hier ein weiteres Restaurationsobjekt: das Duoband-Handfunkgerät Standard C528. Dieses Gerät war in den 90er-Jahren beliebt, weil für damalige Verhältnisse sehr kompakt und ein 'echtes' Duoband-Gerät, das heisst, es konnte gleichzeitig auf 2m und 70cm empfangen oder auch gleichzeitig auf einem Band senden und auf dem anderen empfangen. Daneben hat es auch einen Empfänger für 900MHz, was aber in den Bedienungsanleitungen verschwiegen wurde und der auch extra freigeschaltet werden musste. Damit konnt man z.B. in der Schweiz den damals noch legalen CB-Funk auf 934MHz abhören oder auch illegal den 'Natel-C'-Handy-Gesprächen zuhören. Daneben hat es Subaudio (Ton-Squelch) sowie DTMF-Sender und -Empfänger für Pager oder Code-Squelch. Es konnte auch als 'Cross-Band-Repeater' das auf dem einen Band empfangene Signal auf dem anderen senden, was manchmal ganz nützlich war, wenn man auf einem Berg für Funkversuche zur Vermittlungsstation wurde.
Optisch sieht man dem Gerät den Gebrauch an, es war in der Luft und auch am Boden fleissig im Einsatz, auch im Militär leistete es gute Dienste (damals waren Mobiltelefone gross und schweineteuer). Die Ummantelung der Antenne musste ich mal entfernen, weil beim Anpassnetzwerk etwas defekt war, daher ist der Wendel jetzt freigelegt. Das Anpassnetzwerk habe ich nach der Reparatur vergossen, damit es mechanisch wieder stabil ist.
Die Gummibeschichtung an den Drehknöpfen hat sich schon länger chemisch zersetzt und existiert nicht mehr, daneben hat es ein paar Risse im Kunststoff-Oberteil. Die untere Gehäuseschale ist aus Aluminium-Guss und dient als Kühlkörper. Der Akkupack wird seitlich eingeschoben und kann somit sehr schnell gewechselt werden, es gab sowohl fertige Akkupacks als auch Batteriefassungen für 6 UM3-Zellen, was ich bevorzugte, so konnte man die jeweils besten Akkus bestücken. Für Freune maximaler Leistung gab es auch eine Fassung für 8 Zellen, was dann die Leistung etwa verdoppelte, dabei wird das Gerät aber schon sehr warm bis heiss. Über eine Buchse konnte es auch extern gespeist werden, z.B. im Auto als Mobilgerät.
Das Innere sieht recht aufgeräumt aus, und für ein japanisches Gerät richtig servicefreundlich:
Unter der 'Hauptplatine' gibt es noch eine weitere, wo der gesamte HF-Teil untergebracht ist. Der ist leichter zugänglich als es aussieht, vor vielen Jahren musste ich mal zu diesem vorstossen.
Im Prinzip funktioniert das Gerät noch, aber das Display hat Wackelkontakt und die Tasten geben kaum noch Kontakt. Somit habe ich mal die Leiterplatte mit dem Display ausgebaut und die Kontaktflächen gereinigt:
Erfreulicherweise hat sich der Gumm nicht zerlegt, es hat sich nur etwas Schmutz auf den Kontaktflächen angesammelt. Nach der Reinigung funktionierten die Tasten wieder einwandfrei. Beim Display musste ich nur etwas Druck auf den Rahmen ausüben und dabei die Lötstellen heizen, damit das Display wieder etwas Vorspannung auf die Leiterplatte hatte.
Weiter sind die kleinen Elkos alle ausgetrocknet, was sich in Knackgeräuschen und Schwingneigung des Audioverstärkers äussert. Hier muss ich noch passenden Ersatz beschaffen, danach ist das Gerät wieder einsatzbereit.
@Rainer: Du darfst dieses Gerät selbstverständlich in das Museum aufnehmen. Hier ein paar Daten: Frequenzbereiche: VHF: 130..174MHz UHF: 420..470MHz 900..950MHz (nur Empfang) Sendeleistung: max. 2W bei 7.2V, 5W bei 13.5V, umschaltbar auf 300mW Modulation: FM Empfindlichkeit: 0.15uV DTMF und Subaudio (Code- und Ton-Squelch) 10 Speicher für VHF und UHF Gewicht: ca. 500g mit Akku Akku: Akkupack oder 6/8 Zellen UM3
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noch eine kleine Ergänzung: Das Gerät hat bei UHF auch noch den Bereich 320..360MHz (Senden und Empfangen). Wo der gebraucht wird, weiss ich nicht, habe ihn daher auch nie gebraucht. Genau wie den 900MHz-Bereich muss man auch diesen freischalten und es steht nichts in der offiziellen Bedienungsanleitung.
Yaesu ist bei mir auch gut vertreten mit dem FT757, FT221 und FT290, die haben gute Geräte gebaut, sie laufen noch alle und sind pflegeleicht.
habe dieses Daten noch mit aufgenommen. Damals standen sich die Anhänger von Standard und Yaesu "unversöhnlich" gegenüber Jeder lobte sein Gerät, na ja funken konnte man gut mit beiden Firmen ... Ich hatte damals noch von Yaesu den FT736R (mit dem 1340 Mhz-Modul. Heute zeigt er die bekannten Fehler bei den Stromversorgungsteil (Elkos).
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Meine Funkgeräte vertragen sich gut, da habe ich wohl Glück gehabt Naja, sobald Ideologie ins Spiel kommt, wird es unlogisch. Meine Geräte sind untereinander zwar nicht vergleichbar, aber die Qualität ist nach meiner Meinung bei beiden Marken vergleichbar, sowohl Verarbeitung als auch technische Daten. Vertrocknete Elkos ist ja ein ziemlich geräteunabhängiges Problem, und die kleinen Elkos in den Portabelgeräten sind da prinzipbedingt anfälliger.
Noch eine Frage: Weisst du, wofür der Bereich 320..360MHz gebraucht wurde? Irgend einen Zweck muss er ja gehabt haben, sonst hätten sie sich die zweite, parallele HF-Stufe mit den Filtern ja nicht eingebaut.
HB9: Noch eine Frage: Weisst du, wofür der Bereich 320..360MHz gebraucht wurde? Irgend einen Zweck muss er ja gehabt haben, sonst hätten sie sich die zweite, parallele HF-Stufe mit den Filtern ja nicht eingebaut.
ich dachte, dass irgendein exotisches Land mit ausreichender Zahlungskraft (=Marktpotential) hier ein Amateurfunkband freigegeben hatte. Militärisch wurden diese Geräte wohl nicht genutzt.