nachdem das VARA-Verfahren von EA5HVK in Winlink 2000 integriert wurde und mittelfristig ARDOP und WINMOR ablösen wird (einige Stationen haben den Umstieg schon umgesetzt!), bekommt das Fernschreibverfahren ROS als Entwicklungsvorgänger des gleichen Entwicklers wieder etwas Auftrieb. Es ist vor allem für Funkamateure interessant, die das automatische FT8 ablehnen und händisch mit einer "echten" Gegenstation funken wollen.
ROS wurde schon 2010 vom spanischen Funkamateur José Alberto Nieto Ros EA5HVK veröffentlicht. Es eignet sich für schwierige Übertragungsver- hältnisse, wie sie auf Kurzwelle oder bei Erde-Mond-Erde vorherrschen, also niedriges Signal-Rausch-Verhältnis und Mehrwegempfang. Das Signal kann bei Signalabständen von 30 dB unter dem Rauschen noch dekodiert werden, wenn vom menschlichen Ohr nichts mehr wahrgenommen werden kann. Das Verfahren ist von seinem Leistungsvermögen ähnlich wie WSPR, erlaubt aber einen richtigen QSO-Betrieb und ist an kein starres Zeitraster gebunden.
Das Signal wird mit Mehrfach-Frequenzumtastung (MFSK mit 16 Tönen) und einer Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC) gesendet, vergleichbar mit Olivia MFSK, aber aufgrund der höheren Bandbreite mit geringeren Anforderungen an das Signal-Rausch-Verhältnis. Ein ROS-Signal kann verschiedene Formate haben, verwendet wird üblicherweise eine Bandbreite von 2250 Hz mit einer Baudrate von 4, 8 oder 16 Bd. Die Töne haben einen Abstand von 125 Hz, bei der schmalbandigeren Variante 32,5 Hz und bei der Version für die Amateurfunkbänder auf Mittel- und Langwelle einen Abstand von nur 6,5 Hz.
Da die amerikanische Regulierungsbehörde FCC das Verfahren als "Spread- Spectrum"-Verfahren versteht, ist es in den USA nicht zugelassen. In Wirklichkeit ähnelt das Verfahren eher einem CDMA-Verfahren.
Weil die Signale mitunter überhaupt nicht hörbar sind, ist es sinnvoll, folgende Vorzugsfrequenzen zu verabreden:
136 kHz USB 476 kHz USB 1.840 kHz USB (nur bedingt brauchbar wegen FT8-Belegung) 3.583 kHz USB 3.585 kHz USB 3.587 kHz USB 3.589 kHz USB 5.367 kHz USB 7.040 kHz USB 7.044 kHz USB 7.046 kHz USB 7.048 kHz USB 10.132 kHz USB 10.134 kHz USB 14,088 MHz USB 14,101 MHz USB 14,103 MHz USB 14,116 MHz USB 18,107 MHz USB 18,111 MHz USB 21,110 MHz USB 21,115 MHz USB 24,916 MHz USB 24,926 MHz USB 28,185 MHz USB 28,295 MHz USB 50,245 MHz USB 70,280 MHz USB 144,980 MHz USB 432,097 MHz USB
Folgende Frequenzen im 11-Meter-Band sind Vorzugsfrequenzen von ROS im CB-Funk:
27,245 MHz Kanal 25 USB 27,365 MHz Kanal 36 USB 27,635 MHz USB
Kritiker mögen einwenden, dass die Verwendung eines ganzen SSB-Kanals für eine derart langsame Telegrafie unökonomisch ist. Da ist etwas dran. Andererseits können sich mehrere Stationen eine Frequenz störungsfrei teilen. Weiterhin ist es sinnvoll, bewusst sehr wenig Sendeleistung zu verwenden, sodass andere Teilnehmer garnicht gestört werden können. Untersuchungen haben gezeigt, dass das System nur eine Schwundreserve von 2 dB erfordert. Für den Normalbetrieb und guter Antenne empfehle ich eine Leistung von 10 bis 100 Milliwatt und für Antennengeschädigte den zehnfachen Wert. Mein gestriger (verabredeter!) Test zeigte keine einzige Fehlschrift. Auf beiden Seiten hätte die Leistung noch deutlich reduziert werden können, was aber technisch nicht möglich war.
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