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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Photovervielfacher-Röhre (Photomultiplier)
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24.09.10 21:49
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

24.09.10 21:49
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Photovervielfacher-Röhre (Photomultiplier)

Hallo ,

Norbert war schneller.

Ein SEV ist ohne Spannung nicht vom Tageslicht gefährdet , aber man sollte je nach Beleuchtungsstärke mehere Stunden bis eine Tag mit der Inbertriebnahme warten.

Viele Grüße
Bernd

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24.09.10 22:40
roehrenfreak

nicht registriert

24.09.10 22:40
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Photovervielfacher-Röhre (Photomultiplier)

Hallo zusammen,

nochmals vielen Dank für die Antworten zu diesem Thema. Es wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen, bevor ich mit der PMT zu experimentieren beginne. Irgendwo im Keller habe ich auch noch eine sieben-cm-Bildröhre mit sehr extrem kurzer Nachleuchtdauer für Flying Spot Scanner-Anwendung. Dafür müsste ich jedoch erst noch eine Ablenkeinheit, sowie HS-Erzeugung und Ablenk- und Helltastschaltung auftreiben. Dazu ein stabiles Chassis und ein Optiksystem entwerfen, um alle Komponenten darin zu vereinigen. Und, und, und... Sieht wohl ein bisschen nach Großbaustelle aus.

Gut in Erinnerung sind mir die besagten "Video-Mapper" für die damaligen Radaranzeigesysteme. Ein Dia mit einer schwarz/durchsichtig-Landkarte war darin plan auf dem Schirm der Scanner-Röhre plaziert. Dem gegenüber war die PMT in einem Metallgehäuse mit mehreren einstellbaren Blendenblechen angeordnet. Die Kunst war es, diese Bleche so zu justieren, dass die Bilddarstellung auf den Radarkonsolen absolut gleichmässig, verzerrungsfrei und ohne "Blindstellen" war. Nebenbei musste man natürlich auch stets die Helligkeits- und Focuseinstellung der Scannerröhre im Auge behalten. Da konnte man sich also schon mal leicht ein paar Stunden mit beschäftigen, bis die Einstellung optimal war.

Auf dem Gerätelehrgang zu diesen Mappern wurde uns die Funktionsweise des Bildverstärkers im Detail erklärt. Der Ausbilder kam von einer Bonner Zivilfirma und war stets zu kleinen Scherzen aufgelegt. Die Aufgabe der beiden antiparallel geschalteten Dioden (Überspannungsschutz!) von der Basis des ersten Video-Transistors nach Masse stellte er also folgendermassen dar:

"Das Videosignal kommt von der Photo-Multiplier-Röhre über den Kondensator C1 an die erste Diode. Die zieht das Signal nach Masse. Da können wir es aber nicht gebrauchen, also zieht es die andere Diode wieder hoch!" - Alles liegt am Boden und kriegt sich nicht mehr ein. Und der Ausbilder musste bei Loriot gelernt haben, in solchen Situationen keine Mine zu verziehen und weiter mit todernstem Gesicht da zu stehen!

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

Zuletzt bearbeitet am 24.09.10 22:46

25.09.10 00:23
ChrissiKrake 

WGF-Nutzer Stufe 2

25.09.10 00:23
ChrissiKrake 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Photovervielfacher-Röhre (Photomultiplier)

Aus einer ganz anderen Praxis kenne ich diese Photomultiplier:
In der Nuklearmedizin spritzt man Patienten i.d.R. kurzlebige Nuklide (Tc99m), meist gekoppelt an Eiweißverbindungen, deren Umwandlung speziellen Körperfunktionen (zeitabhängige Funktionen) entspricht. Die aus dem Zielgebiet (z.B. Schilddrüse) austretenden Gammaquanten werden von einer sogenannten Angerkamera detektiert (Kollimator=Bleilinse dahinter Natriumjodidkristall= Szintillationen=Kleinste Lichtblize im Kristall als Energieumwandlung aus den Interaktionen mit den Gammaquanten dahinter zahlreiche Cluster von Photovervielfachern aus deren Widerstandsnetzwerken mit Hilfe von Software die bekannten "bunten Bildchen" aus diesem Fachbereich gedruckt oder filmbelichtet werden.

Das Auswechseln schadhafter oder schwacher Röhren musste zwar nicht in voller Dunkelheit erfolgen, jedoch war der Neuabgleich der Arrays und der lichtdichte Abschluss zum großen, gezüchteten NaJ-Kristall eine mühsame Arbeit. Die nach Nuklid und Durchdringungstiefe zu wählende "Bleilinse" ist tonnenschwer und lässt nur die orthograd durch die wabenförmigen Löcher solcher Kollimatoren hindurchtretenden Quanten zur Bildgebung zu - ein Analogon zur Photographie.

Und wie schön solche nuklearmedizinischen Bilder aussehen können konnte man schon auf so mancher Ausstellung bewundern

Näheres s. Wikipedia



Mit freundlichem Gruß - CHRISTIAN

28.09.10 21:23
NorbertWerner 

WGF-Premiumnutzer

28.09.10 21:23
NorbertWerner 

WGF-Premiumnutzer

Re: Photovervielfacher-Röhre (Photomultiplier)

Hallo,

ich muss gestehen, ich musste mich erst mal informieren was eine Angerkamera ist. Hatte das Wort noch nie gehört. Es zeigt sich immer wieder, dass man noch was dazu lernen kann, selbst wenn man ständig auf diesem Gebiet arbeitet.
Was die 'Diodenschaltung' angeht, das muss ja ein echter Brüller gewesen sein. Ich muss allerdings gestehen, ein paar unserer Vertreter sind auch nicht besser. Sie sollen halt verkaufen und, ehrlich gesagt, davon lebt ja eine Firma. Trotzdem, solche Sachen erheitern das Leben eines Technikers .
Heute habe ich mal ein paar Messungen kopiert, mit der man die Signale eines Photomultipliers (oder die viel bessere Bezeichnung 'SEV') verstehen kann.

Norbert

Zuletzt bearbeitet am 28.09.10 21:40

Datei-Anhänge
PMTall.jpg PMTall.jpg (321x)

Mime-Type: image/jpeg, 388 kB

21.05.12 19:32
Honkytonky 

Einsteiger

21.05.12 19:32
Honkytonky 

Einsteiger

Re: Photovervielfacher-Röhre (Photomultiplier)

Hallo Roehrenfreak!

Die Röhre wurde eingesetzt z.B. im AGFA Variomat C, einem automatischen Belichtungsrahmen für professionelle Fotolabore.
Nach erfolgreichem Eichprozess wurde nur noch ein Bogen unbelichtetes Fotopapier eingelegt, der Rahmen geschlossen und eingeschaltet.
Das Gerät schaltete die Dunkelkammerbeleuchtung aus und den Vergrößerer (AGFA Varioscop) ein.
Sobald genug Licht auf den Rahmen - durch das Papier! - gefallen war, schaltete der Variomat das Gerät ab und die Raumbeleuchtung wieder ein. Jetzt mußte nur noch entwickelt werden und die Ergebnisse sind außerordentlich gut.

Ich selbst besitze so ein Gerät von Anfang der 70er Jahre.
Bei mir ist eine RCA 931-A eingebaut und der Belichtungsrahmen steht am Fenster im Bad (seit Jahren) und ist hin und wieder dem Tageslicht ausgesetzt. Bei jedem Öffnen des Rahmens fällt Licht in das Gerät. Zugegeben, das Licht muß erst 'um die Ecke', um auf den Multiplier zu fallen, weil dieser in einer Niesche im Gerät steckt.

AGFA schreibt in der Bedienungsanleitung, daß WÄHREND DES BETRIEBS (!) - also im eingeschalteten Zustand - kein helles Tageslicht in das Gerät einfallen sollte, damit die Elektronik nicht beschädigt wird.
Ich hoffe, daß das etwas geholfen hat. Ohne Gewähr!
Gruß

21.05.12 21:36
Arno_Jeff 

WGF-Nutzer Stufe 2

21.05.12 21:36
Arno_Jeff 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Photovervielfacher-Röhre (Photomultiplier)

Hallo Roehrenfreak,

was lustige Erklärungen betrifft, da habe ich als Student auch mal einen sehr humorigen Assistenten im Physik-Praktikum erlebt. Er erklärte, warum Gleichstrom nicht durch einen Kondensator kommt, wohl aber Wechselstrom, wozu er ein Kondenatorsymbol an die Tafel malte:

"Da haben wir also den Kondensator, und hier kommt der Gleichstrom an. Der hat eine ziemliche Geschwindigkeit. Er prallt gegen die Kondensatorplatte, die biegt sich tief ein, federt nach den Gesetzen der Elastizität wieder aus und schleudert ihn zurück. Der Wechselstrom kommt aber in Wellen, der kann sich zwischen den Platten hindurchschlängeln!"

Und was Geschwindigkeit ist, definierte er folgendermaßen:

"Stellen Sie sich vor, Sie stehen im Schnellzug im vordersten Wagen. Der Zug fährt an einem Bahnwärterhäuschen vorbei, Sie springen aus dem Wagen, rennen rein zur Frau des Bahnwärters, machen ihr ein Kind, nehmen es gleich mit und springen in den letzten Wagen des Zuges wieder rein. Das ist Geschwindigkeit!"

Wir haben uns damals auch gekringelt.

Viele Grüße

Arno_Jeff

Mögen Clara Rockmore und Barbara Buchholz mit Euch sein!

22.05.12 22:37
NorbertWerner 

WGF-Premiumnutzer

22.05.12 22:37
NorbertWerner 

WGF-Premiumnutzer

Re: Photovervielfacher-Röhre (Photomultiplier)

Hallo Honkytonky,

Honkytonky:
Bei jedem Öffnen des Rahmens fällt Licht in das Gerät. Zugegeben, das Licht muß erst 'um die Ecke', um auf den Multiplier zu fallen, weil dieser in einer Niesche im Gerät steckt.

Der 931A hat eine Bialkali-Photokathode. Direktes Licht verträgt sie schon mal, aber wenn es zu oft passiert wird die Verstärkung des PMT's nachlassen und er fährt eher in die Sättigung (Dynamikbereich wird kleiner).
Allerdings, wenn der PMT schon ca. 40Jahre auf dem Buckel hat war er bestimmt oft im Einsatz und wird wahrscheinlich nicht mehr gut sein.
Wenn Du das Gerät noch verwenden willst, dann sollte man den PMT mal ausmessen. Bei Interesse schicke mir eine PN.

Gruss

Norbert


PS: Schaue Dir mal mein Logo an, es wird Dir bekannt vorkommen.

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