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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?
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14.12.11 09:32
Volker 

WGF-Premiumnutzer

14.12.11 09:32
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?

Hallo zusammen,

auch in Schweden (SM) ist der Amateurfunk extrem rückläufig. Deshalb überlege ich mir, was man dagegen machen könnte, um wenigstens etwas Leben in die Vereine zu bekommen.

Nachwuchs kommt nur spärlich und verliert nach einigen Jahren oft wieder das Interesse. Diesen Trend beobachte ich sowohl in Schweden als auch in Deutschland seit mindestens 10 Jahren. Dabei sind die Rahmenbedingungen in Schweden vergleichsweise günstig oder werden für günstig gehalten: Eine einzige Lizenzklasse, deren Erwerb mir leichter als die der deutschen Einsteigerlizenz erscheint. Geringe Gebühren für die Prüfung, die vom schwedischen Amateurfunverband abgenommen wird. Einmalige Lizenzgebühr von etwa 90 Euro für den Rest des Lebens. Also man zahlt einmal etwa 90 Euro und dann nie wieder. Keine Selbsterklärung. Eine tolerante Bevölkerung, die kaum unter Elektrosmog leidet. Amateurfunk ist zudem in den Katastrophendienst und in die Landesverteidigung mit staatlicher Unterstützung eingebunden.

Trotzdem bewegt sich das Durchschnittsalter auf den Club-Abenden auf die 75 zu. Besucht man einen Amateurfunkflohmarkt, sieht es ähnlich aus:

Etwa 10% zwischen 20 und 30,
Etwa 5% zwischen 30 und 60.
Etwa 85% über 60.

Der Besuch einer Amateurfunkmesse gibt einen ungefähren Eindruck, wer tatsächlich noch einigermaßen Interessse an Amateurunk und verwandten Gebieten hat. Die Alterspanne zwischen 30 und 50 hat Familie und Beruf, und ist deshalb aus Zeitnot besonders selten anzutrefefen.

An den üblichen Sündenböcken, denen die Schuld für den Niedergang des Amateurfunks in Deutschland gegeben wird, kann es also nicht liegen. Fragt man aber Deutsche und Schweden über Amateurfunk, lautet meistens die Antwort, Amateurfunk sei total veraltet. Leider ist gegen das Argument schwer anzugehen.

Ich habe selbst eine Homepage über Elektronikbasteln und Amateurfunk mit vielen Bauprojekten. Wenn ich auf die Zugriffsstatistik schaue, ist das Interesse nach Elektronikbasteln relativ groß. Amateurfunkbezogene Themen gehen schlecht. Die meisten möchten gerne einen einfachen NF-Verstärker, ein einfaches Netzteil oder einen einfachen UKW-Empfänger aufbauen. Viele interessieren sich auf für einfache AM-Empfänger, wobei es keine Rolle spielt, ob mit oder ohne Röhren. Hauptsache es ist einfach aufzubauen, es funktioniert und die Bauteile lassen sich beschaffen.

Was mich an den Suchbegriffen erstaunt hat, ist, dass sich viele dafür interessieren, wie ein Bananstecker montiert wird und wie Lochrasterplatten gelötetet werden. Wenn man niemand kennt, der einem zeigen kann, wie man mit einem Lötkolben umgeht, hat man anfangs schon großen Frust, wenn man die Bauteile zu Tode bratet. Anfänger wollen natürlich kein SMD. Viele brauchen für die ersten Bastelprojekte eine Lötanleitung und jemand der Erfahrung hat bei der Fehlersuche.

Und damit habe ich ja schon gesagt, mit welchen Bastelprojekten man Schüler, junge Leute ab 16 zum Amateurfunk locken kann. Ein einfache UKW-Empfänger oder ein einfaches Mittelwellenaudion auf Lochrasterplatte zum Beispiel. Und ein paar Übungsschaltungen, um das Löten zu erlernen. Übrigens gibt es viele Erwachse in jedem Alter, die auch gerne Löten und Elektronikbasteln lernen möchten. Denen fehlt nur jemand, der mal die praktischen Dinge zeigt. Kommen die Erfolgserlebnisse, steigt auch das Interesse für die HF-Technik und damit auch für den Amateurfunk.

Von Bausätzen halte ich nicht so viel für Anfänger. Da lernt man hauptsächlich, wie man eine Leiterplatte bestückt. Von der Funktion der Schaltung braucht man keine Ahnung haben. Viele Bausatzanleitungen sind auch didaktisch völlig falsch, wenn sie erklären: "Erst die Widerstände, dann die Kondensatoren, dann die Transistoren und so weiter.". Richtig heißt es: "Erst das Netzteil aufbauen und zum Laufen bringen, dann den NF-Verstärker, dann den HF-Teil.". Dann versteht man schwierige Aufgaben in Teilbereiche zu unterteilen und Teilerfolge motivieren. Wenn ich den NF-Verstärker zum Laufen gebracht habe, bekomme ich den Rest auch noch hin. Im Leben ist das auch so.

Also völlig falsch wäre als Bastelprojekt ein 80m-Direktmischer als Bausatz. Begriffen hat man dann nicht, wie es funktioniert und damit kann man dann CW abhören, was keiner kann. Die starken 80m-Runden bekommt man dann auch zu hören. Was da geredet wird, ist aber bestimmt nicht interessant. Leider würde ich auch davon abraten, einen kleinen 2m-Empfänger für den Empfang eines Relais aufzubauen. Das Risiko ist groß, dass entweder die Relais nicht benutzt werden oder eher abschreckendes Geschwätz zu hören ist. Leider ist das so.

Wenn ich mir was überlege, dann schreibe ich das immer gerne auf, um die Gedanken zu ordnen. Wenn es dann durchgelesen wird und weitere Anregungen kommen, ist das um so besser.

Ich tendiere für einen UKW-Empfänger mit einem TDA7000 oder eines ähnliches IC. Viele hören gerne UKW-Rundfunk.

vy 73 Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 14.12.11 19:11

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14.12.11 09:56
Volker 

WGF-Premiumnutzer

14.12.11 09:56
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?

Zusammenfassend würde ich folgende Bastelprojekte der Reihe nach aufbauen lassen, wobei immer mehr Baugruppen hinzukommen:

1. Detektorempfänger
2. Detektorempfänger mit NF-Verstärker und Batterie
3. Detektorempfänger mit NF-Verstärker und Netzteil.
4. Audion mit NF-Verstäker und Netzteil
5. UKW-Empfänger mit NF-Verstärker und Netzteil

Von Anfang an kann man was hören und zum Schluss hat man ein AM-FM-Radio.

73 Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

14.12.11 12:12
wumpus 

Administrator

14.12.11 12:12
wumpus 

Administrator

Re: Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?

Hallo Volker,

die Sache mit dem Amateurfunk ist leider auch besonders in Deutschland auf keinem guten Weg. Nur einige Beispiele:
Berlin trotz ca 10 FM-Relais auf 2 Meter , 70 cm und 23 cm kaum Betrieb. Mein FT736R läuft auf 99 Kanälen auf 3 Bändern: Vielleicht mal alle paar Stunden geht ein Relais auf, Direkt-Kanäle wie leergefegt. SSB auf 144, 432, 1296 MHz sinnlos. Keiner da.

Meine Erklärung:

1) Für junge Leute ist der Amateurfunk (völkerverbindender Kontakt weltweit) nicht mehr interessant. Man kommt mit dem Iphone überall hin.

2) Die Restriktionen (fast keine Mietverträge mit Amateurfunk-Antennen-Genehmigung mehr) und sehr einschränkende Gesetzgebung hinsichtlich Störstrahlung (Fast Niemand kann in einem Wohnhaus noch gesetzeskonform 100 Watt auf KW abstrahlen) vermiesen vielen Interessenten einfach den Spass.

3) Die Kosten der Störfall-Bearbeitung durch die Regelierungsbehörden können sehr hoch sein und werden wohl bald noch teuerer.

4) AFU-Geräte sind nach wie vor recht teuer. In der deutschen Hauptstadt gibt es seit vielen Jahren kein Amateurfunk-Fachgeschäft. Kauf und Beratung nur nur über Versandhandel.


Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)

Rettet den analogen deutschen AM / FM - Rundfunk!:
www.rettet-unsere-radios.de
Mach mit: Photos der letzten AM-Sender:
http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...e-am-sender.htm
Besuche die WEB-Seite des Deutschen Rundfunk-Museum e.V.
http://www.drm-berlin.de

14.12.11 12:13
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

14.12.11 12:13
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?

Hallo Volker,

deine Ausführungen zum nachlassenden Bastelinteresse von elektronischen und speziell Amateurfunkgeräten teile ich uneingeschränkt.
In meinem Bekanntenkreis gibt es keinen Einzigen, der dieses Hobby noch betreibt, auch nicht die nachfolgende Generation.
Irgendwie scheint das eletrotechn. Basteln aus der Mode gekommen zu sein, warum auch immer. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Bauteile für Röhrengeräte kaum noch oder gar nicht mehr erhältlich sind, das fördert die Motivation auch nicht gerade.

Vor einigen Jahren habe ich auf der hiesigen Frühjahresmesse den DARC-Stand besucht; im Gespräch wurden mir deine Eindrücke bestätigt.
Die von dir genannte Reihenfolge der Bastelprojekte habe ich auch durchlaufen, wobei ich allerdings weder einen Super noch irgend einen UKW-Empfänger gebaut habe. Begonnen wurde mit Lehrbaukästen und einfachen Diodenempfängern.

Viele Grüße
Klaus



Ps: Deine HP gefällt mir sehr gut.

Zuletzt bearbeitet am 14.12.11 12:40

14.12.11 13:36
roehrenfreak

nicht registriert

14.12.11 13:36
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?

Hallo zusammen,

die Trendbeobachtungen kann ich ebenfalls nachvollziehen:

> Die eigentliche, klassische "Bastlerzeitung", wie z.B. "elektor", "Elrad" (ja, ich weiß - es gab noch mehr...) sucht man vergebens
> Der Elektronikladen "um die Ecke" existiert garnicht mehr oder sein Sortiment hat galloppierende Schwindsucht
> Man wird schon beinahe mitleidig wegen des Hobbys belächelt

Die Liste könnte ich noch sehr viel weiter fortsetzen, es ist beinahe zum Heulen.

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Die Natur als Vorbild hat sich seit Millionen von Jahren bewährt und ist analog - sonst gäbe es schliesslich keine Dämmerung!
http://www.rettet-unsere-radios.de

14.12.11 14:33
Volker 

WGF-Premiumnutzer

14.12.11 14:33
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?

Hallo zusammen,

das ist mir schon klar, dass man bei diesem Vorhaben gegen den Strom der Zeit schwimmt. Es gibt aber durchaus noch bei den jungen Leuten Interesse an der Elektronik und der Funktechnik, womit der Amateurfunk interessant wird. Viele interessieren sich für den PC und werden dann neugierig, welche Zusatzgeräte sich für ihn bauen lassen. Da fällt mir z.B. ein Stereoverstärker für den CD-ROM-Schacht oder ein DSP-Empfänger für die Soundkarte ein. Ich bin nach wie vor Optimist, dass Amateurfunk in Verbindung mit dem Interesse für Elektronik und dem PC als Nische in einer etwas anderen Form überleben kann. Es geht um den Selbstbau als gemeinsame Schnittmenge und nicht mehr um den Amateurfunk als gemeinsame Basis. Viele Funkamateure, die vor allen Dingen den Selbstbau in den Vordergrund stellen, können mit der anderen Gruppe von Funkamateuren, die keinen eigenen Lötkolben besitzen und alles nur kaufen und zusammenstecken, auf Grund fehlender Berührungspunkte nicht mehr viel anfangen.

Übrigens glaube ich, dass zum Beispiel das Hobby für Röhrentechnik und alte Röhrenradios erst durch die vielen Informationsangebote im Internet an Beliebtheit gewonnen hat. Ich wüsste nicht, wie ich vor 20 Jahren an Informationen über die Reparatur alter Röhrenradios herangekommen wäre. Man wäre in die Stadtbücherei gegangen und hätte nach entsprechender Literatur geforscht, die sich über die Fernleihe beschaffen ließ. Es gab jede Menge Literatur über die alte Röhrentechnik, aber noch nicht die Beschreibung der typischen Fehler. Und damals waren die Röhrenradios auch schon meistens 40 bis 50 Jahre alt.

Mal sehen, wie es weiter geht. Vielleicht ist der Zug doch schon abgefahren und wir müssen nur ein bisschen auf den nächsten Zug warten.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 14.12.11 14:35

14.12.11 18:36
Funkschrotti 

WGF-Nutzer Stufe 2

14.12.11 18:36
Funkschrotti 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?

Hallo zusammen,

Volker schreibt: "auch in SM ist der Amateurfunk extrem rückläufig". Hier erst einmal eine Frage: Was bedeutet denn SM ? Mir ist dazu jedenfalls nichts eingefallen.
Ja, ja der Amateurfunk ist am aussterben, das mag wohl so sein obwohl es noch ca. 40000 Mitglieder im DARC gibt und auch zahlreiche Leute außerhalb des DARC Funk betreiben.
Vorweg etwas zu mir, ich bin selbst begeisterter Radiobastler und -sammler (Röhrenradios, wobei Basteln sich jetzt auf die Restaurierung bezieht und damit nicht gemeint ist, aus Einzelteilen sich Radioschaltungen aufzubauen) und kenne auch zahlreiche Funkamateure hier in der Umgebung, aber irgendeine Verknüpfung beider Hobbys konnte ich bislang weder bei mir noch bei zahlreichen anderen Radiosammlern feststellen.
An sich sollte man denken, das Radios und Funk gut zusammen passen sollten, aber in der Praxis läuft das doch anders ab. Hier gibt es zum Beispiel regelmäßige Treffen von den Radiosammlern und diskutiert dort über dies und das in Sachen Reparatur und Schaltungstechnik, aber wenn man mal zu einem OV-Abend hingegangen ist, das ist doch eine völlig fremde Welt. Da geht man einmal hin und kommt dann nie wieder.
Woran liegt das ?
Einerseits an den Einstiegshürden wie das Ablegen der Prüfungen um die Funklizenz zu erlangen, dann an der Problematik von aufwendigen Antennen und auch daran, das die Funkausrüstung heute mehr oder weniger High-Tech ist und daher entsprechend hohe Preise für die Gerätschaften verlangt werden. Mit Basteln kann man da eigentlich nichts mehr machen, da wie gesagt alles High-Tech ist, was ohne aufwendige Computer-Unterstützung und Software gar nicht mehr durchführbar ist (jedenfalls nicht wenn die Funker an ihren sog. Contesten teilnehmen wollen). Wenn ein solcher Funkempfänger kaputt geht, was will man daran noch Basteln im Zeitalter der SMD-Technik und hoher Packungsdichte ? Das ist mehr oder weniger ein Computer im Inneren, den man im Falle eines Defektes auch nicht in die Fernsehwerkstatt bringen kann, sondern es muß eingeschickt werden an den Hersteller bzw. dessen Servicestellen und schon wird es wieder teuer.
Auch das Basteln drumherum bringt es nicht, da kann man Halbfertig- bzw. Dreiviertelfertig-Teile kaufen und allenfalls noch ein Kabel oder eine Steckverbindung anlöten. Von daher denke ich, das man mit Bastelprojekten im Amateurfunk nicht viel erreichen kann, schon gar nicht wenn es hinterher eingesetzt werden soll. Es gibt hin- und wieder solche Aktivitäten, wo man versucht mit Lötkursen und Bastelkursen Interesse für den Bereich Amateurfunk zu gewinnen, aber so eine richtige Schnittmenge ergibt sich daraus auch nicht und entsprechend bescheiden ist das Ergebnis in Hinblick auf Mitgliederwerbung.
Im Zeitalter der massenhaften Verbreitung von Handys und Computern ist der Amateurfunk auch zu unflexibel und unpraktisch. Wenn man sieht was das Ergebnis der Funk-Conteste ist, da werden massenhaft Funkverbindungen hergestellt die man gar nicht mehr ohne Computer registrieren und auswerten kann, hinterher werden die entsprechenden Kontaktkarten ausgetauscht und gesammelt wie Briefmarken, wo ist da der Anreiz für den Nachwuchs ?
Gut, Radiosammeln ist inzwischen ebenfalls von geringem Interesse beim Nachwuchs, hat aber den entscheidenden Vorteil, das es einen preiswerten Einstieg gewährleistet und man sich bei entsprechendem Interesse hocharbeiten kann durch fleißiges Basteln. Für vielleicht 10 Euro kann man auf dem Flohmarkt ein günstiges Röhrenradio erwerben und sich daran ausprobieren, ein bißchen Werkzeug reicht meistens und Fachliteratur gibt es ausreichend. Eine Prüfung zum Radiobastler benötigt man nicht, es kann alles im Selbststudium erlernt werden. Das fertig gestellte Radio kann anschließend im Alltag auch genutzt werden zum Radiohören.
Aber was kann mit 10 bis 50 Euro im Bereich Amateurfunk anfangen ? Praktisch nichts, da eben fast alles High-Tech ist, da ist man schon eher mit 1000 oder mehr Euro dabei und das ist für die meisten abschreckend, zumal man vorher nicht weiß ob man nach dem ersten Probieren dauerhaft Interesse an dem Hobby hat.

Gruß

Roland

14.12.11 19:29
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

14.12.11 19:29
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?

Hallo zusammen,

ob Amateurfunk, Radiosammeln oder Basteln in HF- oder NF- Bereich, wir sollten uns nicht mehr nur auf Deutschland
konzentrieren. Es gibt weltweit sehr viele Interessierte und auch richtig viele Spezialisten, die sich auch darüber
freuen, sich mit Gleichgesinnten in Deutschland auszutauschen und ihre Erfahrungen weiterzugeben. Das Problem
ist die Sprache. Aber mit ein bisschen Schulenglisch und mit den entsprechenden Übersetzungprogrammen kommt man
erstaunlich weit.

Ich finde auch, dass sich das WGF irgendwie internationaler aufstellen müsste. Ich weis das dies schwierig ist.
Rainer hat seine Seiten ja schon gut aufgestellt und sie sind weltweit als Links zu finden. Cool... Nur das Forum
kann noch zulegen. Wir hatten bis jetzt wenig Nachfrage aus anderen Ländern und wenn, dann sind dies heimatverbundene,
im Ausland lebende Deutsche.

Das sind meine Gedanken dazu...

Also Bastelprojekte weltweit ... auch hier!

Gruß

Joe

14.12.11 20:02
Volker 

WGF-Premiumnutzer

14.12.11 20:02
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?

Hallo Roland,

SM bedeutet Schweden. Es gibt solche und solche Funkamateure mit zum Teil sehr intoleranten und polarisierenden Auffassungen, was der "wahre Amateurfunk" nun eigentlich sei. In Wirklichkeit gibt es diesen einen wahren Amateurfunk nicht, sondern Vielfalt auf Grund der zahlreichen Amateurfunkfrequenzbänder von Langwelle bis zum GHz-Bereich. Dazu kommen jede Menge verschiedene Betriebsarten. Die einen senden gerne mit 1 kW oder 750 Watt maximal zulässiger Leistung, die anderen mit nur 5 Watt, um zu zeigen, dass gerade darin die Kunst liegt. Oft vertragen sich die Gruppen nicht, denn jeder meint es besser zu wissen. Geht man in einen Ortsverband (OV), hat sich oft eine der zahlreichen Gruppierungen durchgesetzt. Die anderen kommen dann nicht mehr. In einem Ortsverband wird vielleicht viel gebastelt und man ist auch aufgeschlossen für das Restaurieren alter Radios. In einem anderen OV zählen nur Conteste, Diplome und QSL-Karten aus seltenen Ländern. Das geht dann nach deren Meinung nur mit dem teuersten Equipment und den "Selbstbauschrott kann man eh vergessen, der funktioniert ja nicht richtig." Die ganze Palette der Sprücheklopperei ist mir leider bekannt. In vielen OVs läuft überhaupt nichts mehr, da wird nur darüber schwadroniert, wie toll damals alles war und das es keinen Nachwuchs mehr gibt. Selber Schuld, kann ich da nur sagen. Wer sich für Amateurfunk intereressiert, sollte sich verschiedene OVs anschauen, um den für ihn richtigen Verein zu finden.

Wer will, kann übrigens Telegrafie lernen und für etwa 100 Euro Materialkosten seine Station in 20 bis 50 Stunden zusammenlöten und dann Betrieb mit kleiner Leistung von unterwegs, zum Beispiel auf einer Wandertour, machen. Damit geht ganz Europa. Aber das machen nicht viele. Die meisten sind eher so, wie du das beschrieben hast. Telegrafie kann übrigens jeder lernen. Wer nicht begabt ist, braucht länger und kommt trotzdem mit viel Übung in die Oberklasse der Schnelltelegrafisten.

Ich bin mehr den Mittelweg gegangen. 20 Jahre alter Kurzwellentransceiver, den man noch selbst reparieren kann. Kosten vielleicht 250 Euro. Einfache Drahtantennen aus Elektroinstallationslitze und digitale Betriebsarten mit dem PC, weil es damit weiter geht als mit Phonie, womit das Sprechen ins Mikrofon gemeit ist. Die Programme für die digitalen Betriebsarten sind kostenlos erhältlich. Man braucht nur eine PC mit Soundkarte, den eh praktisch jeder hat. Für das Netzteil 20 Ampere / 13,8 Volt habe ich ein altes PC-Netzteil umgebaut. Viele Funkamateure meinten, ich sollte mir doch mal was "Richtiges" kaufen. Aber warum? So macht mir das viel mehr Spaß und ich habe meine Ausrüstung ziemlich gut im Griff. Alles in allem habe ich vielleicht 400 Euro investiert, um auf Kurzwelle funken zu können. Damit geht auch Australien. Neuseeland fehlt mir noch, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Und ich lasse mir Zeit, denn ich definiere mich nicht über die Anzahl meiner Funkverbindungen.

Derzeit interesssiere ich mich hauptsächlich für die Geschichte der Nachrichtentechnik, denn die Epoche von etwa 1920 mit dem Aufkommen der Hochvakuum-Elektronenröhre bis 2005 mit der breiten Einführung von ADSL für das Internet war so stürmisch, was die Kommunikationstechnik angeht, wie sie selten vorkommen kann. Der letzte große Schub davor war die Erfindung des Buchdrucks, und davor die Erfindung der Schrift.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 14.12.11 20:30

14.12.11 20:11
Volker 

WGF-Premiumnutzer

14.12.11 20:11
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Welches Bastelprojekt bringt Leben in die Amateurfunk-Clubs?

Hallo Joe,

ich lese viel im Internet auf Englisch. Auf Schwedisch weniger, obwohl mir das Lesen schwedischer Texte so leicht wie Deutsch fällt. Nur hat ein kleines Völkchen von knapp 9 Millionen Einwohnern für ein seltenes Hobby wie das Radiobasteln leider nicht so viel zu bieten, obwohl es da hin- und wieder auch sehr interessante Beiträge gibt. Geht man auf englischsprachige Foren, muss man leider feststellen, das dort selten kompetente Beiträge zu finden sind. Der deutsche Sprachraum ist sehr gut für die Informationsbeschaffung. Das merkt man auch an Wikipedia. Wer Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache hat, schreibt oft nicht gern auf Deutsch, da die deutsche Grammatik schon eine harte Nuss ist.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 14.12.11 20:20

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