die Infos im Kompendium hatte ich selbstverständlich schon alle reingesogen
Nachdem ich heute noch die defekte Skalenlampe ersetzt und die Bereichswahl frisch geschmiert habe, ist das Gerät wieder voll einsatzfähig. Bei dieser Gelegenheit habe ich noch die UHF-Triode 5876 ausgebaut und fotografiert, so eine Bleistift-UHF-Röhre trifft man ja nicht alle Tage an. Im Bild als Vergleich dazu die Miniaturröhre EC92, die einiges bekannter sein dürfte. Bei der UHF-Triode (einsetzbar bis 1GHz) ist die Scheibe in der Mitte der Gitteranschluss, das Metallrohr links die Anode (ist gleichzeitig auch ein Gehäuseteil und sorgt so für die Kühlung) und entsprechend das rechte Rohr die Kathode. Die beiden dünnen Stifte rechts sind die Anschlüsse für die Heizung.
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Eine Art "Low Cost" Scheibentriode ist die PC 88. War natürlich ein Kompromiss als Novalröhre, ist aber bis 850 MHz verwendbar. Sie wurde in UHF Tunern bei Fernsehgeräten verwendet.
UHF-Röhrenschaltungen hatte ich bisher neben dem HP nur meinen Marconi-Messender in den Händen, und der hat auch eine 'richtige' UHF-Röhre, nämlich die TD03-10, auch eine Scheibentriode bis 3GHz, aber noch mehr Leistung und etwas anderer Aufbau. Die mir bekannten Fernsehtuner waren schon alle transistorisiert. Dürfte noch eine gewisse Herausforderung gewesen sein, die nötige Frequenzstabilität auf UHF hinzukriegen...
Heute habe ich mit meinem Pendler begonnen und dabei festgestellt, dass auch eine EC92 durchaus UHF-tauglich ist, als ich die Vorstufe ausgemessen habe. Mit reduzierter Betriebsspannung arbeitet sie so wie sie soll, aber mit Nennspannung schwingt es, aber nicht etwa auf der eingestellten UKW-Frequenz, sondern im Bereich um 500MHz, und die Stromaufnahme ist dann schon nahe am Limit der Röhre. Auch die Gitterbasisschaltung ist halt nicht ideal, vermutlich ist das Problem die innere Induktivität des Gitters oder der Zuleitung in der Röhre, so dass es im UHF-Bereich nicht mehr ordentlich abschirmt, das ist ja von Senderöhren bekannt. Da muss ich wohl eine UHF-Sperre in den Anodenkreis einfügen (Widerstand, Ferritperle oder so was). Ohne Spektrum-Analyser hätte man vermutlich nicht einmal gemerkt, was hier eigentlich das Problem ist, und einfach den Arbeitspunkt etwas geschoben Es wird auf alle Fälle spannend...
Zum Vergleich PC 92 PC 88. Es fallen die vielen Gitteranschlüsse der PC 88 auf, hier wurde eine Scheinbenförmiges Gitter gebaut um noch bis 850 MHz zu kommen. Ich meine so um 1961 - 62 kam die PC 88 auf den Markt um den Empfang im UHF Band für FS Geräte preisgünstig zu ermöglichen.
die haben sich wirklich Mühe gegeben mit der PC88, UHF heisst ja nicht umsonst 'unheimlich hohe Frequenz'. Offenbar wollte man auf Biegen und Brechen eine UHF-Röhre mit einem 'normalen' Sockel, damit sie einfach austauschbar bleibt. Rein technisch betrachtet wäre ein UHF-tauglicherer Röhrensockel nicht teurer gewesen, aber dann hätte man die Fernsehtechniker in der Handhabung beim Tausch schulen müssen
Das Beispiel zeigt auf jeden Fall, wie man auch mit der zweitbesten Lösung ganz gut zum Ziel kommt, wenn man es bis zum Letzten ausreizt, und das ist ja auch nicht schlecht. Gerade in der heutigen Zeit sollte einem das wieder bewusst werden, wenn man in der Schaltung mal schnell noch einen weiteren OpAmp (oder Mikrocontroller) einbaut, ohne sich zu überlegen, ob der wirklich nötig ist...
Die EC92 (oder PC92) ist keine UHF-Röhre, das ist mir klar, aber wenn es sein muss (oder eben nicht sein soll), schwingt sie auch mal auf 500MHz...
Bei der Gelegenheit kommt mir auch mein erster KW-Amateurfunksender in den Sinn, den ich gebaut habe. Da diente als Endröhre eine EL84, die gab bis 30MHz 10W HF ab. Auch hier hätte es bessere Röhren gegeben, aber warum teuer und exotisch, wenn es auch so geht?