hier die Vorstellung des KW-Transceivers FT7757GX-II von Yaesu. Das Gerät wurde Ende der 80er-Jahre hergestellt und beeindruckte damals mit kompakter Bauform und 100W Sendeleistung auf allen KW-Bändern. Es gab insgesamt 4 Gerätevarianten: Die älteren Versionen FT757GX-I (100W) und FT757SX-I (10W) mit mechanischem Schalter für die Betriebsart sowie die neueren Versionen FT757GX-II (100W, hier vorgestellt) und FT757SX-II (10W) mit vollelektronischer Betriebsartwahl und Schnittstelle zur Fernsteuerung mit einem PC.
Mit den Abmessungen 24*10*24cm ist das Gerät für damalige Verhältnisse sehr kompakt und mit 12V-Versorgung als Mobilgerät attraktiv. Der Frequenzbereich ist durchgehend 0..30MHz, wobei unterhalb 250kHz die Empfindlichkeit immer mehr abnimmt und unterhalb von 100kHz nicht mehr viel geht. Der Sender liefert ab etwa 1MHz die volle Leistung, spezifiziert ist er für die Amateurfunkbänder von 160..10m.
Der Empfänger ist ein Dreifach-Super mit den Zwischenfrequenzen 47MHz, 8.2MHz und 455kHz. Die Bandbreiten betragen für CW wahlweise 2.7kHz oder 600Hz, für SSB 2.7kHz , für AM 6kHz und für FM 15kHz. Die Eingangsstufe ist breitbandig ausgeführt mit umschaltbaren Bandfiltern für die insgesamt 6 Empfangsbereiche. Danach folgt ein schaltbarer 20dB-Abschwächer und ein ebenfalls schaltbarer 20dB-Vorverstärker, bevor es auf den 1. Mischer geht, der als symmetrischer Transistor-Mischer gebaut ist. Nach einer Pufferstufe folgt das erste Quarzfilter, der 2. Mischer, die umschaltbaren Schmalband-Filter und der 3. Mischer. Hier trennen sich die Pfade für SSB/CW, AM und FM. Der HF- und ZF-Teil ist komplett mit JFETs und Dualgate-MOSFETs aufgebaut. Die Frequenz der 2. ZF ist einstellbar, um bei SSB den Durchlassbereich des Filters und damit den NF-Frequenzbereich zu verschieben, so können Störer am oberen oder unteren Ende unterdrückt werden. Im Pfad der 3. ZF hat es ein abstimmbares Notchfilter, mit dem man wirkungsvoll Störträger (Pfeifen) beseitigen kann.
Das Sendesignal wird auf der 2. ZF (8.2MHz) erzeugt, auf die 1. ZF (47MHz) hochgemischt und danach auf die Sendefrequenz gemischt. Die Empfangsfilter werden im Sendefall als Vorfilter für das Sendesignal genutzt, bevor es zur Endstufe gelangt. Dieses Signal ist herausgeführt und die Endstufe abschaltbar, so dass man das Gerät auch als Kleinsignal-Steuersender verwenden kann. Nach der Endstufe folgt das Tiefpassfilter, das aus 6 entsprechend dem Frequenzbereich umschaltbaren elliptischen Filtern besteht. Danach folgt die SWR-Messbrücke, welche unter anderem zum Schutz der Endstufe dient, indem bei zu hoher rücklaufender Welle die Sendeleistung reduziert wird. Danach kommt das Sendesignal über das Sende-/Empfangs-Relais zur Antennenbuchse. Die Endstufe und bei der 100W-Version auch die Treiberstufe sind als Gegentakt-Stufen gebaut, das ergibt eine saubere Modulation und weniger Oberwellen.
Die Relais arbeiten sehr schnell, so das in CW 'Full break in' möglich ist, also das sofortige Umschalten auf Empfang innerhalb und zwischen den Morsezeichen. Auch die Bandumschaltung ist sehr schnell, so dass man auf einer beliebigen Frequenz senden und auf einer beliebigen anderen Frequenz empfangen kann, auch die Modulationsart muss beim Senden und Empfangen nicht die gleiche sein. Die Steuersignale für die Bandumschaltung sind herausgeführt, um so eine externe Leistungs-Endstufe oder auch eine Matchbox zu steuern. Für CW hat das Gerät einen Keyer für Paddles eingebaut und für Telephonie einen zuschaltbaren Sprachprozessor.
Die Anzeige erfolgt mit einem Vakuum-Fluoreszenz-Display, das eine optimale Ablesequalität liefert, unabhängig vom Betrachtungswinkel. Der Stromverbrauch ist mit gut 1A bei Empfang und bis 20A beim Senden recht hoch. Der Sender wird mit einem Ventilator gekühlt, der zwar recht laut ist, aber nur bei Bedarf eingeschaltet wird. Damit die restliche Elektronik durch den Sender nicht aufgeheizt wird, wird die Frischluft zwischen Sender und restlicher Elektronik angesogen und bildet so eine Sperre für die Wärme.
Ich finde es ein sehr gelungenes Gerät mit sehr vielen Möglichkeiten und gutem Empfang, wenn auch nicht perfekter Gross-Signalfestigkeit, so dass ein Antennen-Tuner von Vorteil ist. Es ist stabil aufgebaut, was man am Gewicht von über 5kg merkt. Unschön ist die bei japanischen Geräten übliche, eher chaotische Monster-Verdrahtung und unlogische Verteilung der Bauteile auf die Platinen, was Servie-Arbeiten stark erschwert.
Hier noch Bilder:
Auf der Rückseite hat es sehr viele Anschlüsse und auch noch weitere Bedienelemente:
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