ich war gestern Abend mit meinen Eigenbauempfängern auf der Mittelwelle auf Empfang und habe dabei folgende Beobachtung gemacht. Mit einem Audion (Einkreisempfänger EF183/ECL80) konnte ich oberhalb von Radio Luxemburg / China Radio Internation um 1500 kHz ein Programm des Staatlichen Rundfunks Saudi Arabiens empfangen. Der Empfang war zeitweise sehr laut, teilweise besser als China Radio Int., aber auch mit starken Schwankungen. Zum Vergleich konnte ein Einfachsuper mit DK91, 2xDF96 und DL95 die Station an gleicher Antenne nur sehr leise aber mit geringeren Schwund empfangen. Beide Empfänger haben keine Schwundregelung. Sollte aber ein Audion Prinzipbedingt nicht eine schlechtere Empfindlichkeit als ein Superhet haben? Der Superhet zeigt dafür einen besseren Ausgleich von Signalschwankungen. Wie könnte man eine automatische Schwundregelung an einem Audion realisieren wenn dieses in der Tat besser für den Fernempfang geeigenet ist.
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sollte mich etwas wundern, wenn Dein Super keine Schwundreglung hätte. Die Schwundreglung macht den Empfänger nicht empfangsstärker, sondern mindert eigentlich nur zu laute Empfangslagen etwas ab. Ein gut aufgebauter Einkreis-Rückkopplungsempfänger (mit dämpfungsarmen Bauteilen im HF-Bereich) und guter Antenne / Erde kann mit einfachen Superhets durchaus gleichziehen, wenn keine Nachbarkanäle oder KW - Sender in den oberen MW-Bereich durchschlagen.
Man kann durchaus auch einen Einkreiser mit Schwundreglung ausrüsteten. Gib mal in eine Suchmaschine das "Suchwort "Körting Novum" ein. Da gibt es auch Schaltbilder. Der Aufwand ist aber nicht unerheblich.
die Schwundregelung an einem Audion ist doch etwas komplizierter als gedacht und der Effekt ist "nur" eine Lautstärkeangleichung unterschiedlich starker Sender? Gibt es einen universellen Weg ein Signalfading zum Beispiel mit einer regelbaren HF-Vorstufe automatisch auszugleichen? Wenn das Signal also schwächer wird, mehr HF in die Eingangsstufe zu legen ohne das der Empfänger übersteuert?
in gewissen Grenzen kann man mit einer Regelröhre (zb EF85) in der HF-Vorstufe eine Regelung aufbauen. Hier ist nur die Frage zu klaeren, wie die Regelspannung erzeugt wird. Die negative Vorspannung vom Audiongitter ist unbearbeitet nur bedingt nutzbar.
ich werde erstmal mit einer manuell regelbaren HF-Vorstufe experimentieren um abzuschätzen zu können ob sich der Aufwand lohnt. Vermutlich wird die Rückkopplung verrückt spielen und muss in einen bestimmten Verhältnis zur HF-Vorstufe ständig händisch nachgeregelt werden?
man kann die Vorstufe aperiodisch aufbauen und die Stufenverstärkung gering einstellen. Wird dann der regelbaren Vorstufe eine Regelspannung zugeführt, die auch mit einer Extra-Diode aus der Rest-HF an der Audionanode (über einen kleinen Koppelkondensator) gebildet werden kann und negativ gerichtet zugeführt wird, dann wird ein brauchbarer Schwundausgleich die Folge sein.
Es geht auch, eine EAF41 zu verwenden in der Vorstufe. Die Penthode als aperiodische HF-Vorstufe, die Diode zur Erzeugung der Regelspannung.
Ist die Regelspannung stark genug, geht es auch ohne direkte Regelpenthode. Wenn die Stufenverstärkung ohne Signal nicht viel höher als 1 ist, wird die Schwingneigung eher gering sein, guter Aufbau vorausgesetzt.
Wäre mal ein interessantes Projekt. Schwundregelung beim Einkreis-Audion.
Rimlock ist doch fein. Es geht doch nur darum, eine Röhre zu finden, die HF-Penthode ist und vielleicht sogar die Regelspannung mit einer Diode realisieren kann. Man kann auch eine EFB89 nehmen (dort die beiden Dioden parallel schalten oder nur eine verwenden). Die EBF89 ist sogar eine echte Regelröhre.
da kommen die Erinnerungen an meine ersten Radio-Experimente hervor. Es begann Anfangs der 80er-Jahre mit dem Bau eines Audions, als Bauteilquelle diente ein Chassis aus dem Sperrmüll (genau gesagt, was davon übriggeblieben war). Auf Grund der vorhandenen Bauteile diente dann etwas unüblich eine EC92 als Audionröhre (und eine EL41). Da ich keine Möglichkeit für eine richtig lange Antenne hatte, baute ich noch eine HF-Vorstufe mit einer EF85 (manuell geregelt). Da die EF85 als UKW-Röhre einen eher niedrigen Innenwiderstand hat, wurde der Schwingkreis bei voller Verstärkung doch ordentlich gedämpft, was ich zur Feineinstellung der Rückkopplung nutzte. Bei einer automatischen Regelung geht das natürlich nicht, aber wenn man die Verstärkung auf nicht allzu hohe Werte begrenzt oder eine Röhre mit hohem Innenwiderstand nimmt, sollte es gehen. Ideal für diesen Zweck ist eine Hexode (z.B. ECH81), die Regelspannung wird dann an beide Gitter gelegt, so ist die Regelwirkung maximal und der Innenwiderstand einer Hexode ist noch ein Stück höher als von einer Pentode. Eine EF89 oder EBF89 sollte aber auch gut sein. Zur Empfangsqualität kann ich bestätigen, dass bei optimaler Einstellung die Empfangsleistung durchaus mit einem Superhet vergleichbar ist, einfach der Bedienungskomfort fehlt. Bei schwachen Signalen hatte das Audion die Nase eindeutig vorne (damals gab es noch keine Probleme mit EMV-Störungen, so dass die Empfindlichkeit des Empfängers und nicht der Störnebel die Grenze war).