Merkwürdiges Verhalten einer EL84 |
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09.05.14 19:27
qw123  WGF-Premiumnutzer
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09.05.14 19:27
qw123  WGF-Premiumnutzer
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Re: Merkwürdiges Verhalten einer EL84
Hallo Volker und zusammen,
Volker: ..wenn ich die Schwingneigung mit den Ringkernen nicht in den Griff bekomme, dann werde ich es mit einem Kabelbaum versuchen,...
ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist. Leitungen in einem Kabelbaum haben nun einmal größere Kapazitäten untereinander als Leitungen, die sich unter einem rechten Winkel kreuzen. Im Zweifelsfall sollte man also eher letzteres anstreben, sprich Kabelverhau.
In vielen Fällen kommt es wohl deshalb zur Selbsterregung, weil a) ein erheblicher Arbeitswiderstand an der Anode vorhanden ist. (Bei hohen Frequenzen genügen dafür schon kleine Leitungsinduktivitäten.) b) eine (meist kapazitive) Rückkopplung von der Anode auf das Gitter erfolgt.
Da Röhren bei hohen Frequenzen (und meist komplexem Arbeitswiderstand) eine Phasenverschiebung von mehr als 180° erzeugen, wird dann bei einer genügend hohen Frequenz die Oszillatorbedingung erfüllt.
Ich fürchte, daß man dieses Problem im Röhrenprüfer nicht generell für jede Röhre und jeden Arbeitspunkt wird lösen können. Der Weg mit Ferrit-Ringkernen erscheint mir hier noch am besten. "Ringkerne sprechen nicht miteinander."
Ehe man seinen Röhrenprüfer vorsorglich für alle möglichen Fälle umverdrahtet, ist es vielleicht erwägenswert, sich einfach für kritische Fälle (E/PCC88, steile Endröhren etc.) jeweils einen kleinen Adapter zu basteln mit Gitterwiderstand, kapazitiver Entkopplung etc.
Gruß
Heinz
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09.05.14 20:03
Volker  WGF-Premiumnutzer
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09.05.14 20:03
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Merkwürdiges Verhalten einer EL84
Hallo Heinz,
und wenn jetzt ein Ringkern an der Anode angebracht ist, dann fördert dies die Schwingneigung. Das ist mir schon klar 
Aber das kann man ja wieder mit einem Kondensator kompensieren. Ich denke, dass im Laufe der Zeit noch ein paar Bauteile hinzukommen und sich im Laufe der Zeit eine gewachsene Struktur bildet. Ehrlich gesagt hätte ich von Anfang an auf ein Metallgehäuse und abgeschirmte Leitungen setzen sollen. Hinterher ist man immer schlauer. So langsam lerne ich bei den Röhren den Fluch und Segen der leistungslosen Steuerung kennen.
Zuletzt bearbeitet am 09.05.14 20:06
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10.05.14 08:18
wumpus  Administrator
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10.05.14 08:18
wumpus  Administrator

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Re: Merkwürdiges Verhalten einer EL84
Hallo zusammen,
meine Erfahrungen mit eng beieinander liegenden Ringkerndrosseln (die bei wenigen Windungen auch immer resonierbare Spulen sind) sind: Die koppeln bei richtiger Lage der Kerne zueinander schon.
Kabelbäume sind tatsächlich eher eine Steigerung der Selbsterregungsgefahr. Ein wilder Leitungsaufbau ist immer dann besser, wenn die Leitungen aber möglichst kurz gehalten sind und parallele Stecken vermieden werden.
Auch die HF-Abblockung des Gitter 1 direkt an der Röhrenfassung (so um 1 nF) mit einem guten Kondensator kann hilfreich sein bei Röhrenprüferschaltungen, wenn nur statisch gemessen wird. Diese HF-Blockkondensatoren könnten auch ständig verbleiben - auch wenn sie bei einigen Röhren dann nicht an Gitter1 liegen.
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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10.05.14 10:51
NorbertWerner  WGF-Premiumnutzer
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10.05.14 10:51
NorbertWerner  WGF-Premiumnutzer

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Re: Merkwürdiges Verhalten einer EL84
Hallo Volker,
in der Reihe Radio Praktiker Bücherei (Endröhren und Endstufen-Transistoren und ihre Schaltungen, H.Sutaner, Franzis-Verlag) ist mir auch immer in jeder Röhrenschaltung der 1kOhm g1 Widerstand aufgefallen. Der Autor gibt an, wie es auch Rainer schon schrieb, dass der Widerstand die 'Selbsterregung' der Pentode verhindern soll.
Die inneren Verbindungen werden auch angesprochen. Das g1 wird mit nur einem(also Pin1, 6, oder 8) der drei Stifte verbunden um die g1-Temperatur zu senken. Bei zu hoher g1 Temperatur kommt es sonst zu einer g1-Emission. Diese Pins dürfen (lt. Sutaner) nicht als Verdrahtungsstützpunkte verwendet werden.
Gruss Norbert
Zuletzt bearbeitet am 10.05.14 10:54
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