bei Detektorempfängern und Audions sind ja (wegen der Güte) oft Spulen mit möglichst wenig "Körper" gewünscht. Ich möchte euch eine Idee zeigen, wie man relativ einfach komplett Körperlose Luftspulen herstellen kann. Leider kann ich euch nur das Ergebnis zeigen, als ich diese Spulen bastelte, hatte ich noch keine Digitalkamera...
1. Man sucht sich einen runden Körper in der gewünschten Größe. Dies kann vom Tablettenröhrchen über leere Getränkeflaschen bis zu den Hüllen von CD-Spindeln reichen. Vorteilhaft ist ein weicher Plastikkörper.
2. Um diesen wickelt man nun eine Lage (Antihaft) Backpapier und fixiert diese Lage mit einem kurzen Stück Klebefilm. Die Lage soll etwas breiter als die zukünftige Spule sein.
3. Darauf wird nun die Spule gewickelt. Ich habe hier Stoff umsponnenen Volldraht verwendet. Ob es auch mit (Kupfer) Lackdraht funktioniert, weiß ich nicht... Durchmesser des Draht c. 0,5mm.
4. Anfang und Ende der Spule mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber fixieren. Nun die ganze Spule mit HF tauglichem Lack einstreichen, z.B. Zaponlack.
5. Dieses Werk nun vollständig durch trocknen lassen. Lieber etwas länger warten (1, 2 Tage) bis der Lack wirklich vollständig ausgehärtet ist.
6. Nun das vordere, überstehende Ende des Backpapier mit der darauf liegenden Spule vom Wickelkörper abziehen. Dabei kann es hilfreich sein, den Plastikkörper leicht einzudrücken. So gibt er besser das ganze Konstrukt frei...
7. Zum Schluss von der Innenseite der Spule vorsichtig das Backpapier abziehen. Durch die Antihaftbeschichtung ging dies bei mir sehr gut.
Ergebnis - eine freitragende Luftspule. Bei diesem Exemplar liegen noch einige Windungen als Koppelspule auf der eigentlichen Spule die mit Masse verbunden sind.
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ganz profan dran geklebt Das Metall im direkten Streufeld der Spule ist sicherlich suboptimal. Die Befestigung ließe sich bestimmt noch geschickter lösen.
ja - die vorgestellte Spule hat eine recht hohe Eigenkapazität aufgrund der Methode Windung an Windung. Abhilfe wäre das parallele einwickeln eines Bindfadens in ähnlicher Stärke um den Windungsabstand zu erhöhen (und dadurch die Kapazität zu senken). Sternspulen sind da aufgrund des erhöhten Abstandes der einzelnen Windungen zu einander bedeutend Kapazitätsärmer. Bei einem DX-Detektorempfänger machen sich diese Unterschiede in der Güte definitiv bemerkbar.
Jetzt schon fast Off-Topic, wurden den eigentlich mal wirklich wissenschaftliche und dokumentierte Messungen von der Hf-Eigenschaft von unterschiedlichen Lacken zur Versteifung von Spulen durchgeführt bzw veröffentlicht? Ist ein organischer Lack (Schellack) besser als ein Kunstlack? Generell dürfte es doch eher um die die Möglichkeit gehen, wieviel (Luft) Feuchtigkeit ein Lack aufnehmen kann. Bekannt ist ja: Feuchtigkeit (Wasser) verringert die Güte extrem, aufgrund der elektrischen Leitfähigkeit. Das von dir erwähnte abnähen einer Spule ist ja dem "Lackieren" faktisch überlegen da keine weiteren, leitfähigen Materialien zum Einsatz kommen.
dieses Thema der erreichbaren Schwingkreisgüten hat es in sich. Es gab immer wieder mal Artikel und Buchseiten, wo zumindest teilweise die Schwingkreisgüte angesprochen wurden. Leider haben aber nur wenige Autoren die Gütethesen mit Messfakten belegt.
Ich selbst habe mit Hobby-Mitteln auch so manche Versuche zur Güte-Ermittlung von Schwingkreisen gemacht. Mir stand dafür ein Messender, ein Frequenzzähler, ein Röhrenvoltmeter zur Verfügung. Damit wurden verschiedene Spulenkörper, Wicklungsarten, Materialien getestet. Das geschah konkret durch Resonanzspannungs-Erfassung und verschieben der Sendefrequenz, um so die Durchlasskurve zu ermitteln.
Dabei stellte sich heraus, dass die Unterschiede zum Teil minimal sind und im "Rauschen" der Genauigkeit der Hobby-Messungen untergingen.
Aber generell stellte sich doch heraus (bezogen auf den Mittelwellenbereich und Detektorempfänger (auch anwendbar auch Audioempfänger)):
1) Ferrit-"Topf"-Spulenkerne (vielleicht noch mit GAP-Erweitereung) 2) Luftspulen (selbsttragend, allerdings mit HF-Litze, stoffumwickelt, minimaler Klebereinsatz), Seitenverhältnis 1:1 3) Spiderweb-Spulen auf Balsa oder skelettierten CD-Rohlingen mit HF-Litze und exakten Windungsabstand 4) Zylinderspulen mit Seitenverhältnis 1:1 und HF-Litze auf skelettierten Spulenkörper und Windungsabstand 5) Zylinderspule mit Seitenverhältis 1:3 mit Kupferlackdraht.
Will man Hochleistungs-Detektoren erstellen, sollte auch das weitere Material (Luftdrehko, Lötstützpunke, Spulenhalter, usw) aus dämpfungsarmen Materialien bestehen. Für MW gilt: Besser echte HF-Litze als Volldraht.
ja, der Lack wirkt auch als Dielektrikum. Daduch steigt die Wickelkapazität. Die Güte wird schlechter wenn er einen hohen Verlustfaktor hat. Wasser ist besonders schlecht - siehe hier:https://elearning.physik.uni-frankfurt.d...kap15/cd509.htm Also scheiden alle Lacke und Kleber aus, die Wasser aufnehmen können. Für den Heimgebrauch ist das vielleicht nicht ganz so kriminell, wenn man keine feuchte Wohnung hat In alten Büchern wird oft beschrieben , wie man sich solchen Lack/Kleber aus Polystyrolabfällen selbst herstellt. Dazu wird Polystyrol in einem Lösungsmittel, welches ich jetzt aus dem Hut nicht mehr weiß, aufgelöst bis es die entsprechende Konsistenz hat. Ich glaube das war Aceton oder Per-bzw Tetrachlorkohlenstoff - wenn man nur gleich wüßte wo das stand.
Bei handelsüblichen Klebern, weiß man halt nie, was drin ist.
Entscheidend ist aber auch die zusätzlich eingebrachte Materialmenge, und die ist beim Lackieren/Kleben recht gering und geht daher viel weniger ein als ein massiver Spulenkörper.
Wie Du vermutest, ist Polystrol in Aceton lösbar und gut als HF-tauglicher Kleber geeignet. Als Spulenträger ist Polystrol auch eine gute Option im Gesamtvergleich. Bei Kurzwellenanwendungen lassen sich freitragende Spulen unter Umständen mit Cu-Draht => 2,5 qu.-mm realisieren. Dann muss auch der Anschlußträger "astrein" sein. Zur Verringerung der "parasitären" Wicklungskapazität verbleibt, wie mehrfach erwähnt, allgemein nur ein möglichst großer Windungsabstand. Mich würde mal interessieren wie Bienenwachs als Windungsfestiger geeignet ist? Da ist sicher auch gebundenes Wasser drin.
wäre Wachs (Stearin oder Bienenwachs) als Klebemittel geeignet? Das Problem mit den nichtwasserlöslichen Lacken ist, dass es sie kaum noch gibt. Zum "Vernähen" von seidenummantelter Litze habe ich Schellack genommen: Diesen gibt gibt es schon gelöst in Plastikflaschen im Baumarkt. In diesem Schellack habe ich einen Faden getunkt, und damit die Enden umwickelt. Zum lackieren sollte man diesen noch weiter verdünnen, aber auch unverdünnt lässt er sich hervorragend bearbeiten, und stinkt auch in geschlossenen Räumen nicht unangenehm. Wie weit es mit der HF-tauglichkeit steht, habe ich noch nicht versucht. Da Schellack früher wesentlich komplizierter in der Handhabung war, gibt es wohl auch keine "Präzedenzfälle", oder?
Wachse sind wasserabstoßend, aber wegen der geringen mechanischen Festigkeit, allenfalls zum arretieren von Windungen geeignet.
Auch Schellack nimmt Wasser auf, wie viele andere Lacke auch, mehr oder weniger. Wegen der undurchsichtigen Zusammensetzung ist es nicht möglich, das Wasseraufnahmevermögen von heutigen Lacken auch nur zu erahnen.
Aber , wie schon geschrieben ist die Materialmenge von Bedeutung . Kleben kann man auch punktweise. Von den Ostprodukten ist Duosan empfehleswert - wie Gleichartige Westprodukte heißen , weiß ich nicht. Wenn ich mich nicht irre, basiert Duosan auf gelöstes Zelluloid - etwas schlechter als Polystyrol, aber besser als manch anderer Kleber.
Bei einer punktweisen Klebung wird der Kleber wohl kaum auf die Güte eingehen - weniger ist auch hier mehr
Früher hat man auf Kleber verzichtet, und nuch mechanisch festgelegt, das spart Material, Geld und Verluste.
Also treiben, aber nicht übertreiben
Die Verlustarmut einer Spule wird außerdem von deren Geometrie bestimmt.