Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen |
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05.10.11 10:29
Volker WGF-Premiumnutzer
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05.10.11 10:29
Volker WGF-Premiumnutzer
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Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo zusammen,
nach meinen Berechnung liefert eine Si-Brückengleichrichter 306 Volt DC statt der erwünschten 270 Volt. Grob gerechnet müssen also 36 Volt am Vorwiderstand abfallen. Überschlägig berechnet braucht das Radio einen gesamten Anodenstrom von 75 mA. Den Wert habe ich über den Spannungsabfall am Kathodenwiderstand der EL84 ( 200 Ohm, 7 Volt und dem Spannungsabfall am Siebwiderstand 1,5 kOhm, 60 Volt) abgeschätzt. Demnach brauche ich einen Widerstand von 36 Volt / 75 mA = 480 Ohm bei einer Verlustleistung von 2, 7 Watt. Kann das erfahrungsgemäß stimmen? Man nehme also einen Widerstand 470 Ohm 5 Watt. Ich rechne lieber anstatt zu Messen und Auszuprobieren.
Hallo Dietmar, die Idee mit der "aufgebohrten Z-Diode" zur Spannungsstabilisierung hätte ja noch einen zusätzlichen Glättungseffekt. Nach meinem Geschmack möchte ich aber keinen aktiven Halbleiter im Radio haben. Theoretisch könnte man auch die EL84 durch einen MOS-Fet nachbilden. Das überlasse ich aber zukünftigen Generationen, die dazu gezwungen werden, wenn niemand mehr Röhren herstellt und sämtliche Röhren Luft gezogen haben, was ja irgendwann passieren wird, vielleicht in 50 oder 200 Jahren.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
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05.10.11 15:21
Volker WGF-Premiumnutzer
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05.10.11 15:21
Volker WGF-Premiumnutzer
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Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo zusammen,
der Selenbrückengleichrichter ist nun ersetzt. Ein Vorwiderstand von 280 Ohm kam zum Einsatz, an dem 16 Volt abfallen, was 57 mA entspricht. Die Spannung soll laut Schaltbild 270 Volt betragen. Ohne Vorwiderstand komme ich auf 290 Volt, mit auf 260 Volt. Beim Einschalten des kalten Radios hat die Spannung 342 Volt, weil die kalten Röhren noch keinen Anodenstrom ziehen. Der Vorwiderstand besteht aus 2 x 560 Ohm parallel und wird an seine Obefläche 50° C heiß. Als Dioden kamen vier 1N4007 zum Einsatz.
Beim ersten Versuch habe ich ohne Brückenkondensatoren gearbeitet. Dadurch brummte es auf der Langwelle. Nach dem nachträglichen Einbau von 4 x 6,2 nF / 1500 Volt (wer suchet, der findet) ist dieser Brumm verschwunden.
Für nachfolgende Generationen habe ich den alten Selengleichrichter an Ort und Stelle belassen und ähnlich wie bei einem belegten Brötchen den neuen Brückengleichricher oben draufgesetzt und mit angelöteten Drahtstücken befestigt. Dadurch ist ein Rückbau jederzeit möglich. Die Befestigung mit angelöteten Drahstückchen ist narrensicher im Gegensatz zu Verklebungen, die sich mit der Zeit lösen können, was ausgeschlossen sein sollte, denn wenn das Teil herunterfällt, gibt es einen bösen Kurzschluss. Verschraubungen als alternative Befestigungen benötigen meistens neue Bohrungen. Die Vibrationen beim Bohren und die umherfliegenden Metallspäne sind denkbar schlecht für ein altes Chassis. Für den Eingriff musste ich das Chassis nicht ausbauen. Ich kam mit ein paar Verrenkungen von unten an die Lötstellen dran. Die Anschlüsse der vier Kondensatoren werde ich noch kürzen, wenn das Chassis ausgebaut ist. Ein Gefahr besteht jedoch nicht. Besonders schön sieht es nicht aus, aber es funktioniert.
Die EM80 hat durch den Eingriff nochmals 10 Volt mehr Anodenspannung erhalten und leuchtet jetzt selbt bei Tage deutlich erkennbar, womit wir wieder beim ursprünglichen Thema wären.
Anbei noch ein paar Bilder:
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 05.10.11 15:37
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05.10.11 15:55
nobbyrad58 WGF-Premiumnutzer
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05.10.11 15:55
nobbyrad58 WGF-Premiumnutzer
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Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo Volker!
Man könnte den 280 Ohm R bei Gelegenheit durch einen 270 Ohm (E12) ersetzen. Bei der Parallel - Schaltung von 2 R fließt bei einem Ausfall von einem der Strom über einen R. Der könnte überlastet werden. Die 20V sind ein Erfahrungswert, der als Hilfsgröße zur Berechnung des Vorwiderstandes dienen soll. Mit den 20V kommt man auf ~ 270 Ohm, bei Deinem Radio. Auch die Belastbarkeit sollte ca. doppelt so hoch sein wie die einfache Rechnung ergibt. Mit den mag. Augen habe ich selber festgestellt das bei den richtigen Spannungen, also wenn das NT wieder 250V als Leuchtschirmspannung liefert auch "tote" wieder lebendig werden, zumindest reicht es für abgedunkelte Räume.
MFG Nobby
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05.10.11 16:25
Volker WGF-Premiumnutzer
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05.10.11 16:25
Volker WGF-Premiumnutzer
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Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo Nobby,
solche Worst-Case-Überlegungen sind immer angebracht, wenn man sein Haus nicht abfackeln will. Die beiden grünen Widerstände sind mindestens 20 Jahre alt, denn ich kann mich noch erinnern, wie ich sie bekommen hatte. Aber vor 5 Minuten habe ich erst nachgeschaut, was für eine Verlustleistung sie haben. Es steht GWD 8 drauf und laut des Herstellers bedeutet das eine maximale zulässige Verlustleistung von 8 Watt. Wenn einer der beiden Widerstände ausfallen sollte, dürfen an dem übrigen 560-Ohm-Widerstand 66,9 Volt abfallen, wobei 119,5 mA fließen. Wenn das eintreten soll, muss schon sehr viel passieren. Das Radio würde nicht mehr funktionieren und unbeaufsichtigt lasse ich diese alten Radios nicht laufen. Man könnte ja noch eine Schmelzsicherung von 80 mA einbauen.
Das Radio macht richtig Spaß. Wenn man laut aufdreht, vibriert die Lautsprecherbespannung im Takt der Musik.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
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05.10.11 16:44
nobbyrad58 WGF-Premiumnutzer
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05.10.11 16:44
nobbyrad58 WGF-Premiumnutzer
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Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo Volker!
Bin auch mal von errechneten 4W auf 17W "umgestiegen". Ist so ein langer Zementbunker für stehende Verwendung, damit wird es nicht so heiß, die Wärme verteilt sich besser. Sieht zwar nicht schön aus, aber hinten guckt keiner rein.
MFG Nobby
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06.10.11 09:45
Pluspol WGF-Premiumnutzer
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06.10.11 09:45
Pluspol WGF-Premiumnutzer
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Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo Volker
Mein Tipp mit der DC-Spannungsstabilisierung war als mögliche Variante gedacht, wer will, der kann. Ein passender Vorwiderstand zu den Si.- Dioden ist preiswert und erfüllt schon seinen Zweck. Grundsätzlich sind ja alle Röhrenradios so konzipiert, daß bis zum Warmlauf der Röhren, speziell der stromintensiveren Endstufen, die höher anliegende Anodenspannung in Kauf genommem wird. Serienbeheizte Geräte, oft noch mit mit Heißleitern im Heizkreis, brauchen naturgemäß noch länger zum Aufheizen als Parallelbeheizte. Besonders wichtig ist die ausreichende Spannungsfestigkeit der schon vorhandenen Kondensatoren im Höhervolt-Bereich. Schön dass Deine EM80 wieder sichtbar leuchtet, nachdem die "müde" Selenbrücke nur noch Statist ist. Wie lange die "Frischzellenkur" durch mehr Spannung an den Leuchtelektroden vorhält, bleibt interessant.
Freundliche Grüße von Dietmar
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06.10.11 10:03
Volker WGF-Premiumnutzer
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06.10.11 10:03
Volker WGF-Premiumnutzer
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Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo Dietmar,
260 Volt Anodenspannung sind ja noch erlaubt für die EM80. Subjektiv glaube ich zu meinen, dass das Radio mit 30 Volt mehr Anodenspannung besser klingt. Es läuft die nächsten Tage auf UKW im Dauereinsatz. Ich habe im Internet eine schöne Web-Radio-Station gefunden, die amerikanischen Swing und Jazz aus den 40ern liefert. Ein kleiner UKW-Transmitter speist die Musik in das Radio ein. Da lebt das alte Radio natürlich richtig auf.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
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