Lang ist es her, die Zeit, in der man die ersten Bauvorhaben in Form von Transistorschaltungen realisiert hat. Für einen Schüler mit einem monatlichen Taschengeld von 5 Mark war die Beschaffung der nötigen Einzelteile ein zeitaufwändiges Unterfangen. Neben dem Nachbau von Industrieempfängern, wie Sternchen wurden auch einfachere Einkreisempfänger gebaut. Die im Anhang gezeigte Schablone hat die Zeit überdauert, weil sie als Lesezeichen in einem Buch "mißbraucht" wurde. Als Gehäuse wurde das vom Sternchen verwendet, damit lagen die Platinengröße und einige mechanische Größen fest. Die Eingangsschaltung wurde in Reflexschaltung betrieben, der Lautsprecher durch eine Gegentakt- Endstufe angesteuert. Zur Erhöhung der Empfindlichkeit und der Trennschärfe diente eine fest eingestellte Rückkopplung (Trimmer). Die Einstellung war natürlich ein Kompromiß, weil auch sinkende Betriebsspannung berücksichtigt werden mußte. Die Verdrahtung wurde mit Schaltdraht vorgenommen, als Stützpunkte dienten Hohlniete aus Messing. Dieser Vorläufer der später von mir verwendeten "gedruckten Schaltungstechnik" ergab einen mechanisch stabilen Aufbau mit der Möglichkeit von Veränderungen der Schaltung. Die Empfangsleistung dieses Empfängers war sehr stark abhängig von der Datenstreuung der eingesetzten Germaniumtransistoren. In jedem Fall war eine individuelle Anpassung des Arbeitspunktes der HF- Schaltung an den eingesetzten Transistor notwendig. NF- seitig sind mir solche Probleme nicht in Erinnerung. Das führte natürlich zu der Einstellung "Flasche bleibt Flasche". Röhrenschaltungen brachten bei richtigem Aufbau reproduzierbare Ergebnisse. Erst während meiner Lehre im Halbleiterwerk hat sich diese Einstellung verändert. Die Weiterentwicklung der Bauelemente und die gute Verfügbarkeit während dieser Zeit waren der Grund. Mal sehen, ob es einem "packt" und eine Reproduktion dieses einfachen Konzeptes noch einmal angefangen wird. Interessant wäre es schon, aber--- alle Körper sind träge.
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07.09.08 14:24
roehrenfreak
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07.09.08 14:24
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Lang ist es her, vor nunmehr 44 Jahren.
Hallo Wolle,
ganz unverschämt nachgefragt: Gibt´s davon noch den Schaltplan? Du kennst mich ja - zu allen Schandtaten bereit könnte ich auf die Idee des Nachbauens kommen wie bei dem Funkschau ´59-Projekt! Und Ge-Transistoren habe ich hier auch noch zu liegen. Die warten förmlich nur darauf!
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
Ich hatte damals eine Schaltung, circa 1971, gefunden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die alte HF- Schaltung verwendet. Der NF- Teil ist hier eisenlos ausgeführt. Leider hat man bei einigen Größenangaben das Problem der Lesbarkeit. Ich werde versuchen, diese nachzuarbeiten und stelle sie dann ein. Noch ist es eine TIF- Datei. Pfui Speicherplatz---. Als JPG sieht sie aber auch noch gewaltig aus. Möchte sie aber wegen Informationsverlusten nicht weiter reduzieren. Vielleicht lasse ich mich auch noch einmal hinreißen. Irgendwo müßten sich auch noch Legierungstransistoren finden lassen. Der späte Fluch der "bösen" Taten.
erst mal recht herzlichen Dank für die Schaltung. Sieht ja eigentlich recht übersichtlich aus und der Aufwand ist auch annehmbar. Meine Ge-Bestände fangen schon jetzt an zu zittern weil das könnte eines der nächsten Bastelprojekte werden wenn ich mit dem "Anodenbatterie-Fake" für meinen L4 soweit bin (Anmerkung: Die Schaltung läuft gerade als Versuchsaufbau ). Schönen Rest-Sonntag noch...
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
lang, lang ist es her, als Dein L4 vor 84 Jahren fabrikneu auf Anhieb spielte !
Es ist ja schön, wieder etwas zu hören !
Ich wünsche Dir weiterhin ein glückliches Händchen und bin felsenfest davon überzeugt, er spielt bald wieder wie vor 84 Jahren.
Herzliche Grüße Peter
Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung lange erhalten.
Diese Schaltungsvariante war Anfang der siebziger Jahre ein Selbstbauobjekt für Jugendliche. In dieser Zeit war ich nebenberuflich in einer technischen Station Arbeitsgemeinschaftsleiter. Ziel war die Heranführung interessierter Kinder und Jugendlichen an die Elektrotechnik, Radiotechnik und letztlich Elektronik. Zu dieser Zeit war amateurmäßig auch Leiterplattenherstellung möglich, die meisten Schaltungen sind aber in Durchstecktechnik auf Pertinaxplatten gebaut worden. Auch das war anstrengend genug, Arbeit an Bohrmaschine und Ähnliches. Ansonsten ist alles Papier bis 1995 zu meinem Leidwesen im Reißwolf gelandet. Nur wenige Schaltungen haben überlebt. Ansonsten wünsche ich Dir viel Spaß beim Nachbau und hoffe, daß wenigstens bei Dir Germaniumdioden überlebt haben. Eigenartigerweise haben meine legierten Z- Dioden die bauelementeseitige Ausdünnung überlebt. Die waren neben ihrer Zweckbestimmung hervorragend als C- Dioden einsetzbar. Germaniumdioden mußte ich für eine Reparatur auslöten, weil ich keine hatte. Nun gut, inzwischen habe ich wieder einige.
Ge-Dioden des Typs AA118 NOS habe ich aus einem Nachlass als Gurtware. Schätzungsweise dürften es um 100Stk. sein. Auch AC151 NOS habe ich noch reichlich vorrätig. Solltes Du also etwas benötigen sprich mich bitte einfach an und wir werden´s irgendwie "verkümmeln"!
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
ja - der L4 ist soweit wieder hergerichtet und arbeitet auch schon einwandfrei. Ein passender Spannungswandler von 6Volt auf -12V, +90V und +200Volt ist in Arbeit. Die "Laborblume" läuft schon, jetzt sind die Feinheiten dran wie Festaufbau, Gehäuse, Abschirmung und Feinschliff an der Siebung - man hört die 400Hz Wandlerfrequenz noch ganz leicht im Lautsprecher. Alles in Allem ist es auf dem richtigen Weg und wird natürlich hier vorgestellt wenn es endgültig betriebsfertig ist.
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
Da kann ich ja mit meinem Radiola, leider nur 82 Jahre alt, optimistisch sein !!!
Herzliche Grüße Peter
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