seit drei Jahrzehnten gibt es jetzt schon den "Rockmite" von Dave Benson K1SWL in drei Versionen für 80, 40 und 20m. Dies ist ein Telegrafie- Transceiver mit einer Sendeleistung von ca. 1W, der zumeist auf der QRP-Quarzfrequenz nach dem aktuellen Bandplan betrieben wird.
Der Transceiverbausatz enthält ca. 60 Bauelemente und ist ein Minimalkonzept. Der dreistufige Quarzsender wird im Takte der Morsezeichen um 700 Hz geshiftet, damit sich im Empfänger (Gilbertzelle SA612 OPV MC1458) die gleich hohe Tonfrequenz ergibt.
Trotzdem ist die Qualität der Tastung einwandfrei, wie man sich in einer kleinen Hörprobe überzeugen kann. Das kleine Gerät enthält einen Squeeze Morsekeyer, der in einen PIC-Prozessor des Typs 12C508A untergebracht ist. Zum Vergleich die Handtastung eines einstufigen Senders mit der Röhre E.140.
Seinerzeit wurden die kleinen Bausätze von "Small WonderLabs" hierzulande über QRP-Project in Berlin vertrieben. Inzwischen haben die Chinesen (wie alles andere) das Gerät kopiert und das Wort "Super" vorangestellt. In der Tat gibt es einige Zusätze, wie z.B. eine Handtastenerkennung. Für gerade einmal 15 Euro kann man sich den Bausatz schicken lassen. Früher war selbst der Quarz alleine schon teurer.
Gruss Walter
Nachtrag:
Ich hätte meinen Bericht besser in der Vergangenheitsform schreiben sollen, denn Small Wonder Labs und Wilderness Radio (auch Elecraft K1) existieren nicht mehr. Beim QRP Project Status bin ich mir nach dem Tod von DL2FI nicht so sicher. Den Bausatz aus China habe ich bestellt, und werde hier nächsten Monat über Ergebnisse berichten.
Über die ARRL und Rock-Mite(at)groups.io gelangte ich an die Keyer-Firmware, die inzwischen freigegeben ist und nur im PIC12C508A funktioniert. Wegen der fehlenden IAMBIC-A/B Einstellmöglichkeit tue ich mich mit dem Geben schwer. Eine Bezugsmöglichkeit des nachgefolgten PicKeyer im 8-poligen PIC12-Gehäuse (mit IAMBIC Mode A) habe ich noch nicht gefunden.
Am 28.08.2023 habe ich einen der aus China erhaltenen PIC12C508A mit dem Galep5 und dem Programminhalt "rockmite.hex(.txt)" programmiert und im Original-Rockmite ausprobiert: FUNKTIONIERT! Allerdings ist dort das Statusbyte natürlich wieder auf "code protect" gesetzt, sodass ein Auslesen oder Verifizieren nach dem Programmier- vorgang nicht möglich ist.
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Im nächsten Leben mach ich auch CW in QRP, das hat noch was vom alten AFU-Geist: Selbstbau, Portabelbetrieb und viel Wissen, um mit der kleinen Leistung ein maximales Ergebnis zu erzielen.. Die Tastung hört sich wirklich sehr sauber an.
die Produkte von Small WonderLabs und vor allen Dingen von Wilderness Radio gelten als ausgesprochen ausgereift. Es steckt eine ganze Gemeinschaft von Funkamateuren dahinter, die die Morsetelegrafie auch praktizieren. Allen voran war das Wayne Burdick N6KR, der später zusammen mit Eric Schwarz WA6HHQ die Firma Elecraft gründete.
Anders sieht es bei den Chinesen aus, denn hier ist der Amateurfunk gemessen an der Bevölkerungszahl kaum verbreitet. Es geht hier nur um das Geschäft. Allein die 40m- Quarzwahl zeigt, dass die Chinesen weder eine Ahnung von einem Bandplan noch von den US-Lizenzbestimmungen und -klassen haben.
Empfehlen kann ich auch die Schaltungen des SST und Norcal. Den habe ich mal geöffnet und ein Bild gemacht. Den Keyer und Frequenzzähler habe ich allerdings in eigener Regie hinzugefügt.
In der Anfangszeit waren die Programminhalte der Mikrocontroller nicht geschützt und konnten ausgelesen werden. Selbst die programmierten Chips des sehr empfehlens- werten Elecraft K1 konnte ich in der Anfangszeit auslesen.
Danke für die Bilder Die Schaltungskonzepte ähneln sich offenbar - wie auch nicht. Im Vergleich mit dem Original scheint mir - abgesehen von der unpassenden Quarzfrequenz - das chinesische Konstrukt recht pfiffig zu sein. Und für 15€ baut man dafür noch nicht den RX zusammen - unglaublich. Was ich aber nicht verstanden habe: CW Keyer und WiFi, wie gehört das zusammen?
zu Deiner Frage WiFi/CW-Keyer musst Du mir auf die Sprünge helfen, denn da sehe ich im Moment auch keinen Zusammenhang.
Den chinesischen Bausatz werde ich ohne Vorurteile angehen und schauen, was am Ende herauskommt. Man liesst an anderer Stelle, dass die kleinen keramischen Kondensatoren nichts taugen sollen und die Ringkernmischungen nicht die Amidon-Qualität erreichen. Inzwischen tauchen auch Bauteile aus China auf, die längst verschwunden waren, wie z.B. PIC 16F84 oder SA 612. Ich habe eine Stange der Mischer aus China hier und werde damit experimentieren. Die Originalen waren schon vor 10 Jahren allenfalls als SMD- Variante verfügbar. Ein Nachbau ist zwar denkbar, aber es können auch alte Lagerbestände sein. Die ganze Welt liess/lässt in China fertigen.
Anbei ein Ausschnitt aus dem S-Rockmite von hier. Das verstehe ich nicht.
Ja so ist es, alle Welt läßt in China fertigen. Natürlich gut möglich, daß hin und wieder noch etwas aus alten Lagerbeständen auftaucht aber ich denke, eher ist es nachgebaut. Vor allem viele alte bedrahtete ICs sind beliebt (auch bei mir), und nicht alles ist minderwertig - im Gegenteil.
CW über HandyApp - na toll. Die Wendelantenne erinnert mich an die Antenne von Wumpus. Ich habe mir die Seite nicht angesehen, weil sie mein Browser (Schutz durch GDATA) aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen hat. Das WIFI-Modul ist je nach Schalterstellung durch den Controllercode offenbar einbindbar. Für mich ist das eine Neuerung, aber mit Sicherheit nicht in dieser Version für 15,xx Euro zu bekommen.
Gruss Walter
@Hajo: Handbuch angekommen, vielen Dank!
Für 15,86€ und marginales Porto habe ich nach 12 Tagen folgendes Speedpak über Niederaula erhalten:
Der Mischer ist in SMD-Technik gehalten, die Quarzfrequenz ist erwartungsgemäss 7023 kHz.
Danke Walter - verstehe - Handy App - auf so was kommt unsereiner Alter halt nicht gleich Habe Dir das Manual als PDF zugesendet, falls es Dich interessiert.
das 15-Euro Platinchen aus China ist zusammengelötet und funktioniert gut. Der Mikrocontroller PIC 12F629 ist geschützt und nicht kopierbar, was bei dem Preis des gesamten Bausatzes nicht stört. In der Tonaufnahme kann man die Tastgeschwindigkeit nach dem Initialisieren ohne eine Änderung hören. Nach Anschluss an den Dipol waren ohne grosse Wartezeit 3 Stationen aus Holland, Deutschland und der Tschechei zu hören. Der Keyer scheint eine IAMBIC-Funktion aktiviert zu haben, was mir sehr gut gefällt. Die Leistung liegt im einstelligen Wattbereich, beim Senden von Dauerstrichen schlug das stark gedämpfte Instrument auf mehr als 2 Watt aus. Wie sich später heraus- stellte 3 Watt bei Dauerstrich und 14 Watt Input. Der Wirkungsgrad der chinesischen Eintakt-Endstufe ist also unterirdisch.Sollte mir ein passendes Gehäuse zulaufen, werde ich das Platinchen einbauen und ein paar Funkver- bindungen machen.
Es fehlten übrigens 2 Widerstände (470 Ohm und 1M). Dafür waren ein gutes Dutzend Bauteile überzählig.
Gruss Walter
Nachtrag:
Über den IAMBIC-Begriff in Verbindung mit der Morsetelegrafie mag ich nicht streiten wollen. Vernünftige Geräte lassen eine Umstellung zwischen Mode A und B zu. Es scheint so zu sein, dass ich die Squeeze-Gebeweise in Mode A gelernt habe, was dieser chinesische Rockmite_3 offenbar drauf hat, nicht aber der Original-Rockmite. In den USA ist Mode B verbreitet. Der Sinn von Mode B erschliesst sich mir nicht. Wenn man das Ganze erst noch lernen will, dann wird es egal sein, ist aber für den Rest seines Lebens festgelegt.
Ein passendes, anpassbares Gehäuse fand sich im Schrott. Die chinesische Bedienungsanleitung in englisch ist leidlich zu verstehen.
Zusammenfassung:
Eine etwaige Handtaste ist zwischen beiden Paddleanschlüssen der Squeeze-Taste und Masse anzuschliessen. Ein cq-Ruf "cq cq cq de call pse k" lässt sich durch Antippen der Taste auslösen. Er hört sich holprig an, denn die Elementpausen sind zu gross. Für eine Konfigurierung muss der Taster an der Frontplatte länger als 3 Sekunden gedrückt werden. Nach den Quittungstönen lassen sich Tastgeschwindigkeit und Mithörtonhöhe einstellen. Die Eingabe des eigenen Rufzeichens muss mühsam für alle Teilelemente der Morsezeichen erfolgen.