Re: Chelsea "Regenerative Receiver No.101" aus dem Jahr 1922 - 1. kommerzieller Amateurfunkempfänger?
Hallo Walter,
WalterBar: der Chelsea hat definitiv keinen Gitterableitwiderstand, unser WGF-Mitbenutzer und Kollege "Antennow" gab mir den Hinweis, dass es sich bei dem Chelsea 101 um ein Pendelaudion handelt:
"Der Chelsea 101 ist ein Pendel-Audion. Der fehlende (eigentlich extrem hohe) Gitterableitwiderstand bewirkt ein zyklisches Blockieren der Röhre, im Takt der Pendelschwingungen. Mit dem 4 Ohm Heizwiderstand hat man damals den Arbeitspunkt der Röhre eingestellt. Der Koppelkondensator war für die Pendelfrequenz maßgebend."
Das sehe ich nicht so....aus meiner Sicht ist das kein Pendler. Mal sehen was die Forumkollegen dazu meinen.
Das mit der Skizze sollte nur ein Hinweis sein,....musst Du ja nicht gleich machen. Ich würde die vorhandene Bilddatei nehmen und mit einem Bildbearbeitungsprogramm modifizieren. Das ist kein Problem und es bleiben alle Deine schönen handschriftlichen Vermerke erhalten.
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Re: Chelsea "Regenerative Receiver No.101" aus dem Jahr 1922 - 1. kommerzieller Amateurfunkempfänger?
Hallo Walter,
mir fehlt hier die Erfahrung bei solch einer Schaltung....vorausgesetzt, Du hast den HF- Teil richtig abgezeichnet. Davon gehe ich aus! Wie soll eine Pendelfrequenz entstehen? Ich habe bei den sogenannten Vorschaltgeräten für UKW- schon eine Pendelfreguenz mit dem Oszi gemessen. Diese liegt bei etwa 20- 100kkHz, je nach Bestückung. Dies war mit einem nicht sehr anspruchsvollen USB- Oszi bis 10MHz kein Problem nachzuweisen. Wenn Du nichts messen konntest.....suche mal im unteren kHz Bereich...wenn nicht, dann schwingt auch nichts....wie auch, aus meiner Sicht fehlt dazu am Gitter die richtige Beschaltung. Ich will aber auch nicht den Naseweis spielen....Ich sehe es nicht und bringe dieses nur zum Ausdruck. Vielleicht sehen die Fachleute mehr?
Re: Chelsea "Regenerative Receiver No.101" aus dem Jahr 1922 - 1. kommerzieller Amateurfunkempfänger?
Hallo Joerg,
ja, warten wir ab. Der HF-Teil ist garantiert richtig gezeichnet. Die meisten Leitungen der Freiverdrahtung sind gut einsehbar, einen Ausbau der Spule wollte ich aber grundlos nicht machen. Meine Korrektur mit Papier und Schere möge man mir verzeihen. Nach dem Ableben von Windows XP bin ich inzwischen zum Update-Totalverweigerer geworden. Ich habe heute noch die 10MB Festplatte für Apple II zu einem Preis von 670 DM vor Augen.
Re: Chelsea "Regenerative Receiver No.101" aus dem Jahr 1922 - 1. kommerzieller Amateurfunkempfänger?
Hallo zusammen,
bei Gas-Trioden war ein Gitterableitwiderstand nicht notwendig. Deshalb denke ich, Dein Gerät war eigentlich für die gasgefüllte UV-200 gebaut. Wenn Du eine "normale" Hochvacuum-Triode nutzt, brauchst Du einen Gitterwiderstand, sonst sinkt die Empfindlichkeit und Verrzerrungen können stark werden und die Röhre auch "zustopfen".
Re: Chelsea "Regenerative Receiver No.101" aus dem Jahr 1922 - 1. kommerzieller Amateurfunkempfänger?
Hallo Rainer,
die SPHERIA, die ich vorher eingebaut hatte, ist aber eine "Hoch"vakuumtriode. Die hat fast genauso gut funktioniert. Oder hatte sie eventuell doch eine Gasfüllung? Es ist ja wenig über diese Röhre bekannt. Zeitlich passt sie in die Mitte der 20'er. Dagegen spricht ihre Nutzbarkeit mit 100V Anodenspannung.
Re: Chelsea "Regenerative Receiver No.101" aus dem Jahr 1922 - 1. kommerzieller Amateurfunkempfänger?
Hallo Walter,
wumpus:Wenn Du eine "normale" Hochvacuum-Triode nutzt, brauchst Du einen Gitterwiderstand, sonst sinkt die Empfindlichkeit und Verrzerrungen können stark werden und die Röhre auch "zustopfen".
das ist doch ein entscheidener Hinweis von Wumpus....und Du hast doch diese Verzerrungen selber beschrieben. Das passt zum RM Link. Dort steht ja auch das Spheria = R047 = A409 Also das sind alles Hochvacuum- Trioden. Es gibt ein Schaltbeispiel zur R047, da kann man den Ableitwiderstand sehen. Das kannst Du ja mal bei Deinem Gerät ausprobieren und ggfs. modifizieren. Falls der Originalzustand aber erwünscht ist, würde ich mir eine UV-200 besorgen....sieht ja auch noch viel, viel besser aus! In der Bucht fand ich die Röhre für $20. Das Nervige ist dann immer der ganze Shipping & Zollscheixxxx. Da enstehen mehr Kosten als die Röhre kostet.
Die Frage zum Pendler ist nicht beantwortet.....vielleicht kommt ja noch was. Übrigens find' ich die analoge Korrektur des Plans außerordentlich gelungen! Wie sagt Ingo immer..." Analog bleiben "! Die neue Skizze würde ich nun noch nach oben bringen. Also die alte Datei löschen und neu uploaden.
Re: Chelsea "Regenerative Receiver No.101" aus dem Jahr 1922 - 1. kommerzieller Amateurfunkempfänger?
Hallo Joerg,
danke für die Ratschläge. Ich habe bereits vor über einem Monat ein billiges Konvolut alter Röhren aus den USA erhalten und bin mit UV-200 (Radiotron = C-300 Cunningham) gut versorgt. Ein Grossteil der Röhren war in Ordnung. Der Unterschied mit und ohne Gitterableitwiderstand ist minimal, eigentlich nicht vorhanden. Aber wumpus hat natürlich Recht: Egal ob die Röhren Argon (UV-200), Cäsium (UX-200A) oder auch nur ein verhältnismässig schlechtes Vakuum (ohne Getter!) enthalten wie bei der Spheria aus dem Jahr 1925 (die Pumpen waren noch nicht so gut!), ein Ableitwiderstand ist in diesem Fall verzichtbar. Moderne Röhren funktionieren im Audion tatsächlich nicht ohne Widerstand. Es fällt auch auf, dass die Beipackzettel der US-Röhren UV-199, UV-201A (=CX-301) aus jener Zeit Gitterwiderstände bis 9 MOhm empfehlen. Diese Röhren haben aber kein Gas sondern Vakuum, bereits thorierte Wolframfäden, Getter und "Dumet"-Draht im Quetschfuss anstelle Platin. Kondensatoren in Geräten der 20'er Jahre waren oft wie im vorliegenden Fall firmenspezifische Konstruktionen und wurden aus dünnem Pertinax und Messingblech gebaut mit beinahe unendlicher Haltbarkeit. Im Prinzip lässt sich durch Wahl des Dielektrikums der Widerstand in das Bauteil integrieren. Ich habe aber keinen messbaren Widerstand festgestellt.
Sendungen bis ca. 22 USD sind übrigens zollfrei. Viele Sendungen laufen über das "Global Shipping Program". Der US-Versender sendet das Päckchen zum Dienstleister Pitney Bowes in Erlanger/Kentucky, der die Zollformalitäten mit Farnham in England abwickelt. Letzterer sendet das Päckchen nach Deutschland zu Hermes, der auch ausliefert. Das ist zwar teurer, dauert länger, erspart aber die Fahrt zum Zoll (bei mir 60km).
Re: Chelsea "Regenerative Receiver No.101" aus dem Jahr 1922 - 1. kommerzieller Amateurfunkempfänger?
Hallo zusammen,
meine Aussage zu dem nicht nötigen Gitterwiderstand wurde deshalb gegeben, weil Walter ausgeführt hat...
... Chelsea verwendete nur die Trioden UV-200 und UV-201A. Letztere war eine Hochvakuumröhre für den Verstärker (meist zweistufig), während die UV-200 im Audion mit Argon Edelgas gefüllt war...
Das Gerät konnte also nur entweder für Gas - oder Vacuum-Röhren verdrahtet gewesen sein. Das Modell von Walter würde ich also für eine Variante mit Gas-Triode halten. Man kann ja einfach zum testen einen Gitterwiderstand einfügen.
Man darf auch nicht vergessen, dass direkt geheizte Röhren (je nach Einstellung des Heiz-Regelwiderstand) das Gitter zumindest bei Teilen des Heizfadens quasi eine Gittervorspannung verpassten. Das führte durchaus schon zu hörbaren Effekten am Klang, da sich so die Kennlinie ein wenig verschob.