Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder) |
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19.11.11 16:04
GeorgK WGF-Premiumnutzer
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19.11.11 16:04
GeorgK WGF-Premiumnutzer
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Re: Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse
Hallo Volker....Daumen hoch!!.....
Gut geworden. Tipp vom Schreiner zum Dübeln. Nimm einen kleinen Drahtstift (25er Nagel) und Schlage den dort hinein, wo der Dübel hin soll. Oder natürlich auch mehrere. Dann Knipst Du die Köpfe (leicht schräg) ab. Halte das Gegenstück drauf, so wie es werden soll und drücke das Gegenstück auf die Angeknipsten Nägel. Damit hast Du die Gegenseite ganz Exakt.Nägel rausziehen und Bohren.
Es gibt auch 6-8-10 mm Dübelloch Bohr Hilfen. Das sind kleine, aus Kupfer gefertigte runde Stücke mit Spitze in der Mitte.
Schöne Grüße aus Hessen
http://oldradio.de.tl/Home.htm
Georg
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19.11.11 16:45
Volker WGF-Premiumnutzer
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19.11.11 16:45
Volker WGF-Premiumnutzer
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Re: Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse
Hallo Georg,
danke für den Tipp. Eine Schreinerausbildung ist ja wirklich beneidenswert für das Restaurieren alter Radios.
Mich ärgert es, dass doch einiges krumm und schief geworden ist. Mein nächstes Gehäuse kann im Design und in der Verarbeitung nur besser werden. Das gehobelte Fichtenholz ist wirklich ideal, um Schrauben hineinzudrehen. Die Montagearbeiten gehen im Gegensatz zu Blecharbeiten ohne große Vorüberlegungen. Für Änderungen und Experimente ist flexibles Arbeiten dadurch möglich. Falls Abschirmungen erfordlich sind, kann dies mit aufgeklebter Alufolie erledigt werden. Wahrscheinlich werde ich das innen an der Frontseite bei dem Poti für die Rückkopplung machen, um Handempfindlichkeit zu vermeiden.
Das Netzteil ist nun fertig und liefert 98 Volt Anodenspannung und 13 Volt Heizspannung für die PCL84, die eigentlich 15 Volt benötigt. Es geht aber trotzdem.
Die Glühbirne ist eine 24 Volt LKW-Standlichtbirne, die an einem Vorwiderstand mit unter 10 Volt Spannung betrieben wird. Sie hält dadurch praktisch ewig. Nach meiner eigenen Erfahrung mit einer baugleichen Birne ist die Betriebsdauer bis jetzt mindestens 10 Jahre bei 12 Stunden Betrieb pro Tag, also über 43000 Stunden. Diese Glühbirne ist einfach passgenau in eine Holzbohrung hineingesteckt worden. Der Schaltdraht verhindert ein versehentliches Herunterfallen auf die Kontakte des Netzschalters oder der Sicherung. Das hätte einen schlimmen Kurzschluss zur Folge.
Nachfolgend die Bilder vom Netzteil:
Fortsetzung folgt.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
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20.11.11 09:28
Volker WGF-Premiumnutzer
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20.11.11 09:28
Volker WGF-Premiumnutzer
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Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo zusammen,
noch ein Nachtrag zu den Werkzeugen. Abgesehen von den abgebildeten Werkzeugen, werden für die Arbeiten
ein Satz Spiralbohrer, eine Metallbügelsäge, ein kleiner Schraubstock, eine Stichsäge, eine Rundfeile, ein Hammer 200 g, Schleifpapier (etwa 200er Körnung), eine elektrische Bohrmaschine mit Ständer und eine stabile Tischkante für das Sägen der Bretter benötigt.
Eine kleine Werkstattecke mit Bohrständer und Schraubstock müsste in jeder Etagenwohung oder im Keller unterzubringen zu sein.
Gerade Kanten gehen auch mit der Stichsäge, wenn man ein Brett als Führung nimmt, das mit Schraubzwingen fixiert wird. Ist das Sägeblatt stumpf, wird das Vorhaben trotzdem nicht gelingen, weil das Sägeblatt schräg weglaufen will.
Wer nicht selber sägen will, kann sich ja beim nächsten Schreiner für ein paar Euro die Bretter auf der Kreissäge mit absoluter Passform sägen lassen. Wahrscheinlich werde ich dies beim nächsten Projekt auch so machen.
Das Leiterplattenbasismaterial aus Epoxid wird mit einer Durchlaufblechschere (Pelikanblechschere) geschnitten. Dies Scheren gibt es in jedem größeren Baumarkt. Ich bin davon abgekommen das Epoxidmaterial zu sägen. Es ist mit Glasfasern verstärkt, welches die Sägeblätter schnell ruiniert. Außerdem ist der Sägestaub problematisch. Die Kanten schleife ich mit grobem Schleifpapier (Korngröße 150 bis 300). Zum Schluss wird die Kupferfläche mit rostfreier Stahlwolle, etwas Spüli und Wasser blank poliert, damit das Löten leichter geht. Legt man das Platinenmaterial auf ein Holzbrettchen, geht es leichter und das Polieren kann in der Küche erledigt werden. Pertinax muss übrigens gesägt werden, da es beim Schneiden zersplittert. Verwendet man zweiseitig kaschiertes Basismaterial, muss die andere Seite mit der Massefläche durch Durchkontaktierungen verbunden werden. Andernfalls droht ein unkontrolliertes Verhalten der Schlaltung. Die Durchkontaktierungen erfolgen mit kleinen Drahtstückchen, die durch 0,8-mm-Bohrungen gesteckt und verlötet werden.
Für das Erzeugen der Lötinseln kommt ein 10-mm-Holzbohrer zum Einsatz, dessen Mitteldorn mit einem gezielten Hammerschlag und einem alten Schrauberzieher als Meißel abgebrochen wurde. Gefräst werden die Lötinseln mit hoher Drehzahl auf dem Bohrständer.
Noch einige Tipps zum Bohren für die totalen Anfänger. Die Stelle mit einer Anreißnadel oder einem Bleistift markieren, dann mit einem Körner ein kleines Löchlein für die Führung einschlagen. Nun mit der Ständerbohrmaschine bohren. Bei größeren Bohrungen mit 3 mm Durchmesser vorbohren. Hohe Drehzahl bei Holz. Bei Metall mit etwas Öl schmieren. Zur Not geht auch Wasser. Holzbrettchen als Unterlage verwenden. Bei größeren Bohrungen das Werkstück festspannen. Keine Handschuhe verwenden. Damit reißt man sich die Finger ab. Mit einem größeren Bohrer den Metallwulst entgraten. Das geht mit der Hand. Es gibt auch spezielle Entgrater mit einem anderen Schliff der Schneide. Große Bohrungen können mit einer Rundfeile oder einem Schälbohrer aufgeweitet werden. Den Durchmesser mit einem Stechzirkel markieren.
Will man zwei Löcher exakt deckungsgleich bohren, nimmt man das vorhandene Bohrloch als Führung, steckt einen Spiralbohrer der passenden Größe hinein und dreht in mit der Hand hin und her. Schon hat man die exakte Position des gegenüberliegenden Bohrlochs markiert. Bei Metall kann man auch auf den Bohrer leicht mit dem Hammer schlagen. Dann Körnen, Bohren und so weiter.
Mit der Zeit bekommt man dann auch ein Gefühl für die Arbeit. Gerade bei mechanischen Arbeiten lernt man durch Beobachten und Übung aus seinen eigenen Fehlern. Nicht alles lässt sich durch Beschreibungen erklären. Keine stumpfen Bohrer und Sägeblätter verwenden. Wer Bohren kann, wird dann auch keine Schwierigkeiten mit dem Schneiden von Innengewinden haben. Das geht leichter als man denkt. Immer Schutzbrille beim Bohren und elektrischem Sägen tragen!
Die Schaltung:
( http://elektronikbasteln.pl7.de/images/v...pcl86audion.pdf )
Ursprüglich mit einer einer PCL86 aufgebaut, funktioniert sie wunderbar auf Mittelwelle. Diesmal will ich eine PCL84 einsetzen. Falls das nicht klappt ist ein Umbau auf die PCL86 kein Problem. PCL86 und PCL84 haben eine etwas abweichende Sockelbelegung.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
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Zuletzt bearbeitet am 21.11.11 14:15
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20.11.11 15:01
Volker WGF-Premiumnutzer
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20.11.11 15:01
Volker WGF-Premiumnutzer
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Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo zusammen!
Hurra, der NF-Verstärker funktioniert. Der Kathodenwiderstand bekommt 2,2 kOhm. Dann fallen etwa 2,5 Volt ab. Den Wert habe ich mit einem Poti und einem Sinusgenerator gehörmäßig ausprobiert. Man kann auch Null Ohm nehmen, aber dann klingt es zwar lauter, aber auch etwas verzerrt. Das Schirmgitter wurde zusäztlich mit 100 nF nach Masse abgeblockt. In die Steuergitterleitung wurden noch 10 kOhm eingebaut, um eventuell wilde Schwingungen zu unterdrücken. Die Anodenspannungsversorgung liefert 99 Volt. Die Heizspannung liegt bei 13,1 Volt. Zimmerlautstärke kann erreicht werden. Ein Brummen ist nur zu vernehmen, wenn man sein Ohr ganz dicht an den Lautsprecher drückt.
Eine schrittweise Vorgehensweise erspart hinterher eine komplizierte Fehlersuche. Jeder, der Löten kann, bekommt auch so ein selbstgebautes Radio zum Laufen. Fortsetzung folgt. Ob sich jemand dafür interessiert, frage ich mich allerdings so langsam .
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 20.11.11 15:06
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20.11.11 15:49
Pluspol WGF-Premiumnutzer
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20.11.11 15:49
Pluspol WGF-Premiumnutzer
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Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker
Sicher finde nicht nur ich Dein Projekt wahrhaft interessant und anschaulich erläutert.. Besonders Anfänger, Bastler und die ewig "Neugierigen" können Deine umfangreichen Beschreibungen und Bilddarstellungen recht einfach umsetzen. Gerade jetzt, wo man in der "Bucht" nur wenig Einkreiser oder Geradeausempfänger findet, die dann sehr teuer hochgesteigert werden, ist das einfach lohnenswert. Es ist einfach die Motivation. Viele haben technisch anspruchsvolle Radios, reine Stationsempfänger bzw. Mehrfachsuper, die die "Sehnsucht" nach der guten alten Röhrentechnik wieder aufleben lassen. Die technische Perfektion bietet keine Räume und "Träume" für eigenes Probieren und Finden. Ob Detektor oder Einkreiser, es ist die Neugier und der Anreiz damit guten Empfang auch ferner Sender zu erreichen. Ich glaube, dass allgemein nicht Wenige im Gehäusebau Probleme sehen. Du zeigst, dass das auch mit einfachen Mitteln machbar wird. Deine Mühe und Aufwand werden sicher die verdiente Anerkennung finden.
Freundliche Grüße von Dietmar
Zuletzt bearbeitet am 20.11.11 15:50
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20.11.11 15:58
Mikesch WGF-Premiumnutzer
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20.11.11 15:58
Mikesch WGF-Premiumnutzer
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Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker
Für mein nächstes Projektchen werde ich mir Deine Vorgehensweise zum Vorbild nehmen. Ich muss mich als Rennmaus immer zusammenreissen. Wenn ich langsam anfange werde ich aus Gewohnheit immer schneller beim Arbeiten. Das führte schon oft zu mehreren schwierigen Korrekturen hinterher. Und zu manchen Kurzschlüssen mit Rauchsignalen.
Gruss Manfred
Zuletzt bearbeitet am 20.11.11 15:58
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20.11.11 16:11
Klaus WGF-Premiumnutzer
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20.11.11 16:11
Klaus WGF-Premiumnutzer
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Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker,
dein detaillierter Bericht gefällt auch mir sehr gut und dürfte für Nachbauten eine ausgezeichnete Hilfe darstellen.
Bitte lass das Forum weiterhin an deinen Experimenten teilhaben und stelle die Ergebnisse hier vor; sie sind unbedingt eine Bereicherung für unsere Bastelgemeinschaft.
Viele Grüße+Erfolg Klaus
Zuletzt bearbeitet am 20.11.11 16:13
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20.11.11 17:24
Volker WGF-Premiumnutzer
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20.11.11 17:24
Volker WGF-Premiumnutzer
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Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo zusammen,
herzlichen Dank für das Interesse und die positive Resonanz. Mir ist schon bewusst, dass die Mehrheit oft schweigend genießt. Schade, dass das Forum keinen Zugriffzähler für die einzelnen Beiträge hat. Dann hätte man als Autor eine Rückmeldung, ob das Thema von Interesse ist.
Mittelwelle ist ein unproblematischer Frequenzbereich. Es gibt viele starke Sender und die Frequenz liegt so tief, dass es keine Schwierigkeiten mit der Frequenzstabilität gibt. Holz ist als Isolator auf Mittelwelle auch noch völlig unproblematisch. Für Tropenländer und in der feuchten Garage ist Fichte sicherlich nicht geeignet. Eine Brandgefahr sehe ich auch nicht, wenn man eine richtig dimensionierte Netzsicherung verwendet. Röhrenradios sind ja auch in Holzgehäusen unergebracht. Sicherlich könnte der Netztrafo durch Windungsschluss heiß werden. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sich dadurch das Holz entzünden könnte, bevor die Sicherung durchbrennt. Man sollte auf jeden Fall beim Aufbau immer an den schlimmsten Fall denken. Die Signallampe ist ein Sicherheitsaspekt, damit man nicht vergisst das Gerät auszuschalten.
Ob man auf diese Weise einen SSB-Kurzwellendoppelsuper aufbauen kann, weiß ich nicht. Einzelne Baugruppen müssten dann in Blechgehäuse untergebracht werden und auf die richtige Art und Weise mit Masse verbunden werden. Ein klassischer Überlagerungsempfänger für Mittelwelle lässt sich aber damit mit Sicherheit erfolgreich aufbauen.
70% bis 80% des Zeitaufwands liegt zu meinem Erstaunen in den mechanischen Arbeiten. 20 Stunden habe ich bestimmt schon reingesteckt. Auf eine Skala habe ich verzichtet. Dafür habe ich ein Drekoh mit Untersetzungsgetriebe genommen. Bei der Frontplatte habe ich drei Anläufe gebraucht. Das eigentliche Verdrahten und Bestücken der Bauteile dauert nur ein paar Stunden. Ein Superhet wäre also im Verhältnis dazu vielleicht mit 8 Stunden mehr Aufwand aufzubauen.
Langsames Arbeiten ist sinnvoll, weil man sich nur dann erinnern kann, was man falsch und richtig gemacht hat. Wenn man die Arbeit in Teilschritte aufteilt, hat man auch Teilerfolge zu verbuchen, die man genießen darf. Das motiviert. Spätestens morgen müsste das Gerät spielen.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 20.11.11 17:31
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