ich habe zur Zeit den Franzis Gewitterwarner (von Burkhard Kainka entwickelt) auf dem Tisch. Das Gerät soll vor herannahenden Gewittern in einem Umkreis von bis zu 100km warnen. Es ist in drei Stufen aufgebaut: Empfänger, Verstärker und Microcontroller. Ihr habt ja auch bestimmt schon mal das charakteristische Gewitterprasseln gehört.
Die erste Stufe, der TA7642, empfängt mit der Mini-Ferritantenne, welche fest auf 500kHz abgestimmt ist, diese Signale und demoduliert sie. Der TA7642 ist ja ein AM-Radio-IC. Der BC848 verstärkt die NF und der Microcontroller zählt alle Impulse, die >1V über dem Grundrauschen liegen (ca. 0,6V). Beim Einschalten eicht sich der Empfänger selbst. Er passt sich also seinem HF-Umfeld an - dieser Eichvorgang sollte nicht während eines Gewitters durchgeführt werden, da sonst die Blitzimpulse als normal gewertet werden, was ja logisch ist. Der Schallwandler Piepst im Takt mit der einen grünen LED, wenn Blitzimpulse empfangen werden. Nach einigen Impulsen werden die Warn-LEDs angesteuert, welche einem sagen, ob man nicht doch die Langdraht-Antenne erdet. Das Teil hat außerdem noch einen Digitalausgang für die Warnstufen (00;01;10;11). Ein Messwerk kann man auch anschließen.
Grün = Vorsicht, irgendwo Gewittert es ein bisschen, halte die Augen und Ohren offen Gelb = es kommt näher/wird stärker. Überlege genau, ob du nochmal aufs Motorrad willst ;-) Rot = Ab ins Trockene, entweder Du bist schon nass, oder wirst es gleich. Radios sollten nicht mehr an der Antenne sein ;-)
Natürlich lässt sich das Teil veräppeln. Wenn man es in die Nähe von einer Energiesparlampe oder einem anderen AM-Störer hält, fängt es an zu piepsen und die LEDs gehen nach und nach an.
Im gesamten ein nettes und nützliches Gerät, wobei ich noch nichts über die Empfindlichkeit sagen kann, weil es zu Weihnachten mit den Gewittern recht dünn ist. Das Gehäuse ist schön stabil und gut verarbeitet, aber auch ein bisschen groß. Der Gewitterwarner ist eine gute Basis für eigene Basteleien und ein Gehäuse nach eigenem Geschmack findet sich auch. Glückwunsch, Herr Kainka! Hier ist aber nun auch das Video zum Test:
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26.12.14 10:46
Frank
nicht registriert
26.12.14 10:46
Frank
nicht registriert
Re: Der Franzis Gewitterwarner
Hallo,
das Teil habe ich mir im Sommer zugelegt. Funktioniert für den Aufwand recht gut. Ich habe da noch einen Transistor reingelötet damit der Lautsprecher erst bei Warnstufe "Gelb" lospiept, damals waren hier laufend Gewitter, da war das irgendwie nervend wenn da laufend was gepiept hat. Bei der Ferritspule bin ich noch am testen ob es da nicht sinnvoller ist diese senkrecht reinzubauen, dann hätte sie Rundstahlcharakter. Wenn man nach der Beschreibung geht ist sie wagerecht drin dann müßte sie eine gewisse Richtwirkung haben. Wenn das nächste Gewitter kommt muß ich das mal probieren...
Übrigens zum Testen reicht es bei mir eine beliebige IR-Fernbedienung, die laufen wohl auf ähnlichen Frequenzen.
die Ferritantenne hat schon eine bidirektionale Richtwirkung. So empfängt das Gerät mit gewissen Vorzugsrichtungen.
Da in Deinem Video auch ein Radio zu sehen und zu hören war, vielleicht der Hinweis auf Rundfunkempfang in gewissen Bereichen der Erde:
In den Tropen (also Zonen mit sehr vielen Sommergewittern) war der Rundfunkempfang auf LW und MW teilweise kaum möglich, da diese Hunderte Gewitter mit dem Blitzentladungskrachen den störungsfreien Emfang behinderten.
In diesen tropischen Zonen wurde dann für den Rundfunk auf die sogenannten "Tropenbänder" ausgewichen. Das ist der Bereich von ca 2000 bis 4500 kHz. Hier war die Krachel-Aktivität der Gewitter schon spürbar geringer. Noch heute sind in diesen Zonen Rundfunksender aktiv.
eine Frage zu den Tropenbändern. Gab es kommerzielle Radios, abseits professioneller KW-Geräte, die genau für diese Zielgruppe und Empfangsregion gebaut wurden? Hatten diese Radios, wenn es Sie denn gab, anstatt der Mittel- / Langwelle, die Tropenbänder zwischen 120m - 75m als primäres Band? Kennst Du Hersteller/Modelle? Ich glaube selbst viele bekannte Weltempfänger (Satelliten, Globetrotter usw.) haben die Tropenbänder auch nicht an Bord. Meist geht es erstmit dem 49m Band los. Ganz selten war die untere Grenze 75m.
Gruß vom Heinz, der auf den Tropenbändern bisher nicht viel Glück hatte.
Re: Der Franzis Gewitterwarner und die Tropenbänder
Hallo zusammen,
es gab spezielle Radios (auch nur) für die Tropenbänder. Ich kann zwar aus dem Stand jetzt keines nennen, habe aber im WWW solche Geräte gesehen. Es ist ja auch so, daß viele Radios keine LW hatten, da LW (fast) nur in Europa, Teile von Asien und Afrika genutzt wurde.
Viele Weltempfänger haben Tropenbänder oder Teile der Tropenbänder. Beispiele:
1) Nordmende Globetrotter TN 6001: 75 Meter-Band
2) Grundig Satellit 2000: 120 Meter - 60 Meter Band
3) Grundig Ocean Boy 204: 120 Meter - 60 Meter Band
4) ITT Touring International 103: 90 Meter - 120 Meter Band
Hier nochmal die klassischen Tropenbänder (ohne die Zwischenbänder):
120 Meter (2300 - 2495 kHz) 90 Meter (3200 - 3400 kHz) 75 Meter (3900 - 4000 kHz) 60 Meter (4750 - 5060 kHz)
vielen Dank für deine Antwort. Ja es gibt wohl einige Weltempfänger die das Tropenband empfangen, allerdings glaube ich nicht das diese Geräte jemals für den Empfang im Tropenbereich konzipert und dann dorthin exportiert wurden. Die oben genannten Weltempfänger sind ja auch nicht gerade Leichtgewichte oder gängig anzutreffende Wald- und Wiesenradios. Ein kleines Taschen- oder Kofferradio speziell mit Tropenbändern als Ersatz für die Mittelwelle ist mir aber auch noch nicht untergekommen. Es gab wohl vor einigen Jahren mal den Versuch die Regionen mit einem Satellitenradiosystem zu versorgen, was daraus geworden ist
Klar ist ja auch, daß man z.B. in der Weite von Afrika eher bereit war, bessere Radios zum Empfang weiter entfernter Sender zu verwenden. Die Radio-Anbindung an die Welt war dort vielleicht wichtiger als hier in Europa mit den dichten UKW-Netz.
Es ist ja vielleicht auch nicht so wichtig, ob es Radios nur mit Tropenband gab. Entscheidend war eher, ob ein Radio eben auch Tropenband hatte.
p.s. Aber auch diese Tropenbandgeräte waren indirekt Gewitterwarner, weil auch in diesen Frequenzbereichen Blitze auch Knackgeräusche auslösten.
Admin: Ich habe die weiteren Beiträge aus diesem Thread ausgekoppelt. Das geht aber immer nur mit dem letzten Beitrag: