Hallo zusammen, da ich ein paar gebrauchte Röhren kaufen möchte, wollte ich mal fragen, ab welcher Emission eine Radioröhre noch brauchbar ist. Manchmal ist die Emission angegeben, z.B. >7 mA, oder > 3 mA, aber diese Angabe sagt mir nichts, über die Qualität. Ich wäre für jeden Hinweis dankbar.
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Hallo Richard, die reine mA-Angabe für den Strom durch die Kathode oder auch nur durch die Anode sagt noch nicht viel. Denn: Welche Gittervorspannung liegt dem zugrunde oder wie ist es mit den weiteren Versorgungsspannungen? Dann die Frage zum konkreten Arbeitspunkt der Röhre in der jeweiligen Schaltung. Liegt vielleicht in der Stufe ein Fehler vor, der den Katodenstrom verfälscht?
Zu einer Beurteilung müssen definierte Bedingungen vorliegen, wenn man in der Schaltung messen will, alle externen Betriebswerte müssen stimmen. Dann kann ein Blick in eine Röhrentabelle zumindest einen Hinweis auf die Emission geben. Beispiel EF85 in einem Radio-ZF-Teil. Die Tabelle sagt 10 mA Anodenstrom. Die Röhre sollte in der Schaltung zumindest 5-8 mA ziehen. Das gilt bei dem Beispiel aber nur, wenn die Röhre nicht geregelt wird. Man sieht bei dem Beispiel, es gibt immer wenn und aber.
Im Grunde kann man die mA am besten in einem Röhrenprüfgerät testen, weil da genau definierte Verhältnisse vorliegen.
Und auch hier gibt es Überaschungen: Eine von einem Röhrenprüfer "schlecht" erkannte Röhre kann trotdem in einer Stufe noch arbeiten.
Ist in einem Schaltbild (selten) der Anodenstrom angegeben, sollte er schon ungefähr eingehalten werden. Aber ist ist auch hier zuerst unbedingt zu prüfen, ob die Versorgungsspannungen und Widerstandswerte im Umfeld der Röhre stimmen und u.U. auch der richtige Wellenbereich eingestellt ist, usw.
wie schwierig deine Frage zu beantworten ist, siehst du an folgendem Beispiel: In meinem Fundus befindet sich ein kleiner Batterieprüfer, der ebenfalls - wie Röhrenprüfgeräte (RPG) - mit einer Gut - Schwach - Verbraucht Skala versehen ist. Viele Geräte funktionieren noch durchaus zufriedenstellend, wenn sich die Anzeige im Schwach-Feld befindet; gleichwohl gibt es Geräte, die dann gar nicht mehr funktionieren, z.B. mein kleiner PLL-Weltempfänger.
Analog gilt das auch für Röhren; Juristen würden sicherlich sagen: Es kommt auf den Fall an.
Daher erscheint auch mir der sicherste Weg, die Röhren bestimmungsgemäß im Gerät zu testen; alles Andere im RPG liefert nur Angaben darüber, ob der Anodenstrom im vorgegebenen Betriebspunkt (Ua, Ug usw.) seinen Nennwert erreicht.
Moin! Eigentlich ist es ganz einfach. Zu so ziemlich jeder Röhre gibt es ein Datenblatt. Darin steht, welchen Strom der Hersteller bei bestimmten Betriebsbedingungen einer neuen Röhre garantiert. Eine Röhre, die bei diesen Bedingungen noch 80% des Stromes bringt, ist gut. Eine neue Röhre kann leicht 130% des Wertes haben. Ob die angebotenen Röhren so gemessen wurden und ob sie in der Schaltung so funktionieren, ist eine andere Sache... Gruß Gerrit
das Thema Röhrenprüfung ist komplizierter als man gemeinhin denkt. Zu viele verschiedene Prüfverfahren und dann auch noch zum Teil fehlerbehaftet sorgen für die Konfusion. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich dennoch die beinahe rudimentäre Prüf-Methode der fast legendären, einfach handzuhabenden "Funke-"Röhrenprüfgeräte (RPG) W18, W19(S) als geheimer "Standard" herauskristallisiert. Das soll nicht heissen, daß damit alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, leider haben sich auch hier von Anfang an Fehler eingeschlichen. Durch die grosse Verbreitung dieser RPG in alle Welt bildete sich ein sehr grosses Interesse, diese zu finden und zu korrigieren. Damit hatte und hat man die Sache im Griff und noch heute werden Röhrenprüfdaten sehr häufig auf den W19(S) referenziert. Es ist, als spräche man überall in der gleichen Sprache. Die "Funke-"RPG werden noch heute heiß begehrt und erzielen in diversen Auktionen schwindelerregende, astronomisch hohe Preise.
Ein Röhrenprüfgerät gibt einen groben Anhaltswert über Funktion oder Defekt - zeigt der Wert "sehr Gut" ist von einer neuen oder wenig verbrauchten Röhre auszugehen.
Im Bereich darunter "noch brauchbar" ist die Röhre max. halbverbraucht.
Im Berereich "unbrauchbar" kann die Röhre dennoch in verschiedenen Anwendungen funktionieren , wenn zumindest noch die Hälfte des angegebenen Stromes fließt.
Aber für alle Meßergebnisse gilt - die Röhre kann trotzdem im Gerät nicht funktionieren , weil sie schwingt , brummt , nach einer Zeit aussetzt oder für bestimmte Anwendungen sondergemessen ist.
Viele Grüße Bernd
.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !
Hallo zusammen, die einzige Möglichkeit die Qualität der gebrauchten Röhren zu testen wird wohl sein, wenn ich sie in meinem Telefunken Andante oder Andante S teste. Entweder das MA schlägt noch aus, oder nicht mehr Nochmals danke für die vielen Tips!
Hallo Forum, ob eine Röhre noch "gut" ist verrät die Steilheit der Röhre. Nach dem Tabellenbuch sind die festgelegten Werte für HZG, Ug1, U2, A, usw. einzuhalten. Die Steilheit in mA/V wird ermittelt aus der G1 Spannungsänderung zur Anodenstromänderung. Erreicht eine Röhre die vorgeschiebenen Werte nicht, so neigt sich ihre Lebendauer dem Ende zu. Andere Größen wie Microphonie, Vibrationsfestigkeit, Brumm, Rauschen können nur durch eine Testschaltung bestimmt werden. Es gibt bei frank im Internet für viele Röhren Datenblätter. Viele Grüße aus Fraham Helmut