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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Katodenbasis Schaltung für hohe Frequenzen
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13.07.11 15:53
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

13.07.11 15:53
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Katodenbasis Schaltung für hohe Frequenzen

Hallo an Alle !

Bin gerade bei der Fachbuchlektüre auf die HF Triode PC900 / EC900 aufmerksam geworden. Es sind spezielle Neutroden in der Röhre die eine besonders niedrige Gitter - Anodenkapazität bewirken so das eine breitbandige Neutralisation möglich ist. Die Sache funktioniert bis ins FS BD III hinein so das auch dort die Vorteile der Katodenbasis Schaltung angewendet werden. Manchmal werden hier im Selbstbau - Bereich UKW Schaltungen vorgestellt und diskutiert, eine reine Katodenbasis Schaltung war aus Röhrentechnischen Gründen mit ECC85 u.ä. nicht praktikabel, mit der PC900 könnte sich das ändern. Eine Vorstufe in Katodenbasisschaltung wäre damit möglich, ich glaube es hat auch mal UKW Tuner mit der PC900 gegeben. Oder liege ich da falsch?

MFG Nobby

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29.08.11 17:40
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

29.08.11 17:40
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Katodenbasis Schaltung für hohe Frequenzen

nobbyrad58:
Manchmal werden hier im Selbstbau - Bereich UKW Schaltungen vorgestellt und diskutiert, eine reine Katodenbasis Schaltung war aus Röhrentechnischen Gründen mit ECC85 u.ä. nicht praktikabel, mit der PC900 könnte sich das ändern.

hallo Nobby,

ich glaube eher, die meisten alten Radios verwenden ihre ECC85 in Kathodenbasis-Schaltung
Der Begriff mag etwas irreführend sein, Basis meint hier den Massebezugspunkt.
Somit ist bei einer Gitterbasis-Schaltung das Gitter geerdet und das Signal wird an der Kathode niederohmig eingespeist.
Bei der Kathodenbasis-Schaltung wird das Signal hochohmig am Gitter eingekoppelt.

Zum Studieren:

1. Kathodenbasisschaltung,
2. Gitterbasisschaltung
3. Kaskode
4. Gegentakteingangsstufe (als 1. oder 2.)

eine Gitter-Anodenkapazität ist ja schon fast eine Neutralisation, oder seh ich das falsch?
die Gitter-Kathoden-Kapazität ist aber parallel zum Eingang zu sehen, damit noch von Interesse die Kapazität K zum Heizaden, welche man durch verdrosseln der Heizung nahezu aufheben kann.


nette Grüße
Martin

Zuletzt bearbeitet am 29.08.11 17:49

29.08.11 23:51
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

29.08.11 23:51
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Katodenbasis Schaltung für hohe Frequenzen

Hallo Martin!

Die Neutralisationsschaltung ist schon uralt, sie stammt aus den Kindertagen der HF Schaltung. Die Gitter - Anode Kapazität wirkt wie ein innere Rückkopplung kurz ausgerückt, die Gefahr der Selbsterregung ist stark, die Röhre wird zum Oszillator. Die Neutroschaltung wirkt wie eine Gegenkopplung, daher muss das Signal gegenphasig zur Anode eingekoppelt werden. Bei Pentoden ist die Kapazität Anode Gitter viel geringer, Schirmgitter und Bremsgitter wirken wie in Serie geschaltete Kondensatoren. Wegen des geringeren Rauschens werden im UKW Bereich und höher Trioden eingesetzt. Meistens wurde die sogenannte Zwischenbasisschaltung bei UKW Tunern verwendet ein Zwischending zwischen Katodenbasis und Gitterbasisschaltung. Nachteil war, je neutraler, also je mehr Gitterbasis, desto geringer die Verstärkung, je mehr Katodenbasis desto mehr Neutroaufwand. Da waren die Entwickler gefragt. Eine reine Katodenbasisschaltung ist über einen weiten Frequenzbereich kaum zu neutralisieren. Die PC 900 hat eine spezielle Neutralisationselektrode zwischen Gitter und Anode, damit konnte man im VHF Fernsehbereich die Katodenbasisschaltung anwenden mit ihren Vorteilen, es gab auch von Philips UKW Schaltungen die die PC 900 verwendeten. Die Röhre kam aber schon zum Siegeszug des Transistors auf den Markt, deshalb sind UKW Schaltungen mit dieser Röhre selten. Der Amateur kann hier noch was machen, er muss ja nicht die üblichen Standartschaltungen nachbauen.
Es gibt noch eine Grundschaltung: die Anodenbasisschaltung auch Katodenfolger, wird zur Impedanzwandlung eingesetzt.


MFG Nobby

30.08.11 08:40
wumpus 

Administrator

30.08.11 08:40
wumpus 

Administrator

Re: Katodenbasis Schaltung für hohe Frequenzen

Hallo zusammen,

die Wirkung von Rückkopplung und Neutralisation in der Radio-Frühzeit wird auch hier abgehandelt:

http://www.oldradioworld.de/dyne.htm

Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)

Rettet den analogen deutschen AM / FM - Rundfunk!:
www.rettet-unsere-radios.de

30.08.11 09:23
ingodergute 

Moderator

30.08.11 09:23
ingodergute 

Moderator

Re: Katodenbasis Schaltung für hohe Frequenzen

Hallo Nobby,

nobbyrad58:
Die Gitter - Anode Kapazität wirkt wie ein innere Rückkopplung kurz ausgerückt, die Gefahr der Selbsterregung ist stark, die Röhre wird zum Oszillator. Die Neutroschaltung wirkt wie eine Gegenkopplung, daher muss das Signal gegenphasig zur Anode eingekoppelt werden.

die Anode ist bei Katodenbasisschaltung (mind. für tiefe Frequenzen) gegenphasig zum Gitter. Insofern kann durch nochmalige Invertierung nichts gewonnen werden. Das Problem ist, dass durch Zusammenwirken der internen Kapazität zwischen den Elektroden (Anode und Gitter) in Verbindung mit der externen Beschaltung (insbesondere, wenn Schwingkreise beteiligt sind) bei (mind.) einer Frequenz die Bedingung Verstärkung*Rückwirkung=Schleifenverstärkung>1 und Phase=0 erreicht wird. Dann schwingt die Schaltung.
Das zu verhindern gibt es nur 2 Möglichkeiten:
1. Man beseitigt/verringert die Rückwirkung, damit die Schleifenverstärkung<1 wird, das scheint bei der PC900 und ähnlichen Röhren der Fall zu sein, oder man setzt mit der Gitterbasisschaltung eine Schaltung ein, die diese Funktion realisiert, wobei hier Ausgang und Eingang in Phase sind, d.h. hier muss man zusehen, dass die externe Beschaltung keine Rückwirkung erzeugt (in UHF-Tunern gibt es ja die Abschirmbleche).
2. Man neutralisiert durch gegenphasige Rückkopplung in einer Art, die die Schwingbedingung unterbindet. Diese 2. Möglichkeit ist nicht nicht so universell, denn ihre Wirkung hängt von Bauelementeparametern ab und muss bei Röhrenwechsel oder Alterung ggf. nachgeglichen werden.

Viele Grüße

Ingo.
_______________________
Schwertfische zu Flugenten!

30.08.11 23:21
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

30.08.11 23:21
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Katodenbasis Schaltung für hohe Frequenzen

Hallo Ingo, Hallo Martin, Hallo an Alle!

Stimmt ich habe mich unpräzise ausgedrückt. Bei der KB Schaltung wird über die Gitter - Anodenkapazität ein TEIL der Ausgangsspannung phasenverschoben zum Gitter zurückgeführt. Bei der großen Gitter - Anode Kapazität einer Triode führt dies bei hohen Frequenzen zu einer Selbsterregung. Will man das unterdrücken so ist eine Neutralisation erforderlich. Man führt dem Gitter eine HF Wechselspannung vom gleicher Größe und Phase zu wie die über die Gitter - Anode Kapazität rückgekoppelte. Diese muss um 180° phasenverschoben sein gegenüber der inneren Rückkoppelspannung. Das erreicht man durch eine spezielle Schaltung, zu der auch ein Neutralisations Kondensator gehören kann. Diese Neutralisation der KB Schaltung lässt sich aber nur für einen kleinen Frequenzbereich einwandfrei erreichen.
Mit speziellen Neutroden zu der die PC 900 gehört erreicht man eine geringe Gitter - Anodenkapazität so das man breitbandig Neutralisieren kann und so die Vorzüge der reinen KB Schaltung hat.
Im Fernsehbereich wurden so VHF Vorstufen gebaut die diesen Bereich mit einfachen Neutralisationsschaltungen sicher abdeckten. Eigentlich wollte ich nur sagen was für VHF recht ist, soll für UKW billig sein.


MFG Nobby

Zuletzt bearbeitet am 30.08.11 23:23

18.09.11 11:05
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

18.09.11 11:05
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Katodenbasis Schaltung für hohe Frequenzen

hallo Nobby,

ich werd mich in absehbarer Zeit mal sehr praktisch mit diesen Dingen auseinandersetzen.
Das mächtige Dual Beam Oszilloskop daß ich vor kurzem bekommen habe öffnet diesbezüglich alle Türen da es 2 UKW Einzelamplituden ohne Choppern abbilden kann.
Momentan schaff ich es aber nicht da ich einen Raum teilen muß um dann mit dem ganzen Messgerätepark endlich in eine zumutbar große Bastelstube umziehen zu können.

nette Grüße
Martin

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