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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Fernschreibverfahren ROS im Amateur- und CB-Funk
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11.03.20 08:39
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

11.03.20 08:39
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Fernschreibverfahren ROS im Amateur- und CB-Funk

Hallo zusammen,

nachdem das VARA-Verfahren von EA5HVK in Winlink 2000 integriert wurde
und mittelfristig ARDOP und WINMOR ablösen wird (einige Stationen haben
den Umstieg schon umgesetzt!), bekommt das Fernschreibverfahren ROS als
Entwicklungsvorgänger des gleichen Entwicklers wieder etwas Auftrieb.
Es ist vor allem für Funkamateure interessant, die das automatische
FT8 ablehnen und händisch mit einer "echten" Gegenstation funken wollen.

ROS wurde schon 2010 vom spanischen Funkamateur José Alberto Nieto Ros
EA5HVK veröffentlicht. Es eignet sich für schwierige Übertragungsver-
hältnisse, wie sie auf Kurzwelle oder bei Erde-Mond-Erde vorherrschen,
also niedriges Signal-Rausch-Verhältnis und Mehrwegempfang. Das Signal
kann bei Signalabständen von 30 dB unter dem Rauschen noch dekodiert
werden, wenn vom menschlichen Ohr nichts mehr wahrgenommen werden kann.
Das Verfahren ist von seinem Leistungsvermögen ähnlich wie WSPR, erlaubt
aber einen richtigen QSO-Betrieb und ist an kein starres Zeitraster gebunden.

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=138&page=2

Das Signal wird mit Mehrfach-Frequenzumtastung (MFSK mit 16 Tönen)
und einer Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC) gesendet, vergleichbar mit Olivia
MFSK, aber aufgrund der höheren Bandbreite mit geringeren Anforderungen
an das Signal-Rausch-Verhältnis. Ein ROS-Signal kann verschiedene Formate
haben, verwendet wird üblicherweise eine Bandbreite von 2250 Hz mit einer
Baudrate von 4, 8 oder 16 Bd. Die Töne haben einen Abstand von 125 Hz,
bei der schmalbandigeren Variante 32,5 Hz und bei der Version für die
Amateurfunkbänder auf Mittel- und Langwelle einen Abstand von nur 6,5 Hz.

Da die amerikanische Regulierungsbehörde FCC das Verfahren als "Spread-
Spectrum"-Verfahren versteht, ist es in den USA nicht zugelassen. In
Wirklichkeit ähnelt das Verfahren eher einem CDMA-Verfahren.

Weil die Signale mitunter überhaupt nicht hörbar sind, ist es sinnvoll,
folgende Vorzugsfrequenzen zu verabreden:

136 kHz USB
476 kHz USB
1.840 kHz USB (nur bedingt brauchbar wegen FT8-Belegung)
3.583 kHz USB
3.585 kHz USB
3.587 kHz USB
3.589 kHz USB
5.367 kHz USB
7.040 kHz USB
7.044 kHz USB
7.046 kHz USB
7.048 kHz USB
10.132 kHz USB
10.134 kHz USB
14,088 MHz USB
14,101 MHz USB
14,103 MHz USB
14,116 MHz USB
18,107 MHz USB
18,111 MHz USB
21,110 MHz USB
21,115 MHz USB
24,916 MHz USB
24,926 MHz USB
28,185 MHz USB
28,295 MHz USB
50,245 MHz USB
70,280 MHz USB
144,980 MHz USB
432,097 MHz USB

Folgende Frequenzen im 11-Meter-Band sind Vorzugsfrequenzen
von ROS im CB-Funk:

27,245 MHz Kanal 25 USB
27,365 MHz Kanal 36 USB
27,635 MHz USB

Kritiker mögen einwenden, dass die Verwendung eines ganzen SSB-Kanals
für eine derart langsame Telegrafie unökonomisch ist. Da ist etwas dran.
Andererseits können sich mehrere Stationen eine Frequenz störungsfrei
teilen. Weiterhin ist es sinnvoll, bewusst sehr wenig Sendeleistung zu
verwenden, sodass andere Teilnehmer garnicht gestört werden können.
Untersuchungen haben gezeigt, dass das System nur eine Schwundreserve
von 2 dB erfordert. Für den Normalbetrieb und guter Antenne empfehle
ich eine Leistung von 10 bis 100 Milliwatt und für Antennengeschädigte
den zehnfachen Wert. Mein gestriger (verabredeter!) Test zeigte keine
einzige Fehlschrift. Auf beiden Seiten hätte die Leistung noch deutlich
reduziert werden können, was aber technisch nicht möglich war.



Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 14.03.20 09:07

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GUI_ROS.jpg GUI_ROS.jpg (248x)

Mime-Type: image/jpeg, 305 kB

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