um die "gesellschaftsreduzierte" Zeit zu nutzen, habe ich mal wieder gebastelt. Entstanden ist ein aufgemotzter Kleinsuper mit Batterieröhren. Normalerweise ist dieser Empfängertyp einfachst mit Mischstufe, Audion und NF-Stufe ausgestattet. Dieser aber verfügt über einen entdämpfbaren Eingangskreis, einem separaten Oszillator und einer ZF-Stufe vor dem als Audion geschalteten Demodulator. AM, CW, LSB und USB sind somit möglich. Insgesamt sind 5 Pentoden im Spiel, davon eine russische mit herausgeführtem Bremsgitter als Mischröhre. Die Gesamtverstärkung ist deshalb sehr hoch. Da eine automatische Verstärkungsregelung nicht existiert, muss alles von Hand eingeregelt werden, was allerdings auch Spaß macht und dem Gerät eine gewisse Flexibilität verleit. Es gibt Regler für Vorkreisentdämpfung, ZF-Verstärkung, Rückkopplung Audion, NF-Lautstärke und Feinabstimmung. Der niederohmige Antenneneingang kann über ein einfaches Poti abgeschwächt werden. Auswahl der Empfangsbereiche geschieht über Steckmodule auf denen die Kreise für Oszillator und HF angeordnet sind. Über einen kleinen Deckel auf der Oberseite werden die Module ausgetauscht. Die Stromversorgung geschieht über ein mehradriges Kabel von einer mit Batterien bzw. Akkus bestückten Box. Über 100 Stunden Betrieb sind möglich. Im Empfängergehäuse ist der Akku für das abschaltbare Frequenzzählermodul untergebracht. Es gibt einen NF-Ausgang über Cinch und einen hochohmigen Kopfhörerausgang.
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in der Mischstufe werkelt eine 1SH24B. Diese Röhre benötigt nur 13mA Heizstrom. Die ZF ist auf 455kHz eingestellt. Die Entdämpfung des Eingangskreises sorgt nicht nur für einen starken Laustärkezuwachs sondern auch für eine ausreichende Spiegelfrequenzdämpfung. Deshalb ist es auch notwendig Oszillator und HF getrennt abzustimmen. Die mechanische Ausführung mit den Foliendrehkos ist zwar suboptimal, aber ihre Kleinheit war in diesem Fall ausschlaggebend.
Die hier verwendete Schaltung entspricht in etwa der Abgebildeten.
ich habe nach einer Subminiaturröhre mit herausgeführtem Bremsgitter und ähnlichen Betriebspannungen, wie die ebenfalls in der Schaltung arbeitenden DF61, gesucht und bin dabei auf auf die kleine Russin gestoßen. Von Vorteil ist die geringe Heizleistung und die trotzdem recht hohe Steilheit. Die Oszillatorspannung sollte mind. 5 Volt betragen, ansonsten leidet die Empfindlichkeit. Im Durchschnitt beträgt die Ausgangsspannung des Oszillators ca. 7-8 Volt.
Mitzieherscheinungen habe ich praktisch keine beobachtet. Der Mischer ist ungeregelt, was sich positiv auf die Stabilität auswirken dürfte. Allenfalls bei starken Eingangssignalen "zuckt" der Frequenzzähler, beim Abstimmen des HF-Kreises kurz vor Erreichen der Empfangsfrequenz, um dann plötzlich wie einzurasten... Kann aber eigentlich nicht sein, oder doch? Vielleicht kann hier einer unserer Profis etwas dazu sagen... Dass der Mittelwellenbereich soweit noch oben reicht, liegt vermutlich an geringeren Schaltkapazitäten wegen der Steckmodule.
Weitergehende Messungen kann ich nicht durchführen. Dieses Schaltungskonzept scheint aber recht leistungsfähig zu sein. Wenn ich mit meinen Referenzempfängern EK070, NRD545 oder Airspy HF+ nach Höreindruck vergleiche, ist das Ergebnis ganz erstaunlich... Nichts was die "Großen" hören bleibt dem "Kleinen" verborgen. Sogar die Rauscheinbrüche bei starkem Fading in Folge der Regelung sind bei dem Einfachempfänger ohne Regelung weit weniger störend.