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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Audion-Recycling
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15.03.16 20:14
HB9 

WGF-Premiumnutzer

15.03.16 20:14
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Audion-Recycling

Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich mein 'Ur-Audion', das ich 1981 als erstes Radio und so auch als erstes Elektronik-Objekt überhaupt gebaut hatte, wieder in Betrieb nehmen. Nach dem Öffnen zeigte sich aber bald, dass es da keine schnelle Inbetriebnahme gibt, zahlreiche Drähte führten dank mangelhaften Lötstellen ins Nichts, und auf der Unterseite begrüssten mich lose herabhängende Spulen.







Nach der Begutachtung dieses Desasters beschloss ich, das Chassis sozusagen zum zweiten Mal auszuweiden und neu aufzubauen. Damals war es genauso: Das Chassis (stammt von Grundig) stand am Strassenrand unter Gartenstühlen begraben und wartete auf die Sperrmüll-Abfuhr. zwei Röhren fehlten und das eine Rotorpaket vom Drehko war ordentlich verbogen. Damals wusste ich nicht, welche Typen die fehlenden Röhren wohl waren, zudem hatte ich auch kein Geld für neue Röhren, daher weidete ich das Chassis aus, brachte den Drehko wieder in Ordnung und baute aus den verbleibenden Teilen ein Audion mit HF-Vorstufe auf. Die Empfangsqualität auf Mittelwelle war dabei sehr gut, wenn man das nötige Fingerspitzengefühl bei der Einstellung hatte und auch die HF-Verstärkung richtig einstellte. Später hatte das Gerät noch eine Zeit lang einen UKW-Pendler, bis ich dessen Röhren anderweitig brauchte...

Geplant ist jetzt ein Audion mit einer EF183 oder EF184 (oder auch EF80/EF85, die sind ja Pin-kompatibel, so kann ich einfach ausprobieren, welches die beste ist). Als NF-Röhre verwende ich eine ECL82, die ich noch als originalverpackte, neue Röhre rumliegen habe, samt passendem Ausgangstrafo. Für die HF-Vorstufe (falls es die überhaupt noch braucht) ist mal eine EF93 oder EF95 vorgesehen, kann aber auch noch ändern. Ob es wieder ein Einkreiser oder diesmal ein Bandfilter-Zweikreiser wird, weiss ich noch nicht.


Das ausgeweidete Chassis, bei dieser Gelegenheit wurden auch sicherheitshalber die Kontakte der Schalter gereinigt.





Das neu aufgebaute Netzteil mit ausreichend Kapazität:



Die neu aufgebaute NF-Stufe mit der ECL82:



Von oben, die EF183 steckt auch schon als Testlast zur Überprüfung der Heizspannung.



Fortsetzung folgt...


Gruss HB9

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18.03.16 22:35
Ikarus 

Einsteiger

18.03.16 22:35
Ikarus 

Einsteiger

Re: Audion-Recycling

Das ist ja eine umfangreiche Arbeit. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung des Berichts

20.03.16 20:57
HB9 

WGF-Premiumnutzer

20.03.16 20:57
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Audion-Recycling

Hallo zusammen,

das Audion ist jetzt aufgebaut und läuft so weit, wobei noch etwas Optimierungspotential besteht. Bei schwachen Signalen scheint die Audionröhre im linearen Betrieb zu arbeiten, da muss ich wohl den Gitterableitwiderstand noch etwas verkleinern. Ansosnten ist es gut, die Rückkopplung butterweich dosierbar, auch CW- und SSB-Signale werden so lesbar.
Der Empfang auf Kurzwelle ist mit der Amateurfunkantenne sehr gut, auch die Trennschärfe ist für einen Einkreiser gut. Auf Mittelwelle geht nach dem Eindunkeln die Post ab, und auf Langwelle höre ich ein paar Franzosen, wenn nicht gerade eine der EMV-Dreckschleudern der Nachbarn eingeschaltet ist.
Die Audionröhre hat etwas Mikrofonie, obwohl die EF183 eine Spanngitterröhre ist (habe drei verschiedene ausprobiert). Störend ist das zwar nicht, aber offenbar gehört das zu einem Audion, mein ursprüngliches mit der EC92 hatte eine ausgeprägte Mikrofonie.

Hier das Bild, unten die Schaltung um den Röhrensockel und darüber die RM6-Spulen für den LW-, MW- und KW-Schwingkreis. Die RM-Spulenkörper haben den Vorteil, dass sie magnetisch geschirmt sind und so nicht strahlen und eine sehr geringe Dämpfung haben, dazu braucht es auch viel weniger Windungen als mit den offenen Spulenkörpern.



Weiter habe ich noch die HF-Vorstufe aufgebaut, wobei der Anodenkreis vorerst noch provisorisch ist mit einer Drossel, hier kommt später der zweite Schwingkreis für das Bandfilter hin. Die EF95 macht ihrem Namen als Miniaturröhre alle Ehre, eine EC92 ist ein Stück länger. Ursprünglich war hier der UKW-Tuner, das Gehäuse wurde seinerzeit mit der Blechschere arg misshandelt



Fortsetzung folgt...

Gruss HB9

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Audion.jpg Audion.jpg (296x)

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Vorstufe.jpg Vorstufe.jpg (291x)

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21.03.16 21:19
SRM 

Einsteiger

21.03.16 21:19
SRM 

Einsteiger

Re: Audion-Recycling

Ahoi,

ich liebe solche Basteleien!



Hast du einen Schaltplan?


Liebe Grüße vom Mark, der eigentlich MIRAG hier heißt und nicht nur ne handvoll Antworten geschireben hat.

22.03.16 08:08
HB9 

WGF-Premiumnutzer

22.03.16 08:08
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Audion-Recycling

Hallo Mark,

der Schaltplan ist noch in Arbeit... es ist einfacher, auf einem 'Fresszettel' die Änderungen einzuzeichnen und erst am Schluss einen sauberen Schaltplan zu zeichnen. Wenn er dann existiert, kommt er natürlich hierhin.

Gruss HB9

23.03.16 21:48
HB9 

WGF-Premiumnutzer

23.03.16 21:48
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Audion-Recycling

Hallo zusammen,

hier mal im Anhang der erste Teil meines Audions, damit ihr über Ostern etwas zum Basteln habt

Die NF-Stufe mit der ECL82 ist nichts Besonderes, man kann hier genausogut eine ECL86 verwenden (Bauteilwerte anpassen!), die bietet noch mehr Verstärkung und Ausgangsleistung. Auch eine 'nackte' steile Endröhre wie die EL41 oder EL84 kann verwendet werden, als Vorstufe geht eine 'halbe' ECC83 oder auch eine EC92 oder EF86 oder was man gerade noch herumliegen hat.
Für Röhren-Neulinge: Der Widerstand R4 verhindert wilde HF-Schwingungen der Endröhre und sollte unmittelbar am Gitteranschluss der Endröhre angeschlossen werden.

Das Netzteil ist stark elkohaltig, da ich eine ganze Kiste neuer Elkos im Geschäft vor der Entsorgung gerettet habe und Netzbrumm hasse. Wenn man eine Siebdrossel hat oder nicht so allergisch auf Netzbrumm ist, geht es auch mit weniger. Ansonsten ist da nichts Spezielles. Die Kondensatoren C9 und C10 sorgen dafür, dass HF-Störungen vom Netz den Empfang nicht verbrummen. Wer es ganz gut machen will, überbrückt alle 4 Dioden des Gleichrichters mit 10nF-Kondensatoren. Die Siebwiderstände R7, R8 und R9 sollen 2W-Typen oder mehr sein und werden im Betrieb warm. Bei der Heizung ist folgendes zu beachten, wenn man keinen Brumm will: Der Heizkreis muss an genau einem Ort mit Masse verbunden werden, und zu jeder Röhre wird ein separater Draht für den Hin- und Rückleiter der Heizspannung gelegt und diese beiden Drähte miteinander verdrillt. So fliesst garantiert kein Heizstrom über die Schaltungsmasse und durch das Verdrillen gibt es auch keine magnetische Einkopplung.

Das Audion ist mit V2 aufgebaut, vorerst als Einkreiser, was für den Einstieg gute Empfangsergebnisse liefert, wenn man die Rückkopplung mit genügend Gefühl einstellt. Die Empfindlichkeit ist vor allem auf KW mehr als ausreichend, da reichen als Antenne wenige Meter Draht, für LW und MW sollte es je nach Empfangsbedingungen 5..10m sein und je nach Standort läuft auf MW erst nach dem Eindunkeln etwas.
Die Schwingkreisspulen L1 (KW), L2 (MW) und L3 (LW) habe ich mit RM6-Spulensätzen gebaut, als Kerne kommmen die Versionen mit Luftspalt und Abgleichstift zum Einsatz. Für KW wird ein K1-Kern mit AL=40nH verwendet, für MW ein M33-Kern mit AL=100 und für LW ein N48-Kern mit AL=400. Die Rückkopplungswicklung kommt auf den gleichen Spulenkörper wie die Schwingkreiswicklung. So wie die Spulen gezeichnet sind, müssen die Rückkopplungswicklungen gegensinnig zu den Schwingkreiswicklungen gewickelt werden, die Anfänge der Wicklungen sind jeweils oben. Bei falschem Wickelsinn gibt es statt einer Rückkopplung eine Gegenkopplung, in diesem Fall muss die Rückkopplungsspule umgepolt werden. Mit den im Schaltplan angegebenen Windungszahlen liegt die Kurzwelle im Bereich 3.5MHz..12MHz, also vom 80m-Amateurband bis zum 30m-Band und die Rundfunkbänder 75m, 49m, 41m und 31m, wo sehr starke Sender zu jeder Tageszeit vorhanden sind.

C19 ist der Abstimm-Drehkondensator und über C18 wird vorerst die Antenne angeschlossen. Das ist zwar nicht ganz sauber, da die Antennenkapazität den Schwingkreis verstimmt, aber für erste Versuche akzeptabel. Bei Verwendung einer langen Antenne kann der Kondensator noch verkleinert werden, das erhöht die Trennschärfe und reduziert die Verstimmung.
Die Wellenbereichs-Schalter sind in der Ruhestellung gezeichnet, für die Wahl des Wellenbereichs werden die entsprechenden Schalter geschlossen.

Die Rückkopplung erfolgt über den Trimmer C16 für Mittel- und Kurzwelle, während für Langwelle die Rückkopplung über R13 erfolgt. Dies ist nötig, da bei Langwelle sonst je nach Frequenz die Rückkopplungswicklung mit C16 eine Resonanz bildet und zu wilden Schwingungen führt. C16 wird so eingestellt, dass sowohl bei Mittel- als auch Kurzwelle über den gesamten Frequenzbereich die Rückkopplung bis zum Schwingungseinsatz geht. Die betriebliche Einstellung erfolgt aber mit dem Poti P2, mit dem die Schirmgitterspannung von V2 und damit die Verstärkung eingestellt wird. Da eine geringe Verstärkung natürlich auch weniger NF-Signal liefert, sollte die Schirmgitterspannung nicht allzu tief eingestellt werden. Eventuell macht es auch Sinn, den Einstellbereich nach oben zu erweitern und im Gegenzug dafür C16 auf einen kleineren Wert einzustellen. Ebenfalls Experimentierpotenzial hat der Wert von R14, eventuell bringt hier eine Verkleinerung mehr Empfindlichkeit.

Das NF-Signal wird mit R15 und C11 von der HF befreit und gelangt an das Lautstärkepoti P1. Damit auch auf Langwelle keine wilden Schingungen entstehen, wird mit C4 ebenfalls die Rest-HF abgeschwächt, da diese bei Langwelle von V1b verstärkt wird. Ebenfalls notwendig ist auch, einen der beiden Lautsprecheranschlüsse vom Ausgangstrafo mit Masse zu verbinden, um kapazitive HF-Auskopplung durch den Trafo zu vermeiden, zudem erhöht das die elektrische Sicherheit bei einem Isolationsdefekt im Ausgangstrafo.

Fortsetzung folgt...

Gruss HB9

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Schema.pdf Schema.pdf (389x)

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25.03.16 22:04
HB9 

WGF-Premiumnutzer

25.03.16 22:04
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Audion-Recycling

Hallo zusammen,

ich habe heute mal an der Vorstufe und dem Bandfilter experimentiert. Das Ganze scheint gut zu funktionieren, so dass ich als nächstes die Spulen des 2. Kreises vom Bandfilter verbauen kann und dabei noch ein paar Optimierungen vornehme. Der Unterschied Ein- oder Zweikreiser ist vor allem auf KW ziemlich eindrücklich, da muss nicht mehr die Rückkopplung hart am Schwingungseinsatz sein, damit man die Sender innerhalb eines Bandes auseinanderhalten kann.

Heute abend habe ich noch Bandbreitenmessungen auf MW mit dem provisorischen Bandfilter gemacht. Das geht am besten, wenn man das NF-Spektrum ansieht, da ja die AM-Demodulation nichts anderes als eine Frequenzverschiebung ist. Hier mal die Bilder mit verschiedenen Rückkopplungseinstellungen, die Empfangsfrequenz betrug etwa 1.2MHz, die Frequenzskala ist 5kHz/Div und die Amplitudenskala 10dB/Div.

Sehr schwache Rückkopplung, entsprechend schlaffe Filterkurve und die Träger der beiden nächsten Nachbarsender erscheinen als sehr kräftige Peaks bei 9kHz, was entsprechendes Pfeifen bewirkt (und danach im 9kHz-Raster die weiter entfernten Nachbarsender, aber die sind unhörbar hoch):


'Normal' eingestellte Rückkopplung, guter Klang bei ausreichend Trennschärfe bei gutem Empfang ('Ortssendereinstellung'). Man sieht schön das gemittelte NF-Spektrum, das schön bis 4.5kHz geht und dann steil abfällt. Die Nachbarträger bei 9kHz sind zwar schon deutlich schwächer, pfeifen aber immer noch, ansonsten gibt es keine wesentlichen Störungen mehr, die gemittelte Modulation der Nachbarsender ist bereits 30dB gedämpft, was bei MW schon fast 'Hifi' ist. Die frequenzmässig weiter entfernten Sender sind bereits so stark gedämpft, dass die Messgrenze erreicht wird.


Hier noch mit maximaler Rückkopplung mit leichtem synchronen Mitschwingen. Der Ton ist sehr dumpf, was man dem Spektrum auch ansieht, oberhalb von etwa 1.5kHz geht es steil bergab. Das einzig Positive an dieser Einstellung ist die Unterdrückung des 9kHz-Pfeifens von den Nachbarsendern mit etwa 40dB.


Auf Grund dieser Erkenntnisse habe ich beschlossen, im NF-Pfad noch einen Tiefpass oder mindestens ein 9kHz-Notchfilter einzubauen, um das störende Pfeifen der Nachbarträger zu unterdrücken.

Fortsetzung folgt...

Gruss HB9

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29.03.16 10:36
Vorkreis 

WGF-Nutzer Stufe 3

29.03.16 10:36
Vorkreis 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Audion-Recycling

Hallo HB 9,

mit großem Interesse verfolge ich Dein Audion-Recycling. Allerdings sehe ich in der Verwendung eines Bandfilters zwischen HF-Stufe und Audion nur den Vorteil, dass eine Selbsterregung der Vorstufe sicher unterbunden werden kann.
Das einseitig entdämpfte Bandfilter verliert seine Symmetrie, die erwünschten Eigenschaften des BF sind verloren. Der Primärkreis verbessert dann allenfalls etwas die Weitabselektion.
Warum also nicht gleich in den Gitterkreis der Vorstufe damit? Getreu dem Motto, Selektion so früh wie möglich.
Meiner Meinung nach macht das Bandfilter nur dann Sinn, wenn ein fetter Ortsender zur Verfügung steht und man die volle NF-Bandbreite ausnutzen kann und möchte. Sozusagen AM-HiFi Demodulation dann mit Richtverstärker, natürlich ohne Rückkopplung oder besser noch über Diode.
Aber die Sache mit dem Ortssender dürfte sich mittlerweile fast überall erledigt haben...
Interessant wäre zu erfahren, welche Betriebsspannungen sich an Deinem Audion im Bereich Anode und Schirmgitter einstellen.
Die Dimensionierung der Widerstände lassen hohe Spannungen vermuten.
Auch Deine Tests mit den unterschiedlichen Röhren würden mich interessieren.
In einem meiner 2-Kreiser werkelt in beiden Stufen die EF95. In einem anderen Gerät habe ich mit EF80 und EF184 im Audion probiert, wobei ein hörbarer Unterschied wohl eher auf Einbildung beruht. Vielleicht ein geringeres Rauschen der EF184.
Die EF183 ging nicht gut (weil Regelröhre?). Ich verfüge hier nicht über bildgebende Messmittel, daher sind meine Beobachtungen
überwiegend subjektiver Natur. Insgesamt liefert das EF95 Audion, bei sonst identischer Schaltung und optimal eingestelltem Arbeitspunkt die höchste NF-Ausbeute.

Gruss
Jürgen

29.03.16 11:19
HB9 

WGF-Premiumnutzer

29.03.16 11:19
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Audion-Recycling

Hallo Jürgen,

zum Vorkreis: diesen an den Eingang zu verschieben, wäre eigentlich richtig, neben dem verbesserten Grosssignalverhalten würde auch die Anpassung an die Antenne (durch passende Koppelwicklung) verbessert. Das Problem hier ist das vorhandene Chassis. Ich weiss nicht, was die Entwickler bei Grundig da gedacht haben, aber der Drehko ist elektrisch definitiv am falschen Ort, was sehr lange Verbindungen zum Wellenschalter und Masseschleifen gibt, und so schwingt es mit 100% Garantie, wenn der Vorkreis am Verstärkereingang liegt. Daher habe ich diese Lösung gewählt. Da die EF95 sehr linear verstärkt und die Eingangssignale mangels Antennenanpassung niedrig sind, hat die Vorstufe kein Grosssignal-Problem, zudem ist die Verstärkung einstellbar. Das Bandfilter ist unterkritisch gekoppelt, somit ist die Übertragungskurve etwa dieselbe wie wenn die beiden Kreise voneinander getrennt wären, die beiden Kreise tragen bei angezogener Rückkopplung auch sehr unterschiedlich zur Trennung bei. Der Vorteil vom zweiten Kreis liegt einerseits in der 'Gratis'-Anodenspannungsversorgung der Vorröhre über die Filterspule und andererseits in der deutlich besseren Trennschärfe bei weniger Rückkopplung, was die Sendersuche erleichtert, und natürlich die bessere Weitabselektion, vor allem auf Kurzwelle. Dafür handelt man sich Gleichlaufprobleme ein, da sehe ich noch einen kleinen Drehko vor, mit dem man im Betrieb etwas Feineinstellung machen kann, um das Optimum herauszuholen.

Die Spannungen am Audion liefere ich noch nach inklusive Erkenntnissen mit verschiedenen Röhren. Auf die Schnelle habe ich mal noch eine Occasions-EF184 unbekannter Herkunft ausprobiert, aber die scheint irgend ein Kontaktproblem zu haben, vermutlich ist sie nicht mehr über alle Zweifel erhaben. Mit einer EF80 (fast neu und garantiert in Ordnung) mache ich noch Messungen für einen objektiven Vergleich. Bei der EF183 kann ich bisher sagen, dass sie bei ausreichend Signal sehr sauber arbeitet, aber einen gewissen Schwelleneffekt zeigt, bei Signalamplituden unter etwa 100mV am Steuergitter sinkt die NF-Amplitude sehr steil ab und der Empfänger wird taub. Ich kann mich nicht an einen derartigen Effekt bei meinem EC92-Audion erinnern. Eine EF95 wäre natürlich auch eine Alternative, falls die EF80 diesen Effekt auch zeigt, davon habe ich noch einige samt Fassungen herumliegen.

Gruss HB9

29.03.16 16:40
Vorkreis 

WGF-Nutzer Stufe 3

29.03.16 16:40
Vorkreis 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Audion-Recycling

Hallo HB9,

bei dieser Art Chassis ist das einleuchtend. Das sind 2-Kreiserunfreundliche Bedingungen. Ein individueller
HF- tauglicher Aufbau ist damit nicht möglich, zumal der Empfangsbereich bis in die Kurzwelle reicht.
Meine Geräte betreibe ich wegen der Gleichlaufschwierigkeiten in der Vorstufe grundsätzlich mit getrenntem
eigenen Drehko.
Bin gespannt wie´s weitergeht.

Gruß
Jürgen

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