Hier das angekündigte Projekt eines weiteren Zweikreisers. Jetzt mit 4x DF651 Subminiaturröhren. Auf die Entdämpfung der Vorstufe habe ich dieses Mal verzichtet. Als Antenne dient ein Draht. Eingang wahlweise hochinduktiv oder über eine Kapazität direkt auf den Eingangsschwingkreis. Die Lautstärke wird per Poti über die Zufuhr der Antennenenergie geregelt. Empfang von 0,52 bis 1,720 MHz. Kopplung auf das Audion mit einem RC-Glied. Abschirmmaßnahmen zw. Vorstufe und Audion waren nicht notwendig. Als hoch wirksam hat sich hier die Einschaltung eines Trimmers für die Einstellung der Gittervorspannung erwiesen. NF-Auskopplung direkt nach dem Audion über eine Cinchbuchse für eine externe Endstufe. Auf das Audion folgt ein 2-stufiger Kopfhörerverstärker. Die HF kann über eine SMA-Buchse für einen Frequenzzähler abgenommen werden. Rückkopplung, wie immer, über das Schirmgitter. Anodenspannungsversorgung über eine 22,5Volt Foto-Batterie, Heizung 1,2Volt AAA-Akku Strombedarf Anoden ca. 65 Mikroampere, das reicht für theoretisch 1000 Betriebsstunden. Dem Heizakku werden ca. 26mA entnommen, das reicht für gut 30 Stunden.
Das spannende bei diesem Projekt war die Frage, ob es gelingt, diese winzige Röhre zum Schwingen zu bringen. Am Ende der Versuchsreihe war die Windungszahl der Rückkopplungsspule (150Wdg) dann um 50% höher als die der Kreisspule. Die Befürchtung, dass sich die Eigenresonanz der Spule negativ bemerkbar machen könnte, hat sich zum Glück zerstreut. Der Rückkopplungseinsatz ist weich und gut dosierbar. Dem Doppeldrehko wurde ein kleiner Drehko (ca. 2-5pF) am Audion zur Feinabstimmung parallel geschaltet. Das Rückkopplungs-Poti elektrisch gespreizt.
Das Ganze lief nicht ohne Panne ab. Noch während der Testphase sind 3 der 4 Röhren durchgebrannt. Warum, konnte ich nicht feststellen. Vermutlich eine Unachtsamkeit beim Hantieren mit der Anodenspannung. Fast schlimmer als die Neubeschaffung war das Auswechseln der eingelöteten Röhren. Am Ende wurde dann doch alles gut.
Die Empfangsleistung ist vergleichsweise sehr gut. Die NF-Leistung ist zwar nicht brüllend laut, aber absolut ausreichend. Das Thema Miniaturisierung hätte man sicher deutlich weiter treiben können, aber eine gewisse Handlichkeit des Gerätchens wollte ich mir erhalten. Im Versuchsbetrieb war einwandfreies Arbeiten bis ca. 2 MHz an einem 2m Draht möglich. Amateure im 160m-Band waren einwandfrei aufnehmbar.
Als nächstes kommt was größeres. Ein Superhet mit Batterieröhren der 70er Serie. Freue mich schon auf das Löten an den winzigen Fassungen.
Euch Allen ein erfolgreiches neues Jahr in bester Gesundheit. Jürgen
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ganz großartige Arbeit. Das ist ja ein richtiger Miniempfänger geworden. Ich habe diesen Röhrentyp DF651 Subminiaturröhre noch nicht gesehen und bin überrascht wie klein diese sind. Der Strombedarf, gerade die Heizung, ist ein echter Vorteil von diesen Subminiaturröhren. Auch die russischen Typen eignen sich deswegen sehr gut, allerdings brauchen die ein bisschen mehr Anodenspannung. Ohne große Batteriepacks ist das eine sehr interessante Variante. In meinem R-311 sind 8x 2SH27L. Die Heizung betreibe ich mit 2x 1.2V in Reihe aus je einem fetten Akku. Hält auch sehr lang. I_Heiz_ges = 340mA bei 8 Röhren. Zwar keine Subminiaturröhren...aber halt auch diese geringe Heizleistung.
Schönes und sehr sauber gearbeitetes Projekt, gefällt mir sehr....auch die mechanische Ausführung.
Gruß
Joerg
P.S. Den Plan findet man wo? Skizze vorhanden? Wäre !
Dank für die Anerkennung. Eine Skizze gibt es in Kritzelform, die ich hier natürlich so nicht zeigen möchte. Die Schaltung birgt allerdings auch keine Besonderheiten und entspricht weitgehend dem früherer Projekte wie z. B.
In der Vorstufe den Ferritstab und die Rückkopplung weg denken. An das Schirmgitter den üblichen Vorwiderstand mit dem Abblock-C und die Widerstände insgesamt an den hier verwendeten Röhrentyp und die Stromversorgung angepasst. Im NF-Teil werkeln Pentoden, beide gleich beschaltet. Für das Audion hat sich eine Schirmgitterspannung von ca. 7-8 Volt als Optimum ergeben. Der Trimmer in der Heizleitung für die Gittervorspannung hat 200Ohm. Achtung Heizspannung 0,625Volt pro Röhre!
Auch von mir großes Lob uns Anerkennung für diese Arbeit. Zur Ergänzung, es gibt auch Subminiaturröhren der E Reihe (70 er) mit 6,3 V Heizung. Manche dieser Typen waren sog. Rechenmaschinenröhren.
Danke! Von den 6,3Volt Typen habe ich auch einige im Fundus. Das neue Gerät soll allerdings Batterie betrieben und damit portabel sein. Mit den Netzröhren plane ich vorerst noch nichts.
Ein sehr schoenes Radio und ein tolles Roehrenprojekt. Ich wuerde gern mal damit rumspielen! Ist das eine selbstgebaute 22.5 Volt Batterie? Wieviel Kapazitaet hat sie und wie ist sie aufgebaut? Alles voller kleiner Knopfzellen?
die Batterie ist industriell hergestellt und mit 70mAh Kapazität angegeben. Einfach 22,5V Batterie guugeln. Das mit dem Spielen könnte leicht organisiert werden. Kommst Du nicht auch aus dem Bereich FFM?
@ Wolfagng Danke für das Lob, macht richtig Spaß mit dem Minimalteil zu hören. Allerdings habe ich den Empfang noch nicht in einer ruhigen Gegend mit langem Draht ausprobieren können.