Frühes Magnetron für Demodulationszwecke ca.1923(SAK bzw. Riverhead)
Hallo, Ein Magnetron in einem VLF-Empfänger, da muss man auch erstmal drauf kommen.
In diesem Jahr ist auf archive.org eine Ausgabe einer schwedischen Fachzeitschrift eingepflegt, in der speziell die Empfangsanlage in Kungsbacka beschrieben ist. (Der Hinweis auf diese Quelle kam aus dem "alexanderson-Forum)
h t t p s://archive.org/details/tekniska-meddelanden-fran-kungliga-telegrafstyrelsen-vol-4/page/n39/mode/2up?view=theater
Das Prinzipschaltbild ist ebenfalls in seiner Gesamtheit abgebildet, bisher waren trotz intensiver Suche immer nur teilweise Abschnitte zu finden. Google ermöglichte eine Übersetzung, hoffentlich passt die in etwa.
Es wird in dem Artikel ausführlich auf das Magnetron selber eingegangen und eine Bezugsquelle genannt, es ist der Artikel "THE MAGNETRON" von Hull.
Die genaue Funktion des "Synchron-Detektors" ist leider im Verhältnis etwas kurz behandelt.
Denn ansonsten ist der Empfänger streng symmetrisch aufgebaut.
Prinzipiell handelt es sich hier wohl um eine Art "Tonrad", wie es in der Anfangszeit der Telegrafie zum Einsatz kam.
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Re: Frühes Magnetron für Demodulationszwecke ca.1923(SAK bzw. Riverhead)
Hallo zusammen, Wie diese Röhren in der Frühzeit ihrer Entwicklung ausgesehen haben kann man bei Albert w. Hull nachlesen. h t t p s://ia600708.us.archive.org/view_archive.php?archive=/28/items/crossref-pre-1923-scholarly-works/10.1109%252Fjoaiee.1921.6592295.zip&file=10.1109%252Fjoaiee.1921.6594005.pdf
Re: Frühes Magnetron für Demodulationszwecke ca.1923(SAK bzw. Riverhead)
Hallo zusammen,
interessant, was Jens da aufgespürt hat: ein "Balanced Mixer" auf der Basis von magnetisch geschalteten Glühkatoden-Dioden. Durch ein axiales Magnetfeld werden die Bahnen der Ladungsträger auf dem Weg von der Katode zur Anode spiralig verformt; bei ausreichend hohen Feldern erreichen sie die Anode nicht mehr und der Lastkreis wird hochohmig. Bis heute wusste ich nicht, dass es in den 20ern des letzten Jahrhunderts dafür dedizierte Röhren gab. Zum Schaltplan:
Die Magnetisierungswicklungen der Magnetrons 1 und 2 im "Syncronous detector" liegen HF-mäßig in Reihe. Sie bilden mit C7 und der Triode einen Lokaloszillator. Sein Schwingstrom unterbricht bei Überschreiten eines Kipppunktes abwechselnd magnetisch die "Lastkreise" der beiden Magnetrons mit den Resonanztransformatoren T7, T7`, deren Ausgangssignale dann in T8 kombiniert werden – das ist ein Mischvorgang; man würde ihn heute rein elektrisch z. B. mit Analogschaltern wie CD4066 realisieren.
Immer wieder spannend, was die Altvorderen mit den damals vorhandenen Mitteln realisiert haben.
Im oben zitierten (lesenswerten!) Artikel von Hull gibt es auf S. 722 eine Fußnote zu einer damals noch ausstehenden Veröffentlichung von Alexanderson zum Synchrondetektor; ich konnte sie aber bisher nicht ausfindig machen und die beiden hier zitierten Patentschriften führen dazu auch nicht weiter – hat jemand Zugriff?
Von diesem Punkt an war die Suche auf "archive.org" ein Kinderspiel.
Heute eine Menge Zeit verwendet nach der Suche über eine genauere Beschreibung dieser Ausführungsform des "Synchronous-detektor" -Fehlanzeige.
Es muß außer dem im Artikel genannten Fessenden-Heterodyne-Patentes einen Grund geben, warum man sich für diese Schaltung entschieden hat. Man hatte von Hull her da noch was in der Hinterhand, sozusagen: US1387984 Dynatron (1915) US1564851A Dynatron synchronous detector US1564852A Electron-discharge apparatus
Zitieren:Im oben zitierten (lesenswerten!) Artikel von Hull gibt es auf S. 722 eine Fußnote zu einer damals noch ausstehenden Veröffentlichung von Alexanderson zum Synchrondetektor; ich konnte sie aber bisher nicht ausfindig machen und die beiden hier zitierten Patentschriften führen dazu auch nicht weiter – hat jemand Zugriff?
Hull schreibt: "Der Synchron-Detektor wird an anderer Stelle von seinem Erfinder Alexanderson beschrieben werden"
Das muß nicht unbedingt ein Vortrag sein, das kann auch ein Text in einem Patentantrag sein, der zur Zeit des Vortrages von Hull noch nicht "durch" war.
Es gibt nämlich ein Patent von Alexanderson, das hatte ich nur noch dunkel in Erinnerung, jetzt aber scheint ein direkter Bezug zum SAK-Empfänger gegeben zu sein: https://worldwide.espacenet.com/publicat...A&NR=208846
Die dargestellten Kurven scheinen auf den ersten Blick mit der Info in der schwedischen Zeitschrift übereinzustimmen, dass in etwa mit halber Empfangsfrequenz +/-x im Überlagerungs-Oszillator gearbeitet wurde.
Immerhin finden sich einige fundamentale Aussagen, was so alles Einfluß auf die Entwicklung genommen hat:
Zitieren:...ob vom Kristall- oder Vakuumröhrentyp, ... ... Der Stromausgang des Detektors folgt nicht dem Ohmschen Gesetz, sondern ist nicht proportional zu der am Detektor angelegten Signalspannung, sondern proportional zum Quadrat der Spannung.
Diese Eigenschaft ist beim Funkempfang besonders nachteilig, da dort schwache Signale empfangen werden, bei denen Streusignale auftreten, die größer als die Signale sind. Wenn die Streusignale beispielsweise viermal so stark sind wie die Signalwellen, ist die von den Streusignalen im Detektor erzeugte Reaktion sechzehnmal so stark wie die vom Signal erzeugte
(Auszug Patenttext CA208846A, stark gekürzt) ---- Nachtrag. Auf den zweiten Blick liest sich das Alexanderson-Patent wie ein Lehrbuch, hier erläutert er genauer die Funktion und stellt u.a. folgendes Bild ein, ich habe mir die Kurvenbezeichnungen da eingetragen:
Alexanderson stellt den anschaulichen Vergleich mit dem Tonrad an, welches in der Frühzeit der Telegraphie zur detektion der Signale verwendet wurde. Da das Magnetron leitet, wenn kein Magnetfeld anliegt, schaltet es während jeder Periode zweimal, so dass die Überlagerungsfrequenz zur Erzeugung eines hörbaren Tones die Hälfte der normalerweise verwendeten Überlagerungsfrequenz entspricht. Die geglätteten Impulse ergeben dann den Hörton.