Hier kommt mein vorläufig letztes Bauprojekt aus der Reihe der Geradeausempfänger. Es soll den krönenden Abschluss der Serie bilden. Eingeflossen sind die Erfahrungen früherer Projekte. Empfangsbereich von 1,750 bis 19 Mhz. Die Kaskode-Vorstufe mit Doppeltriode lässt sich, wie bei allen meiner Empfänger entdämpfen. Auf die Vorstufe folgt die Trennstufe mit dem Audion. Frequenzanzeige in bewährter Weise über eine weitere Trennstufe durch ein Display. Dann ein „Selectoject“, ein aktives NF-Notch-Filter mit 2 Doppeltrioden. Zum Schluss ein zweistufiger NF-Verstärker mit Lautsprecher/Kopfhörerausgang. Um den CW- und SSB-Empfang zu optimieren, kann der Pfad des Geradeausempfangs verlassen werden und per Direktüberlagerung mittels eines lokalen Oszillators ein in der Amplitude einstellbares Signal auf das Bremsgitter des Audions eingespeist werden. Frequenzanzeige über ein weiteres Display. Die Störpegel der beiden Displays konnten mit Verdrosseln und Abblocken vollständig unterdrückt werden und können deshalb eingeschaltet bleiben. Um den schwer zu beherrschenden Drahtverhau mit all seinen Verkopplungsmöglichkeiten bei der Umschaltung der Frequenzbereiche mittels Stufenschalter zu vermeiden, geschieht die Bereichswahl hier mit Relais. Alles was nicht gebraucht wird, liegt somit automatisch an Masse. Außerdem konnten die Spulenplatten so an geeigneter Stelle untergebracht werden. Eine besondere Herausforderung war die Verwendung der Subminiaturröhren der 70er Serie. Alle Anschlussdrähte mussten so gekürzt und vorbereitet werden, dass sie, ohne abzuknicken, in die Steckfassungen passten. Abschirmhauben wurden aus 12mm Kupferrohr und Kappen angefertigt und zusätzlich mit Federn fest fixiert. Einschließlich Stromversorgung sind 9 Röhren mit insgesamt 14 Systemen verbaut. Die Wärmeentwicklung der EL71 ist enorm, aber sie kann ordentlich Radau machen. Das kleine Biest wird so heiß, dass ich sie vorsichtshalber in eine Kühlschelle gesteckt und zusätzlich von einem Ventilator mit geringer Drehzahl anblasen lasse. Das Gebläse ist praktisch nicht zu hören, musste aber elektrisch entstört werden. Einen passenden Netztrafo, der alle benötigten Betriebsspannungen liefern kann, musste ich extra anfertigen lassen. Die Anodenspannung für Audion und Oszillator wird mit einer Glimmstrecke stabilisiert. Für einen Geradeausempfänger ein irrwitziger Aufwand. Aber als Bastler darf man das… Trotz der überwiegend guten Leistung des Empfängers gibt es noch die eine oder andere Baustelle. Der Oszillator arbeitet noch nicht ganz rund. Er liefert im oberen Bereich kein sauberes Frequenzspektrum. Die anfänglichen Probleme bei der Abschirmung des BFO konnte ich mit massivem Einsatz von Drosseln, Abblockmaßnahmen und drastischer Leistungsreduzierung lösen. Hier ist noch ein weitgehender Umbau notwendig. Auch der Hauptdrehko ist kein elektrisches u. mechanisches Wunderwerk, hier suche ich noch Ersatz. Die Empfindlichkeit ist noch nicht in allen Bereichen befriedigend. Die aperiodische Ankopplung des Audions muss überarbeitet werden.
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sieht nach Aufwand aus... eine echt gute Sache. Ich würde noch die Synchrondemodulation ausprobieren, je nach Dimensionierung des Audions funktioniert das ganz gut. Bedingung ist ein Schwingkreis mit Rückkopplung am Gitter der Audionröhre. Die Rückkopplung wird bis zum leichten Eigenschwingen angezogen (muss butterweich dosierbar sein), dann rastet das Audion auf die Empfangsfrequenz ein und es gibt eine Synchrondemodulation. Je höher der Empfangspegel, umso grösser wird der Fang- und Haltebereich.
Leistungs- Subminiaturröhren werden sehr heiss, das ist so. In einer Anleitung für einen Sender mit diesen Röhren wurde empfohlen, die Röhren zwecks Kühlung mit Schellen auf dem Alu-Chassis zu befestigen. Ein Kühlblech geht natürlich auch, und wenn man nicht unbedingt Maximalleistung braucht, kann man durch Erhöhen des Kathodenwiderstandes den Anodenstrom und damit die Verlustleistung reduzieren, was dann auch die Lebensdauer der Röhre erhöht.
die Endröhre läuft nur mit ca. 80% ihrer Leistung, das ist immer noch mehr als genug und das Gebläse hält sie schön kühl... Deine und Herrmanns Ausführungen über die Synchrondemodulation kürzlich, kann ich voll bestätigen. Die Rückkopplung setzt butterweich ein und läßt sich perfekt dosieren. Das Einrasten ist sehr schön am plötzlich heller und klarer klingenden Klang des Signals zu erkennen. Gleichzeitig scheint auch das Fading etwas geringer. Exzellent funktioniert das im höheren Frequenzbereich. Der Signalpegel läßt sich gut über die Regelung der Rückkopplung der Vorstufe einstellen.
ich habe gestern noch am Geradeausempfänger gemessen. Die Synchrondemodulation reduziert den Schwund ganz ordentlich. Einerseits beeinflusst der HF-Pegel die negative Gittervorspannung gut messbar, auch bei kleinen HF-Pegeln, andererseits ändert auch der Anodenstrom mit der HF-Eingangsspannung. Durch die bei höherer Eingangsspannung negativere Gitterspannung sinkt die Verstärkung der Audionröhre und damit auch die Rückkopplung, was dem Anstieg entgegenwirkt. Das sieht man auch, wenn man die HF am Gitter misst, die steigt mit steigendem Eingangssignal viel weniger an als das HF-Signal. Eine sehr interessante Schaltung, irgendwann versteht man hoffentlich, was sie genau macht