Da ich viel mit P-Röhren und insbesondere den PFL200 (hab davon mal einen ganzen Karton "geerbt") bastele, verwende ich dann dafür gerne preiswerte 2x18V Netztrafos, die man neu für wenig Geld bekommt. Zwei Probleme gibt es dabei zu lösen, eine möglichst gleichstromfreie Belastung des Trafos und eine Spannungsverdopplung/-vervielfachung, um eine ausreichend hohe Betriebs-/Anodenspannung zu erhalten. Als Grundschaltungen für Spannungs-Verdoppler sind die Delon-Schaltung und die Villard/Grainacher-Schaltung bekannt.
Ein Delon-Spannungsverdoppler stellt als Vollwellen-Gleichrichterschaltung eine gleichstromfreie Trafobelastung sicher, ermöglicht aber keine Spannungsvervielfachung. Auch gibt es keinen direkten Bezug der Trafowechselspannung zur verdoppelten Spannung und insbesondere deren Massebezugspunkt (Minusreferenz), was im allgemeinen höhere Ufk-Spannungen der durch den Trafo indirekt geheizten Röhren erfordert und damit auch eine höhere Gefahr der Brummeinstreuung bedeuten kann.
Die Villard/Grainacher-Spannungsverdoppler/-vervielfacher sind keine Vollwellen-Gleichrichterschaltungen und bewirken deshalb eine Gleichstrombelastung des Netztrafos, die eigentlich vermieden werden sollte (insbesondere bei Ringkern-Netztrafos). Dafür ist über mehrere Stufen eine Spannungsvervielfachung möglich, um höhere Gleichspannungen erzeugen zu können.
Ausgehend von der Graetz-Brückengleichrichterschaltung, die eine Vollwellen-Gleichrichterschaltung ist, kann man auch eine Variante der Villard/Grainacher-Schaltung bilden, die dann einen Vollwellen-Spannungsverdoppler/-vervielfacher ergibt.
Das hat u.a. den Vorteil, dass man auch eine Vollwellen-Wechselspannung (eigentlich eine pulsierende Gleichspannung wegen der zwei Dioden nach Masse, die einen Zweiwege-Gleichrichter darstellen) für die Heizspannung mit Massebezug zur Verfügung hat. Sollte dafür die pulsierende Gleichspannung nicht ausreichen sein, kann man auch noch einen Elko mit Minuspol an Masse der Röhrenheizung parallel schalten, so dass man eine Gleichspannungsheizung mit höherer Spannung hat.
Dieses Schaltungsprinzip eines Vollwellen-Spannungsverdoppler/-vervielfacher findet man nur selten in den Fachveröffentlichung und vielleicht ist es auch für andere u.U. mit anderen Trafospannungen interessant.
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ich sehe diese Schaltungen als Notlösungen, wenn man einen passenden Trafo nicht hat, aber wie Du andere Trafos günstig bekommst.
Der Aufwand ist doch recht hoch. Die vervielfachte Spannung wird recht "weich". Man braucht viele möglicht große Elkos. Eventuell kommt man um eine Spannungsstabilisierung nicht herum.
Für kleine Ströme aber durchaus machbar und bis zum Verdoppler auch noch nicht zu bauteileintensiv und gut beherrschbar.
Nun , ich denke deine Versuche damit wirst Du bald vorstellen. Es gibt ja einige Schaltungsabarten davon.
dass es eine „Notlösung“ ist, ist so schon richtig. Ist eben schwierig, für Radio-oder Verstärker-Schaltungen mit ein oder zwei PFL200 oder PCL200 oder PCL85/805 usw. einen passenden Netztrafo zu finden.
Der recht hohe Innenwiderstand von Spannungsverdopplern/-vervielfachern ist ja bei Schaltungen mit relativ konstanter Stromaufnahme wie auch bei SE-Endstufen nicht wirklich ein Problem. Die Vollwellen-Vervielfacherschaltung hat da dann den Vorteil, dass der Innenwiderstand niedriger ist als bei den Villard/Grainacher Halbwellen-Vervielfachern.