für meinen Transistor-Spitzensuper habe ich noch eine passende magnetische Loop gemacht:
Damit sie portabel ist, ist sie aus Koaxkabel, so kann sie aufgerollt werden. Für den Einsatz wird sie möglichst rund oder quadratisch aufgespannt, dazu mache ich an meinem Teleskopmast noch einen passenden Querträger. Im Gegensatz zu einer abgestimmten Loop ist diese extrem breitbandig und reicht von VLF bis KW. Der Mantel vom Koaxkabel dient als elektrische Abschirmung, so dass sie nur das Magnetfeld empfängt. Das Minimum der Richtwirkung ist sehr ausgeprägt, so kann ein Störer wirkungsvoll unterdrückt werden (falls es nur einer aufs Mal ist...).
Die Loop hat einen Umfang von ca. 3m, das ergibt knapp 1m Durchmesser. Für tiefe Frequenzen kann man sie auch grösser machen. Bei der Verbindung wird vom Ende des Kabels der Schirm offengelassen und der Innenleiter mit dem Schirm des wegführenden Kabels verbunden, siehe Bild:
Die Ableitung darf mehrere Meter lang sein. Da die Impedanz sehr niedrig ist, liefert die Antenne nur an niederohmigen Anschlüssen gute Ergebnisse. Empfänger mit 50 Ohm (oder 60 Ohm) und Empfindlichkeiten um 1..5uV sind gut geeignet. Für die anderen entwickle ich noch einen passenden Vorverstärker.
Mit meinem Transistorempfänger habe ich die Antenne mal ausserhalb des Störnebels in der "Wildnis" getestet. Trotz Mittagszeit waren etwa 10 MW-Sender verständlich bis gut empfangbar, und BBC auf 198kHz kam praktisch rauschfrei rein. Gegenüber der Ferritantenne gibt diese Antenne einiges mehr an Signal, obwohl ich sie für den Test nur behelfsmässig an die offene Autotür gehängt habe. Über dem Auto wäre natürlich besser.
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hier noch der versprochene Verstärker für 'normale' Röhrenradios mit eher hochohmigem Antennenanschluss. Die Schaltung (siehe angehängtes PDF) ist einfach. T1 arbeitet in Basisschaltung, so gibt es keine Probleme mit der Millerkapazität und der Eingang wird niederohmig, wie er für die Loop sein muss. Der Eingang ist K1, hier ist eine BNC-Buchse ganz passend. R5 sorgt für eine gute Dämpfung der Eigenresonanz der Loop, da sonst der Verstärker auf dieser Frequenz schwingen kann, zudem hängt so der Emitter bei abgehängter Loop nicht in der Luft. R2 definiert zusammen mit dem Basis-Spannungsteiler den Strom durch den Transistor, HF-mässig ist er mit C1 überbrückt. Die Basis ist mit C3 HF-mässig auf Masse gelegt, wie es sich für eine Basisschaltung gehört. Diese Verbindung muss sehr kurz sein, sonst besteht die Gefahr von wilden Schwingungen im UHF-Bereich. R1 bestimmt im Wesentlichen die Verstärkung und den Ausgangswiderstand, hier kann experimientiert werden, dabei sollte aber auch R2 angepasst werden, damit die Gleichspannungsverhältnisse stimmen. Einfacher ist in diesem Fall ein Trimmpoti für R3, mit dem man den optimalen Arbeitspunkt einstellen kann. An K2 wird der Empfänger angeschlossen.
Für T1 kann auch ein anderer Transistor verwendet werden, solange er möglichst rauscharm und HF-tauglich ist. Ein BC548 oder ähnliches rauscht viel zu stark und ist daher nicht verwendbar.
Der Verstärker arbeitet schon bei 7V einwandfrei und braucht nur wenige mA, so dass er auch gut mit einer 9V-Batterie betrieben werden kann. Bei Betrieb ab Netzteil ist zu beachten, dass die Speisung brummfrei sein muss und dass man keine Masseschleifen baut.
Der Verstärker sollte über ein kurzes Kabel am Radio angeschlossen werden, zur Loop darf es auch länger sein, wobei man ein gutes Koaxkabel verwenden sollte, um die Verluste niedrig zu halten. Bei Geräten mit Ferritantenne muss die Loop in ausreichender Entfernung aufgestellt werden, damit sie nicht mit der Ferritantenne koppelt und so der Verstärker zum Oszillator wird.
Der Empfang war bei klar besser als mit der eingebauten Ferritantenne. Da man die Loop statt mit Koaxkabel auch mit Kupfer- oder Alu-Rohr bauen kann, eignet sie sich auch für eine Dachantenne, im Gegensatz zu einer Langdrahtantenne kann das Rohr geerdet werden und gibt so einen gewissen Schutz bei Blitzeinschlägen. Da im Gegensatz zu einer Mini-Whip die Elektronik nicht bei der Antenne sein muss, hat man auch keine Probleme mit Defekten durch die Witterungseinflüsse.
Hallo, Mark, Ich nutze diese Schaltung seit paar Jahre und kann nur positives berichten. Auch eine einfache Antenne mit nur 2 m Draht bringt Sender ins Radio. Empfehlenswert. Gruß, Ivan
nachdem die HF-Verseucher schlafen gegangen sind, konnte ich noch ein paar weitere Empfangsversuche machen. Als Empfänger diente dabei der Philips 736A (dreikreisiger Geradeausempfänger) und als Referenz der Resonar (Spitzensuper mit HF-Vorstufe) mit der Ferritantenne.
Auf Mittelwelle war das Gespann Loop-Philips leicht überlegen, während auf Langwelle der Resonar leicht besser war. Durch Fein-Tuning des Verstärkers kann der Empfang vermutlich noch etwas verbessert werden, eventuell bringt ein Anpass-Trafo zwischen Antenne und Verstärkereingang noch etwas. Im Normalfall dominieren aber die Störungen, so dass eine Optimierung nichts bringt, solange die Antenne im Wohnzimmer steht (ist halb im Boden und daher an sich schon schlecht). Wenn man auf Kurzwelle verzichtet, kann der Loop auch noch etwas grösser werden.
dank dem schönen Wetter habe ich die Loop mit meinem Eigenbau-Transistorsuper mal ausgiebig in der "Wildnis" getestet. Zwecks freier Aufstellung habe ich sie an einem Kohlefaser-Teleskopmast etwa 4m über dem Boden drehbar aufgestellt. Der Empfang war auf den tiefen Frequenzen sehr gut, und auf der oberen KW immer noch brauchbar. Hier ist natürlich eine "richtige" KW-Antenne besser, da das atmosphärische Rauschen geringer ist und somit der Antennengewinn langsam eine Rolle spielt. Die Strahlungsminima sind sehr ausgeprägt.
VLF: Hier konnte ich diverse Sender zwischen 15 und 25kHz gut empfangen, somit sollte SAQ nichts im Wege stehen. Ebenfalls gut empfangbar war ein Zeitzeichensender bei 60kHz, dann natürlich DCF77 und die starken Sender bei 130..150kHz.
Auf LW konnte ich die beiden Afrikaner (171kHz und 252kHz) und ein Franzose auf 216kHz gut empfangen, der Pole auf 225kHz war noch verständlich (wenn man polnisch könnte), BBC auf 198kHz rauschfrei und die beiden starken Sender Europa und Luxemburg sowieso. Zusammen mit Allouis gibt das 8 Sender mitten am Tag, am Abend kommen noch Bukarest auf 153kHz und Prag auf 270kHz dazu.
Auf MW gab es ebenfalls mitten am Tag etwa 15 Sender, wobei Belgien (621kHz), Mailand (900kHz) und Solt (540kHz) praktisch rauschfrei waren.
Als Nächstes mache ich noch ein paar Versuche bei meiner Wohnung. Falls diese positiv ausfallen, baue ich noch ein wetterfestes Exemplar, das an den Antennenmast auf dem Dach kommt (drehbar). So können Störer gut ausgeblendet werden- Die KW-Antenne ist für die langen Wellen nicht wirklich ideal.