Rahmenantenne für Mittelwelle aus Pappe, Draht, Klebeband und einem Drehko
Hallo zusammen,
hier meine Rahmenantenne aus Pappe und Klebeband. Wie immer so primitiv wie möglich aufgebaut:
Ich glaube es waren etwa 16 Windungen auf 40 x 60 cm. Den Drehko könnte man sicherlich noch durch zwei mit Papier isolierten Alufolien ersetzen. Auf jeden Fall funktioniert es besser als 7 m Draht im Keller und besser als die eingebaute Ferritantenne im Radio. Alles steht im Keller:
Der Vorverstärker ist ein hochohmiger Tastkopf. Es geht auch ein FET als Sourcefolger mit 1 kOhm als Sourcewiderstand. Eine Anzapfung hätte für die Impedanzanpassung auch gereicht. Aber dazu war ich dann doch zu faul.
Die Rahmenantenne ist nichts besonderes und wird wohl jeder von Euch kennen. Angeregt für den Bau einer Rahmenantenne wurde ich durch http://www.angelfire.com/electronic/funw...tery_radio.html. Hier wird ein Hotelradio vorgestellt, in welchem in das große Gehäuse eine drehbare Rahmenantenne eingebaut wurde. Damit hatten die Hotelgäste trotz der zahlreichen Störungen einen guten Empfang und das große Gehäuse verhinderte noch den Diebstahl. Die Rahmenantenne ist noch durch unterbrochene Aluminiumstreifen vor Störeinstrahlungen geschützt. Das Chassis ist ein All American Five ( http://en.wikipedia.org/wiki/All_American_Five ). Das war damals das weitverbreiteste Röhrenradiochassis in den USA. Ich stelle mir vor, wie damals die Hotelgäste in ihrem Sessel auf ihrem Zimmer saßen, einen Whisky tranken, eine Zigarre pafften und dabei Radio hörten. Fernsehen gab es wohl noch nicht.
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12.06.14 22:24
Mani
nicht registriert
12.06.14 22:24
Mani
nicht registriert
Re: Rahmenantenne für Mittelwelle aus Pappe, Draht, Klebeband und einem Drehko
Hallo, schönen Abend!
Bezüglich Rahmenantenne habe ich mir heute zwei Stück Holzleisten aus Lärchenholz (witterungsbeständig) besorgt.
Die Leisten sind je 70cm x 2,5 x 1cm die ich verschränkt zusammenbauen werde, um eine schönes Aussehen zu erzielen.
Die Stirnseiten werde ich mit einer Eisensäge "schlitzen", es müssten sich dann 8 Windungen ausgehen.
Da ich die Antenne hauptsächlich als Blitz- oder Störstrahlungsantenne benutzen möchte, habe ich jetzt folgende Fragen:
Bei Hochfrequenz ist es ja sicher gut, einen Drahtdurchmesser ca. 1mm zu verwenden statt bsp. 0,3mm?
Ich möchte die Antenne so bauen, daß sie die Form eines Drachens hat, somit die Querleiste nicht in der Mitte, sondern versetzt auf 1 Drittel der anderen Leiste.
Ist es bei einer Rahmenantenne prinzipiell besser, diese quadratisch auszuführen?
Für meine Versuche sicher unbedeutend, aber wie ist die Praxis normalerweise?
Re: Rahmenantenne für Mittelwelle aus Pappe, Draht, Klebeband und einem Drehko
Hallo Mani,
unter http://de.wikipedia.org/wiki/Rahmenantenne sind ein paar Formeln zur Rahmenantenne abgebildet. Demnach steigt die Empfindlichkeit mit der umspannten Fläche. Eine Kreisform wäre optimal, weil du dann am wenigstens Draht brauchst, um möglichst viel Fläche zu umspannen. Ein Quadrat ist deshalb ein konstruktiver Kompromiss. Es kommt mit nur vier Ecken aus und hat dabei die größte umspannte Fläche, die mit einem Viereck möglich ist. Der Witz bei der Rahmenantenne ist ihre hohe Empfindlichkeit in Resonanz. Du hast dann gleich noch eine Vorselektion als Zugabe. Weiterhin nimmt die Rahmenantenne hauptsäcllich die magnetische Feldkomponente auf. Sie ist dann relativ unempfindlich gehen Störungen durch elektrische Felder.
Wie ich aber lese, willst du aber die Störstrahlung aufnehmen. Dann muss die Antenne breitbandig sein. Das bedeutet wenige Windungen, damit die Resonanzfrequenz hoch liegt. Ich würde einfach eine Mini-Whip stattdessen aufbauen.
Re: Rahmenantenne für Mittelwelle aus Pappe, Draht, Klebeband und einem Drehko
Hallo Volker!
Besten Dank für Deine Information, werde mal die Rahmenantenne aufbauen und Versuche machen, und mich faszinieren immer wieder die vielen Konstrukte von Antennen.
Die Mini-Whip ist ja sehr interessant.
Übrigens habe ich die letze Nacht die Blitzortung weltweit betrachtet, demzufolge muß es in Nordamerika (Texas) stundenlang gewütet haben. Gut, daß wir hier in Europa sind, obwohl es meiner Meinung immer extremer wird...
Und wieder mal alles aus Klebeband, Pappe und Kabelresten potthässlich zusammengepfuscht. Aber es funktioniert sehr gut. Die Antenne muss nicht schön sein, da sie hinter einem Schrank verschwinden kann. Hauptsache es ist nach dem Verschwinden der deutschen Mittelwellensender mit solchen einfachen Antennen Fernempfang möglich.
Re: Rahmenantenne für Mittelwelle aus Pappe, Draht, Klebeband und einem Drehko
Hallo Volker
Deine "Hausantenne" ist mit einfachen Mitteln gut nachbaubar. Ich verfolge Deine Projekte interessiert und finde, dass sie auch für Anfänger immer gut verständlich sind. Sicher lässt sich auf ähnliche Weise auch eine KW-Rahmenantenne gestalten. Wenn man zur Miete wohnt und wie ich z. B. nur den Kellerraum nutzen kann, dann ist das eine gute Option. Bei der Nutzung als LW-Antenne, ließe sich zum Drehko evtl. ein 500 pF Festkondensator parallel zuschalten....
Re: Rahmenantenne für Mittelwelle aus Pappe, Draht, Klebeband und einem Drehko
Hallo zusammen,
und hier die Rahmenantenne aus Abfall in der Abenddämmerung beim Empfang des Deutschlandfunks auf 1269 kHz aus der Nähe von Hamburg in Aktion. Der Empfangsort ist in der Nähe von Stockholm. Die Rahmenantenne und das Radio sind im Keller untergebracht. Das sind schlechte Bedingungen, könnte man meinen.
Eigentlich wäre der Empfang noch besser. Das Störgeräusch stammt von der Leuchtstofflampe für die Ausleuchtung. Wirklich bedauerlich, dass dieser Sender abgeschaltet wird. In Zukunft bin ich dann vollkommen auf das Internet angewiesen, wenn ich Nachrichten aus Deutschland erhalten möchte.
Ich war selbst erstaunt, dass es so gut geht. Der Einkreiser hat nur eine Röhre, und zwar eine PCL86. Die Antenne ist die passive Rahmenantenne. Aufgenommen in den Abendstunden. Das Radio steht im Keller. So geht also ohne großen Antennenaufwand auch Fernempfang auf Mittelwelle. Leider ist das Video etwas dunkel geraten. Im Keller hatte ich einfach nicht mehr Licht.