoslowakei"; "Belgien / Holland"; "Norwegen / Dänemark"; "Spanien / Portugal"; "Ungarn / Jugoslawien / Rumänien" und "Randstaaten".

Dazu gibt es noch ein Langwellenband mit den zentralen LW-Stationen Europas, ein nur in KHz geeichtes Band für LW und MW (das sind auch die Wellenbereiche) und ein Mittelwellenband mit allen wichtigen europäischen Stationen (also eine "normale" Skala, wie an jedem anderen Gerät, sieht man auf dem letzten eingestellten Foto!).

Die einzige politische Komponente ist hier, daß Radio Moskau schon nirgends zu finden ist. Dies ist auf einen ganz frühen Erlaß des Prop.Ministeriums zurückzuführen, wonach dieser Sender auf keiner Skala eines dt. Rundfunkgerätes mehr auftauchen sollte !!

Beste Grüße
Freedi

PS.: @Rainer: ja, das ist schon die Spitze des Geradeausempfängerbaus - darüber kommen als letzte "hochgezüchtete" Geräte wohl nur noch die Vierkreiser von Philips (die bekannte "Super-Inductance-Serie"); wie ich schon geschrieben hatte, ist der Empfänger sehr lautstark und auch ziemlich trennscharf (auch nur mit einem lächerlichen 30cm-Drähtchen an der Antennenbuchse und trotz der sommerlich bedingten schlechten Empfangsverhältnisse auf MW)!

Zuletzt bearbeitet am 29.06.12 13:44

30.06.12 13:05
regency 

WGF-Premiumnutzer

30.06.12 13:05
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Siemens 47WL von 1933/34

Hallo Freedi,
man sieht jetzt, was das für ein wirklich sehr schönes Radio ist, tolles Ergebnis!! Du hast noch nichts über den Empfangstest des Dreikreisers geschrieben?

Mich würde dabei auch generell interessieren, ob die üblichen Störungen des AM Empfangs (Schaltnetzteile, Sparlampen etc.) bei so einem Geradeausempfänger genauso häßlich wahrzunehmen sind wie bei den Superhets.

Schöne Grüße,
regency

05.07.12 18:37
Freed-Eisemann 

WGF-Nutzer Stufe 3

05.07.12 18:37
Freed-Eisemann 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Siemens 47WL von 1933/34

Hallo regency,

ich hatte oben schon erwähnt, daß er lautstark und trennscharf auf beiden Wellenbereichen läuft; ich gebe aber auch zu, daß ich noch nicht die Muße hatte, mich abends hinzusetzen und nach konkreten Stationen zu fischen. Allerdings glaube ich auch, daß das ab dem Herbst und vor allem im Winter doch erheblich mehr Spaß machen wird, da hier die atmosphärischen Störungen ab und die Empfangsreichweite deutlich zunimmt.

DAS wird auch der eigentlich Belastungstest für die Trennschärfe werden !

Ansonsten kann ich nur sagen, daß auch Störer (wir haben hier "auf dem Berg" irgendwo einen ganz fiesen "Prassler" sitzen - keine Ahnung wo, kann aber (leider) nicht allzu weit sein) hier durchdringen. Die Trennschärfe gleicht hier natürlich schon etwas aus (also im Gegensatz zu einem Einkreiser z.B.), aber da diese Störer meistens doch wesentlich breitbandiger als eine Radiostation das Band verseuchen, empfängt auch der Geradeausempfänger solche Geräusche - was hier aber wirklich ein suuuuper Mittel zur Störerausschaltung ist, ist eine Rahmenantenne. Damit arbeite ich immer wieder gerne mit großem Erfolg und ich habe sie auch schon an diesem Siemens getestet...

Aber wie gesagt, das große "Wellenfischen" beginnt mit der dunklen Jahreszeit!

Beste Grüße vom Rhein
Freedi

PS.: vielen Dank übrigens noch für Deine Mail und den übersandten Link - sehr spannend zu lesen !!!

05.07.12 22:50
regency 

WGF-Premiumnutzer

05.07.12 22:50
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Siemens 47WL von 1933/34

Hallo Freedi,
das hatte ich glatt überlesen, ist aber doppelt klasse, wenn das Gerät so gut spielt!! Meine schwache Hoffnung, dass ggf. mit einem richtig guten Geradeausempfänger anstelle eines Supers der Störbrumm aus der Hausinstallation weniger durchschlägt, muss ich wohl begraben. Eine Rahmenantenne habe ich noch nicht ausprobiert. Mit deinem schönen Gerät wünsche ich dir dann schon mal Vorfreude auf den Spätherbst.
Schöne Grüße,
regency

06.07.12 07:00
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

06.07.12 07:00
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Siemens 47WL von 1933/34

Hallo Zusammen, Hallo regency!

Mit einer Rahmenantenne, wenn sie richtig und gut ist wird fast nur der Magnetische Anteil der Elektromagnetischen Welle empfangen. Oft ist beim magnetischen Anteil die Störung geringer. Den gleichen Effekt hat man mit einer Ferritantenne. Wichtig für das optimale Arbeiten von solchen Antennen ist, den elektrischen Anteil (Feld) möglichst fernzuhalten. Also eine Ferritantenne mit langen einfachen Anschlussleitungen ist da nicht zu empfehlen.

MFG Nobby

06.07.12 08:01
wumpus 

Administrator

06.07.12 08:01
wumpus 

Administrator

Re: Siemens 47WL von 1933/34

Hallo zusammen,

ein weiterer Vorteil der Rahmenantenne (oder auch der Ferritantenne) ist ja die zumindest bidirektionale Richtwirkung, man kann teilweise einen örtlichen Störer dämpfen.

Übrigens kann man solche Störquellen auch gut mit einem kleinen Transistorradio anpeilen. Egal ob in der eigenen Wohnung, im Haus, in der Wohnstraße, im Wohnbezirk. Wenn man "peilen" geht, immer die beiden Richtungen merken und am jeweils nächsten Peilstandort beobachten, ob sich eine Richtung durch Überkreuzung ermitteln lässt, dort dann hingehen (hinfahren). Wenn die Störung dann immer lauter wird und keine Peilrichtung mehr erkennbar ist. Gerät mit Ferritantenne senkrecht stellen und Nahfeld eingrenzen. Geht das auch nicht mehr, Transistorradio mit Haushalts-Alufolie komplett dicht umwickeln und nur ein Loch von ca. 3 cm in der Nähe der Ferritantenne freilassen, Nachstfeldmessung durchführen. Zumindest weiß man nun, wo die Störung herkommt.



Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

14.08.16 19:28
wumpus 

Administrator

14.08.16 19:28
wumpus 

Administrator

Re: Siemens 47WL von 1933/34

Hallo Freedi,

das Gerät wurde in das Online-Museum aufgenommen:
http://www.welt-der-alten-radios.de/auss...ios-1-1048.html



Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"

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