bislang war ich der Meinung, dass beinahe mit jeder Röhre eine Audionschaltung realisierbar ist. Klar, dass Steilheit, Impedanzen und interne Kapazitäten eine Rolle spielen. Auch sind mir die Unterschiede zwischen Trioden, Raumladegitterröhren, Tetroden und Pentoden grundsätzlich bekannt.
Nun bin ich über die amerikanische Triode UV-199 gestolpert, der ich trotz 2-stufigem NF-Nachverstärker nicht einen Ton habe entlocken können. Es ist eine frühe Röhre aus den 20'er Jahren, Hellglüher mit Wolframheizfaden (2,5mA bei 90V, 4V Heizung). Es ist klar, dass ein Audion bei solchen Hellglühern nicht im Bereich des Anodensättigungsstroms betrieben werden darf. So habe ich auch mit negativen Vorspannungen experimentiert und verschiedene RC-Kombinationen eingesetzt (1...9MOhm, 100 bis 470pF). Jedesmal keinerlei Erfolg. Die Anodenspannung wurde zwischen 22 bis 90V variiert. Nun ist die Röhre aber nicht defekt. Wenn ich zwischen dem Schwingkreis und dem Gitter eine Schottkydiode schaltete, konnte ich sogar Fernempfang aus England erzielen. Die Kennlinie habe ich ebenfalls aufgenommen.
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Ich kann mir nur vorstellen, dass die Röhre mit der Eingangsfrequenz nicht klarkommt und das damit der Gleichrichtereffekt nicht eintritt. Kennlinienaufnahmen sind rein statische Prüfungen, bei denen das Frequenzverhalten keine Rolle spielt.
das kann natürlich sein. Zu denken gibt mir, dass die Röhre mit Adapter auch als UV-200 Ersatz verwendet wurde. Das ist eine Argongas gefüllte Audiontriode. Angeblich war die UV-199 wegen ihres geringen Heizstromes sehr beliebt. Ich dachte, dass sie zumindestens bis 1MHz geeignet ist. Auffällig ist, dass es im RM Radios mit bis zu 9 (meistens 5-6) dieser Röhren gibt, zumeist transformatorisch gekoppelt. An meinem Versuchsaufbau kann es auch nicht liegen, denn mit den sehr alten Röhren DII, EVN171, Spheria, RE074d kann ich ja sehr gut hören. Besonders lauten Empfang habe ich übrigens mit den in Triodenschaltung betriebenen russischen Röhren 4SH1L und 2SH27L. Aber das sind "moderne" Typen aus den 60'er, 70'er Jahren, die auch auf 1,5 MHz noch eine gute Figur machen.
Danke für deine Einschätzung und auch dir noch einen schönen vierten Advent!
Gruss Walter
Nachtrag: Ich habe auch nach etwaigen Gitterströmen geforscht. Bei -9V aus einer Blockbatterie in Serie zu 1MOhm geht mir bei der Messung mittels Röhrenvoltmeter 1 Volt über dem 1MOhm verloren. Ich habe keine Ahnung, wie ich das werten soll. Möglicherweise ist das Vakuum auch nicht mehr so gut. Emissionsverlust bei Wolframfäden ist eigentlich kaum möglich. Getterniederschlag zwischen den Elektroden ist aber möglich und wahrscheinlich. Kapazitätsmessungen: zwischen allen Anschlüssen nur 1 bis 2pF!
Bei Google Books fand ich folgende Angabe zur UV 199 als Detector: Plate: 45 V, Audionblock: C 250 pF, R 3 -5 Megohm. Das muss funktionieren, möglicherweise nur an großer HF Spannung von einer echten Langdrahtantenne.
das habe ich auch gelesen. Diese RC-Kombination habe ich auch probiert. Es kommt aber nicht einmal zur Rückkopplung. Bevor ich die Spule ändere, warte ich auf eine UV-200 und ggf. eine zweite UV-199 und sehe weiter. Antenne ist hier übrigens "lang" genug.