05.04.19 21:16
Bernhard45nicht registriert
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Re: Es'hail2 Narrow Band Transponder ab heute freigegeben.
Zum Amsat/Qatar Oscar 100 gibt es in der aktullen FA04/19 einen Einsteigerartikel von Holger Eckardt, DF2FQ. Für Radiohörer und Wellenjäger hier im Forum vielleicht auch von Interesse?
Kaum eine Betriebsart besitzt eine so geringe Einstiegshürde wie der Satellitenfunk über Q0- 100.
Von oben nach unten benötigen Sie:
- einen Offsetparabolspiegel mit 45 cm bis 60 cm Durchmesser;
- einen handelsüblichen LNB mit PLL-Oszillator; das Netz ist voller Umbauanleitungen für LNB s , zum Einstieg reicht das Teil so, wie es aus der Verpackung kommt. Kürzlichtestete ich einen LNB Goobay 67269 (Amazon , Pollin, Reichelt . . . ), dessen Drift auch ohne Umbau bereits so gering ist, dass mandamit fast schon QSOs fahren könnte;
- einen Empfänger; der LNB hat eine Oszillatorfrequenz von 9,75 GHz , damit wird der Schmalbandtransponder ( s . FA 11/19 , S . 92) auf den Frequenzbereich 739,55 MHz bis 739,800 MHz umgesetzt. Der LNB hat 50 dB Verstärkung, also spielt das Rauschmaß des Empfängers keine Rolle . Aber die Frequenz ist ein bisschen ungewöhnlich, sie liegt nicht im Bereich üblicher Amateurfunkgeräte . Hier bietet sich ein RTL-SDR-Stick flir den PC an. Dieser empfängt etwa zwischen 25 MHz bzw. 50 MHz bis ungefähr 2 GHz und kostet um die 15 €. Es gibt sehr viel kostenlose Software im Internet für alle denkbaren Sendearten .
Den PC nicht mitgerechnet, bleibt man deutlich unter 50 € für alles zusammen , wenn man die Komponenten im Internet kauft.
Es ist nicht ganz leicht, Q0- 100 am Himmel zu finden . Am einfachsten geht es , wenn man schon eine Astra-Antenne auf dem Dach hat . Es'hail-2 befindet sich bei fast der gleichen Elevation, nur rund 9° weiter östlich (Astra von München aus 170°/34° , Es' hail 161 °/33 ° ) . Ohne Astra als Referenz braucht man einen guten Kompass . Wegen der magnetischen Missweisung , hier in München z. B . ungefähr 3° Ost, muss man die Antenne also auf 158 ° ausrichten. Ein zweckmäßiger Online-Rechner für die korrekte Richtung: http://www.satzentrale.de/sat!azimut.shtml Ein Sat-Finder hilft leider nicht (zu wenig Energie) , besser tut es ein Spektrumanalysator (SA) . Stellt man diesen auf großen Span , sieht man beim Abfahren des Himmelsäquators mit der Antenne rund alle 5° einen Satelliten. Es'hail-2 produziert als einziger auf 10,5 GHz ein Signal , alle anderen liegen 200 MHz höher. Statt des SA verwende ich den SDRplay RSP1 mit der kostenlosen RSP-SAS-Software . Der maximale Span beträgt dort zwar nur 10 MHz , man kann also nicht das ganze 10,7-GHz-Satellitenband sehen , aber das Transponderrauschen des Q0- 100 hebt sich deutlich aus dem Hinter- grund hervor und eignet sich sehr gut, um die Ausrichtung zu optimieren.
Eine flüssige Bildschirmanzeige erfordert allerdings ein einigermaßen leistungsfähiges Notebock. Achtung, ist auch nur ein dürres Sträuch- lein im Weg, empfängt man praktisch nichts mehr. Die Sicht zum Satelliten muss wirklich frei sein! Mehr dann in einer der nächsten FA Holger Eckardt, DF2FQ
Zuletzt bearbeitet am 05.04.19 21:18
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