ich bin neu hier und hoffe mal nicht völlig fehl am Platze.
Meine Frage steht eigentlich schon im Titel: Wie sollte das Potential zwischen Kathode und (indirekter) Heizung einer Röhre sein?
Speziell geht es um eine D7-16 (Oszillographen-Röhre). In den meisten Schaltungen liegt die Heizung auf Kathodenpotential und ist mit dieser (ausserhalb der Röhren) verbunden.
Warum ist das so? Am liebsten würde ich die Heizung bei ca. +600V gegen Kathode (deren Anode sind das höchstens -200V). Einen Strom zwischen Faden und Kathode kann ich nicht messen, einen Einfluss auf den Strahl hat es auch nicht.
Zerstört das die Kathode oder den Faden? Kann man ein Potential zwischen Kathode und Faden evtl. sogar nutzen, damit eine Röhre langsamer altert (taub wird)?
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01.12.06 14:57
roehrenfreak
nicht registriert
01.12.06 14:57
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Potential Kathode-Heizung
Guten Tag Georg-Johann,
das hat gleich zwei Gründe: erstens soll und darf der Spannungsunterschied zwischen Faden und Kathode wegen der Gefahr des Überschlags und folgender Zerstörung der Röhre gering sein. Zweitens könnte eine unerwünschte zusätzliche Helligkeitsmodulation des Strahls durch kapazitive Einstreuung eintreten und u.U. die Rücklauf-Austastung negativ beeinflussen. In meinem Eigenbau-Scope (einer abgewandelten, verfeinerten Variante nach Hameg/Elektor aus Anfang der 80er Jahre) mit einer DG 7-32 versorgt eine besonders isolierte, kapazitätsarme Wicklung des Netztrafos deren Heizung, welche mit auf das Kathodenpotenzial von etwa -700Volt (gegenüber Masse!) gelegt ist.
Ich gebe zurück an die angeschlossenen Funkhäuser... Jürgen rf
danke für Deine Antwort. Ich hab jetzt vorgesehen, auch die Heizung auf -600V zu legen. Ist zwar blöd, weil ich lieber direkt heizen würde bei 0V (ist viel einfacher, weil ich keinen Trafo verwende und für die Heizung muss ich primärseitig über 1W einplanen).
Eine Frage hätte ich noch...
Wozu ist bei den Röhren überhaupt die Heizung getrennt von der Kathode realisiert, wenn sie dann extern doch an die Kathode geklemmt ist. So ist es jedenfalls bei allen Beispielschaltungen, die ich gesehen habe.
Das Datenblatt der D7-16 ist leider nicht gesprächig, auch in vielerlei anderen Werten. Es ist da keine maximaler Potentialunterschied angegeben.
zunächst einige grundsätzliche Info´s über Röhren-Heizungen. Es gibt drei Arten: * Die direkte Heizung: Der Heizfaden selbst ist auch gleichzeitig die Kathode. Vorteil: sehr kurze Anheizzeit, geringste Heizleistung. Nachteil: Thermisches Brummen bei Wechselstrom (AC)-Heizung, Heizspng. geht mit in die Ug-k ein, Kathoden-Ansteuerung schwierig (bei HF-Anwdg.) * Die indirekte Heizung: Heizfaden ist elektrisch isoliert in das Kathoden-Röhrchen eingebaut. Bildet damit eine kleine Kapazität (...pF). Vorteil: Kathodensteuerung leicht möglich, Heizspng. ohne Einfluß auf die Ug-k, brummunempfindlich bei AC-Heizung, Serienheizung problemlos möglich. Nachteil: längere Anheizzeit, braucht mehr Heizleistung, Uf-k max gem. Hersteller-Datenblatt begrenzt, kapazitive Einkopplungen durch die Faden-Kathoden-Kapazität müssen bei der Konstruktion berücksichtigt werden (z.B. verdrosseln/abblocken) * Die halb-indirekte H.: Kathoden-Aufbau wie ind. H. aber ein Fadenende mit der K. verbunden. Isolierung Faden-Kathode dünner. Vorteil: mittelkurze Anheizzeit, brummunempfindlich. Nachteil: Kathodensteuerung schwierig, Heizpsng. geht u.U. mit in die Ug-k ein. Du siehst - Die Röhren-Konstrukteure waren recht einfallsreich um auch dem Einfallsreichtum der Geräte-Konstrukteure entgegen zu kommen. Die wohl meist verwendete Art ist die indirekte Heizung. Sie erlaubt ganz einfach die größte Konstruktions-Freiheit.
Ich gebe zurück an die angeschlossenen Funkhäuser... Jürgen rf