Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen |
|
|
1 2 3 4
|
1 2 3 4
|
02.10.11 18:09
nobbyrad58 WGF-Premiumnutzer
|
02.10.11 18:09
nobbyrad58 WGF-Premiumnutzer
|
Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo Zusammen, Hallo Volker!
Zuerst würde ich die Netzteilspannungen in Ordnung bringen. So wie Du es schilderst scheint der Selen - GL. defekt zu sein. Also ersetzten durch einen neuen Silizium - GL. Es gibt auch fertige Brücken mit passenden Werten. Einen ausreichend belastbaren Widerstand zwischen Netztrafo und GL legen, der so um die 20V Spannungsabfall verursacht als Anhaltspunkt, der genaue Wert muss ausprobiert werden. Die Belastbarkeit ruhig doppelt so groß wählen wie errechnet. Die Netzteilelkos sollten 450V Spannung haben, weil beim Einschalten die Spannung wegen des geringen Innenwiderstandes der Si - Dioden das 1,44 fache der eff. Spannung der Anodenwicklung haben kann. Erst wenn die Röhren Emission haben und mehr Strom fließt, stabilisieren sich die Spannungen auf die richtigen Größen. Dann wird auch das mag. Auge heller. Ein Selen GL. Element hat nur eine Sperrspannung von ca. 20V. Es müssen immer mehre Elemente in Serie sein wenn die Spannung über 20V ist, so addieren sich deren Innenwiderstände der einzelnen Elemente und es kommt dadurch zu dem Spannungsabfall der durch den Vorschaltwiderstand nachgebildet wird.
MFG Nobby
|
|
|
|
02.10.11 18:28
Volker WGF-Premiumnutzer
|
02.10.11 18:28
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo Nobby,
nach meiner überschlägigen Rechnung liegt an der Anodenwicklung eine Spitzenspannung von 230 Veff x 1,414 = 325 Vs an. Dann fallen am Brückengleichrichter 325 V - 250 V = 75 Volt ab. Da bei einem Brückengleichrichter immer zwei Dioden gleichzeitig in Serie in Aktion sind, ergibt das 75 V / 2 = 37,5 Volt pro Selen-Diode. Das ist gegenüber den 20 Volt bei einer intakten Selendiode also fast doppelt so viel. Kann man auf diese Weise abschätzen, ob ein Selengleichrichter noch intakt ist oder schon defekt?
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 02.10.11 20:48
|
|
|
02.10.11 20:40
nobbyrad58 WGF-Premiumnutzer
|
02.10.11 20:40
nobbyrad58 WGF-Premiumnutzer
|
Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo Volker!
Die 20V sind eff. Spannung pi mal Daumen als grober Anhaltswert für die Berechnung eines Vorwiderstandes zum Ausgleich Ge - Si. Bei 230V sek. reichen natürlich 350V Elkos. Die meisten Trafos haben eine höhere Spannung der Anodenwicklung, bei 250V wird's schon kritisch beim einschalten. Möglicherweise könnte man mit VDR Widerständen was machen. Bei Selen GL sind für so hohe Spannungen immer mehre Elemente hintereinander geschaltet. Es gibt auch Säulen Selen GL da kann man das gut sehen. Der Innenwiderstand pro Element ist höher als bei Silizium, dafür die sog. Schwellspannung geringer 0,3V statt 0,7V. Deshalb sind Ge Dioden für Detektor Radios im Prinzip besser geeignet. Die max. Sperrspannung ist allerdings viel geringer, deshalb müssen entsprechend viele Elemente verwendet werden. Das hat eben neben anderen Ursachen den beschriebenen Spannungsabfall zur Folge der bei Silizium viel kleiner ist. Die 20V sind nur ein Anhaltspunkt für die Berechnung nach dem Ohmschen Gesetz zum Ausgleich. Ganz genau ist Wert des Widerstandes im Hausgebrauch nicht zu berechnen wegen der sehr komplexen Strom - Spannung Kurven und des nichtlinearen Verhalten der Last (Röhren). Also langsam rantasten an der richtigen Wert des Widerstandes und die Belastung, also Watt doppelt so hoch nehmen, statt 4W 8W z.b. Möglicherweise ist das mag. Auge dann wieder brauchbar wenn die Leuchtschirmspannung die richtige Größe um 250V hat. Man kann sich das mit den Selen GL so vorstellen das n Widerstände (Elemente) in Reihe liegen: R1 + R2 + R3 usw = R ges. Bei Si GL nur einen, sehr geringen. Der Vorwiderstand bildet den R ges. des Selen GL nach. Ganz vereinfacht.
PS: Natürlich kann auch der Innenwiderstand der Selen GL im Laufe der Jahrzehnte höher werden, das würde die Deine Messergebnisse erklären es fließt zuwenig Strom. Bei faulen Eiergeruch fließt zuviel Strom, der Selen - GL wird thermisch zerstört. MFG Nobby
Zuletzt bearbeitet am 02.10.11 23:16
|
|
|
03.10.11 14:18
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
03.10.11 14:18
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
GeorgK: Ich hab mal diese gebaut. Das Ergebnis ist zwar schön "Hell" aber nicht lange, denn die Kaskade hat immerhin 600 Volt.(Elektra 56)
Ergebniss im Video:
http://www.youtube.com/watch?v=ro3fjpf4cpg
Besser ist auf jeden Falleinfach eine einzelne Diode mit Kondensator direkt an die Anodenspannung am Trafo geschaltet oder einen eigenen Brückengleichrichter. Die höhere Spannung reicht aus, muß nicht unbedingt eine Kaskade sein.
Und etwas grösserer Plan:
Schöne Grüße aus Hessen
http://oldradio.de.tl/Home.htm
Georg
.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !
Hallo Zusammen,
wenn schon , denn schon, würde ich die Spannung am Auge nur so hoch machen , wie gerade nötig. C1 in der gezeigten Schaltung beeinflußt auch den Innenwiderstand der Schaltung. Wenn die Kapazität verringert wird verringert sich unter Last auch die Ausgangsspannung.
Viele Grüße Bernd
|
|
|
03.10.11 16:59
joeberesf WGF-Premiumnutzer
|
03.10.11 16:59
joeberesf WGF-Premiumnutzer
|
Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo zusammen,
bei den gängigen Verdopplerschaltungen sind die Delon- und die Villardschaltungen die bekanntesten. http:// www. spicelab.de/delon.htm
Das ist ein Fall für den Spice - Simulator. Bernd hat das richtig beschrieben. ZB. die Delonschaltung braucht C´s um 100nF um bei einem Laststrom von 600uA noch 600V zu generieren. Werden die C´s kleiner muss die Belastung auch geringer werden. Man könnte über eine parallele Last, oder Verkleinerung/ Vergrößerung der C´s, die gesuchte Spannung regeln.
Das die Schaltung (Plan1) überhaupt mit 0,47pF funktioniert, finde ich erstaunlich. Plan 2 verstehe ich nicht, da an C2 das Bezugspotential fehlt.
Gruß
Joe
|
|
|
03.10.11 17:13
Volker WGF-Premiumnutzer
|
03.10.11 17:13
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo zusammen,
da steht 0,47 µF, also 470 nF. 0,47 pF ist kleiner als die unvermeidbare Kapazität durch die Verdrahtung oder die Sperrschichtkapazität der Dioden.
Mit Spice oder Pspice lässt sich das gut simulieren. Damit lässt sich auch eine Ersatzlösung für den Selenbrückengleichrichter untersuchen.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 03.10.11 17:19
|
|
|
03.10.11 17:21
joeberesf WGF-Premiumnutzer
|
03.10.11 17:21
joeberesf WGF-Premiumnutzer
|
Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo Volker,
ja jetzt habe ich es gesehen, es sind 0,47uF = 470nF. Kondensator und 0,47pF, wär ja auch großer Blödsinn.
Verstehst Du den Plan 2 ?
Gruß
Joe
|
|
|
03.10.11 17:52
Volker WGF-Premiumnutzer
|
03.10.11 17:52
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Plan 2 verstehe ich nicht. Eventuell muss man sich den Brückengleichrichter, der ebenfalls mit der Wicklung verbunden ist, dazudenken.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
|
|
|
03.10.11 19:59
Matt WGF-Nutzer Stufe 3
|
03.10.11 19:59
Matt WGF-Nutzer Stufe 3
|
Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo
ICh denke: beim Plan 2 wird (-) an vorhandene Masse von magische Augen verbunden, da gibt dann Sinn. Mit wechslstrom ist ebensfalls möglich.
Grüss Matt
Zuletzt bearbeitet am 03.10.11 20:00
|
|
|
04.10.11 17:23
regency WGF-Premiumnutzer
|
04.10.11 17:23
regency WGF-Premiumnutzer
|
Re: Spannungsverdopplung bei verbrauchten Magischen Augen
Hallo Volker und alle,
Volker:
Übrigens habe ich jetzt probeweise die EM80 direkt an die 250 Volt angeschlossen. Dadurch ist die Anzeige heller geworden. In den Abenstunden bei kuscheliger Zimmerbeleuchtung sieht das jetzt ganz nett aus. Aber am hellichten Tage ist die Anzeige kaum erkennbar.
Die alte EM80 soll wieder hell leuchten und gleichzeitig auch ausreichend Empfindlichkeit zeigen. Das ist nicht befriedigend zu lösen. Nach Röhrentabelle müsste die Anzeige bei Gitter -20 V voll aufgefächert sein und bei 250 V L-Betriebsspannung einen Leuchtanodenstrom 2 bis 3,9 mA haben. Die maximale Anodenspannung wird mit 300 V angegeben. Wenn du weit darüber hinaus gehst, wirst du im besten Fall einen schmalen, aber unempfindlichen Winkel haben.
Bevor du eine mehr oder weniger kurze Freude an der Lebensverlängerung hast: die EM80 / 6BR5 kosten neu zwischen 10 und 20 Euro. Eine neue Röhre kann man ggf. durch bewusste Herabsetzung der Leuchtanodenspannung etwas schonen und hätte dann vermutlich einige tausend Betriebstunden lang Freude.
Wenn die Anodenspannung z.B. auf 180 V herabgesetzt wird, sollte die wahrgenommene Helligkeit bei einer unverbrauchten Röhre nicht sehr unterschiedlich sein, nur die Empfindlichkeit würde zunehmen, was beim Schwinden starker MW Sender ja auch nicht verkehrt ist.
Die von dir gemessene zu niedrige Anodenspannung könnte durch zu hohen Strom an anderer Stelle verursacht sein (Kondensatorschluss zur NF-Endöhre etc.). Welches Gerät hast du da am Wickel?
Gruß, regency
|
|
|
|
1 2 3 4
|
1 2 3 4
|