experimenteller Nachbau eines Bild-ZF-Verstärkers mit EF183/EF184 vom INES/STELLA
Hallo an alle,
bin ein Neuer hier, aber schon seit Jahren stiller Mitleser. Meine Bastelschwerpunkte sind Musikelektronik aber auch Rundfunktechnik und hier Schwerpunkt Fernsehtechnik und zwar die alte, analoge Technik. Ein Traum war immer ein kompletter Eigenbau und zwar auf dem level, daß die Schaltung nicht nur verstanden wurde, sondern auch hier und da eigene Ideen umgesetzt werden können.
Mein Problem: Die Freizeit. Früher war es umgekehrt, Zeit war genug da, aber leider kein Material (DDR-Vergangenheit ;). Deshalb bitte nicht böse sein, wenn mal was "geschludert" rüberkommt. Durch die "spezielle" Neigung "analoge Fernsehtechnik" suche ich die freaks, die sich eben dafür interessieren, die gibts hier, das zeigen viele sehr gute Beiträge. Aktuell möchte hier jemand einen Fernseher mit Röhren nachbauen, das paßt genau in mein "Beuteschema" ;). Ich bin gespannt, wie es dort weitergeht und freu mich auf jeden Erfahrungsaustausch. Aufgrund fehlenden analogen Signals ist die Resonanz auf solche Projekte allgemein nicht (mehr) sehr groß, aber doch noch vorhanden.
Als Einstieg meine aktuellen Aktivitäten: Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit HF-Empfangsteilen von div. Fernsehern, Rö und Transistor gleichberechtigt. Früher hab ich mich an sowas nicht herangetraut, umsomehr macht es mir Spaß, heute mit der etwas gewachsenen Sicht auf die Dinge die Probleme zu lösen.
Ein aktuelles Beispiel: Nachbau eines Bild-ZF-Verstärker mit der EF 183/184 aus der Serie INES/STELLA (RFT Stassfurt), noch mit Industriefiltern. Diese Schaltungen findet man in vielen TV in Ost und West (GRAETZ z.B. als West-Beispiel mit anderen interessanten Filterkonzepten). Der Hauptcharme ist, das im Gegensatz zu Transistoren und EF80-Röhren nur zwei Röhrenstufen für den B-ZF-Verstärker erforderlich sind (sehr hohe Steilheit der EF183/184-Röhren). Erstaunlich finde ich, daß es bei ordentlichem Aufbau sofort "funktioniert" hatte im Sinn von "Bild da", obwohl die Filter vor vielen Jahren rel. grobmotorisch aus alten Platinen "gerupft" wurden. Bei anderen Experimenten konnte ich "beweisen", daß auch der Bild-ZF-Verstärker kein Hexenwerk ist wie in der Fachliteratur oft zuunrecht dramatisiert (kritischer Abgleich etc) und man auch mit selbstgewickelten Filtern zu brauchbaren Ergebnissen kommen kann, ohne große HF-Messtechnik (Wobbler/Prüfgenerator)...das ist noch andere Geschichte, später ggf. mehr.
Ich wollte nach vielen "ugly-constructions" auch mal einen "spielfreundlichen" Aufbau machen, so daß das Experimentieren Freude macht, schon eine Chassisaufbau ist da manchmal nicht so günstig, von Platinen ganz zu schweigen.. Durch die HF-Eigenheiten sind hier Grenzen gesetzt.
Hier die ersten Bilder:
Der Aufbau
Vorteil: Alles ist auf einer Seite zugänglich, als weiterer Schritt wäre Realisierung in Schaltplanform denkbar...
Der Schaltplan: INES/STELLA,
Geändert wurden der T-Eingangsfilter, weil ein Eigenbau-Tuner (Schaltung aus "Lothar König, Rundf. u. Fernsehen - selbst erlebt") mit Transistoren angepaßt werden mußte, Regelspannung ist feste Vorspannung über 9V-Batterie, nach dem Vi-Demodulator kommt Signalverarbeitung/Tonfalle v. CHROMAT, Speisung auf COLORMAT als "AV-Monitor"
Die erreichte Bildqualität nach geringen Korrekturen:
Das FBAS-Signal:
noch ein Bild v. Aufbau:
Das Ganze ist natürlich noch optimierungswürdig. Ich möchte damit verschiedene Filterkonzepte ausprobieren, den M-Filter verstehen/erleben (das ist der "doppelte Bandfilter" in der Mitte), verschiedene Tuner ankoppeln und später auch einen Eigenbau-Röhrentuner (1 Kanal) realisieren.
Mein Fern-Ziel ist ebenfalls (ähnlich wie im anderen Beitrag) ein schöner Eigenbau-Lernfernseher, der das Spielen in jede Richtung ermöglicht...
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Re: experimenteller Nachbau eines Bild-ZF-Verstärkers mit EF183/EF184 vom INES/STELLA
Hallo Ingo Z.
Herzlich willkommen im WGF- Forum. Als "Neuling" würde ich Dich nicht bezeichnen wollen, weil wir uns seit Jahren aus anderen Foren "kennen". Ich freue mich über Deine Registrierung und wünsche dir eine schöne und angenehme Zeit im WGF.
Re: experimenteller Nachbau eines Bild-ZF-Verstärkers mit EF183/EF184 vom INES/STELLA
Hallo IngoZ,
willkommen im Forum. Ganz so einfach ist ja ein Bild-ZF-Verstärkeraufbau (als Laboraufbau) auch nicht. Schließlich sind bei knapp mehr als 30 MHz Verkopplungen über Masse u.U. schon ein Problem. Du hast das aber wohl gut hinbekommen.
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"
Re: experimenteller Nachbau eines Bild-ZF-Verstärkers mit EF183/EF184 vom INES/STELLA
Hallo Rainer,
die HF-Problematik ist natürlich zu beachten und ich hab da auch viel "Lehrgeld"=Zeit dafür bezahlt. Eine wichtige Erkenntnis war zB., daß es neben kapaz auch induktive Verkopplungen über Leiterschleifen geben kann, die dann niederohmig kopplen und Abschirmungen helfen da fast garnicht mehr. Hier mal der erste Versuch eines B-ZF-Verstärkeraufbaus mit 3xEF80:
Da sind gleich mehrere HF-Fehler drin und entsprechend hatte sich die Schaltung auch verhalten ;) Das Dumme bei diesen Verstärkern ist, daß falscher Abgleich manchmal wie Schwingneigung aussieht, wenn zB. Bild- u. Tonträger gleichstark durch den Verstärker rauschen und es die lustigsten Misch-Produkte gibt. Dadurch hatte ich dann versucht, alles zu verdrosseln (Heizung etc.), erst später merkte ich daß es am Abgleich lag. Letztlich ging die eben gezeigte Schaltung dann halbwegs, erst bei hoher Verstärkung schwang es.
Ich meinte mit "unkritischer als in der Fachliteratur dargestellt" eher die Abgleichproblematik. Als 14-Jähriger hätte ich so einen Aufbau gern versucht, ich hab mich aber durch die vielen "Warnungen" leider abhalten lassen. Es ist aber so, daß bei halbwegs stimmigem Aufbau die Sache sehr schnell bastelmäßig so hingekurbelt werden kann, daß man ein Bild hat und das ist eigentlich genauso wie beim Radiobasteln, man freut sich, wenn man überhaupt etwas hört (hier: sieht), kein Mensch will gleich "HIFI" haben. Mit diesem Erfolgserlebnis könnte man dann weitergehen in Richtung HF-Referenz...Wobbler. Ich dachte eben früher, daß man vor dem Erreichen einer korrekten Kurve praktisch überhaupt nichts außer Rauschen und Streifen sieht und das war ein verzeihlicher Fehler.