ich möchte mit diesem Beitrag die Interessierten ansprechen, die sich mit Röhrenversuchen < 50VDC beschäftigen. Hierbei sind mir ein paar Dinge aufgefallen die mich lange beschäftigt haben und mich verzweifeln ließen.
Ich habe auf meinem Experimentierbrett verschiedene Einkreiserschaltungen probiert und bin auch auf UKW damit recht erfolgreich . Da ich auf eine Langdrahtantenne verzichten wollte, ging es um einen anständigen Empfang mit einer kl. Rahmenantenne im MW Bereich.
Das Problem bestand immer in Störungen und Effekten der Rückkopplung, die dazu führten, dass ich immer den Heiz- und Anodenkreis erden musste. Trotz Erdung waren die Ergebnisse aber eher ungenügend.
Das hat mir aber nicht gefallen, da ja eine Erdverbindung auch wieder eine zusätzliche lange Leitung bedeutet. Mit meinen Versuchsgerät, ausgestattet mit dem „weltberühmten“ AM – Chip TA7642, hatte ich immer einwandfreien Empfang mit dem Rahmen, ohne Erde. Ich habe geglaubt, dass meine Schaltungen einfach die Verstärkung nicht bringen können und beim starken Anziehen der Rückkopplung, die Störungen damit erst hervortreten. Tests mit Batterien (5x 9V Block) brachten auch keine befriedigenden Ergebnisse.
Irgendwann brannte mir mein Schaltnetzteil für die Heizspannung (6V) durch und ich besorgte mir umgehend ein neues Gerät. Überraschend waren weniger Störungen zu hören. Ich hatte mir ein recht teures Gerät beim MM gekauft, dass die fünf Röhren im Aufbau, locker mit 1,5A versorgen konnte und noch nicht an seiner Grenze arbeitete. (AM, FM +NF mit Lautsprecher) Nun war aber noch ein 42VDC Netzteil für die Anodenspannung vorhanden.... und weiterhin ohne Erde kein vernünftiger Empfang.
Nun habe ich mir ein einfaches Netzteil mit Trafo gebaut und nutze den 6VAC Abgriff direkt als Heizkreis und die Gleichrichtung, stilecht mit einer EZ80 ( Tipp aus dem Forum ). Damit ich nicht im freien Aufbau eine gefenstert bekomme, habe ich das ganze.... etwas überdimensioniert, in ein altes Hartpapiergehäuse, aus der Schrottkiste, gebaut.
Ergebnis: Keine Störungen, keine Erde notwendig. Alle Sender die ich mit dem TA7642 empfangen konnte, sind nun auch mit meinem Röhreneinkreiser am Start.
Ich kann nur vor diesen billigen Schaltnetzteilen warnen, diese verursachen durch ihre recht hochfrequenten Schaltvorgänge, Effekte die sich sogar über den Heizkreis der Röhren auswirken. Ob nun stabilisiert oder nicht. Diese Geräte takten anscheinend im kHz- Bereich und streuen in HF- Vorgänge ein und beeinflussen diese. Merkwürdigerweise... waren aber meine Messungen mit dem Digital- Oszilloskope nicht auffällig. Oder die Frequenzen sind so hoch, dass ich sie als Welligkeit nicht wahrgenommen habe.
Hier noch zwei Bildchen von meinem ersten siliziumfreien Netzteil.
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09.12.10 23:41
roehrenfreak
nicht registriert
09.12.10 23:41
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Schaltnetzteile für Röhrenversuche <50VDC
Hallo Joe,
wieder ist ein Leidensgenosse in meinem Orbit gelandet - schnief!
Während der Entwicklung meines MW-Subminiaturröhrensuperhets musste ich exakt den gleichen Leidensweg gehen. Am Rande der Verzweifelung entschied ich mich auch für brumm- und rauschfreie, ökologisch angebaute Batterien. Leider war es ein sehr langer Leidensweg, der mir zumindest eins wieder in Erinnerung gerufen hat: Verlasse nie den Weg bewährter Tugenden! Schaltwandler für klassische AM-Rundfunkempfänger sind schirmungstechnisch auf engem Raum kaum in den Griff zu bekommen... - leider! HF geht nun mal ungeahnte Wege.
das empirische Ermitteln, hat bei mir sehr lange gedauert und deswegen hier auch diese Warnung vor diesen Netzteilen. Es ist eine bequeme Sache damit zu experimentieren, aber bei dieser Technik sind sie nicht zu gebrauchen. Ich habe sogar 6500uF in die Kreise gehängt, und die Heizungszuleitungen geschirmt und verschiedene Drosseln probiert.
Was mich als Anfänger daran am meisten ärgert ist, dass diese Netzteile sogar von den Herstellern, von solchen kl. Röhrenexperimentierbausätzen, empfohlen werden. Sicherlich werden die Aufbauten mit der Zeit immer aufwendiger, aber das die Spannungsversorgung das eigentliche Problem ist..da denkt der Laie nicht dran. Und wenn Du mal ein Allstromgerät in der Reparatur hattest und siehst das die ganze Stromversorgung direkt aus der Steckdose kommt, dann brichst Du ja förmlich vom Glauben ab.
jaja, da habe ich auch so meine leidigen Erfahrungen. Die Schaltnetzteile sind zwar galvanissch entkoppelt, aber die Schaltfrequenz führt sehr oft zu einer Modulation mit anderen Schwingkreisen. Auch bei hochohmigen Verstärkerstufen hatte ich schon oft Probleme. Die Schalt-Frequenzen sind allerdings sehr unterschiedlich. Sie liegen oft in den Bereichen um 100kHz und um 300kHz, wodurch mal die einen und mal die anderen Netzteile besser zu sein scheinen. Ich verwende auch lieber die gute alte 50Hz Technik, auch wenn der Wirkungsgrad schlechter ist.
Hallo zusammen, wobei auch bei "normalen" (aus damaliger Sicht) Netzteilen u.U. HF-Verdrosselungen und HF-Siebungen nötig werden können, weil ja über die Netzleitung und die Leitungen zum Radio HF-Pulse in das Netzteil eingeschleppt werden könnten.
Im Heimcomputer-Zeitalter (und heute steckt in fast jedem elektrischen Gerät irgend ein MICRO-Computer-Segment) sind jedenfalls auch die Ferrit-Überklappsperren angesagt und helfen oft weiter.
Guten Morgen Hallo joeberesf, was waren das für Schaltnetzteile die Du benutzt hattest? Um mir viel Unmus beim Röhrenexperimentieren zu ersparen frage ich, ob es sinnvoll erscheint sich seine notwendigen Netzteile selbst zu bauen? Was ich mir vorstelle ist, mit einem Trafo zB. 6V oder 12V, je nach Bedarf,für die Heizung. Ein regelbarer Trafo 0-230 V für die Anodenspannungen. Jeweils mit einem dicken Brückengleichrichter versehen und das Ganze was dann an Spannungen rauskommt mit den entsprechenden Kondensatoren zu feinem Spannungsmehl zu sieben. Sind diese selbstgebauten Netzteile dann weniger störungsfrei als die fertigen Netzteile?
Schaltnetzteile haben durch ihren mehr oder weniger leistungsstarken Oszillator die "Störnebel" im "Gepäck". Modernere TV`s, DVD-, Videoplayer oder Rasiererladegeräte erzeugen den allgegenwärtigen lästigen HF- oder Elektrosmog. Deswegen kann man in Gemeinschafts oder Mietwohnungen keinen störfreien AM-Empfang mehr bekommen. Ich kann in meiner Wohnung ausmachen, wo mein unterer Nachbar seine Unterhaltungselektronik platziert hat Da helfen nur noch Rahmen- oder Ferritpeilantennen, die Störfrequenzen abzumindern. Deswegen bevorzuge ich auch die klassischen Netzteile mit Trafo ,Siebung und evtl. Stabilisierung. Der kleine Einbautransverter oder das platzsparende Schaltnetzteil sind echt wünschenswert, aber leider unngenehme Störsender. Die einzige Chance bieten da nur aufwändige Abschirmungsmaßnahmen und eine abgestimmte HF-Verdrosselung der Zu- und Ableitungen.
eine andere Möglichkeit wäre noch ein reiner Sinuswandler, natürlich ohne interne digitale Signalaufbereitung und Steuerung, sondern reine Analogtechnik. Die Wechselrichtfrequenz sollte dazu unter 1kHz bleiben. Experimente aus der Vergangenheit mit 400Hz und mit herkömmlichen Trafoblechen waren recht vielversprechend. Der Platzbedarf ist leider etwas grösser als bei hochfrequenten Schaltwandlern. Dass der zu erreichende Wirkungsgrad nicht so besonders hoch ist (ca. 60%), liegt in der Natur der Sache und muss in dem Fall einfach hingenommen werden. Vielleicht probiert es ja einmal jemand und berichtet darüber.
Typenbezeichnungen zu den Netzteilen kann ich Dir geben, aber das wird Dich nicht davor schützen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, wenn Du andere Typen verwendest. Das zeigen ja auch die vielen Beiträge zu diesem Thema. Die hohe Schaltfrequenz dieser Netzteile ist halt das Problem. Es hat lange bei mir gedauert, ehe ich das festgestellt habe.
Ich lege Dir die Bezeichnung in den Mailkasten, da ich hier keine Schleichwerbung machen will.
Nun zu Deinem Netzteil: Einen Regeltrafo mit Brückengleichrichter und Siebung / Glättung ist bestimmt eine feine Sache und wenn Deine Anodenspannung wenig Restwelligkeit hat, wird das gut funktionieren. Denke aber auch an die Sicherheit (bei >50VDC) und sichere die regelbare Ausgangsspannung nur mit den zu erwartenden höchsten Stromwert ab. Also mit 100-200mA kommt man schon ganz schön weit in der Röhrentechnik. Dein Trafo mit Brückengleichrichter wird nämlich schon ein bisschen mehr Strom liefern können. Den brauchst Du aber eher für die Heizung.
Ich denke ein Selbstbau ist schon zu empfehlen oder der Kauf einer vernünftigen Laborversorgung.
wumpus: Im Heimcomputer-Zeitalter (und heute steckt in fast jedem elektrischen Gerät irgend ein MICRO-Computer-Segment) sind jedenfalls auch die Ferrit-Überklappsperren angesagt und helfen oft weiter.
Da ich ab einem bestimmten Punkt den Feind schon förmlich gerochen habe, bin ich auch auf diese Idee gekommen. Aber dies hatte keinen Erfolg und nicht mal eine geringe Verbesserung gebracht. Den besten Erfolg brachte die Erdung von Heiz- und Anodenkreis und die Schirmung der Heizleitungen. Ein Aufwickeln der Ableitung um das Gehäuse des Schaltnetzteils hatte auch einen großen Einfluss.
Wurden nicht eigentlich in den ersten Röhrenautoradios ähnliche Schaltungen zum Hochtransformieren eingesetzt um mehr Anodenspannung zu generieren? Also 12V zerhacken, dann hochtransformieren und wieder gleichrichten ?